Willkommen! Einloggen Ein neues Profil erzeugen

erweitert
Verkehrspolitik in Berlin
geschrieben von krickstadt 
Dankeschön für deine Zusammenstellung.

Daran sieht man aber doch, wie stark auch der ÖPNV subventioniert werden muss, um überhaupt für die Nutzer helbwegs bezahlbar bleibt. Deswegen verwundert mich auch das ewige Rumgehacke hier auf die Autofahrer und insbesondere die Parkvignette. Viel Retten kann man mit einer Erhöhung der monatlichen Kosten auch nicht, zumal dir damit ja auch kein fester Stellplatz zugewiesen wird, sondern man nur die Erlaubnis erhält, sein PKW in einem bestimmen Bereich abzustellen. Egal...

___
Gute Nacht, Forum!
Zitat
Der Fonz
Viel Retten kann man mit einer Erhöhung der monatlichen Kosten auch nicht, zumal dir damit ja auch kein fester Stellplatz zugewiesen wird, sondern man nur die Erlaubnis erhält, sein PKW in einem bestimmen Bereich abzustellen. Egal...

In der Monatskarte ist auch keine Platzreservierung enthalten - das ist also kein Argument.

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Zitat
VvJ-Ente
Zitat
tramfahrer
Wenn man für ein stadtweites Parkticket 365€/Jahr nehmen würde und damit gleichzeitig die Nutzung des ÖPNV ermöglicht würde, könnte vielleicht die Differenz des 29€ Ticket, durch die nun hinzukommenden 354,80€/Jahr pro Auto, kompensiert werden. Der eine oder andere würde dann auch vielleicht für kurze Strecken das Auto stehen lassen weil er ja auch den ÖPNV nutzen kann.
Das wäre aus meiner Sicht ein gerechter Ansatz. Man könnte generell einen berlinweiten Parkausweis mit der Monatskarte koppeln. Gerne in Abhängigkeit von der Größe und der Nutzung des Fahrzeugs. Mit einer Genehmigung für einen Zweisitzer wie ein Smart gibt es eine Umweltkarte dazu, wer einen Mittelklassewagen fährt bekommt zwei Monatskarten, Schlachtschiffe, SUV und Vans dürfen nur im Verband mit 3 oder 4 Karten abgestellt werden, für Gewerbefahrzeuge gibt es, wenn die Notwendigkeit nachgewiesen wird (beispielsweise wenn Handwerker ihr Werkzeug mitführen müssen) Rabatt. Das hätte langfristig den netten Nebeneffekt, dass sich viele Autokäufer überlegen werden, ob sie wirklich im Alltag ein überdimensioniertes Auto brauchen, oder ob es nicht auch ein Kleinwagen tut und für die drei Fahrten im Jahr ein Mietwagen oder ein Lieferfahrzeug ausreicht. Nebeneffekt Nummer 2: auch die Autofahrer hätten dann ein handfestes Interesse daran, dass der ÖPNV bezahlbar bleibt.

Ich weiß aber, wer gleich "Ideologie" schreit... 🤓

Auf so eine Idee würde die grüne CDU nie kommen, die haben es in ihren Regierungsjahren ja nicht einmal geschafft, den Preis für den Anwohnerparkausweis angemessen zu erhöhen.

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Zitat
Ingolf
Die Verhinderungspartei zwischen Johannisthal und Gropiusstadt. Und auch noch stolz darauf.
[www.berliner-zeitung.de]
Und hier der Originalbeitrag:
[www.facebook.com]

Ingolf

Uff… und dann gleichzeitig besseren Busverkehr fordern, alles klar. „Lieblingsprojekt von RRG“ 🤦🏻‍♂️
Zitat
marc-j
Zitat
Ingolf
Die Verhinderungspartei zwischen Johannisthal und Gropiusstadt. Und auch noch stolz darauf.
[www.berliner-zeitung.de]
Und hier der Originalbeitrag:
[www.facebook.com]

Ingolf

Uff… und dann gleichzeitig besseren Busverkehr fordern, alles klar. „Lieblingsprojekt von RRG“ 🤦🏻‍♂️

Da wird wieder schön CDU-Propaganda betrieben: „Ihr wollt das doch gar nicht und wir kümmern uns um Euch!“
Zitat
Der Fonz
Dankeschön für deine Zusammenstellung.

