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Umgestaltung Schönhauser Allee
geschrieben von Christian Linow 
Das könnte man aber auch so interpretieren (und das haben die Verantwortlichen Leute vermutlich auch getan), dass es eine hohe Akzeptanz fürs Umsteigen in die U2 gibt. An der Vinetastraße fällt man aus der Straßenbahn quasi in die U-Bahn und entweder nimmt man für den weiteren Weg dann gleich die M1 oder den langen Umsteigeweg an der Eberswalder Straße auch noch in Kauf.

Wenn dafür z.B. die M1 im Norden ein stabiles Angebot fährt (was mit einer zusätzlichen Eingleisigkeit vermutlich kaum zu gewährleisten wäre) und die U2 die Möglichkeiten bietet, wenn man es schafft, die M1 auch im Norden bis zur Ringbahn zu führen, dann wäre das ja nicht mal das schlimmste, was passiert. Die M1 erhielte idealerweiwese eine zweigleisige temporäre Endstelle direkt am Brückenkopf auf der Seite, die für Kfz dann ohnehin nicht vernünftig erreichbar wäre.

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Zitat
Jay
Nein, die Frage stellt sich nicht wirklich, denn irgendwie muss auch Fuß-, Radverkehr und Logistik abgewickelt werden. Zudem dient die übrige Brückenhälfte zur Sicherstellung von Einsatzwegen für Polizei und Rettungskräfte.

Ich denke, ein Großteil davon könnte auch mit einer Vollsperrung anders organisiert werden. Eine Schönhauser Allee, die zwischen Danziger und Bornholmer Straße nur für den Quartiersverkehr freigegeben wäre, würde kleinräumig für Polizei, Rettungskräfte, Logistik, Fuß- und Radverkehr besser funktionieren als eine in der Kapazität arg eingeschränkte Bundesstraße.

Da es in Berlin nicht nur ein Krankenhaus, eine Rettungswache und ein Polizeirevier gibt, dürfte dieser Belang auch keine Entscheidungsgrundlage dafür sein, die Baumaßnahme durch mehrere Bauabschnitte so sehr in die Länge zu ziehen. Im Zweifel könnte man auch die Zuständigkeitsbereiche auf die Sperrung hin optimieren, so dass Polizei und Feuerwehr für den nördlichen Prenzlauer Berg woanders her kommen als aus dem Umfeld des Mauerparks.
Die Rettungswege zum UKW Marzahn wurden bei der kürzlichen Vollsperrung des Marzahner Knotens auch nicht eingehalten. Das weiss ich durch jemand der hauptamtlich beim ASB arbeitet, es durfte aber nicht öffentlich zugegeben werden. Eine Bau-Ersatzbrücke war ja allen zu teuer, zudem wurde auf der sehr langen Umfahrung Allee der Kosmonauten auch noch ständig die Straße irgendwo aufgrissen.
Die Umleitung über Pappelallee und Wisbyer Straße wurde auf Grund der Kosten seitens des Auftraggebers verworfen.
Hinzu kam/kommt, dass der Knoten Schönhauser/Bornholmer erst kürzlich umgebaut wurde. Der Knoten Wisbyer/Pappelallee hätte einen recht großen Eingriff in den Bestand erfordert, so dass evtl ein PFV nötig gewesen wäre und somit die Zeit nicht mehr gereicht hätte.

Eine Eingleisigkeit wurde verworfen, da auf Grund der Länge der Strecke, der Lage der Haltestelle in der Eingleisigkeit und die Ampelschaltungen an den jeweiligen Knotenpunkten nichtmal einen stabilen 10 Minutentakt gewährleistet hätte.

Ein Wechsel unter dem Viadukt ist auf Grund des Kurvenverhaltens nicht überall möglich, so dass der eingleisige Abschnitt ziemlich lang ausfallen würde.

Von Norden kommend ist die Heranführung bei einer unterbrochenen Linienführung nicht möglich, da das U Bahnviadukt eine aufwändige Abstützung benötigt, so dass allerhöchstens ein Kehrgleis für 30m Züge möglich wäre. Der Takt hätte ebenfalls auf 10 Minuten reduziert werden müssen, das würde nur noch mehr Unmut erzeugen. Andernfalls hätte man für jeden Zweiten Zug SEV fahren müssen, bei Teilableitung zur Björnsonstraße. Auch nicht sinnvoll!

