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Energieeinsparungen bei BVG und S-Bahn
geschrieben von Stichbahn 
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southernelectric
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micha774
Schreibst du hier von Berlin?

BSR nur alle 2 Wochen und die Stadt würde verwahrlosen.

Na dann schau mal in den Abfuhrkalender der BSR: [www.bsr.de]
In vielen (vor allem dünner besiedelten) Stadtteilen kommt die Müllabfuhr seit jeher alle 2 Wochen.

Das gleicht sich aus.
Bei mir kommt die BSR 3 mal die Woche. Dienstags und Freitags Restmüll. Mittwochs Biomüllgut.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 11.01.2023 15:49 von tramfahrer.
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der weiße bim
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def
Es gibt glaube ich kaum einen Bereich, in dem wissenschaftliche Erkenntnisse und fatale Ergebnisse der "bewährten" Problemslösungsstrategien so konsequent ignoriert und negiert werden wie im Verkehrsbereich, und das global.

Was aber nicht primär am Unwillen oder gar Dummheit politischer Mandatsträger liegt, eher im Gegenteil. Da die Wahlberechtigten periodisch über die Zukunft dieser Menschen abstimmen müssen und hierzulande sehr viele wohlhabende Bürger die Vorteile eines eigenen Kraftfahrzeuges sehr zu schätzen wissen, sieht ein bedeutender Teil des Wahlvolks Einschränkungen, Verteuerungen oder gar Verbote kritisch bis ablehnend. Die auch in Berlin weiter steigenden Zulassungszahlen auch privater Kraftfahrzeuge deuten darauf hin, dass diese Klientel zahlenmäßig eher zu- als abnimmt. Man darf gespannt sein, wie sich dieser Widerspruch weiter entwickelt, eine enorm schwierige Aufgabe unter rechtsstaatlichen Bedingungen.
Das Volk wird wie stets "mit den Füßen" abstimmen. Frühere Sparvorgaben haben dem ÖPNV nicht gut getan. Dass übertriebenes Energiesparen nach entsprechenden politischen Vorgaben den freiwilligen Wechsel zur Personen-Sammelbeförderung beflügelt, kann ich mir nicht vorstellen.

Zum einen: die steigenden Zulassungszahlen könnten z.T. auch auf mehr Firmen- oder Zweitwagen zurückgehen.

Zum anderen: Im Grundgesetz heißt es "Die Parteien wirken bei der politischen Willensbildung des Volkes mit" (Art. 21, Abs. 1). Oder um es mit den Worten Walter Scheels zu sagen: "Es kann nicht die Aufgabe eines Politikers sein, die öffentliche Meinung abzuklopfen und dann das Populäre zu tun. Aufgabe des Politikers ist es, das Richtige zu tun und es populär zu machen." Und es ist ja auch nicht so, dass es keine Ansätze dafür gäbe, denn die Nachteile des Autoverkehrs wollen ja auch die größten Abgasfetischisten nicht am eigenen Leibe spüren, oder möchten sie neben einer Autobahn oder mit Blick auf ein Parkhaus leben? Dann ist es eben viel Sprache und Marketing: man muss also für weniger überhitzte Stadträume, sicherere Schulwege etc. werben, statt den Autofreaks mit "DIE WOLLEN UNS DAS AUTOFAHREN VERBIETEN!!!1!" die Diskussion zu überlassen oder sie gar nachzuplappern.

Good-Practice-Beispiele sind sicher auch hilfreich, je mehr, desto besser. In Wien hat eine Verkehrsstadträtin mit Rückgrat die Begegnungszone in der Mariahilfer Straße, einer der wichtigsten Einkaufsstraßen der Stadt durchgesetzt. Nicht nur, dass das befürchtete Verkehrschaos in parallelen Straßen ausgeblieben ist, inzwischen fordert selbst die Wirtschaftskammer als früher vehemente Gegnerin Begegnungszonen in allen Bezirken. Auch aus anderen Städten gibt es durchaus die Erfahrung: sind autoarme Wohnviertel einmal eingeführt, möchte eigentlich kaum jemand den alten Zustand zurück (aber diejenigen, die es möchten, sind besonders laut).
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def
Good-Practice-Beispiele sind sicher auch hilfreich, je mehr, desto besser. In Wien hat eine Verkehrsstadträtin mit Rückgrat die Begegnungszone in der Mariahilfer Straße, einer der wichtigsten Einkaufsstraßen der Stadt durchgesetzt. Nicht nur, dass das befürchtete Verkehrschaos in parallelen Straßen ausgeblieben ist, inzwischen fordert selbst die Wirtschaftskammer als früher vehemente Gegnerin Begegnungszonen in allen Bezirken. Auch aus anderen Städten gibt es durchaus die Erfahrung: sind autoarme Wohnviertel einmal eingeführt, möchte eigentlich kaum jemand den alten Zustand zurück (aber diejenigen, die es möchten, sind besonders laut).

