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Unfall auf der Schöneicher-Rüdersdorfer Straßenbahn
geschrieben von Bovist66 
Heute gab es leider auf der Schöneicher-Rüdersdorfer Straßenbahn einen schweren Unfall mit zwei Todesopfern:

[www.rtl.de]

Den Angehörigen des Ehepaars möchte ich mein Beileid und dem Triebfahrzeug-Führer meine Anteilnahme aussprechen.

Es scheint sich um eine Verkettung tragischer Umstände zu handeln. Allerdings wirft der Beitrag auf rtl bei mir die Frage auf,
weshalb das Ehepaar als ortsunkundig bezeichnet wurde, wenn es aus Schöneiche stammte. Das Bild des Unfalls zeigt den
zweigleisigen Abschnitt der Strecke.
Ich finde es auch schwierig, hier von einem "nicht alltäglichen Unfall" zu sprechen. Glücklicherweise nicht alltäglich, aber der Satz suggeriert einen ungewöhnlichen Crash. Und dieses mehr oder weniger parallel zur Bahn fahren und dann spontan auf deren Strecke abbiegen ist ja doch leider absoluter Standard.

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Blaulichtpresse LOS berichtet mit Bildern hier
[www.facebook.com]

Bäderbahn
Nicht heute (Sa), sondern bereits gestern (Fr), fand der Unfall statt. In der MOZ gibt's einen Artikel, der leider hinter einer Paywall liegt (https://www.moz.de/lokales/erkner/unfall-in-schoeneiche-zwei-tote-nach-kollision-von-strassenbahn-mit-auto-66231919.html) und inhaltlich auch so seine Probleme hat.

Wie auf dem Foto der MOZ zu erkennen ist, hat es Tw 47 erwischt, der als Verstärker direkt vor dem Artic-Linienwagen von der Jägerstraße zum Betriebshof aussetzen sollte.

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Zitat
Jay
Nicht heute (Sa), sondern bereits gestern (Fr), fand der Unfall statt. In der MOZ gibt's einen Artikel, der leider hinter einer Paywall liegt [www.moz.de] und inhaltlich auch so seine Probleme hat.

(...)

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Viele Grüße
Arnd
Hallo Philipp, hallo zusammen!

Zitat
Philipp Borchert
Ich finde es auch schwierig, hier von einem "nicht alltäglichen Unfall" zu sprechen. Glücklicherweise nicht alltäglich, aber der Satz suggeriert einen ungewöhnlichen Crash. Und dieses mehr oder weniger parallel zur Bahn fahren und dann spontan auf deren Strecke abbiegen ist ja doch leider absoluter Standard.

Ja, die Unfallsituation ist leider tatsächlich eine Standardsituation. Heute auch wieder neben dem übrigen (Demo-) Chaos in der Innenstadt und auf der Danziger Straße ein derartiger Unfall in der Invalidenstraße:

Bin heute wieder (mit dem Rad) zur Turmstraße gefahren, nachdem mein Besuch dort gestern "ins Wasser gefallen" ist (anhaltendes Gewitter). In der Invalidenstraße auf Höhe Naturkundemuseum überholte mich ein Wagen der BVG-Betriebsaufsicht mit Blaulicht und Martinshorn. Auf Höhe Invalidenstraße/Lehrter Straße/Clara-Jaschke-Straße war dann ein Linksabbiegerunfall zwischen einer Straßenbahn und einem SUV mit "PM"-Kennzeichen.

Auf Fotos vom Unfall habe ich verzichtet, da zu dem Zeitpunkt in dem SUV noch Personen waren (offensichtlich ansprechbar und mutmaßlich nicht schwer verletzt).


Zwei Tote bei einem solchen Unfall sind meiner Meinung nach allerdings nicht alltäglich, das ist schon heftig. Ein trauriger und hoher Preis für ein mutmaßlich grob fahrlässiges Fahrverhalten. Bei derartigen unüberlegten Wendemanövern mit Pkw sind sonst meist entgegenkommende Radfahrer die Unfallopfer.


Die Zufahrt zu dem betreffenden Autohaus in Schöneiche sehe ich allerdings seit längerer Zeit sehr kritisch hinsichtlich der Ausfahrt aus dem Grundstück: Seit längerer Zeit stehen auf dem Grundstück des Autohauses Werbebanner längs der Bahntrasse (bei der Ausfahrt aus dem Grundstück in Blickrichtung links, von der Himmelsrichtung her nördlich), welche die Sicht auf Straßenbahnen in Richtung Rüdersdorf massiv behindern. Das war hier anscheinend nicht unfallursächlich, aber das sollte dann auch mal hinterfragt werden.

