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Busspur Clayallee laut Verwaltungsgericht rechtswidrig
geschrieben von B-V 3313 
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tramfahrer
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B-V 3313
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tramfahrer
In der Bülowstraße gibt es seit jeher eine Busspur. Hat man da ausversehen die U Bahn mitgezählt um auf 20 Fahrten pro Stunde zu kommen?

1990/91, als man diese Busspur eingerichtet hat, fuhren dort in der HVZ 18 Wagen der Linie 19/19E pro Stunde und Richtung.

Kleinkarriert: Da fehlen 2 Fahrten. Hätte nie genehmigt werden dürfen.

Da die Verwaltungsrichtlinie 'nur' von Fahrten pro Stunde der stärksten Verkehrsbelastung spricht, aber nirgends das Wort "Richtung" auftaucht, lässt sich diskutieren, ob damit nicht 10 Fahrten pro Stunde und Richtung angesetzt werden können. Das bringt den absurd hohen Wert zumindest in der Nähe der üblichen Anwendungsbereiche.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Die Busspur, wie sie jetzt besteht, hat einen entscheidenden Vorteil. Der KFZ-Durchfluss, der auf Höhe Riemeisterstraße in der Clayallee ankommt, ist durch die Einspurigkeit ab Argentinische Allee soweit verringert, dass man einen wesentlich geringeren Rückstau von der Kreuzung Zehlendorf-Eiche hat. Davon profitiert dann neben den Linien X10, 115, 285 und 623 auch die Linie 118. (das sind dann schon 18 Fahrten pro Richtung)

Die Alternative (Busspur zwischen Riemeisterstraße bis Zehlendorf-Eiche) wäre keine Option, auch wenn hier streng nach Vorschrift mehr Fahrzeitersparnis errechnet werden könnte. Das wäre aber sehr theoretisch, da die Busspur dort vor allem durch Parkplatzsuchverkehr behindert werden würde.
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tramfahrer
In der Bülowstraße gibt es seit jeher eine Busspur. Hat man da ausversehen die U Bahn mitgezählt um auf 20 Fahrten pro Stunde zu kommen?

Zwischenzeitlich wurde sogar eine der beiden MIV Spuren für einen Fahrradweg geopfert.

Zu den Fahrrad-Verkehrsanlagen in der Bülowstraße findet man hier eine umfangreiche Darstellung, die auch die Beibehaltung/Änderung des Bussonderfahrstreifens berücksichtigt: [www.rad-ts.de]

Die U-Bahn benutzt ihre bereits 120 Jahre bestehende, niveaufreie Verkehrsanlage planmäßig mit 15 Fahrten je Stunde und Richtung.
Die Buslinien M19, 106 und 187 nutzen planmäßig ebenfalls mit 15 Fahrten je Stunde und Richtung die Bülowstraße.
Der Platz für die Fahrradspur wurde vor allem durch Wegfall von Stellplätzen für Kraftfahrzeuge gewonnen.

so long

Mario
Beim Fahrrad muss man übrigens eine illegale Benutzungspflicht eines Radwegs für jeden Abschnitt einzeln wegklagen. Wie konnte man hier einen längeren Abschnitt auf einmal erwischen?

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
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der weiße bim
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tramfahrer
In der Bülowstraße gibt es seit jeher eine Busspur. Hat man da ausversehen die U Bahn mitgezählt um auf 20 Fahrten pro Stunde zu kommen?

Zwischenzeitlich wurde sogar eine der beiden MIV Spuren für einen Fahrradweg geopfert.

Zu den Fahrrad-Verkehrsanlagen in der Bülowstraße findet man hier eine umfangreiche Darstellung, die auch die Beibehaltung/Änderung des Bussonderfahrstreifens berücksichtigt: [www.rad-ts.de]

Die U-Bahn benutzt ihre bereits 120 Jahre bestehende, niveaufreie Verkehrsanlage planmäßig mit 15 Fahrten je Stunde und Richtung.
Die Buslinien M19, 106 und 187 nutzen planmäßig ebenfalls mit 15 Fahrten je Stunde und Richtung die Bülowstraße.
Der Platz für die Fahrradspur wurde vor allem durch Wegfall von Stellplätzen für Kraftfahrzeuge gewonnen.