Daran sieht man aber doch, wie stark auch der ÖPNV subventioniert werden muss, um überhaupt für die Nutzer helbwegs bezahlbar bleibt. Deswegen verwundert mich auch das ewige Rumgehacke hier auf die Autofahrer und insbesondere die Parkvignette. .

Aber das Auto ist doch noch viel mehr subventioniert!

Jetzt wollte ich hier genau die gleiche Berechnung anbieten. Aber während man einige offizielle Quellen vom z.B. Bundestag, Landesregierungen, etc. zum Kostendeckungsgrad beim ÖPNV findet, weil natürlich die Bürger ein Recht zu gucken wie mit dem Steuergeld umgegangen wird,.gibt es garnichts über den MIV. Was sehr gut zeigt, wie sehr unser gesellschaftlicher Diskurs verschoben ist, weil die teuerste Fortbewegung nicht hinterfragt wird und die Welt für Autos ein Selbstbedienungsladen geworden ist.



Beispiel Parkgebühren

[www.google.com]
[Link führt zu einer PDF des Institutes für Energie- und Umweltforschung]
kommt diese Studie dazu, dass pro Auto dass man besitzt monatlich um die 100-200*€ fällig werden müssen. In einer weiteren Veröffentlichung dieses Ifeu-Instituts ["Kostendeckung des Parken"] werden Anwohnerparkausweise für 60€ monatlich vorgeschlagen, dazu dann die üblichen 2 bis 4 € die Stunde normale Parkgebühr (Arbeit, Einkauf, Freizeit) um die durchschnittlichen 150€ gerecht aufzuteilen.
*in einer Metropole (also über einer (halben?) Million Einwohner), je nach dem ob Straßenrand, Parkplatz, Parkhaus oder Tiefgarage
Also während man beim ÖPNV für monatlich ca. 160€ schon Züge, Fahrer und Instandhaltung der Infrastruktur bekommt
müsste man die selbe Summe schon allein für ein unsubventioniertes Parken aufwenden und hat noch nicht mal ein Auto gekauft, noch keine instandgehaltenen Straßen.



Noch was gefunden
[www.vcd.org]

Zitat
VCD (siehe Link)

Je nach Kommune sind aber nur 15 bis 45 Prozent gedeckt.

Das ist leider nicht ganz hilfreich formuliert. Von den 100% die die Kommunen für den Autoverkehr ausgeben, kommen 15 bis 45% wieder rein. Welche Einnahmen sind da drin? z.B. schon die KfZ-Steuer drin, die indirekt vom Bund an die Kommunen durch allgemeine Zahlungen ausgeschüttet werden? Ist diese Zahl nur auf Kommunalebene,.bringt uns diese Info gar nichts, durch die wild gemischte Finanzierung durch Bund, Länder und Kommunen.
In dem Artikel wird aber festgehalten, dass der private Autoverkehr halt viel mehr Fahrbahnen/Spuren braucht, als wenn es nur darum geht, dass mal ne Feuerwehr oder die Müllabfuhr vorbei kommt etc. [Dann würde wohl auch auf der Leipziger Str. eine Spur, statt aktuell bis zu 4 pro Richtung ausreichen]





Es bleibt noch festzuhalten, bei den ganzen Überschlagungen geht es noch nicht um gesundheitliche oder ökologische Folgekosten des Autoverkehrs in Städten. Sondern nur um die reine wirtschaftliche Sicht. Und trotzdem schneidet das Auto in der Stadt schon schlechter ab.



7 mal bearbeitet. Zuletzt am 21.11.2024 09:40 von PassusDuriusculus.
Naja, nichts Neues, dass die Gurkentruppe um König Kai I. wenig mit Rückfragen oder gar Widerspruch anzufangen weiß. Es reicht ja völlig, dem Pöbel die Großartigkeit des eigenen Tuns zu verkünden.

