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B96a und Schnellerstraße in Niederschöneweide
geschrieben von Heidekraut 
Zitat
Micha
Zitat
Alter Köpenicker
Ich denke mal, das wird soweit jedem bekannt sein, außer jenen vielleicht, die am Bf. Schöneweide das Adlergestell unterqueren wollen. Es geht doch aber um die "Ecken und Kanten", die Forist "Heidekraut" kennen will und die auch aus sehr alten Stadtplänen nicht hervorgehen..


Nun ja, "Heidekraut" schrieb weiter oben:

Zitat
Heidekraut
Gemeint ist aber der gesamte Straßenverlauf der Schnellerstraße, der jetzt ohne Ecken und Kanten durchgeht von sagen wir der Markgrafenbrücke bis zum Bahnhof bzw. der Brücke nach Spindlersfeld.

Das wollte ich so nicht stehen lassen. Abgesehen davon, dass ich früher in dieser Ecke gelebt habe - auch auf Stadtplänen der zwanziger und fünfziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts ist erkennbar, dass die Berliner Straße - heute die Schnellerstraße - von Baumschulenweg über Niederschöneweide nach Oberspree verlief und nicht nach Adlershof. Die Geradlinigkeit der heutigen B96a im Raum Niederschöneweide hat vielleicht ihren historischen Ursprung in der kurfürstlichen Nutzung dieses Weges als Verbindung zwischen den Schlössern in Berlin und Königs Wusterhausen. Für die Menschen und Unternehmen, die sich dort nach und nach ansiedelten, war aber der Ausbau der Verbindung nach Köpenick wichtiger. Autobahnen und Flughafen gab es damals noch nicht. Deshalb war die Grünauer Straße Richtung Adlergestell nur eine Abzweig von der Berliner Straße Richtung Köpenick.


Zitat
Alter Köpenicker
Zwischen Bf. Schöneweide und Köpenicker Landstraße verkehrten auf der Schnellerstraße außerdem die Linien 87, 91 und 95.

Vom Vorplatz des Bahnhofes Schöneweide kommend, verliefen ferner noch Gleise einer Industriebahn über die Schnellerstraße und Flutstraße zum BMHW (Berliner Metallhütten und Halbzeugwerke).

Gruß
Micha

Ich lagere mal aus. Ich hatte die These vertreten, dass der "High way" B96a durch Begradigung und Ausbau der ursprünglichen Verbindung vor dem Bahnhof Schöneweide von Treptow nach Adlershof aus mehreren Straßen hervorging. Ich hatte dabei von Ecken und Kanten gesprochen, was vielleicht etwas irreführend ist. Es betrifft im engeren Sinne die Schnellerstraße. Die Strecke vom Kanal bis zum Bahnhof, wo es dann wie Micha richtig sagt eine Verzweigung gab, man sieht sie heute noch, gliedert sich in die Köpenicker Landstraße, Schnellerstraße (früher Berliner Straße) und Michael-Brückner-Straße (Grünauer Straße). Dann folgt das Adlergestell. In einer Kartendraufsicht sieht man noch heute die sehr unterschiedliche Flucht der Bebauung und damit der lichten Breite der Straße an verschiedenen Stellen. Man kann das besonders gut hier verfolgen

histomap

Einfach Schnellerstraße eingeben und eine Hausnumer auswählen. Man sieht auch sehr gut anhand der heute noch vorhandenen Bebauung, dass es engere und weitere Stellen auf dieser Strecke gibt. Besonders eng im Sinne einer max. Breite der Straße ist es auf der Höhe der Nr. 137, dort befand sich mal das Betriebsgelände der Firma Bärenquell, gegenüber heißt es 20 a - c. Oder besser noch an der Nr. 130, direkt vor der Kreuzung mit der Brückenstraße. Auf der Karte von 1963 sieht man noch die Straßenbahngleise. Auf der Karte von 1950 sieht man besonders vor der Kreuzung Brückenstraße wie verhältnismäßig eng die Schnellerstraße dort war. Sie ist bedeutend aufgeweitet und begradigt worden, um die doppelte Fahrbahn zu ermöglichen und zu verbreitern. Man kann sich das dort gut durch Überlagerung und mithilfe der Schieberegler veranschaulichen. Auf beiden Seiten der Straße wurden die Grundstücksgrenzen verschoben und begradigt. Außerdem verliefen die Straßenbahngleise teils in der Fahrbahn und und es gab keine Mittelstreifen. Man müsste nun die gesamte Schnellerstraße so absuchen, denn die histomap gibt immer nur einen geringen Ausschnitt. Man würde dann weitere Stellen finden, wo verbreitert wurde und sogar abgerissen, zumeist Grundstücksmauern. Diese Verbreiterung erfolgte in mehreren Etappen, so meine Erinnerung. Sehr deutlich sieht man es bei der Karte 1938. Gibt man die Nummer 145 ein, so sieht man auch dort beträchtliche Verbreiterungen und direkt hinter der Markgrafenbrücke ist gegenüber 1938 wahrscheinlich schon durch Kriegseinwirkung eine bedeutende Verbreiterung erfolgt. Also ich hätte vielleicht eher schreiben sollen Engstellen beseitigen und verbreitern, als "Ecken und Kanten". Es war halt meine Erinnerung. Da meine Eindrücke immer nur aus der PKW-Perspektive erfolgten, stellte sich mir das als Ecken und Kanten dar.
Zitat
Heidekraut
histomap

Vielen Dank für diesen Link. Sehr interessante Karte. Kannte ich noch nicht.

Gruß
Micha




1 mal bearbeitet. Zuletzt am 01.09.2022 23:25 von Micha.
Eine für viele Jetzt-Berliner möglicherweise arg überraschende Veränderung lässt sich über Histomap mit der Altstadtumfahrung der Müggelheimer Straße und den beispielhaften Hausnummern 1 und 60 nachvollziehen. Die Änderungen von 1970/75 zum Nachwendezustand sind schon frappierend.

Mit besten Grüßen

phönix
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