Konsens war daher, von Süden kommend 10 Takt bis an den Bahnhof ran. Räumlich naher Umstieg zur U Bahn möglich.
Vom Norden kommend zur Björnsonstraße mit räumlich nahem Umstieg zur U Bahn am Bahnhof Vinetastraße. Somit kann der 7/8 Takt auf der nördlichen M1 mit langen Fahrzeugen beibehalten werden.

Als Gratiszugabe, wird es vermutlich in den Früh- und Spätzeiten einen dichteren Takt bis Virchowklinikum geben, da die Ein/Aussetzenden Züge nicht über die belegte Schleife Björnsonstraße drehen können.
Klingt überzeugend.
Zitat
Jay
Ich sehe sie eben nicht als kleineres Übel an. Für 6 Jahre müsste man sich eigentlich ein passendes (Gesamt-)Linienkonzept überlegen, statt "nur" nach Umleitungen zu gucken. Die Schönhauser wird mit der U2 oben aber immer ein Sonderfall bleiben und egal wie 'schön' umgeleitet wird, der Großteil der Fahrgäste wird dann 'einfach' in die U2 wechseln, die in diesem Abschnitt auch ausreichend Kapazitätsreserven aufweist.

Als Anwohner sehe ich dies nicht so einfach, ich beobachte (mit einem Planerblick) seit langem hier die Verkehrsströme: Für einen Großteil der Fahrgäste im Bereich Mitte-Prenzlauer Berg, die heute die M1 nutzen ist die U2 keine wirklich zielführende Alternative. Wir haben es hier mit einem sehr nutzungsdichten Quartier zu tun - viele Wege sind vergleichsweise kurz, das ist auch einer der Gründe, warum die Straßenbahnen hier so gut angenommen werden.

Vielmehr dürften hier dann andere Verkehrsmittel an Bedeutung gewinnen. Bis beispielsweise hin zum kompletten Zu-Fuß-Gehen anstelle einer Wegekette aus der Schönhauser Alle in die Kastanienallee a la: Längerer Fußweg zum U-Bahnhof mitsamt Treppen - U2 - Umständliches Umsteigen - Reststraßenbahn in der Kastanienallee oder was da immer noch langfahren wird (eine mehrjährige weitere Unterbrechung der M1 droht uns in der Rosenthaler Straße in Mitte, da die Tunneldecke der U8 alsbald saniert werden muss...).

Zudem bieten sich aus der Straßenbahn oft deutlich bessere Umsteigemöglichkeiten zu anderen S/U-Bahn-Linien, als mit der U2. Man vergleiche nur den Übergang U2/U8 am Alexanderplatz mit M1/U8 am Rosenthaler Platz oder U2/U6 in Stadtmitte mit M1/12 am Oranienburger Tor. Der Beispiele lassen sich genug finden.

Und die Kapazitätsreserven auf der U2 sind zu bestimmten Zeiten längst nicht mehr gegeben - ich empfehle mal eine Mitfahrt in der Früh-HVZ Richtung Alexanderplatz. Und das auch ohne die inzwischen allgegenwärtigen Fahrtausfälle...

Insofern sehe ich bei der sich gegenwärtig wohl anbahnenden "Nulllösung" für die Straßenbahn in der Schönhauser Allee doch eine relevante Fahtgastabwanderung für diesen Bereich.

Ach ja: Gestern konnte ich eine nicht vorankommende "Sechsfach-Traktion" von Gelenkbussen der Linien M1, M10 und 12 in der Schönhauser Allee aus Norden vor der Kreuzung Eberswalder Straße beobachten - so viel zur Qualität der Ersatzverkehre.

Ingolf
Zitat
Tagesspiegel
Jahrelanger Tram-Ersatzverkehr in Berlin: Sind der BVG Autofahrer wichtiger als die eigenen Fahrgäste?

Beim Neubau der Schönhauser-Allee-Brücke lehnt die BVG eine mögliche M1-Fortführung final ab. Das belaste den Pkw-Verkehr zu stark - dabei nutzen mehr Menschen die Tram.

(…) Hassepaß verweist dabei auf die aktuellen Zahlen, nach denen aktuell täglich 19.000 PKW die Schönhauser Allee passieren - „bei typischer Besetzung sind das etwa 21.000 Menschen“. Das sei in jedem Fall deutlich geringer als die Fahrgastzahlen der M1 - diese liegen laut BVG-Angaben auf dem betroffenen Abschnitt zwischen den Bahnhöfen Vinetastraße und Eberswalder Straße bei 26.169 pro Tag.