Siehe auch die CDU-Veranstaltung zur TVO vor einiger Zeit, bei der nur Auserwählte teilnehmen durften. Siehe die Abendschau neulich, bei der sich keine:r der anreisenden Prinz:essinen herabließ, mit dem wartenden Reporter zu sprechen. Siehe Prinzessin Iris zu Halle/Saale, die nur bei von Olympia-Befürworter:innen organisierten Podien mit dem Pöbel zu "diskutieren" gedenkt.
Zitat
VvJ-Ente
Frau Bonde spricht nicht mit uns

Ich weiß ja nicht, aber wenn ich mir das Audio so anhöre, verfestigt sich mein Eindruck, dass weder Frau Bonde noch Herr Falk (bzw. deren fachlich zuständigen Mitarbeitenden oder Untergebenen) noch Herr Schopf noch Herr (Sven, nicht Tobias) Heinemann in angemessener Weise am Zustandekommen dieser Sparliste beteiligt waren. Ansonsten hätte sich Angebots-Ute doch offensiver positioniert...

Mein Bauchgefühl sagt mir, wir dürfen uns auf die vierte Hausleitung bei SenMVKU innert vier Jahren vorbereiten - womit selbst ich derzeit allerdings keine Hoffnung auf allzu nachhaltige (Ver-)Besserungen mehr verbinde. :-(

Viele Grüße
Arnd
Zitat
Arnd Hellinger

Ich weiß ja nicht, aber wenn ich mir das Audio so anhöre, verfestigt sich mein Eindruck, dass weder Frau Bonde noch Herr Falk (bzw. deren fachlich zuständigen Mitarbeitenden oder Untergebenen) noch Herr Schopf noch Herr (Sven, nicht Tobias) Heinemann in angemessener Weise am Zustandekommen dieser Sparliste beteiligt waren. Ansonsten hätte sich Angebots-Ute doch offensiver positioniert...

Mein Bauchgefühl sagt mir, wir dürfen uns auf die vierte Hausleitung bei SenMVKU innert vier Jahren vorbereiten - womit selbst ich derzeit allerdings keine Hoffnung auf allzu nachhaltige (Ver-)Besserungen mehr verbinde. :-(

Was will sie auch dazu sagen, wenn sie nur Senatorin unter Kraft ist und er mit Wegener alles beim Wein bespricht und die Senatorin dann nur noch das Ergebnis „verantworten“ darf.
Hahaha.

Zitat
Tagesspiegel
Wären am Sonntag Wahlen zum Berliner Abgeordnetenhaus, gingen CDU und Grüne ebenfalls als die führenden Parteien daraus hervor. Die CDU käme den Daten zufolge auf 27 Prozent, die Grünen würden 20 Prozent erreichen. [...] Drittstärkste Kraft wäre auch in diesem Fall die AfD mit 15 Prozent und einem Plus von 3 Prozentpunkten. Die SPD käme auf nur noch 12 Prozent (-3 Punkte), das BSW auf 7 Prozent (+1 Punkt).

Wer hätte gedacht, dass "Hauptsache, wir sind nicht die Grünen" nicht als Programm ausreicht, zumal wenn das auch der wichtigste Programmpunkt von CDU, AfD, FDP und BSW ist? Da ist aber auch noch Luft noch unten - ich hoffe, dass viele Wähler:innen links der Mitte ihre Schlüsse aus dem geplanten Kahlschlag im Bildungs- und Sozialbereich, bei Klimathemen sowie bei der Verkehrswende ziehen.
Zitat
PassusDuriusculus
Es bleibt noch festzuhalten, bei den ganzen Überschlagungen geht es noch nicht um gesundheitliche oder ökologische Folgekosten des Autoverkehrs in Städten. Sondern nur um die reine wirtschaftliche Sicht. Und trotzdem schneidet das Auto in der Stadt schon schlechter ab.

