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Hochhaus-Projekte am Alexanderplatz: Auswirkungen auf den ÖPNV
geschrieben von Mont Klamott 
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B-V 3313
Zitat
T6Jagdpilot
In einem Land was es nicht mehr gibt...

Ja, echt blöd. Man kann keinen offiziell verhassten Nachbarn mehr mal eben nach Zügen anbetteln.

Die BVB hatte einfach Glück. Wäre das Unglück nach der Eröffnung der Strecke zum Tierpark passiert, hätte es keine verfügbaren Teile auf Halde gegeben.

Tja, hätte die BVG(West) die Züge schon verschrottet, hätte die BVB wie heute die BVG bei Wagenmangel reagieren müssen-Takte strecken, Züge kürzen.
Der Westen kanns auch nicht besser, haben wir in den letzten Jahren oft genug gemerkt.

Das Material hätte man dann woanders abgezogen, bzw kurzfristig mit Sonderaktionen montieren lassen-
das ging im Sozialismus weil es eine gewisse Lagerhaltung gab und genauso Lager mit Materialien für den E-Fall.
Dann wären die Baustoffe von anderen Baustellen abgezogen worden.
(genauso wie es das Deutschland davor nach der Bombardierung der Möhne und Edertalsperre machte,
Material und Personal wurden vom Atlantikwall abgezogen)

Es gab Anfang 89 in Thüringen einen Gebirgsschlag infolge unsachgemäßer Sprengung in einem Kalibergwerk,
ein Dorf fiel in sich zusammen wie nach einem heftigen Erdbeben,
in Folge dessen wurden umfangreich Pionier und Bauregimenter der NVA und des MfB samt Material dorthin feldmarschmäßig verbracht,
um schnell Aufräum und Instandsetzungarbeiten zu beginnen, sowie Wohnraum zu schaffen.
Solange ruhte die Bautäigkeit auf den bis dahin von den Regimentern bearbeiteten Projekten.
Da ist eben von zentraler Leitung begünstigt,und keiner muss vorher Kröten einsammeln gehen.

T6JP
Wurden denn die Wagen damals ertüchtigt, instandgesetzt oder sonst irgendwie behandelt? Oder waren die einfach noch gut genug?
Die Wagen wurden vor der Ausmusterung auf Einmannbetrieb umgebaut. Das heisst sie bekamen eine Sifa, die Türen konnten mittels Druckluft geschlossen werden und der Fahrerraum wurde vergrössert.

Viele Grüße, Rico
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Heidekraut
Wurden denn die Wagen damals ertüchtigt, instandgesetzt oder sonst irgendwie behandelt? Oder waren die einfach noch gut genug?

Sie waren wenige Jahre zuvor für den Einmannbetrieb (mit Sifa) und Türschließeinrichtung umgebaut worden. Sie dürften damit die modernsten Kleinprofilwagen der BVB gewesen sein.

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Zitat
B-V 3313
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Heidekraut
Wurden denn die Wagen damals ertüchtigt, instandgesetzt oder sonst irgendwie behandelt? Oder waren die einfach noch gut genug?

Sie waren wenige Jahre zuvor für den Einmannbetrieb (mit Sifa) und Türschließeinrichtung umgebaut worden. Sie dürften damit die modernsten Kleinprofilwagen der BVB gewesen sein.

Die Abstellung der A2-Züge parallel zur Auslieferung der A3L71 betraf zunächst Wagen mit Fristablauf. Mit der Wartung, Prüfung und Abnahme von A II-Wagen waren die Handwerker in Bw Friedrichsfelde und RAW Schöneweide natürlich vertraut. Ein Triebwagen und Beiwagen dienten gleich als Ersatzteilspender zur weiteren Instandhaltung der dann als A II U geführten Serie.
Die Ersatzteilbeschaffung war stets ein Problem, da BVG und BVB zwar U-Bahnwagen unter den Sektorengrenzen hindurch austauschen konnten (die Gleisverbindung im Waisentunnel wurde nie unterbrochen), aber die Bestellung von elektrischen/elektronischen Bauteilen durch den dafür zuständigen DDR-Außenhandel unterlag strengen Auflagen durch die Besatzungsmächte (US-Embargo).

so long

Mario
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der weiße bim
Die Ersatzteilbeschaffung war stets ein Problem, da BVG und BVB zwar U-Bahnwagen unter den Sektorengrenzen hindurch austauschen konnten (die Gleisverbindung im Waisentunnel wurde nie unterbrochen), aber die Bestellung von elektrischen/elektronischen Bauteilen durch den dafür zuständigen DDR-Außenhandel unterlag strengen Auflagen durch die Besatzungsmächte (US-Embargo).