Der Radweg ist durch Wegfall einer MIV Spur gewonnen worden.

Vorher war
MIV | MIV | BUS | Parken | Gehweg

Jetzt
MIV | BUS | Parken | Radspur | Gehweg


Übrigens war das hinzu zählen der U Bahn sarkastisch gemeint.
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tramfahrer
Übrigens war das hinzu zählen der U Bahn sarkastisch gemeint.

So etwas muß man hier besonders kennzeichnen, schon um hinterher nicht in Erklärungsnöte zu geraten.


Das Gegenteil von pünktlich ist kariert.
Zitat
Nemo
Beim Fahrrad muss man übrigens eine illegale Benutzungspflicht eines Radwegs für jeden Abschnitt einzeln wegklagen. Wie konnte man hier einen längeren Abschnitt auf einmal erwischen?

Möglicherweise ist der Unterschied, dass es sich beim Wegklagen der Benutzungspflicht von Radwegen meist um ältere Radwege handelt und es sich bei dieser Busspur um eine relativ aktuell angeordnete Maßnahme handelt, gegen die noch innerhalb irgendwelcher Fristen vorgegangen wurde.
Für Interessierte ist hier übrigens mal ein Link zum Beschluss des Verwaltungsgerichts vom 31.08.2022 in diesem Einverfahren mit dem Aktenzeichen 11 L 345/22 [gesetze.berlin.de]
Wieder was gelernt: Busspuren sind erst ab 20 Busfahrten in der Stunde zulässig, hieß es gerade in der “Abendschau“.

Marienfelder Ch.mit M11/X11/X71 bietet 15 Fahrten

Waltersdorfer Ch.mit X7/X71/260/371/744 21 Fahrten nach Süden, 18 nach oben.
Zitat
micha774
Wieder was gelernt: Busspuren sind erst ab 20 Busfahrten in der Stunde zulässig, hieß es gerade in der “Abendschau“.

Marienfelder Ch.mit M11/X11/X71 bietet 15 Fahrten

Waltersdorfer Ch.mit X7/X71/260/371/744 21 Fahrten nach Süden, 18 nach oben.

Dabei sollte man allerdings dringend berücksichtigen, wann diese Bussonderfahrstreifen erteilt und umgesetzt wurden.
Die Gesetzeslage muss hier nicht wie heute mit 20 Linienomnibussen behaftet gewesen sein, sondern es galten andere Maßstäbe.
Gesetze und somit Vorgaben können, oder werden sich in der Zeit geändert haben. Die werden noch ihren Bestandsschutz haben.
Angenommen, du nimmst dort die Bussonderstreifen weg und willst nach 7 Jahren wieder neue haben, gelten die aktuellen Richtlinien.
Zumal auch davon gesprochen wurde, das es Ausnahmen geben könnte, aber die von anderer Stelle zu beurteilen wäre.
Weiß jemand was genau die Anwohner an dieser Spur nun gestört hatte? Diese 11 bis 26 Sekunden können es ja kaum gewesen sein.
Zitat
ECG7C
Weiß jemand was genau die Anwohner an dieser Spur nun gestört hatte? Diese 11 bis 26 Sekunden können es ja kaum gewesen sein.

Das frage ich mich auch. Sind bspw. irgendwo Parkplätze weggefallen?
Es könnte natürlich auch gegen zwei Fahrspuren für Kfz argumentiert werden, dass die Verkehrsmengen sich dort ja im berlinweiten Vergleich in Grenzen halten. Laut Umweltatlas von 2019 sind im nördlichen Abschnitt in 24 Stunden 15.000-20.000 bzw. 20.000-30.000 Kfz (inkl. Lkw, Motorräder und Busse!) unterwegs. Dazwischen nur 10.000-15.000 Kfz/Tag und im südlichen Abschnitt ab Rappoltsweilerstr. wiederum 15.000-20.000 Kfz/Tag. Hält sich also alles in Grenzen. Ähnliche, eher höhere Verkehrsmengen werden bspw. auf dem Kudamm abgewickelt: mit einer Fahrspur für Kfz und einer zeitlich nicht eingeschränkte 24/7-Busspur. Weitere, ähnliche Beispiele zu Ungunsten der Clayallee-zwei-Fahrspuren-am-besten-für-mich-alleine-Prozessierer habe ich auch gefunden. Gibt es Straßen in Berlin mit noch höheren Verkehrsmengen trotz nur einer Fahrspur (+ ggf. Busspur)?