Ohne funktionierende Wirtschaft geht in Deutschland nichts mehr, weshalb die grüne Wirtschaftspolitik inzwischen stark in der Kritik steht.
Im Wirtschaftsteil der "Welt" erschien vor einem Jahr eine interessante Rechnung, jetzt nur noch im Archiv zu lesen: [archive.is]

Zitat
Welt
Autofahrer zahlen 47 Milliarden Euro
Allein die Lkw-Maut bringt in diesem Jahr geschätzte 4,5 Milliarden Euro ein. 2012 waren es 4,36 Milliarden Euro. Zieht man die Kosten des Systems und Rückzahlungen an die Speditionen ab, bleiben 3,3 Milliarden Euro für den Straßenbau übrig. Und das ist erst der Anfang.
35 Milliarden Euro zahlen Auto- und Motorradfahrer jedes Jahr über die Mineralölsteuer. Die Hälfte, so sieht es Artikel 1 des Straßenbaufinanzierungsgesetzes vor, ist „für Zwecke des Straßenwesens zu verwenden“. Nur hat die Politik, seit das Gesetz 1960 verabschiedet wurde, jede Menge neue Regelungen eingebaut.
Längst wird ein Großteil der Milliarden für andere Zwecke als Straßenbau oder Fahrbahnsanierung verwendet. Wie viel genau, das kann selbst im Bundesfinanzministerium keiner sagen. Und die 8,5 Milliarden Euro aus der Kfz-Steuer fließen ohnehin in den allgemeinen Bundesetat und werden damit im Zweifel für andere Zwecke verwendet.
Knapp 47 Milliarden Euro zahlen die Autofahrer also 2023 in die Staatskassen. Gut fünf Milliarden fließen in die Straßen, die sie benutzen. Mit den übrigen 42 Milliarden Euro finanziert der Bund alles Mögliche – nur keine Straßen.

Natürlich kommen in dem Artikel auch Gegner und Kritiker des Autoverkehrs zu Wort ...

so long

Mario
Ohne Betrachtung des externen Kosten des Verkehrs wird an kaum zu einem belastbaren Ergebnis bei der Betrachtung von Kosten und Nutzen des Verkehrs kommen.

Dabei kommt man immer wieder zu dem Ergebnis, dass eben die Verkehrsform "PKW" im Personenverkehr in den Städten die teuerste Fortbewegungsform je Personenkilometer ist. Und gerade in den Städten wirken viele der externen Kostenfaktoren auch deutlich stärker, als zum Beispiel in dünn besiedelten ländlichen Regionen - und diese räumliche Differenzierung ist meist gar nicht erst Bestandteil der Untersuchungen dazu.

Und der Nutzen eines im PKW zurückgelegten Personenkilometers ist kaum höher, als wenn man ihn mit einem anderen Verkehrsmittel zurücklegt. Erst recht nicht, wenn durch die Masse an MIV die Gesamtreisegeschwindigkeiten für alle weiter deutlich sinken - was sich ja durchaus in vielen Ballungsräumen beobachten lässt.
Und nein, kein Ballungsraum dieser Welt hat es je geschafft, durch Bau immer weiterer Straßen und Bevorzugung des MIV dieses Problem zu lösen. Es wird auch nicht lösbar sein - denn dann gebe es keinen Ballungsraum mehr, da alles nur noch Straßen und Parkplätze wären.

Allein aus diesem Ansatz ist es gesamtgesellschaftlich wünschenswert, dass möglichst viele der zurückgelegten Personenkilometer eben nicht mit dem PKW, sondern zu Fuß, Rad oder dem ÖPNV erfolgen u.s.w. Wie man das am besten erreicht, ist aber schon eine andere Debatte...

Einige Quellen - nicht nur aus Deutschland und zum Teil schon seit Jahren Betrachtungsgegenstand:
[de.statista.com]


[www.infras.ch]

[www.nzz.ch]

[www.umweltbundesamt.de]

[www.static.tu.berlin]

[www.are.admin.ch]

[www.iwkoeln.de]

Ingolf
Das österreichische Pendant zum Postillon schreibt aktuell, nachdem wegen eines Brandes die wichtige U1 auf ihrem zentralen Abschnitt bis auf Weiteres außer Betrieb ist:

Zitat
Die Tagespresse
Öffis ausgefallen, überall Stau: Wien erstmals auch für ÖVP lebenswerteste Stadt

Zahlreiche Wiener U-Bahn-, Straßenbahn- und Buslinien sind unterbrochen, zehntausende Wienerinnen und Wiener müssen auf das Auto umsteigen, der Verkehr steht still: Für die ÖVP Wien geht damit ein seit Jahrzehnten gehegter Traum in Erfüllung. Alle ihre verkehrspolitischen Ziele sind erfüllt.

