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Jarasch: Die nächste Koalition mit deutlichem Fahrradschwerpunkt
geschrieben von BahnInfo-Redaktion 
Zitat
Stichbahn
Gut zu wissen. Und die wurden in Folge des "Pop-Up-"Umbaus der Kantstraße eingeführt?

Ja. Ob man nun darauf reagieren wollte oder man die Pünktlichkeit ohnehin steigern wollte, entzieht sich aber meiner Kenntnis.

Zitat
Stichbahn
Ich kenne die Kantstraße von vielen Besuchen und Durchfahrten in allen möglichen Verkehrsmitteln schon länger als 3 Jahre. Mein früher bezog sich auf die Zeit vor Corona ;)

Als Anwohner kann ich da auch mitreden. ;-)

Zitat
Stichbahn
Das halte ich für eine populistische Aussage ohne irgendwelche Belege. Sorry, dafür bin ich nicht zu haben.
Für belegte Zahlen hingegen schon, siehe: [www.bahninfo-forum.de]

Meine Zeit ist mir zum Zählen zu schade, aber eine Nachbarin wurde im Sommer auf dem Bürgersteig umgefahren.

Zitat
Stichbahn
Ich fände es gut, wenn die Feuerwehr mal eine öffentliche Anleiterprobe vollführen würde. Was machen sie eigentlich, wenn - wie in einigen gutbürgerlichen Gegenden, bspw. in Straßen rund um den Rüdesheimer Platz üblich - vor den fünfgeschossigen Häusern nochmal etliche Meter nicht befahrbare schräge Rasenflächen mit Hecken liegen. Ich bin mir sicher, auch dort funktioniert es mit dem Anleitern als zweitem Rettungsweg. Die Distanz, dank parkender Autos, zu den Häusern dürfte dort sogar noch größer sein. Aber ich lasse mich gerne von einem besseren (faktenbasiert!) überzeugen.

Mir wäre es lieber, das Bezirksamt würde sich nicht stur stellen, sondern mit der Feuerwehr zusammenarbeiten.

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Zitat
B-V 3313
Zitat
Stichbahn
Gut zu wissen. Und die wurden in Folge des "Pop-Up-"Umbaus der Kantstraße eingeführt?

Ja. Ob man nun darauf reagieren wollte oder man die Pünktlichkeit ohnehin steigern wollte, entzieht sich aber meiner Kenntnis.

Ja, das wäre ganz interessant. Immerhin sind Abschnitte der Heerstraße ja zu den Stoßzeiten durch den MIV teilweise nur eingeschränkt befahrbar. Aber vielleicht liegt es auch an der Kantstraße. Vielleicht findet das ein findiger Journalist oder eine parlamentarische Anfrage mal raus.


Zitat
B-V 3313
Zitat
Stichbahn
Ich kenne die Kantstraße [...]

Als Anwohner kann ich da auch mitreden. ;-)

Bestens.


Zitat
B-V 3313
Zitat
Stichbahn
Das halte ich für eine populistische Aussage ohne irgendwelche Belege. Sorry, dafür bin ich nicht zu haben.
Für belegte Zahlen hingegen schon, siehe: [www.bahninfo-forum.de]

Meine Zeit ist mir zum Zählen zu schade, aber eine Nachbarin wurde im Sommer auf dem Bürgersteig umgefahren.

Ich hoffe, sie hat keine ernsthaften Verletzungen davongetragen. Solche Rüpel sind mir auch unverständlich.
Dennoch sollte von einem Einzelfall bitte nicht auf das Gros zurückgefolgert werden. Ich wurde im letzten Jahr auf dem Rad von einem BVG-Linienbus absichtlich und gefährlich abgedrängt. Glückliche Umstände (eine Parklücke) haben das Schlimmste verhindert. Als ich den Fahrer dann eingeholt hatte und ihn ansprach, meinte er: "Radfahrer kann ich sowieso nich leidn" Trotzdem bin ich fern davon, das fahrende BVG-Personal als rüpelhaft zu bezeichnen. Im Gegenteil: die allermeisten halten sich an die Verkehrsregeln, beachten §1, bedanken sich mit Handzeichen oder Warnblinker, wenn ich ihnen die Vorfahrt schenke oder signalisiere, dass sie aus einer Haltestellenbucht ausfahren können, usw.
Lange Rede: ich mag keine Pauschalurteile, weil ich gerade auf der Kantstraße vor allem diverse Verstöße von Kfz wahrnehme: tagtäglich gleichzeitig Dutzende(!) Falschparker auf dem Radweg, auf Sperrflächen, im Haltestellenbereich, massive Überschreitungen des Tempolimits, andere Gefährdungen des Straßenverkehrs (Vorfahrt missachtet, allein schon durch absichtliches Blockieren des Radwegs mehrfach).