Viele Grüße
Manuel
Zitat
Philipp Borchert
Ich finde es auch schwierig, hier von einem "nicht alltäglichen Unfall" zu sprechen. Glücklicherweise nicht alltäglich, aber der Satz suggeriert einen ungewöhnlichen Crash.
Und dieses mehr oder weniger parallel zur Bahn fahren und dann spontan auf deren Strecke abbiegen ist ja doch leider absoluter Standard.

Diese Überfahrt ist einer der Unfallschwerpunkte der SRS ( vergleichbar mit den alltäglichen Situationen auf der 62,
auch wenn es da noch nicht so übel gerummst hat-einen vergleichbaren Unfall gab es mal an der Tanke Spindlersfeld)
Die Konsequenz aus dem Unfall kann aber nicht die sein, das die Elektrische dort mit einer Geschwindigkeitsbegrenzung o.ä. zurückstecken muss,
sondern das die Überfahrt dann mit einer LSA oder gar BÜ Sicherung versehen wird, mit absoluter Priorität der Bimmel.
Sprich hat diese sich weit vorher angemeldet, gibts keine Freigabe für den Wirtschafts oder Kundenverkehr zum Autohaus.

T6JP
Ich arbeite in Schöneiche und hatte an dem Nachmittag einen "Außeneinsatz" im Bereich Jägerpark gehabt. Als der Einsatz wegen des Wetters abgeblasen wurde, haben wir uns auf den Rückweg gemacht und wollten eigentlich mit unserem Wagen / Bus über die Kalkberger Richtung Ortskern fahren.

Beim verlassen des Jägerparks sah ich dann das Blaulicht der in Richtung Unfallstelle fahrenden Polizeiautos und als wir die Straßenbahnhaltestelle Jägerstraße passierten, konnte man eine stehende Artic-Bahn sowie mehrere Polizeiautos in der Ferne erkennen (ein Mitfahrender kommentierte dies mit "Blaulicht ist gerade bei dem Wetter nie ein gutes Zeichen"), mehr haben die schlechten Sichtverhältnisse nicht erlaubt. Kurz darauf wurde unser Fahrer dann von Polizisten an der Weiterfahrt gehindert (die ganz hastig mit einem Wagen losfahren, um alle nachkommenden Autos abzufangen) und bis zur Jägerstraße dann auf dem Rückwärtsgang zurückziehen musste, ehe es dann über den Südring weiterging.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 28.08.2022 22:27 von J. aus Hakenfelde.
Ich habe heute mit einer der damals beteiligten Rettungskräften sprechen können, er scheint es gut verkraftet zu haben, der Kollege ist hart im Nehmen (ich kenne ihn persönlich).

Zum Thema ortskundig/ortsunkundig - Ja, das waren Schöneicher, allerdings wohnten sie erst seit kurzer Zeit dort.

Zur Einfahrt am Autohaus - laut dem Kollegen soll es zwischen Gleis und Schranke genug Platz geben, um eine Straßenbahn sicher passieren zu lassen, sofern man direkt an die Schränke heranfährt.

Hergang - Das Auto fuhr, ebenso wie die beteiligte Heidelbeere, aus Richtung Rüdersdorf. Die Artic, die ich aus der Ferne sah, war wohl der nachfolgende Kurs. Der Autofahrer hat die Bahn damit überholt und ist vor ihr links abgebogen, hat diese somit vermutlich übersehen / hat nicht in den Rückspiegel geschaut oder den Abstand überschätzt. Das werden wir wohl nie erfahren.

Die Heidelbeere ist dann frontal in die Fahrerseite reingefahren, bei den dort üblichen Geschwindigkeiten von 60-70 km/h war die Wucht des Aufpralls extrem, sodass der Wagen, wie im Artikel beschrieben, ca. 20 Meter geschleudert wurde und auf einem Baum zum Stehen gekommen ist.

Der Kollege sagte, dass Unfälle in dieser Gegend bereits in der Vergangenheit vorgekommen sind, (es wurde z.B. einmal ein Auto zwischen Bahn und Oberleitungsmast eingeklemmt, auch mit Todesfolge), allerdings nicht immer mit Straßenbahnbeteiligung (auch wenn es öfters mal mit glimpflicherem Ausgang knallte), sondern teilweise auch ausschließlich im Kontext der Alleebäume und überhöhter Geschwindigkeit (insbesondere in den 90er Jahren, als "die Jungen erstmals mit schnelleren Autos fahren konnten").