WIEN – Nur mit Mühe kann der Wiener ÖVP-Chef Karl Mahrer seine Tränen zurückhalten, als er über den Schwarzenbergplatz geht und jedem Auto im Stau aufmunternd auf die Motorhaube klopft. Es sind Tränen der Freude, aber auch Tränen des Feinstaubs.

Keine Ahnung, warum ich da an Berlin und schwarze und rote CDU denken muss...
In Kostenvergleichen werden kommunale Straßen gerne unterschlagen und wir haben viele Straßen, die nicht aus Bundestöpfen bezahlt werden.
Hier ein interessanter Artikel zu einer Untersuchung der Uni Kassel zu kommunalen Kosten und zur Höhe einer kostendeckenden Maut.
[www.unikims.de]
Zitat

Um die öffentlichen Zuschüsse für den LKW- und PKW- sowie die externen Kosten dieser Verkehre durch eine City-Maut auszugleichen, müsste Bremen 36,7 Cent je LKW-Kilometer berechnen, Kassel 55,9 Cent je Kilometer und Kiel 28,7 Cent je Kilometer. Für den PKW-Kilometer müsste die Maut in Bremen 12,9 Cent, in Kassel 12,2 Cent und in Kiel 6,6 Cent betragen.


Hier noch was relativ aktuelles:
MIV und ÖPNV im Kostenvergleich
Einsparung gesellschaftlicher
Kosten durch den öffentlichen
Personennahverkehr
[foes.de]


auch sehr aktuell
SCHLUSSBERICHT – 10.10.2024
Externe Effekte des
Verkehrs 2021
Umwelt-, Unfall- und Gesundheitseffekte
des Strassen-, Schienen-, Luft- und
Schiffsverkehrs
Im Auftrag des Bundesamtes für Raumentwicklung
[www.are.admin.ch]
Zitat
der weiße bim
Zitat
PassusDuriusculus
Es bleibt noch festzuhalten, bei den ganzen Überschlagungen geht es noch nicht um gesundheitliche oder ökologische Folgekosten des Autoverkehrs in Städten. Sondern nur um die reine wirtschaftliche Sicht. Und trotzdem schneidet das Auto in der Stadt schon schlechter ab.

Ohne funktionierende Wirtschaft geht in Deutschland nichts mehr, weshalb die grüne Wirtschaftspolitik inzwischen stark in der Kritik steht.
Im Wirtschaftsteil der "Welt" erschien vor einem Jahr eine interessante Rechnung, jetzt nur noch im Archiv zu lesen: [archive.is]

Zitat
Welt
Autofahrer zahlen 47 Milliarden Euro
Allein die Lkw-Maut bringt in diesem Jahr geschätzte 4,5 Milliarden Euro ein. 2012 waren es 4,36 Milliarden Euro. Zieht man die Kosten des Systems und Rückzahlungen an die Speditionen ab, bleiben 3,3 Milliarden Euro für den Straßenbau übrig. Und das ist erst der Anfang.
35 Milliarden Euro zahlen Auto- und Motorradfahrer jedes Jahr über die Mineralölsteuer. Die Hälfte, so sieht es Artikel 1 des Straßenbaufinanzierungsgesetzes vor, ist „für Zwecke des Straßenwesens zu verwenden“. Nur hat die Politik, seit das Gesetz 1960 verabschiedet wurde, jede Menge neue Regelungen eingebaut.
Längst wird ein Großteil der Milliarden für andere Zwecke als Straßenbau oder Fahrbahnsanierung verwendet. Wie viel genau, das kann selbst im Bundesfinanzministerium keiner sagen. Und die 8,5 Milliarden Euro aus der Kfz-Steuer fließen ohnehin in den allgemeinen Bundesetat und werden damit im Zweifel für andere Zwecke verwendet.
Knapp 47 Milliarden Euro zahlen die Autofahrer also 2023 in die Staatskassen. Gut fünf Milliarden fließen in die Straßen, die sie benutzen. Mit den übrigen 42 Milliarden Euro finanziert der Bund alles Mögliche – nur keine Straßen.