Zitat
B-V 3313
Zitat
Stichbahn
Ich fände es gut, wenn die Feuerwehr mal eine öffentliche Anleiterprobe vollführen würde. Was machen sie eigentlich, wenn - wie in einigen gutbürgerlichen Gegenden, bspw. in Straßen rund um den Rüdesheimer Platz üblich - vor den fünfgeschossigen Häusern nochmal etliche Meter nicht befahrbare schräge Rasenflächen mit Hecken liegen. Ich bin mir sicher, auch dort funktioniert es mit dem Anleitern als zweitem Rettungsweg. Die Distanz, dank parkender Autos, zu den Häusern dürfte dort sogar noch größer sein. Aber ich lasse mich gerne von einem besseren (faktenbasiert!) überzeugen.

Mir wäre es lieber, das Bezirksamt würde sich nicht stur stellen, sondern mit der Feuerwehr zusammenarbeiten.

Weißt Du da Genaueres? Das würde mich ernsthaft interessieren (gerne auch ggf. per PM).
Zitat
Stichbahn
Ja, das wäre ganz interessant. Immerhin sind Abschnitte der Heerstraße ja zu den Stoßzeiten durch den MIV teilweise nur eingeschränkt befahrbar. Aber vielleicht liegt es auch an der Kantstraße. Vielleicht findet das ein findiger Journalist oder eine parlamentarische Anfrage mal raus.

Das kann man machen, solange ist der zeitliche Zusammenhang erst einmal der Aufhänger. ;-)

Zitat
Stichbahn
Ich hoffe, sie hat keine ernsthaften Verletzungen davongetragen. Solche Rüpel sind mir auch unverständlich.

Doch, hat sie.

Zitat
Stichbahn
Dennoch sollte von einem Einzelfall bitte nicht auf das Gros zurückgefolgert werden.

Leider erlebt man hier täglich solche Situationen. Da muss also nachgebessert werden. Ladezonen hat man auch"vergessen".

Zitat
Stichbahn
Lange Rede: ich mag keine Pauschalurteile, weil ich gerade auf der Kantstraße vor allem diverse Verstöße von Kfz wahrnehme: tagtäglich gleichzeitig Dutzende(!) Falschparker auf dem Radweg, auf Sperrflächen, im Haltestellenbereich, massive Überschreitungen des Tempolimits, andere Gefährdungen des Straßenverkehrs (Vorfahrt missachtet, allein schon durch absichtliches Blockieren des Radwegs mehrfach).

Das sind alles keine Ausreden. Nur weil meine Spur blockiert ist, kann ich nicht die schwächeren Verkehrsteilnehmer gefährden.

Zitat
Stichbahn
Weißt Du da Genaueres? Das würde mich ernsthaft interessieren (gerne auch ggf. per PM).

Nur, das was in der Tagespresse steht.

