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485er-Liebhaber
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Bw Steg
Bestimmt hat doch auch die BVG so einiges zum Fahrplanwechsel im Dezember vor - so lange ist es ja nicht hin bis Dezember... Weiß hier jemand schon Näheres? Oder wenigstens, wo sich da etwas tun wird?

Danke schon jetzt!

Da wird sich wenig bis gar nichts tun. Mehrleistungen sind alle verschenkt an den SEV U6, weil der solange geht, dass es als Mehrleistung zählt.

Eigentlich schade, dass die Politik der letzten zwei Jahrzehnte so komplett inkompetent und außerdem desinteressiert am ÖPNV war. Man stelle sich vor, die Kremmener Bahn wäre längst ausgebaut: ein Großteil des U6-Ersatzverkehrs könnte über Acht-Wagen-Züge im Zehn-Minuten-Takt abgefangen werden, vielleicht sogar mit zusätzlichen Zügen im Berufsverkehr, und mit einem S-Bahnhof Borsigwalde, der zusätzlich als Ersatz für den U-Bahnhof Holzhauser Straße dienen könnte.

Ja, natürlich bräuchte es trotzdem Ersatzbusse, aber zumindest ein Teil der Fahrgäste Richtung Ringbahn und Zentrum hätten eine Alternative, und die anderen etwas mehr Platz in den Bussen (wovon es auch etwas weniger bräuchte).

Es ist einfach tragisch.
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485er-Liebhaber
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Bw Steg
Bestimmt hat doch auch die BVG so einiges zum Fahrplanwechsel im Dezember vor - so lange ist es ja nicht hin bis Dezember... Weiß hier jemand schon Näheres? Oder wenigstens, wo sich da etwas tun wird?

Danke schon jetzt!

Da wird sich wenig bis gar nichts tun. Mehrleistungen sind alle verschenkt an den SEV U6, weil der solange geht, dass es als Mehrleistung zählt.

Na das ist mal ne "Mehrleistung" auf die sich die Fahrgäste sicher sehr freuen werden. Warum kauft die BVG hier nicht auch von extern ein?

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Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Ich hoffe doch, dass man mit den frei werdenden Zügen die U8 ordentlich verstärkt. Der Mindestanspruch muss sein, zwischen den HVZen alle fünf Minuten nach Wittenau zu fahren.

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Philipp Borchert
Ich hoffe doch, dass man mit den frei werdenden Zügen die U8 ordentlich verstärkt. Der Mindestanspruch muss sein, zwischen den HVZen alle fünf Minuten nach Wittenau zu fahren.

Das ist aber nicht bestellt, von daher ist es auch eher Träumerei. Zumal im Großprofil etwas Entspannung im Fuhrpark gut tut.

Die Berliner Linienchronik (+Stationierungen S-Bahn/BVG) 1858-2024
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Philipp Borchert
Ich hoffe doch, dass man mit den frei werdenden Zügen die U8 ordentlich verstärkt. Der Mindestanspruch muss sein, zwischen den HVZen alle fünf Minuten nach Wittenau zu fahren.

Welche frei werdenden Züge meist du? Die U6 hat jetzt bei 2x 38 Minuten Fahrzeit und 8 bzw. 6 Minuten Kehrzeit 18 Umläufe.
Bei Verkürzung der Strecke reduziert sich die Fahrzeit auf 2x 31 Minuten. Das Entleeren und Kehren über die Aufstellgleise wird etwa 4 Minuten mehr Zeit erfordern als das Kehren am Bahnsteig in Alt-Tegel. Es wird wohl statt 18 nur mit zwei Zügen weniger als bisher gefahren. Die Fahrpläne für den Spätherbst stehen aber noch nicht fest.

so long

Mario
Na ja, wenn die BVG sich damit brüstet, auf irgendeiner U-Bahnlinie jetzt öfter zu fahren - und damit die Angebotsänderung vom reinen 4- auf einen 4/4/3-Minuten-Takt meint, dann scheint es ja so zu sein dass kleine Anpassungen 'ne große Wirkung haben.