Natürlich kommen in dem Artikel auch Gegner und Kritiker des Autoverkehrs zu Wort ...

Würde mir zu denken geben, wenn die Autofahrer 47 Milliarden zahlen und der Staat trotzdem so viel Geld aus anderen Steuern für den Autoverkehr zahlen muss. Die Autos brauchen ja noch mehr als Straßen. Unter alles Mögliche fällt z.B.: Grundstückflächen für die Fahrbahnen (statt Gastronomie, Parks, Marktständen), Parkkosten, Gesundheitskosten, Unfallkosten (wenn der Täter-Fahrer wegen Unfallflucht nicht ermittelt werden kann oder seine Versicherung sich weigert zu zahlen) zahlt das der Steuerzahler und sehr viel Kleinvieh mehr. Außerdem steckt der Staat ja bekanntermaßen jede Menge in das Überleben dee Autoindustrie, wie Abwrackprämien, Tankrabatt etc. Bund und Länder geben den Kommunen Geld, damit die auch noch Straßen bauen.

ÖPNV-Nutzer zahlen

10 Milliarden jährlich für Fahrkarten
[www.google.com]


Und ÖPNV-Nutzer zahlen genauso ihren Anteil an den 612 Milliarden Mehrwert-, Lohn-, Einkommensteuer. KFZ-Steuer sind demgegenüber niedlich.

[www.destatis.de]

[www.google.com]

Und jetzt würde mich interessieren, wo in deinem Weltartikel was von grüner Wirtschaftspolitik steht. Da steht nichts über grüne Wirtschaftspolitik!



4 mal bearbeitet. Zuletzt am 22.11.2024 08:20 von PassusDuriusculus.
Nicht nur die Infrastruktur kostet Geld für Bau und Unterhalt. Auch die Verkehrsüberwachung durch Polizei, Ordnungsamt und Verkehrsleit- oder -managementzentralen kostet permanent nicht wenig Geld (abzüglich der Einnahmen aus Ordnungswidrigkeiten und Bußgeldern).
Zitat
VvJ-Ente
Zitat
tramfahrer
Wenn man für ein stadtweites Parkticket 365€/Jahr nehmen würde und damit gleichzeitig die Nutzung des ÖPNV ermöglicht würde, könnte vielleicht die Differenz des 29€ Ticket, durch die nun hinzukommenden 354,80€/Jahr pro Auto, kompensiert werden. Der eine oder andere würde dann auch vielleicht für kurze Strecken das Auto stehen lassen weil er ja auch den ÖPNV nutzen kann.
Das wäre aus meiner Sicht ein gerechter Ansatz. Man könnte generell einen berlinweiten Parkausweis mit der Monatskarte koppeln. Gerne in Abhängigkeit von der Größe und der Nutzung des Fahrzeugs. Mit einer Genehmigung für einen Zweisitzer wie ein Smart gibt es eine Umweltkarte dazu, wer einen Mittelklassewagen fährt bekommt zwei Monatskarten, Schlachtschiffe, SUV und Vans dürfen nur im Verband mit 3 oder 4 Karten abgestellt werden, für Gewerbefahrzeuge gibt es, wenn die Notwendigkeit nachgewiesen wird (beispielsweise wenn Handwerker ihr Werkzeug mitführen müssen) Rabatt. Das hätte langfristig den netten Nebeneffekt, dass sich viele Autokäufer überlegen werden, ob sie wirklich im Alltag ein überdimensioniertes Auto brauchen, oder ob es nicht auch ein Kleinwagen tut und für die drei Fahrten im Jahr ein Mietwagen oder ein Lieferfahrzeug ausreicht. Nebeneffekt Nummer 2: auch die Autofahrer hätten dann ein handfestes Interesse daran, dass der ÖPNV bezahlbar bleibt.