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Zitat
Florian Schulz
Diese im Zusammenhang mit der unteren zeigt, dass die Menschen für ihr Mobilitätsverhalten in erster Linie selbst verantwortlich sind.
Mit der Aussage machst Du es dir mMn etwas einfach. In der Stadtplanung der jüngeren Vergangenheit sei an 1933 erinnert, als in Athen die gleichnamige Charta verabschiedet wurde, welche eine klare Funktionstrennung der Bereiche einer Stadt vorsah. Arbeiten und Konsum in den Innenstädten, Wohnen am Rand und im Speckgürtel. Das war ein klarer Vorgriff auf die autogerechte Stadt, denn das zu der Zeit immer populärer werdende und politisch zunehmend bevorteilte Automobil sollte den Großteil dieser als Folge der Funktionstrennung künstlich geschaffenen Wege zur Befriedigung menschlicher Grundbedürfnisse (Wohnen und Arbeiten, Sozialleben) erfüllen. Und da, wo z.B. in Deutschland nach dem Krieg Großsiedlungen am Stadtrand ohne leistungsfähige ÖPNV-Erschließung geplant und gebaut wurden, hat man dann das, was man vor allem in den Vorstädten der USA "car forced ownership" nennt. Eine faktische Pflicht zum Besitz eines Autos, um überhaupt von A nach B zu kommen. Es liegt also vielfach an der Politik bzw. der Stadt- und Verkehrsplanung, den Menschen überhaupt die Möglichkeit zu geben, zwischen verschiedenen Fortbewegungsarten zu wählen. Dort, wo es sträflich versäumt wurde, z.B. eine Großsiedlung wie das MV mit einem Schnellbahnanschluss anzuschließen, wird man auch entsprechend mehr Autoverkehr ernten als in den gut erschlossenen Innenstadtvierteln. Verantwortlich ist dafür eher die Politik bzw. die entsprechenden Fachplaner als die Bevölkerung.

Mobilität wird ja als subjektive Wahrnehmung der Ortsveränderungsmöglichkeiten definiert. Menschen im Rollstuhl können Bahnhöfe, die nicht barrierefrei gestaltet sind schlicht nicht oder kaum nutzen. Auch hier wird das Mobilitätsverhalten mehr von außen als von innen beeinflusst. Viele Frauen werden schlecht beleuchtete Bahnhöfe eher als Angstorte wahrnehmen und diese tendenziell eher meiden und folglich nicht als potenzielle Ortsveränderungsmöglichkeit nutzen.

Man könnte die Liste vermutlich lange fortsetzen. Ich wollte nur aufzeigen, dass obige Aussage so nicht stehen gelassen werden sollte und dass Mobilitätsverhalten mehr fremdgesteuert und durch subjektive Wahrnehmung bestimmt ist, als es auf den ersten Blick zu scheinen mag.
Das ist grundsätzlich alles richtig. Nur beantwortet das nicht die Frage, warum jemand von Brandenburg bis in die Berliner Innenstadt durchgehend mit dem Auto fährt, während er die zahlreichen, auf dem Weg liegenden Schnellbahnstationen offenbar ignoriert. Wir sind uns einig, dass nicht alles mit Mobilitätseinschränkung/Rolli/etc. erklärbar ist. Für mich ist das oft eher ein Ausdruck von Bequemlichkeit. Dass die Siedlungsplanung die Menschen erst ins Auto zwang, habe ich nicht infrage gestellt, sondern war die Prämisse meiner Frage.

--
Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 08.01.2023 18:08 von Florian Schulz.
Zitat
Florian Schulz
Nur beantwortet das nicht die Frage, warum jemand von Brandenburg bis in die Berliner Innenstadt durchgehend mit dem Auto fährt, während er die zahlreichen, auf dem Weg liegenden Schnellbahnstationen offenbar ignoriert. Wir sind uns einig, dass nicht alles mit Mobilitätseinschränkung/Rolli/etc. erklärbar ist. Für mich ist das oft eher ein Ausdruck von Bequemlichkeit.

Ja. Wobei aber Bequemlichkeit ein ganz legitimes Entscheidungskriterium ist. Es ist völlig in Ordnung, so zu handeln, dass es für einen möglichst bequem ist.