Lag das nicht eher am Umstand, dass man dafür "harte Devisen" hätte ausgeben müssen? Schließlich sind weder die A2 noch die D ohne Motoren geliefert worden.

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Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
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B-V 3313
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der weiße bim
Die Ersatzteilbeschaffung war stets ein Problem, da BVG und BVB zwar U-Bahnwagen unter den Sektorengrenzen hindurch austauschen konnten (die Gleisverbindung im Waisentunnel wurde nie unterbrochen), aber die Bestellung von elektrischen/elektronischen Bauteilen durch den dafür zuständigen DDR-Außenhandel unterlag strengen Auflagen durch die Besatzungsmächte (US-Embargo).

Lag das nicht eher am Umstand, dass man dafür "harte Devisen" hätte ausgeben müssen? Schließlich sind weder die A2 noch die D ohne Motoren geliefert worden.

Man hat seltsamerweise fertige Produkte ausgenommen, da man da angenommen hat, dass diese nicht zur Rüstungsproduktion verwendet werden können. Die DDR hat dann halt zur Gewinnung von seltenen Legierungselementen die teuer im Westen gekaufte Ware eingeschmolzen. Für die Rüstung war eben nichts zu teuer. Man hat sich dann gewundert, warum trotz Normübererfüllung nichts beim Volk angekommen ist.

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Zitat
B-V 3313
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der weiße bim
Die Ersatzteilbeschaffung war stets ein Problem, da BVG und BVB zwar U-Bahnwagen unter den Sektorengrenzen hindurch austauschen konnten (die Gleisverbindung im Waisentunnel wurde nie unterbrochen), aber die Bestellung von elektrischen/elektronischen Bauteilen durch den dafür zuständigen DDR-Außenhandel unterlag strengen Auflagen durch die Besatzungsmächte (US-Embargo).

Lag das nicht eher am Umstand, dass man dafür "harte Devisen" hätte ausgeben müssen? Schließlich sind weder die A2 noch die D ohne Motoren geliefert worden.

Die BVB U-Bahn hatte ja selbst Deviseneinnahmen aus der Transitpauschale, die zwar an den Staat ging, jedoch für betriebswichtige Beschaffungen teilweise in Anspruch genommen wurde. Beispielsweise wurden BBC-Gleichrichterdioden, eine Gleisricht- und Stopfmaschine bei Plasser&Theurer, Lastschalter für Fahrstrom samt Fernsteuerung und Schulung (leider nicht in Mannheim, sondern vor Ort) dafür erworben. Die Einkäufer saßen direkt am Alex im Haus der Elektrotechnik (auch ein Hochhaus aber tunnelfreundlich gebaut).
Und A2- oder D-Motore wurden aus dem Fundus immer wieder aufgearbeitet, in der BVB Zentralwerkstatt Warschauer Platz oder im RAW Schöneweide genauso gut wie in der BwGru bzw. HwSee.

so long

Mario
Berliner Zeitung vom 23.01.23
Der Berliner Fahrgastverband IGEB forderte, dass es notfalls zu einer Ersatzvornahme kommen müsse. In diesem Fall würde im Auftrag der Verwaltung gehandelt, die zunächst die Kosten vorschießen würde.
Zitat
phönix
Berliner Zeitung vom 23.01.23
Der Berliner Fahrgastverband IGEB forderte, dass es notfalls zu einer Ersatzvornahme kommen müsse. In diesem Fall würde im Auftrag der Verwaltung gehandelt, die zunächst die Kosten vorschießen würde.

In diesem Artikel wird der Standpunkt von Covivio nicht erwähnt. Eine Ersatzvornahme kann vor allem finanziell nach hinten losgehen, wenn nicht nur Covivio sondern (wie in anderen Artikeln bereits angedeutet) auch der Senat eine Verantwortung für Verzögerungen trägt. Es wird ja einen Grund geben, warum der Senat diese Karte bisher nicht ausspielt. Hier kann aber natürlich auch die Verwaltung eine Rolle spielen, der Frau Jarasch vor kurzem noch fehlende Motivation attestierte. Unabhängig davon wär man aber einer baulichen Lösung damit näher.
Zitat
samm
Es wird ja einen Grund geben, warum der Senat diese Karte bisher nicht ausspielt. Hier kann aber natürlich auch die Verwaltung eine Rolle spielen, der Frau Jarasch vor kurzem noch fehlende Motivation attestierte.

