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Verkehrspolitik in Berlin
geschrieben von krickstadt 
Zitat
BusUndBahnAusBerlin
Problem ist ja, dass sich hier niemand daran halten würde. Mir wurde ja sogar schon mit Schlägen gedroht, weil ich jemanden gebeten hatte, den Platz für Fahrräder frei zu machen, damit ich da mit meinem Rad hin konnte.
Außerdem wäre noch die Frage zu klären, wie man dann zum Beispiel mit Transfrauen umgeht.

Nicht falsch verstehen: Ich finde die Idee sehr gut und würde das wie in Dubai noch um Kinder erweitern. Ich bezweifle allerdings, dass das Täter wirklich abschreckt, einfach trotzdem in den Waggon einzusteigen und dann Straftaten zu begehen. Dann müsste das ganze wirklich rigoros überwacht werden und dafür fehlt wahrscheinlich das Personal.

Man sollte erstmal die Strafen für Sexualstraftäter deutlich erhöhen. Ich denke, das würde die Täter mehr abschrecken!
Ich denke, dass eine größere Chance, überhaupt erwischt zu werden, die Täter mehr abschrecken würde. Wenn, wie zuletzt im Fall der Hertha-"Fans" im ICE von Frankfurt nach Berlin über lange Zeit gepöbelt, betatscht, beleidigt und gedroht wird, und die (Bundes-)Polizei erst in Spandau zusteigt und "aufräumt", dann wird der besoffene Mob wenig beeindruckt sein. Erst recht, wenn die Justiz wegen chronischer Überlastung hinterher Monate oder gar Jahre braucht, um rechtskräftige Strafen auszusprechen. Wäre genug Personal da gewesen, um diese Herren bereits in Marburg aussteigen zu lassen, und ein ausgesprochenes Hausverbot für Fern- und Nahverkehr auch durchzusetzen, so dass man in der hessischen Pampa erstmal eine Autovermietung finden und vorher ausnüchtern muss, oder für ein Taxi einen Tausender sammeln, dann glaube ich nicht, dass die sich noch einmal so benehmen würden. Selbst mit den identischen Strafen wie heute.

Um das wieder auf Berlin und die Frauenabteile zurückzuführen - die bräuchte man nicht, und die würde auch niemand fordern (nicht einmal Mitglieder der verhassten Grünen), wenn eine Frau im Fall einer Belästigung innerhalb von wenigen Minuten eine Streife vor Ort hätte und in der Zwischenzeit Menschen mit Zivilcourage dafür sorgten, dass die Betroffene geschützt würde. Aktuell ist aber weder 1 noch 2 realistisch...
Zitat
BusUndBahnAusBerlin
Man sollte erstmal die Strafen für Sexualstraftäter deutlich erhöhen. Ich denke, das würde die Täter mehr abschrecken!

Hast du schon mitbekommen, dass trotz Androhung und Vollzug der Todesstrafe in den USA die Anzahl der Tötungsdelikte je 100.000 Bevölkerung deutlich höher ist, als in Deutschland?
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phönix
Zitat
BusUndBahnAusBerlin
Man sollte erstmal die Strafen für Sexualstraftäter deutlich erhöhen. Ich denke, das würde die Täter mehr abschrecken!

Hast du schon mitbekommen, dass trotz Androhung und Vollzug der Todesstrafe in den USA die Anzahl der Tötungsdelikte je 100.000 Bevölkerung deutlich höher ist, als in Deutschland?
Genau, grundsätzlich geht man als Täter davon aus, dass man nicht erwischt wird, außer man bringt z.B. Leute aus Wut oder Hass um oder man muss seine Drogensucht finanzieren oder man ist sonstwie gestört. Da hilft dann aber Abschreckung auch nicht.

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Zitat
Nemo
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Lopi2000
Zitat
Jumbo
Deswegen werde ich mich aus diesem Unterthema auch raushalten und auch die schon begonnene Antwort auf Loop2000s Antwort auf meinen Beitrag nicht mehr abschicken, weil ich merke, wie sehr mich dieser Vorschlag, die Gesellschaft auch im ÖPNV weiter aufzuspalten, auch aufhetzt und meine Antwort entsprechend ausfällt.