Dumm nur, wenn Bad-Practice-Beispiele in Berlin die Runde machen. Der gescheiterte Versuch in der Friedrichstraße ist kein Aushängeschild für die Verkehrsverwaltung.

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Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
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B-V 3313
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Good-Practice-Beispiele sind sicher auch hilfreich, je mehr, desto besser. In Wien hat eine Verkehrsstadträtin mit Rückgrat die Begegnungszone in der Mariahilfer Straße, einer der wichtigsten Einkaufsstraßen der Stadt durchgesetzt. Nicht nur, dass das befürchtete Verkehrschaos in parallelen Straßen ausgeblieben ist, inzwischen fordert selbst die Wirtschaftskammer als früher vehemente Gegnerin Begegnungszonen in allen Bezirken. Auch aus anderen Städten gibt es durchaus die Erfahrung: sind autoarme Wohnviertel einmal eingeführt, möchte eigentlich kaum jemand den alten Zustand zurück (aber diejenigen, die es möchten, sind besonders laut).

Dumm nur, wenn Bad-Practice-Beispiele in Berlin die Runde machen. Der gescheiterte Versuch in der Friedrichstraße ist kein Aushängeschild für die Verkehrsverwaltung.

Ja, da kommt ein anderer beliebter Taschenspielertrick ins Spiel: lehnst Du etwas ab, kannst es aber nicht verhindern, setze es schlecht um, um die Idee als solche ins Lächerliche zu ziehen. (Wobei im Falle der Friedrichstraße wahrscheinlich eher Inkompetenz das größere Problem war.)
Die Frage ist, welche Aspekte man aus Referenzbeispielen heranziehen will. Solche Beispiele leben davon, von komplexen Projekten gerade jene Aspekte hervorzuheben, die positiv waren und sich zur Nachahmung eignen. (Auch wenn jetzt ein paar Leute hier wieder Schaum vorm Mund bekommen und Schönrednerei herbeifantasieren wollen: Nein, einfache Analyse was gut und schlecht lief und Schlüsse draus ziehen).

Zum Beispiel Friedrichstraße:
Der Rückgang des Autoverkehrs im Kiez insgesamt wurde relativ früh nachgewiesen und war erklärtes Ziel des Projekts. Die Auswertungen eines privaten Mobilfunkdienstes hatte die längere Verweildauer der Fußgänger festgestellt, was die Kritiker ebenfalls lange absprechen wollten. Das Gegenargument der rasenden Radfahrer wurde durch die Messung der Polizei auch relativ zeitig in Luft aufgelöst. Sogar mit der Nachmessung eines Käseblatts, die ziemlich peinlich war. Direkte Folge des Modellprojektes ist es, die Straße nun amtlich zu entwidmen. Und zwar erst nachdem sich die Bevölkerung selbst ein Bild machen konnte, statt die Straße zu entwidmen und die Leute vor vollendeten Tatsachen zu stellen.

Andererseits ging auch vieles schief. Der viel zu breite Radweg in der Mitte, der schlecht kommuniziert in der Öffentlichkeit als Radschnellweg ankam. Der unglückliche Zeitpunkt wegen Corona, sodass es für die Kritiker ein leichtes war, die Umsatzeinbußen durch die Pandemie dem Modellprojekt in die Schuhe zu schieben. Die teils lieblose Gestaltung der Stadtmöbel und deren Kommunikation darüber. Jene einfach gehaltenen Vitrinen und Pflanzkübel, die die Kritiker anfangs selbst forderten damit man das Projekt am Ende der Testphase möglichst schnell wieder abbauen kann, konnten von den Kritikern zum Schluss leicht als Vorwurf umgedreht werden. Der Formfehler zum Schluss, als versucht wurde, die Sperrung ohne Rechtsgrundlage bis zur amtlichen Straßenentwidmung durchzuziehen.