Die Verwaltung wäre schön blöd, wenn sie diese Aussage auch noch bestätigt, und das auf dem Rücken der Bevölkerung. Was nicht heißt, dass ich es ihr nicht zutraue (bzw. vielleicht nicht pauschal "der Verwaltung", es reicht ja ein:e einzige:r Saboteur:in an der richtigen Stelle).
Zitat
def
Zitat
samm
Es wird ja einen Grund geben, warum der Senat diese Karte bisher nicht ausspielt. Hier kann aber natürlich auch die Verwaltung eine Rolle spielen, der Frau Jarasch vor kurzem noch fehlende Motivation attestierte.

Die Verwaltung wäre schön blöd, wenn sie diese Aussage auch noch bestätigt, und das auf dem Rücken der Bevölkerung. Was nicht heißt, dass ich es ihr nicht zutraue (bzw. vielleicht nicht pauschal "der Verwaltung", es reicht ja ein:e einzige:r Saboteur:in an der richtigen Stelle).

In der Tat. Deshalb ist es umso unverständlicher, dass die Berichterstattung hier so einseitig daherkommt.
Zitat
phönix
Berliner Zeitung vom 23.01.23
Der Berliner Fahrgastverband IGEB forderte, dass es notfalls zu einer Ersatzvornahme kommen müsse. In diesem Fall würde im Auftrag der Verwaltung gehandelt, die zunächst die Kosten vorschießen würde.

Verlink doch bitte den Artikel, aus dem das Zitat stammt:
[www.berliner-zeitung.de]
Zitat
samm
Zitat
def
Zitat
samm
Es wird ja einen Grund geben, warum der Senat diese Karte bisher nicht ausspielt. Hier kann aber natürlich auch die Verwaltung eine Rolle spielen, der Frau Jarasch vor kurzem noch fehlende Motivation attestierte.

Die Verwaltung wäre schön blöd, wenn sie diese Aussage auch noch bestätigt, und das auf dem Rücken der Bevölkerung. Was nicht heißt, dass ich es ihr nicht zutraue (bzw. vielleicht nicht pauschal "der Verwaltung", es reicht ja ein:e einzige:r Saboteur:in an der richtigen Stelle).

In der Tat. Deshalb ist es umso unverständlicher, dass die Berichterstattung hier so einseitig daherkommt.

Naja, die einseitige Berichterstattung kommt vor allem daher, dass die eine Seite (Covivio) sich quasi gar nicht zur Sache äußert und die andere Seite ebenso mauert. Eine Ersatzvornahme ist erst möglich, wenn eine angemessene Frist gesetzt wurde und diese verstrichen ist. Dürfte in diesem Fall aber auch nicht einfach sein, weil das Verfahren vorsieht, die Hebungsinjektion aus der Baugrube heraus vorzunehmen, was nicht ohne Beeinträchtigung der Baustellenwand funktioniert. Da müsste man also zusätzlich ein Beweissicherungsverfahren durchführen und würde dann vermutlich trotzdem in einem Rechtsstreit landen.

Aus Fahrgastsicht ist das natürlich egal, denn da sollte das Ziel sein, dass die U2 so schnell wie möglich wieder "normal" fährt - unabhängig von den juristischen und finanziellen Folgen.

Das Agieren der Senatsverwaltung ist dennoch wenig nachvollziehbar und wirkt in der Öffentlichkeit wie Desinteresse. Das aber eigentlich generell und nicht nur in diesem Problemfall. Die Kommunikation ist einfach desaströs, was vor allem auch an der fehlenden Transparenz liegt. Irgendwie scheint alles "streng geheim" zu sein, was da am Köllnischen Park passiert.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Zitat

"X-Town Traffic" am 23.1.2023 um 9.12 Uhr:

Verlink' doch bitte den Artikel, aus dem das Zitat stammt

Danke. Und für die, die sich solche Nachrichten archivieren, hier noch die Eckdaten der gedruckten Version: Montag, 23.1.2023, Seite 4, Überschrift "Erschütternde Erkenntnis" und "Um das U2-Desaster am Alexanderplatz zu beheben, könnte ein Tunnel-Neubau nötig sein" von Peter Neumann.