Schade eigentlich, ich hätte die Antworten auf meine Fragen schon gern gelesen. Ich finde den Ansatz, bestimmte Bereiche für Menschen, die sich nicht benehmen können und wollen, zu sperren, durchaus berechtigt.

Nunja, du sperrst den Bereich dann aber auch für die 100-x% der Männer, die sich benehmen können. Im Grunde ist das Sippenhaft.


Zumal ja "das Beste" daran ist, dass Männer offenbar grundsätzlich stark, selbstsicher oder zumindest "konfliktfähig" sind und es mit dieser Klientel, die keiner Frau zuzumuten ist, ohne Weiteres aufnehmen können (oder es zumindest auszuhalten haben).
Wenn dem so sei... was für ein merkwürdiges Männerbild.

Und da sind wir uns wohl alle einig: Ziel sollte doch sein, dass sich alle Fahrgäste jederzeit sicher und wohl mit den Öffentlichen und in der Öffentlichkeit bewegen bzw. aufhalten können.
Zitat
Nemo
Nunja, du sperrst den Bereich dann aber auch für die 100-x% der Männer, die sich benehmen können. Im Grunde ist das Sippenhaft.

Ja, wir sind diesbezüglich nun mal das Tätergeschlecht, das bei der überwältigenden Mehrheit der Taten aktiv ist, auch wenn nicht jeder zum Täter wird. Insofern wird man auf dem Weg zu einer Lösung diesen Umstand erstmal mitdenken müssen.
Zitat
Lopi2000
Zitat
Nemo
Nunja, du sperrst den Bereich dann aber auch für die 100-x% der Männer, die sich benehmen können. Im Grunde ist das Sippenhaft.

Ja, wir sind diesbezüglich nun mal das Tätergeschlecht, das bei der überwältigenden Mehrheit der Taten aktiv ist, auch wenn nicht jeder zum Täter wird. Insofern wird man auf dem Weg zu einer Lösung diesen Umstand erstmal mitdenken müssen.

Tätergeschlecht heißt, dass wir alle Täter sind, dieser Vorverurteilung verweigere ich mich.

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Zitat
Stichbahn
Und da sind wir uns wohl alle einig: Ziel sollte doch sein, dass sich alle Fahrgäste jederzeit sicher und wohl mit den Öffentlichen und in der Öffentlichkeit bewegen bzw. aufhalten können.

+100

Und allein, weil sie damit auf das Problem aufmerksam gemacht haben, ist es gut, dass die Grünen den Vorschlag gemacht haben (auch wenn gewissen autofahrenden Männern hier im Forum offensichtlich egal ist, wie es U-Bahn-fahrenden Frauen ergeht). Ob man den konkreten Lösungsvorschlag gutheißt oder nicht, ist dann ein anderer Punkt. Ich bin unentschieden: Das Einknicken vor A****löchern bei gleichzeitiger Verurteilung aller Männer finde ich problematisch, andererseits kann damit vielleicht tatsächlich ein Safe Space und somit kurzfristig eine starke Verbesserung geschaffen werden.

Ähnliches Konzept, anderes Verkehrsmittel: in Karatschi wurden vor einiger Zeit pinke Busse eingeführt.
Zitat
Nemo
Zitat
Lopi2000
Zitat
Nemo
Nunja, du sperrst den Bereich dann aber auch für die 100-x% der Männer, die sich benehmen können. Im Grunde ist das Sippenhaft.

Ja, wir sind diesbezüglich nun mal das Tätergeschlecht, das bei der überwältigenden Mehrheit der Taten aktiv ist, auch wenn nicht jeder zum Täter wird. Insofern wird man auf dem Weg zu einer Lösung diesen Umstand erstmal mitdenken müssen.

Tätergeschlecht heißt, dass wir alle Täter sind, dieser Vorverurteilung verweigere ich mich.