Laut seiner Aussage ist die Heidelbeere schrottreif.
Damit dürfte der Bestand nun auf 3 Stück gesunken sein und es mit den Verstärkerkursen am Nachmittag eng werden.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 30.08.2022 13:18 von J. aus Hakenfelde.
Einsatzfähig sind laut einschlägiger Wagenparkliste nur zwei GT6. Zudem hat man derzeit nur fünf Wagen für den Regelbetrieb (2x KTNF6, 3x Artic) - bei vier Regelkursen. Die logische Folge: Es werden derzeit keine Verstärker gefahren.

[www.srs-tram.de]

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Zitat
J. aus Hakenfelde
[...]
Laut seiner Aussage ist die Heidelbeere schrottreif.
Damit dürfte der Bestand nun auf 3 Stück gesunken sein und es mit den Verstärkerkursen am Nachmittag eng werden.

Es waren nur noch 3 Heidelbeeren im betriebsfähigen Bestand. 47 und 48 für den Verstärker, 46 als Reserve. 47 war der Unfallwagen. Ob der nochmal aufgebaut wird, bleibt abzuwarten. Erstmal dürfte er durch die Ermittlungsbehörden beschlagnahmt sein und auf eine Untersuchung durch einen bestellten Gutachter warten.

Seit heute sind die Verstärkerfahrten bis auf Weiteres ausgesetzt. (srs-tram.de)

Ansonsten soweit richtig. 47 befand sich als Betriebsfahrt auf dem Weg zum Hof, der Artic folgte direkt im Anschluss als Linienwagen nach Friedrichshagen.

Örtlichkeit ist auch richtig. Irgendwann hat der Besitzer mal eine Schranke aufgestellt. Zuvor hat die Polizei auch gerne mal hinter dem Baum gestanden und gelasert und dann die Fahrzeuge an der Stelle rausgezogen, was dann auch spannend war, wenn die abkassierten Autos wieder vom Hof des Autohauses runter fuhren. Die Schranke hat auch ausreichend Abstand vom Gleis. Vmax ist 60 km/h und stadteinwärts besteht auch kein Zwang langsamer zu fahren, da alles gut einsehbar ist. Und während Autos ab dort nur noch 50 fahren dürfen, gelten die 60 bis zur Kurve Grätzwalde, die mit 30 befahren werden darf.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Zitat
manuelberlin
Hallo Philipp, hallo zusammen!

Zitat
Philipp Borchert
Ich finde es auch schwierig, hier von einem "nicht alltäglichen Unfall" zu sprechen. Glücklicherweise nicht alltäglich, aber der Satz suggeriert einen ungewöhnlichen Crash. Und dieses mehr oder weniger parallel zur Bahn fahren und dann spontan auf deren Strecke abbiegen ist ja doch leider absoluter Standard.

Ja, die Unfallsituation ist leider tatsächlich eine Standardsituation. Heute auch wieder neben dem übrigen (Demo-) Chaos in der Innenstadt und auf der Danziger Straße ein derartiger Unfall in der Invalidenstraße:

Bin heute wieder (mit dem Rad) zur Turmstraße gefahren, nachdem mein Besuch dort gestern "ins Wasser gefallen" ist (anhaltendes Gewitter). In der Invalidenstraße auf Höhe Naturkundemuseum überholte mich ein Wagen der BVG-Betriebsaufsicht mit Blaulicht und Martinshorn. Auf Höhe Invalidenstraße/Lehrter Straße/Clara-Jaschke-Straße war dann ein Linksabbiegerunfall zwischen einer Straßenbahn und einem SUV mit "PM"-Kennzeichen.

Ich finde es besonders toll, dass mehrmals pro Woche irgendwo im deutschsprachigen Raum* Autofahrende große Straßenbahnen (oder auch Züge) übersehen, obwohl das bloße Vorhandensein von Schienen und Oberleitung doch Warnung genug sein sollten, zur Abwechslung einmal auf den Verkehr zu achten. Und diese Leute, die zu blöd sind, Gleise und riesige Züge wahrzunehmen, sind dann beim Rechtsabbiegen für die Sicherheit Radfahrender und von Fußgänger:innen verantwortlich...
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* allein in den letzten Tagen in Schöneiche, Bonn, Darmstadt, Pfaffstätten und gehäuft in Stuttgart, Aufzählung sicher nicht vollständig
Zitat
def

...
* allein in den letzten Tagen in Stuttgart, Aufzählung sicher nicht vollständig

Vor allem Stuttgart, wo die Stadtbahn an Haltestellen und Kreuzungen langsam fährt!