Hat jemand Zugang zur Richtlinien für die Anlage von Stadtstraßen?
Wäre mal spannend, ob lt. Regelwerk bei der aktuellen Kfz-Verkehrsmenge überhaupt zwei Fahrspuren benötigt werden. Und wenn ja, warum der Kudamm-Verkehr nicht regelmäßig kollabiert.
Zitat
Stichbahn
Hat jemand Zugang zur Richtlinien für die Anlage von Stadtstraßen?
Wäre mal spannend, ob lt. Regelwerk bei der aktuellen Kfz-Verkehrsmenge überhaupt zwei Fahrspuren benötigt werden. Und wenn ja, warum der Kudamm-Verkehr nicht regelmäßig kollabiert.

Das ist eher nicht der Fall. Es gibt zwar unterschiedliche Umrechnungsfaktoren von der täglichen Verkehrsmenge auf die in der Spitzenstunde, die von 6 % bis 10 % reichen, mit fast allen landet man aber eher nicht bei einer erforderlichen Zweispurigkeit, wohl aber beim Bedarf nach einer Radspur.
Zitat
Stichbahn
Und wenn ja, warum der Kudamm-Verkehr nicht regelmäßig kollabiert.

Das tut er doch längst. Dort fahren nur Touristen auf Sightseeing, Parkplatzsucher und Unbedarfte mit dem Auto lang. Es bleibt genug Zeit, sich alles anzuschauen.
Taxis, Busse und Fahrradfahrer rollen dank Sonderfahrstreifen gemächlich dran vorbei.
Überhaupt kein Vergleich mit der Clayallee.

so long

Mario
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micha774
Wieder was gelernt: Busspuren sind erst ab 20 Busfahrten in der Stunde zulässig, hieß es gerade in der “Abendschau“.

Marienfelder Ch.mit M11/X11/X71 bietet 15 Fahrten

Waltersdorfer Ch.mit X7/X71/260/371/744 21 Fahrten nach Süden, 18 nach oben.


Hier noch der Link zum Abendschau-Beitrag: [www.rbb-online.de]

Was für eine ausgewogene Berichterstattung. Und die Hauptstraße in Schöneberg leidet natürlich vor allem unter der Busspur. Und in besagtem Abschnitt direkt nördlich vom Innsbrucker vermutlich auch, wurde zwar nicht berichtet, unter dem handtuchbreiten Radweg in der Dooringzone. Sollte alles abgerissen werden. Da könnte noch eine fünfte Kfz-Spur hin - und am Rand wieder Parkplätze! Das wäre eine "Aufwertung" *grrrrr*
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Stichbahn
Zitat
ECG7C
Weiß jemand was genau die Anwohner an dieser Spur nun gestört hatte? Diese 11 bis 26 Sekunden können es ja kaum gewesen sein.

Das frage ich mich auch. Sind bspw. irgendwo Parkplätze weggefallen?