Und was mache ich jetzt als schwuler Mann? Muss ich jetzt ins Frauenabteil, weil ich theoretisch Männer angrapschen könnte? Und dann schmeißen mich die Frauen raus, weil ich ein Mann bin? Also darf ich dann gar keinen ÖPNV mehr nutzen? ;-)

Ach ja, ich habe auch im Berliner ÖPNV so manche homophobe Beleidigung oder gar Gewaltsituation erlebt - sollte es jetzt auch "Regenbogenabteile" geben?

Und "Weg zu einer Lösung": Führt man die Abteile/Bereiche ersteinmal ein, dann wird es kaum zu weiteren Aktivitäten kommen: Das Problem wird als gelöst betrachtet und alles bleibt sonst, wie es ist.

Bei allem Verständnis für diese deutliche Problematik - aber ob ein Kollektivverdacht für ca. 50% der Bevölkerung eine nachhaltige Lösung ist? Ich sehe das als durchaus problematisch, so sehr ich den Gedanken des "Safe Space" nachvollziehen kann.

Aber wie weit kann und sollte man gehen? Irgendwann dann getrennte U-Bahnhöfe für Frauen und Männer? Getrennte Gehwege? Getrennte öffentliche Räume? Wie weit kann und sollte man gehen? Oder ist es nicht besser, für einen sicheren öffentlichen Raum für alle sorgen? Ja, das kostet Geld, Personal und einiges mehr - aber mit einer Separierung verschiedener Gruppen voneinander entfernen wir uns ziemlich schnell von einer offenen, gemeinsamen Gesellschaft.

Ingolf



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 15.11.2024 01:30 von Ingolf.
Vor allem ist die Geschlechtertrennung ein Merkmal eines sehr traditionsbezogenen, religiös motivierten Gesellschaftsbildes. Das dürfte sich mit unserer freiheitlichen Grundordnung beißen. Schätze auch, dass das Verfassungsgericht das kippen würde.
Es ging doch bei dem Ziel primär erstmal darum, eine Debatte auszulösen über die Sicherheit von Frauen in der U-Bahn. Das ist den Grünen gelungen. Natürlich ist es der richtige Weg vor der Gewalt nicht zu kuschen sondern dagegen anzugehen.

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Tscheynsch hier vor Ju-Tu wis Sörvis tu Exebischn-Raunds änd Olümpick-Staydium
Die Erkenntnis, dass in Berlin inzwischen selbst der Einbau eines Aufzugs vier Jahre dauern soll und man an hochkomplexen Projekten wie ein paar hundert Metern zweigleisiger Straßenbahnstrecke scheitert, verleitet mich mal wieder zu einem Vergleich mit Wien:

Im Koalitionsvertrag der aktuellen Wiener Stadtregierung (pdf, S. 155f) wurde für die aktuelle Legislaturperiode (2020-25) die Umsetzung von fünf Straßenbahnstrecken angekündigt. Und auch, wenn die Zeitplanung sehr ambitioniert war: mit Ende der Legislaturperiode werden zwei davon (Linien 12, 27) in Betrieb und eine (18) in Bau sein. Die vierte (Donaufeldtangente) hat derzeit noch keinen Sinn, da sich das Stadtentwicklungsprojekt, das sie erschließen soll, verzögert hat, die fünfte (Straßenbahn über die Stadtgrenze) ist am Unwillen des Nachbarbundeslandes Niederösterreich gescheitert.

Es ist also in einer Demokratie, die an EU-Recht (Ausschreibungen, UVP...) gebunden ist, und trotz Protesten aus der lokalen Bevölkerung, durchaus möglich, innerhalb einer fünfjährigen Legislaturperiode Straßenbahnstrecken zu beschließen und umzusetzen. Im österreichischen Recht gibt es aber auch kein Gedöns wie Planfeststellungsverfahren für jeden in der Öffentlichkeit aufgestellten Mülleimer, samt Widerspruchs- und Klagemöglichkeiten für Hinz & Kunz. Das deutsche Planungsrecht gehört radikal ausgemistet, gerade für kleine Projekte wie Straßenbahnstrecken.