Und genau deswegen muss es gesellschaftlicherseits eben einerseits bequemer gemacht werden, ÖPNV bzw. Rad/Füße zu benutzen, andererseits unbequemer werden, das Auto zu benutzen. Letzteres gilt insbesondere dann, wenn Bequemlichkeiten, die dem Autonutzer zur Verfügung stehen, Bequemlichkeiten für ÖPNV/Fuß-/Radverkehr im Wege stehen. (Oft im wörtlichen Sinne, rein vom Platz her).
Zitat
Florian Schulz
Das ist grundsätzlich alles richtig. Nur beantwortet das nicht die Frage, warum jemand von Brandenburg bis in die Berliner Innenstadt durchgehend mit dem Auto fährt, während er die zahlreichen, auf dem Weg liegenden Schnellbahnstationen offenbar ignoriert. Wir sind uns einig, dass nicht alles mit Mobilitätseinschränkung/Rolli/etc. erklärbar ist. Für mich ist das oft eher ein Ausdruck von Bequemlichkeit. Dass die Siedlungsplanung die Menschen erst ins Auto zwang, habe ich nicht infrage gestellt, sondern war die Prämisse meiner Frage.

Dazu kommen ja Faktoren wie
- Komfort: im Auto sitzen bleiben, ggf. auch Einkäufe umladen, nichts im Auto vergessen
- Zuverlässigkeit: wenn dann die Bahn, in die umgestiegen wurde, ausfällt oder stark verspätet ist, dann kommt doch sofort der Gedanke "wäre ich Auto geblieben, wäre ich jetzt schon da..." Auch wenn es meistens klappt, diese Fälle bleiben nunmal eher hängen. Zeitverlust durch Stau wird hingegen eher hingenommen
- Kostenfaktor: wer ein Kfz erstmal vorhält/vorhalten muss, hat sowieso die Fixkosten an der Backe. Dazu dann noch Berlin AB oder gar ABC jeden Monat kaufen? Da wird dann (meist irrational) gerechnet: gespartes Benzin vs. ÖPNV-Monatskarte. Und das ganze dann in Kombination mit den beiden vorigen Faktoren.
- to be continued...
Zitat
B-V 3313
Zitat
Stichbahn
Ich hoffe, sie hat keine ernsthaften Verletzungen davongetragen. Solche Rüpel sind mir auch unverständlich.

Doch, hat sie.

Oje!


Zitat
B-V 3313
Zitat
Stichbahn
Dennoch sollte von einem Einzelfall bitte nicht auf das Gros zurückgefolgert werden.

Leider erlebt man hier täglich solche Situationen. Da muss also nachgebessert werden. Ladezonen hat man auch"vergessen".

Ich nehme leider vor allem die Lieferfahrer mit ihren meist quadratischen Boxen negativ wahr.

Zitat
B-V 3313
Zitat
Stichbahn
Lange Rede: ich mag keine Pauschalurteile, weil ich gerade auf der Kantstraße vor allem diverse Verstöße von Kfz wahrnehme: tagtäglich gleichzeitig Dutzende(!) Falschparker auf dem Radweg, auf Sperrflächen, im Haltestellenbereich, massive Überschreitungen des Tempolimits, andere Gefährdungen des Straßenverkehrs (Vorfahrt missachtet, allein schon durch absichtliches Blockieren des Radwegs mehrfach).

Das sind alles keine Ausreden. Nur weil meine Spur blockiert ist, kann ich nicht die schwächeren Verkehrsteilnehmer gefährden.

Ich habe keine Ausrede gesucht und weiß noch nicht mal wofür!?


Zitat
B-V 3313
Zitat
Stichbahn
Weißt Du da Genaueres? Das würde mich ernsthaft interessieren (gerne auch ggf. per PM).

Nur, das was in der Tagespresse steht.

Link?
Berliner Zeitung - Charlottenburg: Radweg an der Kantstraße behindert Arbeit der Feuerwehr

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 08.01.2023 18:59 von B-V 3313.
Zitat
Florian Schulz
Das ist grundsätzlich alles richtig. Nur beantwortet das nicht die Frage, warum jemand von Brandenburg bis in die Berliner Innenstadt durchgehend mit dem Auto fährt, während er die zahlreichen, auf dem Weg liegenden Schnellbahnstationen offenbar ignoriert.