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Anonymer Benutzer
Re: Fahrplanwechsel Dezember 2022
20.05.2022 18:18
Auf einer Linie, wie die U4 sicherlich kein großer Mehrbedarf, wobei theoretisch ein Mehrbedarf von einem Zug schon 1/3 mehr sein würden? Bei der U7 dagegen könnten schon einige dutzend Wagen Mehrbedarf entstehen.
Ich bin mal gespannt wie der Ottonormal-Öffi-Nutzer den doppelten RE8 am Hauptbahnhof findet. Lasst die Spiele beginnen ;D
„Das ist ja nicht der Elsterwerda, also wird der Andere schon richtig sein“ -Ich kann die Bahnsteiggespräche schon hören 😂

Das gleiche Spiel mit der RB24 am BER 😏
~back to Dosto



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 30.05.2022 00:23 von Tramfan99.
Ab wann ist den mit der Lieferung der neuen Züge für die ODEG zu rechnen?
Zitat
Harald01
Ab wann ist den mit der Lieferung der neuen Züge für die ODEG zu rechnen?

Gute Frage, laut DSO war einer der neuen LINTS 1622 002 vor drei Wochen in Kiel bei Voith. Vielleicht weiß ja jemand genaueres...
Hab letztens in Wustermark diverse Züge für den RE1 stehen sehen.
Zitat
Tramfan99
Ich bin mal gespannt wie der Ottonormal-Öffi-Nutzer den doppelten RE8 am Hauptbahnhof findet. Lasst die Spiele beginnen ;D
„Das ist ja nicht der Elsterwerda, also wird der Andere schon richtig sein“ -Ich kann die Bahnsteiggespräche schon hören 😂

Das gleiche Spiel mit der RB24 am BER 😏
~back to Dosto

Nunja, die Profis wird man nicht verwirren können und die anderen kennen größtenteils die Liniennummer gar nicht. Bleibt lediglich ein Rest, der sich mit Liniennummern orientiert und Ziele ignoriert.

Unvorteilhaft ist es natürlich trotzdem, derartig unterschiedliche Linienverläufe mit der gleichen Nummer zu kennzeichnen - zumal es ja noch genung freie Nummern gibt.

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Neben RB63 (Templin - Joachimsthal) sollen auch die RB73 (Kyritz Am Bürgerpark - Pritzwalk) und RB74 (Pritzwalk - Meyenburg) zum Jahresende eingestellt werden (wenn ich das richtig verstanden habe):

https://www.drehscheibe-online.de/foren/read.php?002,10107900

https://www.nd-aktuell.de/artikel/1164459.klimaschutz-verkehrswende-in-der-warteschleife.html
Anonymer Benutzer
Re: Fahrplanwechsel Dezember 2022
15.06.2022 12:29
ich finde solche Bahnangebote eh eher kritisch. Nicht elektrifizierte Einzelwagen ohnehin ähnlich wie ein Bus auf Schienen, alle Stunde dann immer noch... mehr bringt ja nichts, weil der Hauptzubringer/-abbringer ebenso alle Stunde verkehrt... Da ist es wirtschaftlicher solche Verbindungen gleich mit reinen Elektrobussen anzubieten. Nur wird das auch nicht der Fall sein. Aber selbst Dieselbusse sind da ohnehin wirtschaftlicher zu betreiben. Und man kann mit diesen wesentlich umfangreicher Gebiete abdecken.
Vielfältige Erfahrungen zeigen, dass bei Umstellung von der Schiene auf den Bus die Fahrgastzahlen nochmals in den Keller gehen. Die "umfangreichere Gebietsabdeckung" mag ja gut klingen. Für viele Fahrgäste führt das zu noch längeren Fahrzeiten und macht das ganze noch unattraktiver.