Gut, das liegt eher außerhalb des Einflussbereichs der Berliner Politik - anders als das zweite Problem: es braucht offensichtlich auch politischen Willen, etwas umzusetzen, und gewisse Ambitionen. Die scheinen leider in Politik und Verwaltung sowie bei der BVG auch nicht mehr zu existieren. Im Grunde ist eh alles egal - kommt es heute nicht, dann halt morgen, oder gar nicht, Hauptsache, die Verantwortlichen können ihre Hackfressen in die nächste Kamera halten, wenn sie mal wieder was ankündigen.

Ach ja, Fun Fact: in Wien bildet die traditionell starke SPÖ eine Regierung mit der österreichischen Schwesterpartei der FDP. Die hat in ihrem Wahlprogramm (pdf, S. 48ff) doch tatsächlich den Ausbau des S-Bahn-, Straßenbahn- und Busnetzes, eine Neuordnung des öffentlichen Raums zugunsten des aktiven Verkehrs sowie eine flächendeckende Parkraumbewirtschaftung gefordert, aber keinen Straßenneubau. Es ist also kein Naturgesetz, dass liberale Parteien gedanklich in den 1960ern steckengeblieben sind.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 15.11.2024 08:54 von def.
Ich kenne aus dem privaten Umfeld einige Erlebnisse, wo Frauen in der U-Bahn auf den Nacken geküsst wurden, angefasst wurden, verfolgt wurden.
Ein Fall ist mir bekannt, wo das angezeigt wurde. Was ist passiert? Der aufnehmende Polizeibeamte hat schon bei der Aufnahme der Anzeige relativierende Aussagen getroffen und am Ende wurde eh alles eingestellt.

Das schränkt doch offensichtlich Frauen in ihrer Mobilität in der Stadt ein, es gibt etliche Literatur dazu, wenn man sich dafür interessiert.
Zusätzlich ist es doch für die Mobilitätswende essenziell, dass Frauen sich im ÖPNV sicher fühlen.

Einige Argumente hier halte ich aber für seltsam, insb. der angebl. Kollektivverdacht für Männer. 2022 waren von 10.045 Tatverdächtigen in Fällen von Vergewaltigung, sexueller Nötigung und sexuellen Übergriffen 9.913 Männer, also 99%. Die Opfer waren zu 94% weiblich. Maßnahmen wie die pinken Busse sind in dem Zusammenhang doch keine Vorverurteilung der Männer sondern ein Angebot für weibliche Fahrgäste.

Zitat
Heidekraut
Vor allem ist die Geschlechtertrennung ein Merkmal eines sehr traditionsbezogenen, religiös motivierten Gesellschaftsbildes. Das dürfte sich mit unserer freiheitlichen Grundordnung beißen. Schätze auch, dass das Verfassungsgericht das kippen würde.

Da bin ich ja mal gespannt, wann das BVerfG die geschlechtergetrennten Toiletten kippt ^^
Zitat
def
Die Erkenntnis, dass in Berlin inzwischen selbst der Einbau eines Aufzugs vier Jahre dauern soll und man an hochkomplexen Projekten wie ein paar hundert Metern zweigleisiger Straßenbahnstrecke scheitert, verleitet mich mal wieder zu einem Vergleich mit Wien:

Im Koalitionsvertrag der aktuellen Wiener Stadtregierung (pdf, S. 155f) wurde für die aktuelle Legislaturperiode (2020-25) die Umsetzung von fünf Straßenbahnstrecken angekündigt. Und auch, wenn die Zeitplanung sehr ambitioniert war: mit Ende der Legislaturperiode werden zwei davon (Linien 12, 27) in Betrieb und eine (18) in Bau sein. Die vierte (Donaufeldtangente) hat derzeit noch keinen Sinn, da sich das Stadtentwicklungsprojekt, das sie erschließen soll, verzögert hat, die fünfte (Straßenbahn über die Stadtgrenze) ist am Unwillen des Nachbarbundeslandes Niederösterreich gescheitert.