[www.tagesspiegel.de]



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 25.09.2024 20:54 von marc-j.
Der Pöbel soll halt laufen
Zitat
TomB
Der Pöbel soll halt laufen

Das rät mir meine Ärztin auch!

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Die BVG ist anscheinend froh über das eingesparte Personal, kein für sie lästiges Provisorium, man kann ja auf die unterforderte U2 ausweichen.
Zitat
Nordender
Die BVG ist anscheinend froh über das eingesparte Personal, kein für sie lästiges Provisorium, man kann ja auf die unterforderte U2 ausweichen.

Welches gesparte Personal? M1-Süd soll bis S+U Schönhauser Allee fahren, M1-Nord wird zur Björnsonstr. abgeleitet. Das wäre dann eher Mehrbedarf, den man sicher mit reduzierten Takten ausgleichen wird. Der SEV kommt dann noch oben drauf.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Das war Ironie. Aber wer bitte nutzt diesen SEV, jeder Fußweg von der U-Bahn ist schneller.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 26.09.2024 11:25 von Nordender.
Zitat
Nordender
Das war Ironie.

Nein, das war Unwissenheit gepaart mit Unterstellungen.

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Es ist ja noch nicht mal 100% ig sicher, dass die U2 fahren wird. Soweit die Mitteilungen und auch Presseartikel dazu stimmen, geht man davon aus, nach Studium der teilweise nicht vorhandenen Pläne, dass die U2-Brücke wohl separat abgestützt sei. Aber man müsse schon "aufmachen" um das zu verifizieren. Ist ja schon etwas älter alles :)

Also ich gehe auch von Einschränkungen bei der U-Bahn aus, im schlimmsten Fall.

Am meisten wird der Einzelhandel leiden. Mal kurz mit dem Kinderwagen in die Arcaden? Ohne Straßenbahn alles wesentlich aufwändiger. Schon jetzt mit dem 10-Minuten-Takt wegen Bauarbeiten sind weniger Spontan-Fahrgäste unterwegs. Und bei den kommenden Bauarbeiten trifft es eben eine Verbindung in Nord-Süd-Richtung, die durch die U-Bahn nur unzureichend erschlossen wird. Alles Blockrandbebauung dort. Zwischen Milastraße und Masurenstraße immer nur auf die U-Bahn zu verweisen, das können auch nur Leute machen, die dort nicht wohnen/arbeiten/leben.
Auf jeden Fall sollte der U-Bahn-Verkehr dann stabil und evtl. in dichterem Tat laufen? Klar sind dann einzelne Wege länger. Aber bis zum Bahnhof wird ja die M1 hoffentlich fahren. Falls die U-Bahn-Brücke nicht ausreichend abgestützt ist, muss man sie eben provisorisch abstützen. Etwas mehr Aufwand für die Baufreiheit.
Vom Norden kommend erreicht die M1 den Bahnhof nicht, wegen Platzmangel, Autoverkehr ist dem Senat wichtiger.
Zitat
Nordender
Aber wer bitte nutzt diesen SEV, jeder Fußweg von der U-Bahn ist schneller.

Für manche Menschen sind die knapp 500m Fußweg vermutlich grundsätzlich zu weit, für diese ist der SEV wohl hauptsächlich gedacht. Nicht zuletzt angesichts der Umwegfahrt über Schönfließer Straße wird die Fahrzeit aber wohl kaum mit der durchschnittlichen Fußwegegeschwindigkeit konkurrieren können, so dass sobald der Alltagsbetrieb sich eingespielt hat, vermutlich nicht viel mehr als diese Menschen den SEV nutzen werden - vielleicht noch Ortsunkundige, die von der BVG-App die Empfehlung bekommen.
Zitat
TomB
Am meisten wird der Einzelhandel leiden. Mal kurz mit dem Kinderwagen in die Arcaden? Ohne Straßenbahn alles wesentlich aufwändiger.

Du kannst doch Auto fahren. Das machen die in der Friedrichstraße auch so.
Zitat

"marc-j" am 25.9.2024 um 20.54 Uhr:

[...]

[www.tagesspiegel.de]

Heute wurde die parlamentarische Anfrage nebst Antworten veröffentlicht, die dem Tagesspiegel-Artikel zugrunde liegt:

Zitat

Anfrage der Abgeordneten Oda Hassepaß (Bündnis 90 / Die Grünen) vom 2.9.2024 und Antwort vom 13.9.2024: Brückenbau Schönhauser Allee - Folgen für Menschen, die hier unterwegs sind

Vorbemerkung der Verwaltung: Die Schriftliche Anfrage betrifft (zum Teil) Sachverhalte, die der Senat nicht aus eigener Zuständigkeit und Kenntnis beantworten kann. Er ist gleichwohl um eine sachgerechte Antwort bemüht und hat daher die Berliner Verkehrsbetriebe AöR (BVG), um Stellungnahme gebeten, die bei der nachfolgenden Beantwortung wiedergegeben wird.