Das Argument "Elektro" wird bald auch keines mehr sein, wenn man in nicht ferner Zukunft Akkuzüge nutzen kann, die dann z.B. in Neustadt während der dortigen Wende aufgeladen werden können.
Zitat
Nahverkehrsplan
ich finde solche Bahnangebote eh eher kritisch. Nicht elektrifizierte Einzelwagen ohnehin ähnlich wie ein Bus auf Schienen, alle Stunde dann immer noch... mehr bringt ja nichts, weil der Hauptzubringer/-abbringer ebenso alle Stunde verkehrt... Da ist es wirtschaftlicher solche Verbindungen gleich mit reinen Elektrobussen anzubieten. Nur wird das auch nicht der Fall sein. Aber selbst Dieselbusse sind da ohnehin wirtschaftlicher zu betreiben. Und man kann mit diesen wesentlich umfangreicher Gebiete abdecken.

1) Ein Bus ersetzt keine Bahn. Bahnfahrten sind nunmal wesentlich attraktiver, dazu gibt es etliche Studien. Will jetzt hier keine Grundsatzdiskussion führen müssen.
2) ÖPNV sollte nicht nach Wirtschaftlichkeit organisiert werden. Es geht hier um eine Grundversorgung an Mobilität im ländlichen Raum.
3) Mitten in der Klimakrise werden in Brandenburg gleich 3 Bahnstrecken stillgelegt. Das ist ein fatales Signal.
4) Die Gemeinden in der Region kämpfen seit Jahren, dass wenigstens am Wochenende wieder Bahnverkehr Richtung Norden über Meyenburg hinaus möglich ist. (Fahrplan Saisonverkehr 2020) Leider gibt es da keine Unterstützung aus Meck-Pomm' und die Fahrten werden dieses Jahr trotz 9€-Ticket nicht stattfinden.
5) Die Hans hat ihre Werkstatt in Meyenburg, Fahrten werden also weiterhin stattfinden müssen. Dann eben als Leerfahrt. Fraglich wie lange es sich noch lohnt die restliche Stummel-RB73 zu betreiben. Kann sein, dass der erst im Dezember 2019 eröffnete Bahnhof "Kyritz Am Bürgerpak" bald ohne Bahnverkehr ist.
Zitat
X-Town Traffic
1) Ein Bus ersetzt keine Bahn. Bahnfahrten sind nunmal wesentlich attraktiver, dazu gibt es etliche Studien. Will jetzt hier keine Grundsatzdiskussion führen müssen.
Korrekt, und dennoch geht es darum, den richtigen Mix von Bahn und Bus als ÖV-Angebot zu finden. Das kann an bestimmten Stellen mehr Bahn bedeuten, insbesondere da wo Fahrgastpotential vorhanden ist, dass kann m.E. an der einen oder anderen Stelle aber auch bedeuten, dass in einem stark schrumpfenden ländlichen Raum der Bus die Daseinsvorsorge abdeckt. Und der Zug ist auch nur dann besser, wenn er die Ortslagen halbwegs erreicht. Nicht jede Bahn, die zwischen 1850 und 1900 gebaut wurde (z.B. aus militärischen Gründen oder vornehmlich zum landwirtschaftlichen Gütertransport) kann immer die heutigen Verkehrsbedürfnisse in Konkurrenz zum Auto erfüllen.


Zitat
X-Town Traffic
2) ÖPNV sollte nicht nach Wirtschaftlichkeit organisiert werden. Es geht hier um eine Grundversorgung an Mobilität im ländlichen Raum.
ÖPNV soll zwar nicht nur nach Wirtschaftlichkeitserwägungen organisiert werden, sondern auch mit Blick auf die Daseinsvorsorge. Dennoch kann man ihn auch nicht völlig frei von Fahrgastzahlen und Fahrgastströmen organisieren.
Letztlich sind Deine Argumente immer so, dass man mindestens den Status quo beim Bahnangebot halten muss, egal wie leer die Züge sind. Ich bin dagegen für ein deutlich stärkeres Umschichten und Ausbauen von Verkehrsleistungen auf Strecken mit wirklichem Fahrgastpotential (und das ist z.B. kein Stummel bis Meyenburg, wenn man nicht mal bis Plau am See kommt).