Kommunikativ war das Projekt ein Desaster. Dennoch lassen sich positive Aspekte ableiten. Das Modellprojekt hat den Autoverkehr insgesamt reduziert bei gleichzeitig steigenden Radverkehrszahlen. Das ist Fakt, war explizit erwünscht und kann in der Hinsicht als Referenz gelten.

--
Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 11.01.2023 17:14 von Florian Schulz.
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def
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der weiße bim
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def
Es gibt glaube ich kaum einen Bereich, in dem wissenschaftliche Erkenntnisse und fatale Ergebnisse der "bewährten" Problemslösungsstrategien so konsequent ignoriert und negiert werden wie im Verkehrsbereich, und das global.

Was aber nicht primär am Unwillen oder gar Dummheit politischer Mandatsträger liegt, eher im Gegenteil. Da die Wahlberechtigten periodisch über die Zukunft dieser Menschen abstimmen müssen und hierzulande sehr viele wohlhabende Bürger die Vorteile eines eigenen Kraftfahrzeuges sehr zu schätzen wissen, sieht ein bedeutender Teil des Wahlvolks Einschränkungen, Verteuerungen oder gar Verbote kritisch bis ablehnend. Die auch in Berlin weiter steigenden Zulassungszahlen auch privater Kraftfahrzeuge deuten darauf hin, dass diese Klientel zahlenmäßig eher zu- als abnimmt. Man darf gespannt sein, wie sich dieser Widerspruch weiter entwickelt, eine enorm schwierige Aufgabe unter rechtsstaatlichen Bedingungen.
Das Volk wird wie stets "mit den Füßen" abstimmen. Frühere Sparvorgaben haben dem ÖPNV nicht gut getan. Dass übertriebenes Energiesparen nach entsprechenden politischen Vorgaben den freiwilligen Wechsel zur Personen-Sammelbeförderung beflügelt, kann ich mir nicht vorstellen.

Zum einen: die steigenden Zulassungszahlen könnten z.T. auch auf mehr Firmen- oder Zweitwagen zurückgehen.

Zum anderen: Im Grundgesetz heißt es "Die Parteien wirken bei der politischen Willensbildung des Volkes mit" (Art. 21, Abs. 1). Oder um es mit den Worten Walter Scheels zu sagen: "Es kann nicht die Aufgabe eines Politikers sein, die öffentliche Meinung abzuklopfen und dann das Populäre zu tun. Aufgabe des Politikers ist es, das Richtige zu tun und es populär zu machen." Und es ist ja auch nicht so, dass es keine Ansätze dafür gäbe, denn die Nachteile des Autoverkehrs wollen ja auch die größten Abgasfetischisten nicht am eigenen Leibe spüren, oder möchten sie neben einer Autobahn oder mit Blick auf ein Parkhaus leben? Dann ist es eben viel Sprache und Marketing: man muss also für weniger überhitzte Stadträume, sicherere Schulwege etc. werben, statt den Autofreaks mit "DIE WOLLEN UNS DAS AUTOFAHREN VERBIETEN!!!1!" die Diskussion zu überlassen oder sie gar nachzuplappern.

Good-Practice-Beispiele sind sicher auch hilfreich, je mehr, desto besser. In Wien hat eine Verkehrsstadträtin mit Rückgrat die Begegnungszone in der Mariahilfer Straße, einer der wichtigsten Einkaufsstraßen der Stadt durchgesetzt. Nicht nur, dass das befürchtete Verkehrschaos in parallelen Straßen ausgeblieben ist, inzwischen fordert selbst die Wirtschaftskammer als früher vehemente Gegnerin Begegnungszonen in allen Bezirken. Auch aus anderen Städten gibt es durchaus die Erfahrung: sind autoarme Wohnviertel einmal eingeführt, möchte eigentlich kaum jemand den alten Zustand zurück (aber diejenigen, die es möchten, sind besonders laut).