Es ist also in einer Demokratie, die an EU-Recht (Ausschreibungen, UVP...) gebunden ist, und trotz Protesten aus der lokalen Bevölkerung, durchaus möglich, innerhalb einer fünfjährigen Legislaturperiode Straßenbahnstrecken zu beschließen und umzusetzen. Im österreichischen Recht gibt es aber auch kein Gedöns wie Planfeststellungsverfahren für jeden in der Öffentlichkeit aufgestellten Mülleimer, samt Widerspruchs- und Klagemöglichkeiten für Hinz & Kunz. Das deutsche Planungsrecht gehört radikal ausgemistet, gerade für kleine Projekte wie Straßenbahnstrecken.

Gut, das liegt eher außerhalb des Einflussbereichs der Berliner Politik - anders als das zweite Problem: es braucht offensichtlich auch politischen Willen, etwas umzusetzen, und gewisse Ambitionen. Die scheinen leider in Politik und Verwaltung sowie bei der BVG auch nicht mehr zu existieren. Im Grunde ist eh alles egal - kommt es heute nicht, dann halt morgen, oder gar nicht, Hauptsache, die Verantwortlichen können ihre Hackfressen in die nächste Kamera halten, wenn sie mal wieder was ankündigen.

Ach ja, Fun Fact: in Wien bildet die traditionell starke SPÖ eine Regierung mit der österreichischen Schwesterpartei der FDP. Die hat in ihrem Wahlprogramm (pdf, S. 48ff) doch tatsächlich den Ausbau des S-Bahn-, Straßenbahn- und Busnetzes, eine Neuordnung des öffentlichen Raums zugunsten des aktiven Verkehrs sowie eine flächendeckende Parkraumbewirtschaftung gefordert, aber keinen Straßenneubau. Es ist also kein Naturgesetz, dass liberale Parteien gedanklich in den 1960ern steckengeblieben sind.

Gibt es in Wien eigentlich Bestrebungen die Kontrolle der Parkraumbewirtschaftung zu digitalisieren? Das sollte ja in Kreuzberg getestet werden, ist aber soweit ich weiß an der StVO gescheitert.
Zitat
marc-j
Einige Argumente hier halte ich aber für seltsam, insb. der angebl. Kollektivverdacht für Männer. 2022 waren von 10.045 Tatverdächtigen in Fällen von Vergewaltigung, sexueller Nötigung und sexuellen Übergriffen 9.913 Männer, also 99%. Die Opfer waren zu 94% weiblich. Maßnahmen wie die pinken Busse sind in dem Zusammenhang doch keine Vorverurteilung der Männer sondern ein Angebot für weibliche Fahrgäste.

Du verwechselt zwei Dinge: dass die Mehrzahl der Täter männlich ist, bedeutet nicht, dass die Mehrzahl der Männer ein Täter ist. Und Maßnahmen wie diese könnten zwar ohne Zweifel schnell zu einer Verbesserung führen, ändern aber am grundsätzlichen Problem nichts - wie eben dass Opfer bei der Polizei oft nicht ernstgenommen werden.

Zitat
marc-j
Gibt es in Wien eigentlich Bestrebungen die Kontrolle der Parkraumbewirtschaftung zu digitalisieren?

Es gibt zumindest digitale Parktickets und die Kontrolleur:innen rennen mit einem Handy rum. Also ich meine, dass es nicht nur Bestrebungen gibt, sondern das bereits umgesetzt ist.
Der Umbau des S Bahnhof Zehlendorf verzögert sich, wegen plötzlicher Bedenken der Denkmalschutzbehörde. Besonders betroffen sind wohl die Pläne für den Zugang zur Machnower Straße und zum Postplatz. Aber auch der Neubau der EÜ Teltower Damm, sowie der zweite Zugang zu selbigem müssen umfassend neu geplant werden. Der geplante Baubeginn 2026 wird wohl nicht mehr zu halten sein, wobei die genauen zeitlichen Auswirkungen auf das Projekt noch nicht abzuschätzen sind.