Ich kann da nur von mir reden, im Bereich der Ruhlebner Str sind letztes Jahr etliche Parkplätze dadurch weggefallen, die Busspur wurde von 14-19 Uhr auf 6-19 Uhr ohne Vorankündigung ausgeweitet, den Sinn dahinter gerade Stadtauswärts kann man schonmal in Frage stellen.
Zitat
Stichbahn

Hier noch der Link zum Abendschau-Beitrag: [www.rbb-online.de]

Was für eine ausgewogene Berichterstattung. Und die Hauptstraße in Schöneberg leidet natürlich vor allem unter der Busspur. Und in besagtem Abschnitt direkt nördlich vom Innsbrucker vermutlich auch, wurde zwar nicht berichtet, unter dem handtuchbreiten Radweg in der Dooringzone. Sollte alles abgerissen werden. Da könnte noch eine fünfte Kfz-Spur hin - und am Rand wieder Parkplätze! Das wäre eine "Aufwertung" *grrrrr*

Herr Zelle ist doch mit Sicherheit krasser ÖPNV- und Fahrradfahrer. Der wird schon wissen, worüber er berichtet. Die Bildzeitung hätte es kaum besser hinkriegen können ..
Zitat
Harald01
Ich kann da nur von mir reden, im Bereich der Ruhlebner Str sind letztes Jahr etliche Parkplätze dadurch weggefallen, die Busspur wurde von 14-19 Uhr auf 6-19 Uhr ohne Vorankündigung ausgeweitet, den Sinn dahinter gerade Stadtauswärts kann man schonmal in Frage stellen.

Dass man in einem Nahverkehrsforum Bussonderfahrstreifen noch verteidigen muss, finde ich ja auch etwas skurril!
Warum nicht alle BSF in Frage stellen, sind meistens doch eh nur ein paar Sekunden mehr, durch das bisschen Rückstau? Warum nicht gleich den PKW nehmen, ist doch eh bequemer?

Dabei ist letzterer Punkt für mich genommen nicht mal so polemisch gemeint, wie es klingt. Wenn der Bus jeden Morgen und Nachmittag in der Ruhlebener Straße im Stau stehen würde, würde ich tatsächlich mein Auto aus der Garage holen und in Ruhleben erst in die U-Bahn steigen. Aber auch sonst: Selbst ohne größeres Verkehrsaufkommen ist es ein Vorteil, dass ein Bus sich nicht an jeder Haltestelle ständig wieder neu einfädeln muss. Die Bereitschaft, sich an die StVO zu halten und den Bus einscheren zu lassen, ist nämlich lächerlich gering. Zudem stehen die Anwohner stadtauswärts auf dem Hochbord, wie kämen die denn dahin, wenn auf dem jetzigen BSF auch Fahrzeuge stehen? Genau, über den Rad- und Gehweg, ganz toll.

Zu dem relevanten Passus in den Verwaltungsvorschriften, dort heißt es:
"Die Anordnung von Sonderfahrstreifen soll in der Regel nur dann erfolgen, wenn mindestens 20 Omnibusse des Linienverkehrs pro Stunde der stärksten Verkehrsbelastung verkehren."
Das kann und sollte ohnehin unbedingt flexibler ausgelegt werden. Der Senatsverwaltung ist es in der Clayallee auf die Füße gefallen, zu kleinteilig vorgegangen zu sein. Hätte sie die gesamte Clayallee mit einem durchgängigen BSF als eine Anlage gewidmet, wäre mit X10 und X83 deutlich mehr drin gewesen. Die VwV unterscheidet ja nicht nach Linienabschnitten in ÖPNV-Logik.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 08.09.2022 10:27 von hvhasel.
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Harald01
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Stichbahn
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ECG7C
Weiß jemand was genau die Anwohner an dieser Spur nun gestört hatte? Diese 11 bis 26 Sekunden können es ja kaum gewesen sein.

Das frage ich mich auch. Sind bspw. irgendwo Parkplätze weggefallen?

Ich kann da nur von mir reden, im Bereich der Ruhlebner Str sind letztes Jahr etliche Parkplätze dadurch weggefallen, die Busspur wurde von 14-19 Uhr auf 6-19 Uhr ohne Vorankündigung ausgeweitet, den Sinn dahinter gerade Stadtauswärts kann man schonmal in Frage stellen.

Also zwischen Grunewaldstr. und Tiefwerderweg wurde nachträglich für die Kolonie-Leute ein Be- und Entladefenster von 9-14 Uhr geschaffen. Ich frage mich aber immer, wo die ganzen Park-PKW auf solchen Abschnitten hin sind? Güterbahnhof-Zufahrt IKEA...
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