Könnte diese Ignoranz auch daran liegen, dass die Parkmöglichkeiten an den Schnellbahnstationen gerne schon ausgelastet sind, sodass manchen Pendlern nichts übrig bleibt, als zumindest bis zum Rand der Innenstadt zu fahren? Und wenn man eh mit dem Auto bis kurz vor dem Ziel gefahren ist, kann man das Stück bis zum Ziel durchfahren.
Passend dazu hat der rbb grade über Mühlenbeck-Mönchmühle berichtet: [www.rbb24.de]
Zitat
Global Fisch
Wobei aber Bequemlichkeit ein ganz legitimes Entscheidungskriterium ist. Es ist völlig in Ordnung, so zu handeln, dass es für einen möglichst bequem ist.

Sicherlich, das wäre die ehrliche Antwort, die ich für die meisten Fälle akzeptieren würde. Nur hat Balu das Bequemlichkeitsargumant zu meiner Verwunderung nicht benutzt, sondern die Autonutzung mit der Nichtverfügbarkeit von bezahlbaren Wohnraum und der großen Distanz zwischen Wohnstätte und Arbeit begründet. Also äußere Umstände verantwortlich gemacht, statt das eigene Verhalten.

Und hier frage ich mich, ob der Mangel an günstigen Wohnraum die Menschen wirklich so weit aufs Land treibt, dass nicht mal mehr die Multimodalität ein Entscheidungskriterium ist. Wenn man finanziell so "klamm" ist, macht es meines Erachtens wenig Sinn, seinen Wohnsitz so zu wählen, dass man weiterhin vom teuersten Fortbewegungsmittel abhängig bleibt. Ein bisschen Entscheidungsspielraum hat man da eigentlich immer.

Ich kenne Leute, die es schaffen, trotz wenig Einkommen im Speckgürtel in der Nähe von Bahnhöfen zu ziehen (sofern sie angesichts der vielen Sozialwohnungsneubauten überhaupt gezwungen sind, so weit raus zu ziehen. Aber dieses Klientel ist in der Regel auch eher bereit, auf das Auto aus Kostengründen verzichten). Wer so weit aufs Land zieht, ist für seine automobile Alternativlosigkeit auch ein Stück weit selbst verantwortlich. Das sollte man meines Erachtens immer mit erwähnen. Wobei das mit meinem Verweis auf den nächsten Bahnhof, halt so auch nicht immer zutrifft. Das vermisse ich in Balus Beiträgen so oft. Das Hinterfragen des eigenen Mobilitätsverhaltens.

--
Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 08.01.2023 20:07 von Florian Schulz.
Zitat
Jumbo
Könnte diese Ignoranz auch daran liegen, dass die Parkmöglichkeiten an den Schnellbahnstationen gerne schon ausgelastet sind, sodass manchen Pendlern nichts übrig bleibt, als zumindest bis zum Rand der Innenstadt zu fahren? Und wenn man eh mit dem Auto bis kurz vor dem Ziel gefahren ist, kann man das Stück bis zum Ziel durchfahren.

Das kann ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen. Wer sich als Ziel gesetzt hat, mit dem Auto nur bis zur nächsten Schnellbahnstation zu fahren, hat bereits die Entscheidung getroffen, den ÖPNV als festen Bestandteil seiner Reisekette zu machen. Autofahrer sind gut darin, sich den Platz halt zu nehmen. Sprich tendenziell verkehrswidrig oder irgendwo zu parken.

Mit dem Auto würde man dann weiterfahren, wenn die Bahnverspätung oder -störung so signifikant ist, dass man Gefahr läuft zu spät am Zielort anzukommen.

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Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.
Zitat
Florian Schulz
Zitat
Jumbo
Könnte diese Ignoranz auch daran liegen, dass die Parkmöglichkeiten an den Schnellbahnstationen gerne schon ausgelastet sind, sodass manchen Pendlern nichts übrig bleibt, als zumindest bis zum Rand der Innenstadt zu fahren? Und wenn man eh mit dem Auto bis kurz vor dem Ziel gefahren ist, kann man das Stück bis zum Ziel durchfahren.

Das kann ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen. Wer sich als Ziel gesetzt hat, mit dem Auto nur bis zur nächsten Schnellbahnstation zu fahren, hat bereits die Entscheidung getroffen, den ÖPNV als festen Bestandteil seiner Reisekette zu machen. Autofahrer sind gut darin, sich den Platz halt zu nehmen. Sprich tendenziell verkehrswidrig oder irgendwo zu parken.

