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Bauvorhaben "Strecke 6140 Berlin Frankfurter Allee - Rummelsburg"
geschrieben von Arnd Hellinger 
Zitat
Global Fisch
So schmale Gehwege sind in vielen Städten Alltag.

Soll das ein Argument sein? Sorry, aber mir scheint als spielst du die Situation herunter. Die Verkehrssituation unter den Brücken ist für alle Verkehrsteilnehmer unbefriedigend. Die Gründe wurden genannt; die Situation wird von vielen Bewohnern tatsächlich als Missstand angeprangert und wurde von der Verwaltung als Konfliktpunkt anerkannt:

Konfliktplan: [mein.berlin.de]
Beispiel für ein Anwohnerkommentar von vielen dort: [mein.berlin.de]

Zitat
Global Fisch
Als ich dort lebte (bis 2010) waren FAS und Victoriastadt ziemlich getrennte Welten.

Kaskelkiez und FAS mögen zwar städtebaulich und soziostrukturell unterschiedlich sein, dennoch sind beide Kieze sehr kinderreich und dürften wegen ihrer vielen Schulen, Kitas und Spielplätzen entsprechenden Kurzstreckenverkehr erzeugen, der sich aufgrund der zerschneidenden Bahnstrecken auf zwei EÜ bündeln muss. Wenn es angeblich keinen nennenswerten Austausch zwischen den Kiezen gibt, wie erklärst du dir dann ältere Vierbesserungsforderungen an gleicher Stelle, die ca. 2005 in den Bau der Verkehrsinsel nördlich der Brücke mündete? Und auch die künstlerische Aufwertung mit den grünen Lichtstreifen (als auch die rote Zunge am Nöldnerplatz) deutet auf die Bedeutung als relevanter Transitort hin. Zumindest als wahrgenommenen Angstraum. Sieht man den für KFZ gesperrten Fußweg Hauffstraße südlich des Bahndamms zusammen mit Freiflächen westlich der Kiezspinne/FAS als zusammenhängenden Grün- und Bewegungsraum an, erkennt man ziemlich klar welche Schlüsselrolle die Bahnbrücke zwischen Kaselkiez und FAS für den Fußverkehr einnimmt.

Deine Behauptung, es würde sich bei dem Verkehr in der Türrschmidtstraße zu 90% um Durchgangsverkehr halten, empfinde ich als hanebüchen und solch eine utopisch hohe Zahl habe ich noch von keinem Kiez gehört. Und ich halte sie angesichts der sehr gut ausgebauten parallelen Schreiberhauer Straße, im Vergleich zu einer Wohngebietsstraße mit Kopfsteinpflaster wo man jederzeit mit querenden Fußgängern rechnen muss, für ziemlich unplausibel. Sorry!
Allerdings kann ich mir aus Autofahrersicht durchaus vorstellen, dass man von der Rumemlsburger Bucht kommend lieber in die Türrschmidtstraße abbiegt statt an der Ampel vor der Scheiberhauer Straße warten zu müssen. So hätte man auch den Vorteil, vor der Bahnbrücke die bessere Sicht auf die Engstelle zu haben statt von der Schreiberhauer kommend um die Ecke.

So oder so bestätigt das ja gerade die unbefriedigende Situation an den Bahnbrücken.


Klar wird man die Brücke für einen breiten Gehweg nicht aufweiten so lange wie die Fahrbahn nicht mit angetastet wird. Das ist im Autofahrerland leider undenkbar und sieht man auch hier an den Reaktionen, dass eine Diskussion um die Verbesserung für die Fußgänger reflexartig das Mantra von Durchgangsverkehr und Staugefahr nach sich zieht. Aber für die Fußgänger so gar kein Verbesserungspotential an der Stelle zu sehen, trifft die Wirklichkeit eben auch nicht.

Daher begrüße ich den Vorstoß, dort Superblocks einzurichten und finde Gefallen an der Großen Keule, die Brücke für den KFZ-Verkehr komplett zu sperren. So hätte man auf einem Schlag auch die Fußwegsituation gelöst.

--
Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 20.09.2022 12:13 von Florian Schulz.
Zitat
Florian Schulz
Klar wird man die Brücke für einen breiten Gehweg nicht aufweiten so lange wie die Fahrbahn nicht mit angetastet wird.

Berlin wird meines Erachtens niemals von sich aus eine Aufweitung der Brücke fordern, ohne dass die Bahn zuerst Änderungsbedarf anmeldet. Erst wenn die Bahn die EÜ anfassen will/muss (z.B. wegen Baufälligkeit), wird die Stadt hoffentlich den Finger heben und ihr Aufweitungsverlangen vortragen. Im EKrG gibt es hierzu einen Passus namens "hätte verlangen müssen" oder so ähnlich. Dieser verpflichtet im Grunde den Straßenbaulastträger, unter einer erneuerten EÜ eine regelkonforme Straßenanlage herzustellen, auch wenn er das im Moment gar nicht will/kann (wegen Geldmangel). Und regelkonform heißt gemäß RASt06: 6,50 m Fahrbahn und Gehwege mit 2,50 m Breite.
Ja, so sehe ich das auch und das können wir aus der Diskussion so als Fazit ziehen, denke ich. Den Veränderungsbedarf wahrnehmen und erfassen ist das Eine, die Rahmenbedingungen für die Umsetzung das Andere. Dass die Stadt, bzw. in dem Fall der Bezirk, es gerne breiter hätte (bzw. früher einmal haben wollte), kann man aus den Straßen- und Gehwegbreiten vor und hinter der Brücke ja durchaus ablesen.

Spannend wird es bei der Geschichte um den Superblock inwiefern der aktuell maßgebende Autoverkehr dabei noch eine Rolle spielen wird. Denn wo kein Autoverkehr mehr unter der Brücke, bräuchte es auch keinen schmalen Gehweg samt Vergitterung mehr. Damit würde sich auch die Brückenaufweitung erübrigen, was für Bezirk und Deutsche Bahn im Endeffekt die günstigste Lösung wäre.

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Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.
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