Nun, eine Perspektive wird in dieser Argumentation aber ein wenig unterschlagen: Dass es mit kleineren Pull-Faktoren alleine nicht mehr getan sein wird. Dafür ist auch gar keine Zeit mehr. Zur Erinnerung: Das Bundesverfassungsgericht hat die Politik im Sinne zukünftiger Generationen verpflichtet, das 1,5-Grad-Ziel als Staatsziel einzuhalten. Das haben sich nicht einfach nur die Klimademonstranten ausgedacht!

Der einzige Bereich, der beim CO2-Ausstoss nicht liefert, sondern sogar verschärft, ist der Verkehrssektor. Für die Pull-Faktoren, also infrastrukturelle oder angebotsseitige Maßnahmen braucht es mehrere Jahre oder gar Jahrzehnte, damit sich Verhaltensänderungen durchsetzen (können). Ohne deutliche Push-Faktoren, also Regulierung und Sanktionierung, wird es in einem überschaubaren Zeitrahmen einfach nicht mehr funktionieren. Kann es auch nicht, weil sich Deutschland beispielsweise bereits dazu verpflichtet hat, den Neubau von PKW mit Verbrennermotor bis 2035 zu verbieten. Dabei lässt sich das heutige System nun nicht mehr 1:1 auf PKW mit Elektromotoren übertragen, allein wegen der mangelnden Ladestellen oder der systemischen Konkurrenz zu anderen Verbrauchen. Das wird noch sehr spannend in der nahen Zukunft.
Zitat
hvhasel
Der einzige Bereich, der beim CO2-Ausstoss nicht liefert, sondern sogar verschärft, ist der Verkehrssektor.

Bei prinzipieller Zustimmung zum übrigen Beitrag eine Anmerkung dazu: ich glaube, im Bereich Industrie lügen wir uns in Deutschland gern in die Tasche. Referenzjahr ist schließlich meist 1990, als die DDR-Industrie noch mehr oder weniger existierte, aber nun wahrlich nicht für ihre Umwelt- und Klimafreundlichkeit bekannt war. Nun ist es aber kaum so, dass nun z.B. plötzlich kein Bedarf mehr an Textilien bestand und besteht; nur kommen die halt nicht mehr aus Forst/Lausitz oder Cottbus, sondern aus Bangladesch oder China - und ihre Produktion fließt in die CO2-Statisken dieser Länder ein. Hinzu kommen dann jeweils noch längere Transportwege.

Und nicht nur das: auch im Ruhrgebiet wurden nach 1990 noch einige Stahlhütten geschlossen; auch hier ist es wohl kaum so, dass heute so viel weniger Stahl gebraucht wird als vor 30, 40 Jahren.
Zitat
def
Bei prinzipieller Zustimmung zum übrigen Beitrag eine Anmerkung dazu: ich glaube, im Bereich Industrie lügen wir uns in Deutschland gern in die Tasche. Referenzjahr ist schließlich meist 1990, als die DDR-Industrie noch mehr oder weniger existierte, aber nun wahrlich nicht für ihre Umwelt- und Klimafreundlichkeit bekannt war. Nun ist es aber kaum so, dass nun z.B. plötzlich kein Bedarf mehr an Textilien bestand und besteht; nur kommen die halt nicht mehr aus Forst/Lausitz oder Cottbus, sondern aus Bangladesch oder China - und ihre Produktion fließt in die CO2-Statisken dieser Länder ein. Hinzu kommen dann jeweils noch längere Transportwege.

Und nicht nur das: auch im Ruhrgebiet wurden nach 1990 noch einige Stahlhütten geschlossen; auch hier ist es wohl kaum so, dass heute so viel weniger Stahl gebraucht wird als vor 30, 40 Jahren.

Das wird passen. Ich glaube eher, dass der Bereich mit wirklich geringerem Energieverbrauch der Bereich Wärme für Gebäude darstellt. Die Dämmmaßnahmen seit Beginn der 1990er waren bestimmt nicht perfekt und man hat auch erst Stück für Stück dazugelernt, aber sicher hat das einen gar nicht so kleinen Beitrag zum geringeren Wärmebedarf geleistet. Konterkariert wurde das freilich durch den höheren Flächenverbrauch pro Person - sowohl im Wohn- wie auch im Arbeitsbereich.
Zitat
tramfahrer
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southernelectric
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micha774
Schreibst du hier von Berlin?

BSR nur alle 2 Wochen und die Stadt würde verwahrlosen.