Vorbemerkung der Abgeordneten: Während der Brückenneubauten in der Schönhauser Allee soll die stark genutzte Straßenbahnlinie M1 über mehrere Jahre unterbrochen werden.

Frage 1: Wie haben sich bei der Linie M1 nach Informationen der BVG die Fahrgastzahlen im Abschnitt zwischen U Vinetastraße und U Eberswalder Straße in den letzten 10 Jahren entwickelt (bitte nach Jahren aufschlüsseln)?

Antwort zu 1.: Die BVG führt hierzu aus: "Die Fahrgastzahlen haben sich in den letzten Jahren wie folgt entwickelt (Tabelle):
Jahr		Gesamtwert im Abschnitt
		in beiden Richtungen

2014		21.222
2015		20.791
2016		22.836
2017		22.398
2018		26.310
2019		Keine Ergebnisse vorhanden
2020		18.108
2021		19.876
2022		23.790
2023		26.169*
2024		Keine Ergebnisse vorhanden
* NUR Tagesschätzwert, da für 2023 keine Ergebnisse vorhanden sind, wurde ein Aufschlag von 10% aus dem Tageswert 2022 angenommen.

Aus den bis heute nachgeführten Auswertungen zum Fahrgastaufkommen seit der Corona-Pandemie sehen wir, dass wir derzeit bei ca. 10% über dem Vor-Corona-Niveau liegen.

Quelle: ein ausgewählter Hochrechnungs-Zeitraum des jeweiligen Jahres Ergebnisse sind durchschnittliche Tageswerte für Mo-Fr
Abschnitt: U Vinetastr.- U Eberswalder Str."


Frage 2: Welche Varianten für alternative ÖPNV-Verbindungen während der Brückenbauarbeiten wurden durch die BVG geprüft und welches Konzept wird aktuell verfolgt (bitte für die Varianten aufschlüsseln: Vorteile, Nachteile, Hinderungsgründe, zusätzliche Umstiege, Fahrtzeitverlängerungen)

Antwort zu 2.: Die BVG führt hierzu aus: "Folgende Varianten wurden geprüft:

1. Umleitung der Straßenbahn über Wisbyer Straße / Stahlheimer Straße / Pappelallee: Diese Variante erfordert die Herstellung neuer Gleise in den Abbiegebeziehungen Berliner Straße - Wisbyer Straße und Wisbyer Straße - Stahlheimer Straße, da hier noch keine Gleise liegen. Zudem hätte sie starke Leistungsfähigkeitseinbußen für den Straßenverkehr am Knotenpunkt Schönhauser Allee / Bornholmer Straße / Wisbyer Straße zur Folge, welcher jetzt schon an der Leistungsgrenze liegt. Die Fahrzeitverlängerung würde ca. 5 Minuten betragen. Der Abschnitt der Schönhauser Allee zwischen Eberswalder Straße und Bornholmer Straße würde nicht von der Straßenbahn bedient werden. Hier wäre Schienenersatzverkehr erforderlich mit Umstieg am U-Bahnhof Vinetastraße und an der Straßenbahnhaltestelle U Eberswalder Straße.

2. Umleitung der Straßenbahn über Wisbyer Straße / Prenzlauer Allee / Danziger Straße: Diese Variante erfordert die Herstellung neuer Gleise in der Abbiegebeziehungen Berliner Straße - Wisbyer Straße und Danziger Straße - Kastanienallee, da hier noch keine Gleise liegen. Zudem hätte sie starke Leistungsfähigkeitseinbußen für den Straßenverkehr am Knotenpunkten Schönhauser Allee / Bornholmer Straße / Wisbyer Straße und Schönhauser Allee / Danziger Straße / Eberswalder Straße zur Folge. Die Fahrzeitverlängerung würde ca. 10 Minuten betragen. Der Abschnitt der Schönhauser Allee zwischen Eberswalder Straße und Bornholmer Straße würde nicht von der Straßenbahn bedient werden. Hier wäre Schienenersatzverkehr erforderlich mit Umstieg am U-Bahnhof Vinetastraße und an der Straßenbahnhaltestelle U Bahnhof Eberswalder Straße.