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Was mich regelmäßig auf die Palme bringt: Feierabend verschiebt sich um ein paar Minuten und man kriegt 20 weitere an Wartezeit gratis dazu, je nach Tageszeit auch mit mehr. Ab jetzt wohl dauerhaft.

Auch habe ich nie verstanden, wieso man am Nachmittag fast zwei Stunden lang Verstärker anbot, nicht aber Morgens, wo auch Leute zur Arbeit fahren (die eine Schülerfahrt klammerte ich bewusst aus, die zählt nicht).

Jetzt ist es aber sowieso erstmal erledigt.

Mit dem jetzigen Wagenpark lassen sich bekannterweise keine Verstärker anbieten. Die Heidelbeeren haben dagegen in der Vergangenheit immer wieder gezeigt, was sie im Gegensatz zu den anderen Fahrzeugen draufhaben und gleichzeitig die Schwächen von Einrichtungsnetzen und -fahrzeugen aufgezeigt. Wenn was passiert, kann die Strecke nicht geteilt und kein Pendelverkehr angeboten werden usw.

Ich habe es mehrfach hier im Forum geschrieben und bleibe auch dabei, egal wie viel Gegenwind auch kommen mag - Zweirichtungsbetrieb ist dem Einrichtungsbetrieb haushoch überlegen, zumindest ein gewisser Anteil an Zweirichtungswagen, um einen Notbetrieb bei Zwischenfällen und darüberhinaus auch Verstärkerkurse auf Teilabschnitten anzubieten (sofern die bestehende Infrastruktur dies nicht ermöglicht, was hier der Fall ist) ist ein Muss.

Doch leider hat man diesem Thema bei der SRS keine hinreichende Beachtung geschenkt, in den letzten Jahren wurden haufenweise Heidelbeeren verschrottet oder abgegeben und jetzt hat man den Salat. Mit der Beschaffung der Artics hat man zwar die vollständige Barrierefreiheit auf Regelkursen erzielt, aber den Status Quo im Bezug auf die obengenannte Problematik wohl auf lange Sicht zementiert, da ich nicht davon ausgehe, dass man in den nächsten Jahren weitere Fahrzeuge beschaffen wird.
Wahrscheinlich hatte man sowieso vorgehabt, die vorhandenen Zweirichter quasi auf Verschleiß zu fahren und keinen Gedanken an weitere Fahrzeuge dieser Art zu verschwenden.


Übrigens, als in den Nullerjahren die Zukunft der SRS zur Disposition stand, weil Rüdersdorf nicht wirklich an einem Weiterbetrieb der Bahn auf eigenem Gebiet interessiert gewesen ist und die Strecke ab der Gemeinde- und Landkreisgrenze stillegen wollte, gab es, neben der kompletten Stilllegung auch den Vorschlag, eine Wendeschleife im Bereich der Haltestelle Kalkberger Straße einzurichten, um zumindest den Weiterbetrieb auf Berliner und Schöneicher Gebiet zu sichern.
Zum Glück haben Rüdersdorf und MOL eingelenkt und den Fortbestand der Bahn auf der kompletten Strecke vorerst gesichert, aber vielleicht wäre es doch eine gar nicht mal so schlechte Idee gewesen, sofern man weiterhin an Verstärkerkursen in Schöneiche interessiert ist und die wahrscheinlich neuer Zweirichtungswagen wohl gegen Null geht, ggf. auch in abgespeckter Form als Wendedreieck.
Das Problem der Flexibilität bei Störungen wird man dadurch aber nicht lösen können.

Gibt es irgendwo in Deutschland noch Meterspurbetriebe, die noch über ältere Zweirichtungswagen verfügen und potenziell abgabe-/verkaufswillig sein könnten?