Na dann schau mal in den Abfuhrkalender der BSR: [www.bsr.de]
In vielen (vor allem dünner besiedelten) Stadtteilen kommt die Müllabfuhr seit jeher alle 2 Wochen.

Das gleicht sich aus.
Bei mir kommt die BSR 3 mal die Woche. Dienstags und Freitags Restmüll. Mittwochs Biomüllgut.
Bei der BSR ist es wie bei der Bahn. Sie kommt so häufig wie bestellt. Die BSR leert die Tonnen in einem Miets- oder Einfamilienhaus nicht freiwillig. Schließlich gibt es auch noch ALBA, Berlin Recycling etc.
Es liegt also an der Hausverwaltung wie häufig die BSR die Tonnen leert bzw. leeren soll. Schließlich zahlt Ihr die Leerung mit den Betriebskosten.
Zitat
GraphXBerlin
Die BSR leert die Tonnen in einem Miets- oder Einfamilienhaus nicht freiwillig. Schließlich gibt es auch noch ALBA, Berlin Recycling etc.
Es liegt also an der Hausverwaltung wie häufig die BSR die Tonnen leert bzw. leeren soll.

Nein, in Berlin gibt es für Hausmüll die BSR als Monopolisten, genau wie die BVG für den ÖPNV. Es gilt Anschluss- und Benutzungszwang als kommunalrechtliche Pflicht: [www.juraforum.de]
Private Konkurrenz kann höchstens ergänzend im Auftrag des landeseigenen Unternehmens auftreten.

so long

Mario
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def
Dann ist es eben viel Sprache und Marketing: man muss also für weniger überhitzte Stadträume, sicherere Schulwege etc. werben, statt den Autofreaks mit "DIE WOLLEN UNS DAS AUTOFAHREN VERBIETEN!!!1!" die Diskussion zu überlassen oder sie gar nachzuplappern.

Dazu noch ein Gedanke: wichtig ist auch, bei vielen beliebten Argumenten der Autofraktion den Spieß umzudrehen. Euch ist der Wirtschafts- und Lieferverkehr wichtig? Ihr sorgt Euch um aussterbende Einkaufsstraßen durch wegbleibende Autos? Deshalb fordern wir Halte- und Lieferzonen statt Flächen, die z.T. tagelang von einem einzigen Auto (also einem Haushalt oder Gewerbebetrieb) genutzt werden. Deshalb möchten wir einen Pkw-Parkplatz durch Abstellplätze für 10 Fahrräder ersetzen.

Zitat
Florian Schulz
Kommunikativ war das Projekt ein Desaster.

Wie so vieles bei den Berliner Grünen. (Man denke an den Die-kümmern-sich-doch-nur-um-ein-paar-Innenstadtbewohner-und-sollen-mal-den-ÖPNV-außerhalb-der-Ringbahn-Spin vor der letzten Wahl, den sie mit einer einfachen Karten über die Mehrleistungspakete zwischen 2016 und 2021 hätten widerlegen können.) Ich weiß nicht, wieso die einfach nicht in der Lage sind, sich in der Kommunikation professionell aufzustellen.

Edit: Namen im zweiten Zitat korrigiert, Copy+Paste-Fehler. @hvhasel: bitte auch in Deinem Beitrag (im Zitat) korrigieren.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 12.01.2023 09:15 von def.
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def
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def
Kommunikativ war das Projekt ein Desaster.

Wie so vieles bei den Berliner Grünen. (Man denke an den Die-kümmern-sich-doch-nur-um-ein-paar-Innenstadtbewohner-und-sollen-mal-den-ÖPNV-außerhalb-der-Ringbahn-Spin vor der letzten Wahl, den sie mit einer einfachen Karten über die Mehrleistungspakete zwischen 2016 und 2021 hätten widerlegen können.) Ich weiß nicht, wieso die einfach nicht in der Lage sind, sich in der Kommunikation professionell aufzustellen.