Ich widerum kann mir vorstellen, dass man das vielleicht einige Male ausprobiert hat und dabei festgestellt hat, dass selbst ein verkehrswidriger Parkplatz nur noch in 10 Minuten Fußweg vorhanden ist. Dann ist aber die S-Bahn weg und bei den im Umland üblichen Takten heißt das dann 20 Minuten spätere Ankuft. Wenn man das ein paar Mal gemacht hat, wird für die Zukunft die Schnellbahn vielleicht ignoriert.

Und wie ich grade festgestellt habe, gab es heute sogar einen Bildbericht über Mühlenbeck-Mönchmühle: [www.rbb-online.de] (Link wieder nur 1 Woche verfügbar). Ich habe ihn aber noch nicht angeguckt.
Oder man fährt mit dem Auto das nächste Mal 10min früher los, sobald man weiß, dass die Parkplatzsituation am Bahnhof erwartbar schwierig ist.

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Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.
Zitat
B-V 3313
Berliner Zeitung - Charlottenburg: Radweg an der Kantstraße behindert Arbeit der Feuerwehr

Danke für's Raussuchen und Verlinken!


Ich habe mal spaßeshalber zwei beliebige Häuser herausgesucht. Und ja, ich bin ein Laie, aber die Argumentation der Feuerwehr scheint mir weiterhin nicht schlüssig:

Kantstraße 28 zwischen Schlüter- und Bleibtreustr. Normale Berliner Traufhöhe (5 Geschosse)
Wiesbadener Str. 26 in Wilmersdorf mit nicht befahrbaren Vorgärten. Ebenfalls Berliner Traufhöhe (5 Geschosse)

Abstand Kantstraße über parkende Autos, Radweg und Fußweg = ~10m bis Fassade
Abstand Wiesbadener Str. über parkende Autos, Gehweg, Vorgärten = ~14m bis Fassade

In der Landauer Str. gleich nebenan sind es sogar rund 20m Luftlinie. Gut, es sind nur 4 Geschosse, aufgrund der hohen Decken und der Höhe des Dachstuhls dürfte es dem gleich kommen.
Zitat
Florian Schulz
Zitat
Global Fisch
Wobei aber Bequemlichkeit ein ganz legitimes Entscheidungskriterium ist. Es ist völlig in Ordnung, so zu handeln, dass es für einen möglichst bequem ist.

Sicherlich, das wäre die ehrliche Antwort, die ich für die meisten Fälle akzeptieren würde. Nur hat Balu das Bequemlichkeitsargumant zu meiner Verwunderung nicht benutzt, sondern die Autonutzung mit der Nichtverfügbarkeit von bezahlbaren Wohnraum und der großen Distanz zwischen Wohnstätte und Arbeit begründet. Also äußere Umstände verantwortlich gemacht, statt das eigene Verhalten.

Dafür gibt es m.E. (ohne dass ich Psychologe bin) mehrere Antworten:

- die meisten denken, es wäre cooler, zu sagen "ich mache das, weil ich dazu gezwungen bin" statt "ich mache das, weil ich zu bequem bin".
- das eigene Verhalten wird ohnehin selten hinterfragt
- es gibt tatsächliche eine geistige Trägheit, dass man die Alternativen, die es objektiv gibt, nicht sieht.

Was letzteres angeht: wir hatten die Überzeugung, dass es ohne Auto nicht ginge, selbst von nicht Autofahrenden hier schon mehrfach in diesem Forum. Siehe solche Geschichten, wie dass man ohne Auto keinen Sonnenaufgang am See erleben könne und so...Und die Geschichte: "man muss mit dem Auto nach Berlin reinfahren, weil man nicht draußen am Bahnhof parken kann" geht für mich ein Stück weit in die gleiche Richtung.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 08.01.2023 22:21 von Global Fisch.
Zitat
Jumbo
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Florian Schulz
Das ist grundsätzlich alles richtig. Nur beantwortet das nicht die Frage, warum jemand von Brandenburg bis in die Berliner Innenstadt durchgehend mit dem Auto fährt, während er die zahlreichen, auf dem Weg liegenden Schnellbahnstationen offenbar ignoriert.