3. Komplette Einstellung des Straßenbahnverkehrs auf der Schönhauser Allee zwischen Eberswalder Straße und Bornholmer Straße: Die Linie M1 endet auf der Südseite an der Weichenverbindung in der Pappelallee oder wird weitergeführt. Auf der Nordseite wird sie in Richtung Bornholmer Straße zur Björnsonstraße abgeleitet. Der Schienenersatzverkehr verläuft zwischen U-Bahnhof Vinetastraße und an der Straßenbahnhaltestelle U Eberswalder Straße. Es hat sich herausgestellt, dass ein Wenden über die Weichenverbindung in der Pappelallee aufgrund der Wendezeiten zu betrieblichen Einschränkungen führt und nur bei einer Reduzierung der Taktfrequenz bei den Linien M1 und 12 möglich ist.

4. Bauweichenverbindung und Eingleisigkeit auf der nicht von den Brückenbaumaßnahmen betroffenen Seite: Aufgrund geometrischer Zwänge durch die engen Abstände der Stützen des U-Bahn-Viaduktes sowie dessen lichter Höhe bestehen nur an der Kreuzung Schönhauser Allee / Gleimstraße sowie nördlich der Erich-Weinert-Straße Möglichkeiten, diesen zu unterqueren. Die Länge der Eingleisigkeit beträgt ca. 500 m. Dieser Abschnitt wäre unter Berücksichtigung eines Haltes am S- und U-Bahnhof Schönhauser Allee sowie Beeinflussungen durch den Straßenverkehr vor allem an den signalisierten Knotenpunkten nur mit einer sehr stark ausgedünnten Taktfrequenz der Linie M1 zu betreiben, da keine Begegnungsmöglichkeit besteht.

5. Wie Variante 4, aber mit einem zusätzlichen zweiten Gleis im Bereich der Haltestelle am S- und U-Bahnhof Schönhauser Allee auf oder nördlich der Brücke: Bei einer Lage des zweiten Gleises nördlich der Brücke entstehen zwei eingleisige Abschnitte davor und dahinter mit 200 m bzw. 220 m Länge. Diese Abschnitte wären unter Berücksichtigung der Beeinflussungen durch den Straßenverkehr vor allem an den signalisierten Knotenpunkten weiterhin nur mit einer ausgedünnten Taktfrequenz der Linie M1 zu betreiben, da es keine Begegnungsmöglichkeit besteht.

6. Wie Variante 4 aber durchgehend zweigleisig: Diese Variante würde einen gleichzeitigen Straßenverkehr zwischen Gleimstraße und Bornholmer Straße nahezu ausschließen.

7. Trennung der Linie M1 mit Heranführung der Straßenbahngleise jeweils bis an die Brücke: Aus betrieblichen Gründen kann die provisorische Endstelle auf der Nordseite nur zweigleisig ausgebildet werden, da der nördlich anschließende Abschnitt mit einer Länge von ca. 200 m keine weitere Begegnungsmöglichkeit zulässt (Alternativ deutliche Taktreduzierung). Der Abschnitt zwischen Brückenbaustelle und der Kreuzung Schönhauser Allee / Schivelbeiner Straße / Wichertstraße ist für die Errichtung eines zweigleisigen Abschnittes mit Haltestelle zu kurz. Zudem befinden sich direkt neben den Straßenbahngleisen unter dem U-Bahn-Viadukt Betriebsgebäude, so dass die Straßenbahngleise abgeschwenkt werden müssten, um hier noch eine Haltestelle platzieren zu können. Diese Variante ist nur bei vollständiger Einstellung des Straßenverkehrs möglich. Auf der Südseite genügt ein Kehrgleis direkt nördlich der Kreuzung Schönhauser Allee / Gleimstraße.

8. Vorzugsvariante (wird weiterverfolgt) Trennung der Linie M1 mit Heranführung bis an die Brückenbaustelle nur südlich der Brücke:Die Haltestelle und das Kehrgleis liegen direkt nördlich der Kreuzung Schönhauser Allee / Gleimstraße. Nördlich der Brücke erfolgt Schienenersatzverkehr bis zum U-Bahnhof Vinetastraße. Die Linie M1 wird in die Bornholmer Straße abgeleitet. Der Schienenersatzverkehr verläuft ringförmig vom U-Bahnhof Vinetastraße kommend über Berliner Straße / Bornholmer Straße / Schönfließer Straße / Schivelbeiner Straße / Schönhauser Allee mit Halt an der Kreuzung Schönhauser Allee / Bornholmer Straße und in der Schivelbeiner Straße."