Zitat
X-Town Traffic
3) Mitten in der Klimakrise werden in Brandenburg gleich 3 Bahnstrecken stillgelegt. Das ist ein fatales Signal.
Ein ziemlich leerer Dieselzug ist leider auch kein wirklicher Beitrag zum Klimaschutz. Ich kenne jetzt selber nicht die genauen Fahrgastzahlen nach Meyenburg oder auf der Strecke Joachimsthal-Templin, aber habe an anderen Stellen auch schon meine schockierenden Erlebnisse im Brandenburger Regionalverkehr gehabt. Wenn beispielsweise mitten im Berufsverkehr morgens um halb acht eine RB 60 aus Bad Freienwalde und Seelow im Bahnhof Frankfurt Oder ankommt, und da steigen gerade mal fünf Fahrgäste aus dem Zug, dann läuft da was grundfalsch in der Brandenburger Verkehrspolitik.

Zitat
X-Town Traffic
4) Die Gemeinden in der Region kämpfen seit Jahren, dass wenigstens am Wochenende wieder Bahnverkehr Richtung Norden über Meyenburg hinaus möglich ist. (Fahrplan Saisonverkehr 2020) Leider gibt es da keine Unterstützung aus Meck-Pomm' und die Fahrten werden dieses Jahr trotz 9€-Ticket nicht stattfinden.
In der Tat sehe ich da nur ein gewisses Potential der Bahnstrecke, wenn sie nach Plau am See ginge. Es ist ziemlich gaga, im 2.000 Einwohner-Örtchen Meyenburg zu enden und die Gemeinde Plau am See mit 6.000 Einwohnern und vielen Touristen nicht zu erreichen. Dennoch kann das Engagement einzelner Gemeinden nicht wirklich zählen für eine sinnvolle Verkehrsbestellung. Jeder kämpft da für sich, sei es für die eigene Grundschule oder den eigenen Bahnanschluss. Die Politik muss aber mit einem übergreifenden Blick entscheiden. Und in Brandenburg gibt es viele einwohnerstärkere Gemeinden ohne Bahnanschluss, egal ob im Speckgürtel (z.B. Mittenwalde mit fast 10.000 Einwohnern und vielen Arbeitsplätzen oder im berlinfernen Raum (Burg im Spreewald mit über 4.000 Einwohner und sehr vielen Touristen). Wenn man sich also die Bahnangebote im ländlichen Raum anschaut, darf man m.E. nicht einfach nur den status quo fortschreiben, sondern muss objektiv die Fahrgastpotentiale betrachten.

Zitat
X-Town Traffic
5) Die Hans hat ihre Werkstatt in Meyenburg, Fahrten werden also weiterhin stattfinden müssen. Dann eben als Leerfahrt. Fraglich wie lange es sich noch lohnt die restliche Stummel-RB73 zu betreiben. Kann sein, dass der erst im Dezember 2019 eröffnete Bahnhof "Kyritz Am Bürgerpak" bald ohne Bahnverkehr ist.
Dann sucht man sich halt einen anderen Betreiber, dessen Werkstatt günstiger liegt. Es gibt doch auch viele Pendelstrecken (Fürstenwalde - Bad Saarow), die werden ohne eigene Werkstatt vor Ort gefahren. Oder Hans verlegt halt die Werkstatt.
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M48er
Dann sucht man sich halt einen anderen Betreiber, dessen Werkstatt günstiger liegt. Es gibt doch auch viele Pendelstrecken (Fürstenwalde - Bad Saarow), die werden ohne eigene Werkstatt vor Ort gefahren. Oder Hans verlegt halt die Werkstatt.

Genau, weil man eine Werkstatt ja gerne "mal eben so" baut?!

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M48er
In der Tat sehe ich da nur ein gewisses Potential der Bahnstrecke, wenn sie nach Plau am See ginge. Es ist ziemlich gaga, im 2.000 Einwohner-Örtchen Meyenburg zu enden und die Gemeinde Plau am See mit 6.000 Einwohnern und vielen Touristen nicht zu erreichen. Dennoch kann das Engagement einzelner Gemeinden nicht wirklich zählen für eine sinnvolle Verkehrsbestellung. Jeder kämpft da für sich, sei es für die eigene Grundschule oder den eigenen Bahnanschluss. Die Politik muss aber mit einem übergreifenden Blick entscheiden.