Warum die Denkmalschutzbehörde erst jetzt ihre Bedenken geäußert hat, obwohl die Pläne schon ewig bekannt sind, wurde vom Senat auf eine Anfrage der Abgeordneten hin nicht näher erläutert.

Quelle: entwicklungsstadt.de
Pinker Bus/Straßenbahn/U-Bahn schön und gut.

Heißt das dann in der aktuellen Welt bei einer Buslinie, die (insbesondere Abends) vllt. alle 20 Minuten fährt:
1x/h Pinker Bus
1x/h Ausfall wegen Personalmangel
1x/h der einzige für 60%* der Menschen nutzbare Bus.

*Denn im pinken Bus werden z.B. durch TERFs etc. ja nochmal Personen ausgeschlossen, die auf den ersten Blick nicht weiblich gelesen werden um nur ein Beispiel zu nennen. Gemischtgeschlechtliche Paare, Freundesgruppen werden sich ja auch nicht trennen für die Busfahrt.

Und wenn die Verkehrsbetriebe mal wieder die gesellschaftlichen Probleme lösen soll, weil die Politik gerade das Gegenteil macht, kann das nur ein Provisorium aber nicht die Lösung sein.
Zitat
PassusDuriusculus
1x/h der einzige für 60%* der Menschen nutzbare Bus.

Böse Zungen (wie ich) behaupten ja, dass das sowieso das von der CDU angestrebte Busangebot in weiten Teilen Berlins ist. ;)

Nochmal zu meinem Vergleich zu Wien von heute morgen:

Zitat
def
Im Koalitionsvertrag der aktuellen Wiener Stadtregierung wurde für die aktuelle Legislaturperiode (2020-25) die Umsetzung von fünf Straßenbahnstrecken angekündigt. Und auch, wenn die Zeitplanung sehr ambitioniert war: mit Ende der Legislaturperiode werden zwei davon (Linien 12, 27) in Betrieb und eine (18) in Bau sein. Die vierte (Donaufeldtangente) hat derzeit noch keinen Sinn, da sich das Stadtentwicklungsprojekt, das sie erschließen soll, verzögert hat, die fünfte (Straßenbahn über die Stadtgrenze) ist am Unwillen des Nachbarbundeslandes Niederösterreich gescheitert.

Das Beispiel zeigt ja eigentlich ganz gut, dass man ambitionierte Ziele haben muss, um wenigstens einen Teil innerhalb einer Legislaturperiode umzusetzen: fünf Vorhaben werden genannt (teils mit ebenfalls sehr ambitionierten Fertigstellungsterminen innerhalb von drei Jahren), 2,5 werden bis zur nächsten Wahl umgesetzt sein. Umso näher liegt der Vergleich mit den beiden Berliner Koalitionsverträgen für die aktuelle Legislaturperiode (RRG 2021/ Schwarz-Rot 2023 - jeweils pdf).

Zu meiner Überraschung scheinen die Aussagen zum Straßenbahnausbau bei Schwarz-Rot einfach von RRG übernommen zu sein, wahrscheinlich weil angesichts der mut- und ambitionslosen Aussagen im Koalitionsvertrag von 2021 selbst schwarze und rote CDU damit leben können. Man möchte lediglich die Strecke Hauptbahnhof - Turmstraße und die Ostkreuz-Anbindung bis 2026 fertigstellen. Bei der Turmstraße hätte man sich ziemlich anstellen müssen, um das nicht zu schaffen (zumal 2023 ein paar Monate vor der Eröffnung), und die Jahrhundert-Aufgabe des Baus von ein paar hundert Metern Doppelgleis am Ostkreuz wird man nicht schaffen.