Angesichts der zunehmend angespannten finanziellen Situation in den Kommunen wäre selbst letzteres wohl Wunschdenken, zum Leidwesen der Fahrgäste.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 30.08.2022 15:39 von J. aus Hakenfelde.
Zitat
J. aus Hakenfelde
Ich habe es mehrfach hier im Forum geschrieben und bleibe auch dabei, egal wie viel Gegenwind auch kommen mag - Zweirichtungsbetrieb ist dem Einrichtungsbetrieb haushoch überlegen, zumindest ein gewisser Anteil an Zweirichtungswagen, um einen Notbetrieb bei Zwischenfällen und darüberhinaus auch Verstärkerkurse auf Teilabschnitten anzubieten (sofern die bestehende Infrastruktur dies nicht ermöglicht, was hier der Fall ist) ist ein Muss.

Doch leider hat man diesem Thema bei der SRS keine hinreichende Beachtung geschenkt, in den letzten Jahren wurden haufenweise Heidelbeeren verschrottet oder abgegeben und jetzt hat man den Salat. Mit der Beschaffung der Artics hat man zwar die vollständige Barrierefreiheit auf Regelkursen erzielt, aber den Status Quo im Bezug auf die obengenannte Problematik wohl auf lange Sicht zementiert, da ich nicht davon ausgehe, dass man in den nächsten Jahren weitere Fahrzeuge beschaffen wird.
Wahrscheinlich hatte man sowieso vorgehabt, die vorhandenen Zweirichter quasi auf Verschleiß zu fahren und keinen Gedanken an weitere Fahrzeuge dieser Art zu verschwenden.

Das mag ja alles sein, letztlich muss ein kleiner Betrieb wie die SRS aber mit seinen begrenzten Mitteln auch einigermaßen haushalten; und wenn sich die seltene Gelegenheit ergibt, den Fahrzeugpark relativ kostengünstig deutlich zu modernisieren und dabei auf ein zeitgemäßes Niveau zu heben, wäre es doch dumm, nicht zuzuschlagen, selbst wenn es Einrichtungsfahrzeuge sind (für die der Regelbetrieb ja abgesehen von den Verstärkerfahrten ja ausgerichtet ist).

Zugleich ist in einem kleinen Betrieb wie Schöneiche jedes zusätzliche und nur selten benötigte Fahrzeug relativ gesehen eine viel größere Belastung als in einem Großbetrieb wie z.B. Dresden (ich nenne bewusst Dresden, weil dort auch im Regelverkehr keine Zweirichtungsfahrzeuge benötigt, sie aber vorgehalten werden).

Mal schauen, wie sich die Situation am "Gebrauchtwagenmarkt" entwickelt. Meines Erachtens werden in vielen Städten in den nächsten 5-10 Jahren die letzten Generation Hochflurfahrzeuge sowie die erste Generation der Niederflurwagen durch Neubaufahrzeuge ersetzt. Vielleicht ergibt sich dabei auch der Kauf von Zweirichtungsbahnen (MGT6D-ZR?), die die letzten GT6 und (wenn niederflurig) und/oder die KTNF6 ablösen könnten.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 30.08.2022 15:50 von def.
Zitat
def
Zitat
J. aus Hakenfelde
Ich habe es mehrfach hier im Forum geschrieben und bleibe auch dabei, egal wie viel Gegenwind auch kommen mag - Zweirichtungsbetrieb ist dem Einrichtungsbetrieb haushoch überlegen, zumindest ein gewisser Anteil an Zweirichtungswagen, um einen Notbetrieb bei Zwischenfällen und darüberhinaus auch Verstärkerkurse auf Teilabschnitten anzubieten (sofern die bestehende Infrastruktur dies nicht ermöglicht, was hier der Fall ist) ist ein Muss.

Doch leider hat man diesem Thema bei der SRS keine hinreichende Beachtung geschenkt, in den letzten Jahren wurden haufenweise Heidelbeeren verschrottet oder abgegeben und jetzt hat man den Salat. Mit der Beschaffung der Artics hat man zwar die vollständige Barrierefreiheit auf Regelkursen erzielt, aber den Status Quo im Bezug auf die obengenannte Problematik wohl auf lange Sicht zementiert, da ich nicht davon ausgehe, dass man in den nächsten Jahren weitere Fahrzeuge beschaffen wird.
Wahrscheinlich hatte man sowieso vorgehabt, die vorhandenen Zweirichter quasi auf Verschleiß zu fahren und keinen Gedanken an weitere Fahrzeuge dieser Art zu verschwenden.