Aktuellstes Beispiel ist für mich die Aussage des Fraktionsvorsitzenden, dass die Hälfte der Parkplätze in Berlin gestrichen werden soll. Das war im Interview ein gewollter Nebensatz neben all den richtigen Argumenten: Öffentlichen Raum nicht verschenken, ÖPNV ausbauen, bessere Lebensqualität etc. Aber es war doch absehbar, dass "die Hälfte der Parkplätze müssen wegfallen" als Aufmacher in allen Medien genutzt wird. Dabei ist die Zielvorgabe unnötig: Wenn alle diese Parkplätze, gerne auch konzentrierter (in Parkhäusern oder Tiefgaragen), durch Gebühren entsprechende Einnahmen einbrächten, dass der ÖPNV in erheblichen Maße querfinanziert werden könnte, wäre auch etwas gewonnen.
Zitat
hvhasel
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Kommunikativ war das Projekt ein Desaster.

Wie so vieles bei den Berliner Grünen. (Man denke an den Die-kümmern-sich-doch-nur-um-ein-paar-Innenstadtbewohner-und-sollen-mal-den-ÖPNV-außerhalb-der-Ringbahn-Spin vor der letzten Wahl, den sie mit einer einfachen Karten über die Mehrleistungspakete zwischen 2016 und 2021 hätten widerlegen können.) Ich weiß nicht, wieso die einfach nicht in der Lage sind, sich in der Kommunikation professionell aufzustellen.

Aktuellstes Beispiel ist für mich die Aussage des Fraktionsvorsitzenden, dass die Hälfte der Parkplätze in Berlin gestrichen werden soll. Das war im Interview ein gewollter Nebensatz neben all den richtigen Argumenten: Öffentlichen Raum nicht verschenken, ÖPNV ausbauen, bessere Lebensqualität etc. Aber es war doch absehbar, dass "die Hälfte der Parkplätze müssen wegfallen" als Aufmacher in allen Medien genutzt wird. Dabei ist die Zielvorgabe unnötig: Wenn alle diese Parkplätze, gerne auch konzentrierter (in Parkhäusern oder Tiefgaragen), durch Gebühren entsprechende Einnahmen einbrächten, dass der ÖPNV in erheblichen Maße querfinanziert werden könnte, wäre auch etwas gewonnen.

Eben. Es gibt Leute, die Parkplätze haben wollen. Es gibt Leute, die keine Parkplätze haben wollen, aber für die ist der bloße Wegfall von Parkplätzen an sich noch kein Gewinn. Insofern ist "die Hälfte aller Parkplätze muss wegfallen" eine wenig hilfreiche Negativaussage.

Man muss nicht immer nur sagen, was man weghaben will, man muss sagen, was man dafür hinhaben will. Und das Obskure an solcher Kommunikation ist ja, dass ja durchaus bekannt ist, wofür man die Flächen der Parkplätze dringend benötigt wird.
Zitat
hvhasel
Das war im Interview ein gewollter Nebensatz neben all den richtigen Argumenten: Öffentlichen Raum nicht verschenken, ÖPNV ausbauen, bessere Lebensqualität etc. Aber es war doch absehbar, dass "die Hälfte der Parkplätze müssen wegfallen" als Aufmacher in allen Medien genutzt wird. Dabei ist die Zielvorgabe unnötig: Wenn alle diese Parkplätze, gerne auch konzentrierter (in Parkhäusern oder Tiefgaragen), durch Gebühren entsprechende Einnahmen einbrächten, dass der ÖPNV in erheblichen Maße querfinanziert werden könnte, wäre auch etwas gewonnen.

Für mich ist dies ein weiteres Argument, die Grünen zu wählen und ich kenne viele, die dies auch so sehen würden. Viele andere wird das Zitat darin bestätigen, die Grünen noch nie gewählt zu haben. Ein Großteil dieser Menschen würde wohl auch nicht mit den eher abstrakten Argumenten eines attraktiveren öffentlichen Raums oder besserer Lebensqualität die Grünen wählen. Ist halt die Frage, ob man mit einer solchen Aussage potenzielle Wechselwähler eher überzeugt oder abschreckt.
Zitat
Lopi2000
Zitat
hvhasel
Das war im Interview ein gewollter Nebensatz neben all den richtigen Argumenten: Öffentlichen Raum nicht verschenken, ÖPNV ausbauen, bessere Lebensqualität etc. Aber es war doch absehbar, dass "die Hälfte der Parkplätze müssen wegfallen" als Aufmacher in allen Medien genutzt wird. Dabei ist die Zielvorgabe unnötig: Wenn alle diese Parkplätze, gerne auch konzentrierter (in Parkhäusern oder Tiefgaragen), durch Gebühren entsprechende Einnahmen einbrächten, dass der ÖPNV in erheblichen Maße querfinanziert werden könnte, wäre auch etwas gewonnen.