Außerdem strebt man die Einleitung (noch nicht mal den Abschluss!) von Planfeststellungsverfahren für ein paar weiteren Strecken an. Und dann wundert man sich, dass nichts vorangeht und alles ewig dauert?
Zitat
Tagesspiegel
Verkehr, Klimaschutz und Schulen: Hier will Berlins schwarz-rote Koalition jetzt sparen

[www.tagesspiegel.de]

Zitat
Tsp
Neben den Kürzungen beim Umwelt- und Klimaschutz wird auch beim Nahverkehr gespart. Für zwei Tramlinien sollen die Planungen gestoppt werden. Betroffen davon soll dem Vernehmen nach unter anderem die Verlängerung der M2 vom Alexanderplatz über den Potsdamer Platz zum Kulturforum sein. (…)

Auch das Geld für neue E-Busse wird komplett gestrichen (…)

Zudem will Schwarz-Rot wie berichtet sowohl den Preis für das Sozialticket auf 19 Euro pro Monat erhöhen als auch beim 29-Euro-Ticket sparen.

Alles klar: Sozialtickets werden teuerer, Tramausbau abgesagt, Dekarbonisierung weiter verschleppt.

Aber Hauptsache, der Anwohnerparkausweis kostet weiter 10€ pro Jahr und wir hacken für Milliarden weiter MIV-Schneisen in die Stadt. Bin gespannt ob da noch irgendetwas kommt oder ob man wirklich ausschließlich beim Umweltverbund spart. Wahnsinn im Jahr 2024.
Zitat
marc-j
Zitat
Tagesspiegel
Verkehr, Klimaschutz und Schulen: Hier will Berlins schwarz-rote Koalition jetzt sparen

[www.tagesspiegel.de]

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Tsp
Neben den Kürzungen beim Umwelt- und Klimaschutz wird auch beim Nahverkehr gespart. Für zwei Tramlinien sollen die Planungen gestoppt werden. Betroffen davon soll dem Vernehmen nach unter anderem die Verlängerung der M2 vom Alexanderplatz über den Potsdamer Platz zum Kulturforum sein. (…)

Auch das Geld für neue E-Busse wird komplett gestrichen (…)

Zudem will Schwarz-Rot wie berichtet sowohl den Preis für das Sozialticket auf 19 Euro pro Monat erhöhen als auch beim 29-Euro-Ticket sparen.

Alles klar: Sozialtickets werden teuerer, Tramausbau abgesagt, Dekarbonisierung weiter verschleppt.

Abwarten, bis auf das Sozialticket ist das bisher nur Gerüchteküche und vom Abgeordnetenhaus muss das Ganze auch noch beraten und beschlossen werden...

Hast Du denn Dein lokales Wahlkreis-MdA schon diesbezüglich kontaktiert? Direkte Gespräche helfen bisweilen ungemein - mache ich mit Lilla Usik, Andreas Geisel und Lars Düsterhöft doch auch. :-)

Viele Grüße
Arnd
Zitat
marc-j
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Tagesspiegel
Verkehr, Klimaschutz und Schulen: Hier will Berlins schwarz-rote Koalition jetzt sparen

[www.tagesspiegel.de]

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Tsp
Neben den Kürzungen beim Umwelt- und Klimaschutz wird auch beim Nahverkehr gespart. Für zwei Tramlinien sollen die Planungen gestoppt werden. Betroffen davon soll dem Vernehmen nach unter anderem die Verlängerung der M2 vom Alexanderplatz über den Potsdamer Platz zum Kulturforum sein. (…)

Auch das Geld für neue E-Busse wird komplett gestrichen (…)

Zudem will Schwarz-Rot wie berichtet sowohl den Preis für das Sozialticket auf 19 Euro pro Monat erhöhen als auch beim 29-Euro-Ticket sparen.

Alles klar: Sozialtickets werden teuerer, Tramausbau abgesagt, Dekarbonisierung weiter verschleppt.

Aber Hauptsache, der Anwohnerparkausweis kostet weiter 10€ pro Jahr und wir hacken für Milliarden weiter MIV-Schneisen in die Stadt. Bin gespannt ob da noch irgendetwas kommt oder ob man wirklich ausschließlich beim Umweltverbund spart. Wahnsinn im Jahr 2024.

Angebote statt Verbote! Miteinander!

Wird mal wieder Zeit für eine gewaltige Öl- und Gaskrise und ein paar heftige Unwetter wie in Österreich im September. Die Mehrheit der Menschen und rote und schwarze CDU möchten es offensichtlich so.
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