Das mag ja alles sein, letztlich muss ein kleiner Betrieb wie die SRS aber mit seinen begrenzten Mitteln auch einigermaßen haushalten; und wenn sich die seltene Gelegenheit ergibt, den Fahrzeugpark relativ kostengünstig deutlich zu modernisieren und dabei auf ein zeitgemäßes Niveau zu heben, wäre es doch dumm, nicht zuzuschlagen, selbst wenn es Einrichtungsfahrzeuge sind (für die der Regelbetrieb ja abgesehen von den Verstärkerfahrten ja ausgerichtet ist).

Zugleich ist in einem kleinen Betrieb wie Schöneiche jedes zusätzliche und nur selten benötigte Fahrzeug relativ gesehen eine viel größere Belastung als in einem Großbetrieb wie z.B. Dresden (ich nenne bewusst Dresden, weil dort auch im Regelverkehr keine Zweirichtungsfahrzeuge benötigt, sie aber vorgehalten werden).

Mal schauen, wie sich die Situation am "Gebrauchtwagenmarkt" entwickelt. Meines Erachtens werden in vielen Städten in den nächsten 5-10 Jahren die letzten Generation Hochflurfahrzeuge sowie die erste Generation der Niederflurwagen durch Neubaufahrzeuge ersetzt. Vielleicht ergibt sich dabei auch der Kauf von Zweirichtungsbahnen (MGT6D-ZR?), die die letzten GT6 und (wenn niederflurig) und/oder die KTNF6 ablösen könnten.

Richtig. Fahrzeugbeschaffung ist ein absolutes Glaskugelthema. Die verbliebenen Heidelbeeren haben "Bestandsschutz". Die letzte Inbetriebnahme einer "neuen" Heidebeere erfolgte bereits mit dem Trick, dass sie unter der Verwendung von Teilen eines Unfallfahrzeugs als "Instandsetzung" nachgerückt ist. Auch das ist jetzt nicht mehr möglich. Das Kapitel der Heidelbeeren wird also mit der Abstellung der aktuell noch verfügbaren Fahrzeuge enden.

Der Artic wurde bereits im Baubetrieb per Rückwärtsfahrt zwischen Waldstraße und Betriebshof eingesetzt und eine Zwischenschleife ist nun per Gemeindebeschluss im Bereich Grätzwalde geplant, womit die 7 Einrichtungsfahrzeuge rechnerisch 5 Umläufe (inklusive Verstärker) besetzen müssen.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Wie kam man eigentlich auf die Idee, ein Fahrzeug an Cottbus auszuleihen? War das ein finanziell lohnenswertes Ding? Und wann soll der Tw 26 wieder zurückgeholt werden?

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Sie befinden sich HIER.
Es sollte absolut Standard sein, dass Unfallfahrer bzw. deren Versicherung verpflichtet werden, für gleichwertigen Ersatz zu sorgen. Ob die nun noch irgendwo eine zulassungs- und fahrbereite Heidelbeere auftreiben oder eine fabrikneue Zweirichtungsbahn kaufen müssen, sollte nicht Sorge der SRS sein...
Zitat
VvJ-Ente
Es sollte absolut Standard sein, dass Unfallfahrer bzw. deren Versicherung verpflichtet werden, für gleichwertigen Ersatz zu sorgen. Ob die nun noch irgendwo eine zulassungs- und fahrbereite Heidelbeere auftreiben oder eine fabrikneue Zweirichtungsbahn kaufen müssen, sollte nicht Sorge der SRS sein...

Das klingt ja anfangs ganz charmant, aber wäre es nicht pervers, wenn LKW-Fahrer bzw. deren Versicherungen nach Rechtsabbiegeunfällen den Angehörigen ein Fahrrad vorbeibringen müssten?

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Zitat
J. aus Hakenfelde
Gibt es irgendwo in Deutschland noch Meterspurbetriebe, die noch über ältere Zweirichtungswagen verfügen und potenziell abgabe-/verkaufswillig sein könnten?

Ob die mir bekannten Trambetriebe solche Fahrzeuge abzugeben haben, weiß ich nicht, aber ich kenne diese drei meterspurigen Tramnetze in der Umgebung:

• Mainz: Mainzer Verkehrsgesellschaft (MVG) mbH
• Darmstadt: HEAG mobilo
• Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (RNV), die Tram- und Überlandverkehre im Rhein-Neckar-Gebiet zwischen Bergstraße mit Weinheim und Heidelberg über den Rhein zwischen Mannheim und Ludwigshafen bis zur Weinstraße mit Bad Dürkheim betreibt.

Wer mag, kann dort ja mal Erkundigungen einziehen.


immer noch keine richtige sig



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 30.08.2022 20:05 von L.Willms.
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