Für mich ist dies ein weiteres Argument, die Grünen zu wählen und ich kenne viele, die dies auch so sehen würden. Viele andere wird das Zitat darin bestätigen, die Grünen noch nie gewählt zu haben. Ein Großteil dieser Menschen würde wohl auch nicht mit den eher abstrakten Argumenten eines attraktiveren öffentlichen Raums oder besserer Lebensqualität die Grünen wählen. Ist halt die Frage, ob man mit einer solchen Aussage potenzielle Wechselwähler eher überzeugt oder abschreckt.

Und genau das ist das Thema - man muss ja weniger die überzeugen, die einen sowieso wählen, sondern auch Wechselwähler. Da würde man mit der Forderung nach sicheren Schulwegen sicher mehr Menschen ansprechen als mit der Aussage mit den Parkplätzen - zumal das für den politischen Gegner der ideale Steigbügel zum Verbotspartei-Spin sind; und ist das Framing erstmal gesetzt, könnte das im politischen Alltag dann auch wieder die Grünen selbst vor der eigenen Courage zurückschrecken lassen, um ja nicht als Verbotspartei wahrgenommen zu werden.
Zitat
def
Und nicht nur das: auch im Ruhrgebiet wurden nach 1990 noch einige Stahlhütten geschlossen; auch hier ist es wohl kaum so, dass heute so viel weniger Stahl gebraucht wird als vor 30, 40 Jahren.

Dazu noch ein Halb-OT-Gedanke: ein einziges Stahlwerk, die Voest Alpine in Linz, verursacht 12 % der gesamten österreichischen CO2-Emissionen (9,4 Mio. t von 77,1 Mio. t). Das zeigt zum einen, dass ein, zwei nach China verlagerte Stahlwerke schon einiges in der deutschen Bilanz ausmachen, und zum anderen, dass auch der Bausektor eine ziemlich große Baustelle ist. Neben der umwelt- und klimafreundlicheren Energieerzeugung für die Stahl- und auch Betonproduktion muss es hier v.a. auch um Weiternutzung statt Abriss und Neubau von Immobilien gehen, und natürlich um die Weiternutzung von Baustoffen abgerissener Gebäude. Bei der Herstellung von Zügen ist die spätere Entsorgung und Verwertung schon seit den 90ern ein Thema, in der Baubranche beginnt es jetzt erst ganz langsam.
Zitat
Tatra77
Zitat
Slighter
Meine Laienmeinung: Die Wärmeerzeugung (wie auch immer diese erfolgt) muss einfach im Fahrzeug tiefer angeordnet werden, dann könnte man sicher diese auch nutzen, um den Innenraum im Winter zu heizen.

Das funktioniert doch aber mit den Dachheizgeräten der GT-Fahrzeuge seit fast 3 Jahrzehnten eigentlich ganz prima, sie blasen die Heizungsluft über die Decke in den Fahrgastraum und drinnen ist es meist muckelig warm. Dieses Prinzip ließe sich doch auf die anderen, Wärme erzeugenden Baugruppen auf dem Dach, übertragen.

Bei den Flexis wäre es ja noch naheliegender, da dort die Leistungselektronik und die Motoren wassergekühlt sind und über die auf dem Dach befindlichen Wärmetauscher die Wärme gesammelt auch einfach ungenutzt abgeblasen wird, statt sie zusätzlich in den Innenraum zu leiten bei Bedarf.


Stattdessen muss man die eigens dafür vorhandenen Klima-/Heizgeräte drosseln, da sie sonst einfach zu viel Strom verbrauchen und dadurch ist es nie richtig warm in diesen Zügen.

Was man nur mit einem größeren Umbau hinbekommen könnte-als die Fahrzeuge entwickelt wurden, war Stromsparen keine Prämisse.
Ob das auf künftige Fahrzeuggenerationen Einfluss haben wird,steht in den Sternen..