Könnte diese Ignoranz auch daran liegen, dass die Parkmöglichkeiten an den Schnellbahnstationen gerne schon ausgelastet sind, sodass manchen Pendlern nichts übrig bleibt, als zumindest bis zum Rand der Innenstadt zu fahren? Und wenn man eh mit dem Auto bis kurz vor dem Ziel gefahren ist, kann man das Stück bis zum Ziel durchfahren.

Wenn die Parkstationen an den Schnellbahnstationen schon zu früh ausgelastet sind, sind sie vermutlich zu billig. ;)

Viele der Orte im Berliner Umland haben sich mit den Bahnen entwickelt; die Bahnhöfe liegen naturgemäß zentral. Die Probleme in deren Umfeld sind *exakt* dieselben wie in den Innenstädten. Ein Auto, das einen ganzen Tag am Bahnhof steht, braucht viel Platz.

Wenn man versucht, das autogerecht zu gestalten, kommen solche städte- (oder dorf-)baulichen Scheußlichkeiten zustande, wie etwa in Blankenfelde (dem im Süden) mit dem Riesenparkhaus.
Zitat
VvJ-Ente
...
Eventuell sollten sich mal ausnahmslos alle Köpenicker oder Reinickendorfer, die sich normalerweise mit dem Rad durch den Kiez bewegen, mal für eine bestimmte Woche ein Auto organisieren und alles damit erledigen. Das kann lustig werden, wenn in den Stoßzeiten zusätzlich ein paar hundert Autos mehr durch die Rudolf-Rühl-Allee, die Bahnhofstr. in Köpenick oder die Berliner Str. in Tegel wollen, und die zusätzlich in den Nebenstraßen parkenden Autos sind sicher auch kein Problem...

da reicht ein Tag mit Mistwetter völlig aus...

T6JP
Zitat
Global Fisch
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Jumbo
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Florian Schulz
Das ist grundsätzlich alles richtig. Nur beantwortet das nicht die Frage, warum jemand von Brandenburg bis in die Berliner Innenstadt durchgehend mit dem Auto fährt, während er die zahlreichen, auf dem Weg liegenden Schnellbahnstationen offenbar ignoriert.

Könnte diese Ignoranz auch daran liegen, dass die Parkmöglichkeiten an den Schnellbahnstationen gerne schon ausgelastet sind, sodass manchen Pendlern nichts übrig bleibt, als zumindest bis zum Rand der Innenstadt zu fahren? Und wenn man eh mit dem Auto bis kurz vor dem Ziel gefahren ist, kann man das Stück bis zum Ziel durchfahren.

Wenn die Parkstationen an den Schnellbahnstationen schon zu früh ausgelastet sind, sind sie vermutlich zu billig. ;)

Viele der Orte im Berliner Umland haben sich mit den Bahnen entwickelt; die Bahnhöfe liegen naturgemäß zentral. Die Probleme in deren Umfeld sind *exakt* dieselben wie in den Innenstädten. Ein Auto, das einen ganzen Tag am Bahnhof steht, braucht viel Platz.


Wenn man versucht, das autogerecht zu gestalten, kommen solche städte- (oder dorf-)baulichen Scheußlichkeiten zustande, wie etwa in Blankenfelde (dem im Süden) mit dem Riesenparkhaus.

Sollen die KFZ Nutzer, die den RE als Reisekette mitnehmen, dafür noch extra bezahlen?
Dann heult doch nicht wenn sie mit dem Auto gleich durch in die Stadt fahren...
Nicht jeder wohnt in Sichtweite einer Eisenbahnstrecke.

T6JP



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 09.01.2023 14:18 von T6Jagdpilot.
Zitat
T6Jagdpilot


Sollen die KFZ Nutzer, die den RE als Reisekette mitnehmen, dafür noch extra bezahlen?
Dann heult doch nicht wenn sie mit dem Auto gleich durch in die Stadt fahren...
Nicht jeder wohnt in Sichtweite einer Eisenbahnstrecke.

Wieso nicht? Dem Abstellen des Autos stehen ja auch Kosten gegenüber.

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
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