Viele Grüße, Thomas

--
Thomas Krickstadt, Berlin, Germany, usenet@krickstadt.de
Zitat
Jay
Eine Ersatzvornahme ist erst möglich, wenn eine angemessene Frist gesetzt wurde und diese verstrichen ist. Dürfte in diesem Fall aber auch nicht einfach sein, weil das Verfahren vorsieht, die Hebungsinjektion aus der Baugrube heraus vorzunehmen, was nicht ohne Beeinträchtigung der Baustellenwand funktioniert.

Warum überhaupt eine Ersatzvornahme? Der Tunnel befindet sich im Eigentum der BVG und diese sollte mit der Reparatur Fachunternehmen beauftragen. Entweder darf dabei die benachbarte Baugrube mitgenutzt werden und dies sollte vertraglich schnellstmöglich vereinbart werden oder es wird halt aufwändiger und teurer, den Tunnel zu reparieren und diese kosten muss tragen, wer für die Beschädigung des Tunnels verantwortlich ist.

Es ist ja nun ein Stück weit Zufall, dass es sich beim Verursacher immerhin um ein Unternehmen handelt, das auch etwas baut. Expertise im Verkehrstiefbau ist noch einmal etwas anderes. Man wäre ja z.B. auch nicht auf die Idee gekommen, sich bei der Reparatur des Brückenschadens an den Hamburger Elbbrücken auf die Expertise des LKW-Fahrers zu verlassen, der seinen brennenden LKW unter der Brücke abgestellt hat.
Zitat
Lopi2000
...oder es wird halt aufwändiger und teurer, den Tunnel zu reparieren und diese kosten muss tragen, wer für die Beschädigung des Tunnels verantwortlich ist.

Ich denke da wird es im Hintergrund noch Streitereien und Ursachensuche geben. Denn es ist ja auch bekannt, dass der Tunnel der U2 offenbar seit Monaten und Jahren vom benachbarten kaputten ehemaligen Abwasserkanal mit Wasser um- und unterspült wurde.

--
Neues vom Ostkreuz im Ostkreuzblog
Zitat
Stefan Metze
Denn es ist ja auch bekannt, dass der Tunnel der U2 offenbar seit Monaten und Jahren vom benachbarten kaputten ehemaligen Abwasserkanal mit Wasser um- und unterspült wurde.

Ohhhh, gibt es dazu eine Veröffentlichung? Kann mich nicht erinnern, dass ich dazu etwas gelesen hätte.
Zitat
phönix
Zitat
Stefan Metze
Denn es ist ja auch bekannt, dass der Tunnel der U2 offenbar seit Monaten und Jahren vom benachbarten kaputten ehemaligen Abwasserkanal mit Wasser um- und unterspült wurde.

Ohhhh, gibt es dazu eine Veröffentlichung? Kann mich nicht erinnern, dass ich dazu etwas gelesen hätte.

Diese Information ist mir auch neu, zeigt aber so oder so, dass man hier nicht warten sollte, bis irgendwer aktiv wird, sondern die BVG sollte als Besitzerin des Tunnels schnellstmöglich gemeinsam mit der zuständigen Aufsichtsbehörde mit der Reparatur beginnen und die Haftungsfragen parallel bis hinterher finanziell regeln. Der ehemalige Abwasserkanal wird ja auch irgendwem gehören, der sogar viel von Tiefbau versteht, aber wenn der Hochhausinvestor mit an der Reparatur werkeln dürfte, könnte der Besitzer das Abwasserkanals dies ja auch für sich in Anspruch nehmen.
Zitat

Stefan Metze am 23.1.2023 um 10.52 Uhr:

Denn es ist ja auch bekannt, dass der Tunnel der U2 offenbar seit Monaten und Jahren vom benachbarten kaputten ehemaligen Abwasserkanal mit Wasser um- und unterspült wurde.

Stefan, verwechselt Du das eventuell mit dem im Artikel von Peter Neumann erwähnten ("wenigen") Grundwasser, das im September 2022 durch die entstandenen Risse in den Tunnel eindrang?

Der Abwasserkanal (von der Straßenbahnbaustelle) ist schon seit Jahren trocken (ich habe in meinem Archiv einen Beitrag von der Abendschau von vor mehreren Jahren, in dem dieser Kanal von dort hineingeschüttetem "Müll" befreit wurde).

Gruß, Thomas

--
Thomas Krickstadt, Berlin, Germany, usenet@krickstadt.de
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