Frage 3: Wie bewertet einerseits die BVG, andererseits die Senatsverkehrsverwaltung die naheliegende Variante einer Fortführung der M1 durch Verschwenkung auf die jeweils befahrbare Brückenseite mittels Bauweichen?

Antwort zu 3.: In Abstimmung mit der BVG musste seitens der Senatsverwaltung die naheliegende Variante einer Fortführung der M1 verworfen werden. Aus den Variantenuntersuchungen ist eindeutig hervorgegangen, dass die Fortführungvariante zu einer erheblichen Minderung der Betriebsqualität ggü. der gewählten Variante bedeutet.

Die BVG führt hierzu aus: "Siehe hierzu Antwort auf Frage 2 - Varianten 4, 5 und 6"

Frage 4: Wie viele zusätzliche Fahrgäste wird infolge der M1-Unterbrechung nach Schätzungen der BVG die U2 transportieren und welche Auslastung erwartet die BVG angesichts der geplanten Taktreduzierungen?

Antwort zu 4.: Die BVG führt hierzu aus: "Die U2 hat heute zwischen Schönhauser Allee und Eberswalder Straße eine durchschnittliche Auslastung von knapp unter 30 %. Von der M1 werden vorrausichtlich max. 300 Fahrgäste in der Spitzenstunde zusätzlich die U2 als Fahralternative nutzen.

Durch die deutlich dichteren Takte und vergleichsweise höheren Kapazitäten der U-Bahn wird mit den zusätzlichen Fahrgästen eine Auslastungssteigerung von maximal 2% bis 3% im Abschnitt Schönhauser Allee <> Eberswalder Straße erwartet. Auch im folgenden Streckenverlauf Eberswalder Straße <> Alexanderplatz sind werden damit zukünftig höchstens Auslastungen 36% bis 37% erwartet."

Frage 5: Wie sollen während der beiden Bauphasen Fuß- und Radverkehr so über die jeweils befahrbare Brückenseite geführt werden, dass die Sicherheit von Menschen zu Fuß und auf dem Rad nicht beeinträchtigt wird?

Antwort zu 5.: Während der Sperrung einer Brückenseite soll der nicht-motorisierte Individualverkehr über die jeweils befahrbare bestehende Brückenseite geführt werden. Der auf der befahrbaren bestehenden Brückenseite vorhandene Radverkehr wird über den baulich angelegten Radfahrstreifen auf dem Gehweg geführt. Der entgegengesetzte Radverkehr wird über einen eigenständigen Radfahrstreifen auf der Innenseite der verbleibenden Fahrbahn geführt. Der Radfahrstreifen besitzt eine Breite von ca. 2,50 Metern und wird zusätzlich durch eine Sicherungseinrichtung vom Kfz-Verkehr getrennt. Die bestehenden und außer Betrieb stehenden Gleisanlagen werden provisorisch geschlossen, um eine Sturzgefahr zu vermeiden. Somit sind während der Bauzeit für den Radverkehr in beiden Fahrtrichtungen eigenständige Radverkehrsanlagen vorgesehen. Der gesamte Fußverkehr wird über den Gehweg auf der befahrbaren bestehenden Brückenseite geführt.

Zur Sicherung des Querverkehrs von den außenliegenden Gehwegen zu den U-Bahn-Zugängen und provisorischen Straßenbahnhaltestellen unter dem Viadukt sind auf der befahrenen Brückenseite jeweils zwei mobile Fußgänger-Lichtsignalanlagen (Fußgänger-Anforderungsanlagen) als Übergangshilfe pro Bauzustand vorgesehen.

Frage 6: Ist nach Auffassung der Senatsverkehrsverwaltung mit der aktuell geplanten bauzeitlichen Verkehrsführung der Vorrang des Umweltverbunds als Hauptziel des MobG BE ausreichend berücksichtigt worden?

Antwort zu 6.: Ja, der notwendige Ersatzneubau der Brücke erfolgt unter Berücksichtigung des Mobilitätsgesetzes.
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Viele Grüße, Thomas

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Thomas Krickstadt, Berlin, Germany, usenet@krickstadt.de
Ist mir schon im Presseartikel aufgefallen: Bettelampeln statt Festschaltung mit für Fußgänger großzügiger (nach meiner Meinung) Zeitschaltung.
Ich kann mir vorstellen, wie die Bettelampeln funktionieren werden. Schlecht für Fußgänger!
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