Der übergreifende Blick ist allerdings in Meck-Pomm nicht vorhanden. Also macht Brandenburg alles zu? Immerhin zeitweise gab es dort auch Güterverkehr (in Falkenhagen). Wenn der PV nicht mehr fährt, und die Strecke mitfinanziert, ist die Strecke schneller stillgelegt als man gucken kann.

Zitat
M48er
Wenn beispielsweise mitten im Berufsverkehr morgens um halb acht eine RB 60 aus Bad Freienwalde und Seelow im Bahnhof Frankfurt Oder ankommt, und da steigen gerade mal fünf Fahrgäste aus dem Zug, dann läuft da was grundfalsch in der Brandenburger Verkehrspolitik.

Bei meinem letzten Besuch dort (da war allerdings an einem Sonntag nachmittag im Sommer 2018 oder 2019) waren >10 Fahrgäste ab Pritzwalk im Zug, die fast alle bis Neustadt /Dosse fuhren und dort in den RE stiegen. Ja, das ist nicht berauschend, aber mehr als leer. Bei der Bundesbahn wurde z.B. bekanntlich gerne ab Samstag Mittag Wochenendruhe eingeführt. Da konnten die Wochenendpendler sich dann gleich ein Auto kaufen...
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M48er
Zitat
X-Town Traffic
1) Ein Bus ersetzt keine Bahn. Bahnfahrten sind nunmal wesentlich attraktiver, dazu gibt es etliche Studien. Will jetzt hier keine Grundsatzdiskussion führen müssen.
Korrekt, und dennoch geht es darum, den richtigen Mix von Bahn und Bus als ÖV-Angebot zu finden. Das kann an bestimmten Stellen mehr Bahn bedeuten, insbesondere da wo Fahrgastpotential vorhanden ist, dass kann m.E. an der einen oder anderen Stelle aber auch bedeuten, dass in einem stark schrumpfenden ländlichen Raum der Bus die Daseinsvorsorge abdeckt.

Und deswegen wurden ja in den 1990ern auf diversen Strecken die Verkehre abbestellt. Jetzt schrumpfen die Räume aber nicht weiter. Das zum einen. Zum anderen: ja "die Daseinsvorsorge abdecken" kann auch ein Bus. Aber wenn es um andere Dinge geht, etwa um, "non-captive Riders" zu kriegen, kannst du in aller Regel eben nicht mit Bussen kommen.

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M48er
Und der Zug ist auch nur dann besser, wenn er die Ortslagen halbwegs erreicht.

Bekannt, aber das ist hier durchaus der Fall.

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M48er
Wenn beispielsweise mitten im Berufsverkehr morgens um halb acht eine RB 60 aus Bad Freienwalde und Seelow im Bahnhof Frankfurt Oder ankommt, und da steigen gerade mal fünf Fahrgäste aus dem Zug, dann läuft da was grundfalsch in der Brandenburger Verkehrspolitik.

Mal abgesehen davon, dass ich diese "ich hab mal nen leeren Zug gesehen"-Stories für wenig aussagekräftig halte:
Die Potential jener Strecke dürfte kaum im Pendlerverkehr nach Frankfurt liegen. Da erwarte ich morgens halb acht niemanden. Nächster Halt ist Seelow, das wäre der einzige Ort, wo halbwegs Pendleraufkommen zu generieren wäre; der Rest liegt dafür schon zu weit.

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M48er
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X-Town Traffic
4) Die Gemeinden in der Region kämpfen seit Jahren, dass wenigstens am Wochenende wieder Bahnverkehr Richtung Norden über Meyenburg hinaus möglich ist. (Fahrplan Saisonverkehr 2020) Leider gibt es da keine Unterstützung aus Meck-Pomm' und die Fahrten werden dieses Jahr trotz 9€-Ticket nicht stattfinden.
In der Tat sehe ich da nur ein gewisses Potential der Bahnstrecke, wenn sie nach Plau am See ginge. Es ist ziemlich gaga, im 2.000 Einwohner-Örtchen Meyenburg zu enden und die Gemeinde Plau am See mit 6.000 Einwohnern und vielen Touristen nicht zu erreichen.