T6JP
Zitat
drstar
Kann es sein, daß die BVG die Beleuchtung an den Haltestellen ausgeschaltet hat? Jedenfalls in Spandau sind in meiner Umgebung sämtliche Haltestellen unbeleuchtet. Nur an vereinzelten Haltestellen leuchtet noch Reklame, andere sind komplett dunkel. Finde ich fragwürdig, da erreicht man eher das Gegenteil mit. Man spart etwas Strom, dafür werden viele (vor allem Frauen) einen Bogen um Busse machen, sobald es dunkel wird - das treibt sie dann Richtung Auto...
Ich muß mit meiner Antwort ja irgendwie zurückrudern. Fahre nicht mehr regelmäßig mit dem Bus. Aber heute morgen um 06:30 Uhr, auf dem Weg zur Arbeit, fiel es mir erst nach Minuten auf, dass bei mir alle drei Haltestellenhäuschen komplett unbeleuchtet sind (Halskestr. / Siemenstr. / Albrechtstr., Steglitz)
Da frage ich mich nun auch ob das tatsächlich eine Energieeinsparung darstellen soll.
Zitat
Lopi2000
Zitat
hvhasel
Das war im Interview ein gewollter Nebensatz neben all den richtigen Argumenten: Öffentlichen Raum nicht verschenken, ÖPNV ausbauen, bessere Lebensqualität etc. Aber es war doch absehbar, dass "die Hälfte der Parkplätze müssen wegfallen" als Aufmacher in allen Medien genutzt wird. Dabei ist die Zielvorgabe unnötig: Wenn alle diese Parkplätze, gerne auch konzentrierter (in Parkhäusern oder Tiefgaragen), durch Gebühren entsprechende Einnahmen einbrächten, dass der ÖPNV in erheblichen Maße querfinanziert werden könnte, wäre auch etwas gewonnen.

Für mich ist dies ein weiteres Argument, die Grünen zu wählen und ich kenne viele, die dies auch so sehen würden. Viele andere wird das Zitat darin bestätigen, die Grünen noch nie gewählt zu haben. Ein Großteil dieser Menschen würde wohl auch nicht mit den eher abstrakten Argumenten eines attraktiveren öffentlichen Raums oder besserer Lebensqualität die Grünen wählen. Ist halt die Frage, ob man mit einer solchen Aussage potenzielle Wechselwähler eher überzeugt oder abschreckt.

Wohl eher nicht
[www.berliner-kurier.de]

T6JP
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T6Jagdpilot
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Lopi2000
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hvhasel
Das war im Interview ein gewollter Nebensatz neben all den richtigen Argumenten: Öffentlichen Raum nicht verschenken, ÖPNV ausbauen, bessere Lebensqualität etc. Aber es war doch absehbar, dass "die Hälfte der Parkplätze müssen wegfallen" als Aufmacher in allen Medien genutzt wird. Dabei ist die Zielvorgabe unnötig: Wenn alle diese Parkplätze, gerne auch konzentrierter (in Parkhäusern oder Tiefgaragen), durch Gebühren entsprechende Einnahmen einbrächten, dass der ÖPNV in erheblichen Maße querfinanziert werden könnte, wäre auch etwas gewonnen.

Für mich ist dies ein weiteres Argument, die Grünen zu wählen und ich kenne viele, die dies auch so sehen würden. Viele andere wird das Zitat darin bestätigen, die Grünen noch nie gewählt zu haben. Ein Großteil dieser Menschen würde wohl auch nicht mit den eher abstrakten Argumenten eines attraktiveren öffentlichen Raums oder besserer Lebensqualität die Grünen wählen. Ist halt die Frage, ob man mit einer solchen Aussage potenzielle Wechselwähler eher überzeugt oder abschreckt.

Wohl eher nicht
[www.berliner-kurier.de]

T6JP

Obacht, wir haben die Umfrage nicht im Original gesehen, ergo kennen wir nicht den Wortlaut der Frage und die Antwortmöglichkeiten. Da wird gerne mal "getrickst", insbesondere bei so politiknah veranlassten Umfragen damit man am Ende eine boulevardfähige Überschrift rumkommt. Ist auch nicht klar, ob die Stichprobe representativ war.


Unabängig davon ist "mehr für Autos tun" auch nen recht offener Begriff. Mehr Ladesäulen und mehr Parkraumbewirtschaftung würden da ja auch drunter fallen.
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