Die Strecke ist ja da!
Ansonsten gebe ich dir Recht: das Brechen Bus/Bahn in Meyenburg wäre selbst dann gaga, wenn der Übergang funktionieren würde.
Selbst Enden in Plau am See wäre grenzwertig.
M.E. braucht man: durchgehenden 2h-Takt bis Güstrow, mit Verknüpfung in Karow. Dazu moderaten Streckenausbau, dass man Neustadt-Karow in 85 Minuten schafft, für Knoten um 30 in Neustadt und 00 in Karow. (Da fehlt nicht viel). Dann kriegt man ganz nette Überlagerung von Verkehrsströmen
- lokalen Verkehr
- Verkehr Pritzwalk und Umgebung nach Berlin und Potsdam
z.B. Einkaufen, Wochenendpendler etc. (kürzester Weg nach Berlin)
- Anbindung der Region an Rostock (die größte Stadt im Norden), Schwerin etc
- Touristenverkehr für Anreise in den Raum Plau
- Touristenverkehr für Tagesausflüge nach Plau, Malchow, Krakow..
und noch einiges mehr.

Man braucht nicht mehr Verkehrsleistungen als jetzt, nur etwas Verlagerung Bus->Bahn. Das wars fürs erste.

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Dennoch kann das Engagement einzelner Gemeinden nicht wirklich zählen für eine sinnvolle Verkehrsbestellung. Jeder kämpft da für sich, sei es für die eigene Grundschule oder den eigenen Bahnanschluss. Die Politik muss aber mit einem übergreifenden Blick entscheiden.

Sehr richtig. Und was mich seit 20 Jahren im Bereich dieser Strecke verzweifeln lässt, ist, dass die Politik genau dies eben nicht gemacht hat.
Brandenburg hat ein bisschen Alibizeuchs für den lokalen Verkehr bestellt, für die Verbindung nach Berlin sollte aber der nun teilweise in den Sand gesetzte Prignitz-Express dienen. M-V macht nun wieder Saisonverkehr, da kriegt man paar Tagesausflüger, aber kaum für echte Anreise. Auch nur ein Bruchteil von dem, was ginge.

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Wenn man sich also die Bahnangebote im ländlichen Raum anschaut, darf man m.E. nicht einfach nur den status quo fortschreiben, sondern muss objektiv die Fahrgastpotentiale betrachten.

Richtig. Deswegen bin ich ein wenig allergisch gegen diese "fünf Fahrgäste im Zug" - Dinger. Ich versuche, in meinen Überlegungen auf die Potentiale zu achten, siehe oben. Im Moment wird da nur ein Bruchteil von bedient. Die drei-vier Zugpaare am Tag finde ich auch relativ sinnarm. Für den Ausflugsverkehr mag sowas gerade noch so angehen, aber 7.30 in Berlin losfahren, um am Wochenende nach Meyenburg zu kommen, kanns ja auch nicht sein; vier Stunden später wäre wiederum zu spät.

Und von den Murks vom 2h-Takt mit Bussen aus Krakow nach Meyenburg ohne Anschluss dort mal ganz zu schweigen..



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 16.06.2022 19:50 von Global Fisch.
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Latschenkiefer
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M48er
Grundschule oder den eigenen Bahnanschluss. Die Politik muss aber mit einem übergreifenden Blick entscheiden.

Der übergreifende Blick ist allerdings in Meck-Pomm nicht vorhanden. Also macht Brandenburg alles zu?

Exakt.

Das gleiche ist mal vor ein paar Jahren nach Hoyerswerda passiert. Sachsen hatte Interesse an Senftenberg-Hoyerswerda aber nicht an Spremberg-Hoyerswerda, Brandenburg eher andersrum (oder wars umgekehrt? Weiß ich nicht). Da hat erst das eine Land auf die Abbestellung der ersten Strecke gedrungen, dann das andere Land auf die zweite.

Zitat

Immerhin zeitweise gab es dort auch Güterverkehr (in Falkenhagen).

Gibts immer noch. Nun hat da sogar ein neues KV-Terminal eröffnet:

MIL Brandenburg
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