Ich weiß aber, wer gleich "Ideologie" schreit... 🤓

Das wäre zu viel Aufwand. Einfach zwei Flatrates anbieten "Mobilitätsticket Auto+Bahn" + "Mobilitätsticket Bahn" anbieten.
360€ im Jahr für beides zusammen (30 pro Monat). 240€ für nur Bahn (20 pro Monat) für die ohne Auto. Eine Option ohne ÖPNV darf es nicht mehr geben. Stadtweites Parken für normales PkW und Umweltkarte in einem. Lkw, Wohnwagen und -mobile/Anhänger o.ä. und Firmenwagen müste man dann natürlich spezifische Lösungen finden, die fair für alle Beteiligten sind und Leute nicht in den Ruin treiben, aber dazu verleiten, nicht mehr jeden Scheiß auf öffentlichen Straßen zu parken.

Keine komplizierte Parkwirtschaft mit Zonen mehr, dafür abkassieren im gesamten Stadtgebiet, Parken wird sehr viel teurer, bietet aber nun auch einen Mehrwert mit dem ÖPNV für z.B. kleine Fahrten und weniger Beschränkungen und Kosten, wenn man wirklich mal das Auto braucht und einen Parkplatz woanders braucht.

Dafür wird der Parkausweis außerdem zum jährlich kündbaren Abo, sodass die ständige Neubeantragung von Anwohner-Parkausweisen wegfällt (Bürokratieentlastung) - natürlich mit Sonderkündigungsrecht, wenn man das Auto abschafft, so viel Fairness muss sein.

Der Schilderwald an Parkzonenschildern kann endlich entfallen und macht die Straßenbilder schöner und sicherer, weil man nciht mehr 20 Schilder pro Sekunde lesen muss (es ist teilweise echt schlimm, wie hardcore beschildert manche Straßen sind.) sondern nur noch 15 (yay).

Das Ticket muss bei der Auto-inkl.-Option natürlich auch auf ein Fahrzeug beschränkt sein (evtl. mit Zusatzoption für Anhänger oder sowas, you know what I mean) - sodass es heir ganz besonders die "wir brauchen unbedingt 2+ Autos" Menschen trifft.

Am Ende zahlen Autofahrer deutlich mehr und entlasten Preise für die ÖPNV-Fahrer. Es bleibt aber trotzdem bezahlbar.
Man schafft Anreize, auch mal den ÖPNV zu benutzen - man "bezahlt ja eh dafür".

Jetzt müsste man natürlich überlegen, was man mit Pendlern und Auswärtigen macht. Oder man macht das alles bundesweit in leicht abgeänderter Form.

Nur mal so als erweitereter Gedankenanstoß zum ursprünglichen Vorschlag von tramfahrer.
Zitat
Taari
Oder man macht das alles bundesweit in leicht abgeänderter Form.

Nur mal so als erweitereter Gedankenanstoß zum ursprünglichen Vorschlag von tramfahrer.

Das sind interessante Gedanken dabei, allerdings wird man zunächst einen Umgang mit der bundesrechtlichen Regelung finden müssen, nach der freies Fahren auf allen verfügbaren Spuren und freies Parken auf allen verfügbaren Flächen zunächst mal quasi das Grundrecht der Autofahrenden ist. Jede Abweichung von diesem Grundsatz muss gut begründet sein und bestimmten Bedingungen entsprechen, wie ja auch die gerichtliche Aufhebung von Busspuren, die nicht oft genug befahren wurden, gezeigt hat. Entsprechend muss es ohne Neuregelung auch zig eigene Parkzonen geben, jeweils mit eigenen Gutachten, warum man hier in das Grundrecht zum freien Parken auf allen verfügbaren Flächen einschränken muss.

Ich finde zwar den Grundgedanken einer Kombination von Parken und ÖPNV-Ticket als Abo sinnvoll, aber ggf. könnte es einen Fehlanreiz für "Vielparkende" bieten und das Ziel, durch eine Parkraumbewirtschaftung in Wohnquartieren Vorteile für das Anwohnerparken zu schaffen, unterlaufen.
@taari: Nette Idee, die aber leider komplett am Sinn und an der aktuellen Rechtsgrundlage vorbei geht.

Sinn der Parkraumbewirtschaftung und Staffelung der Preise (jenseits des Anwohnerparkens) ist eine Lenkungswirkung, um insbesondere da zu entlasten, wo Parkraum knapp ist. Ziel: Verminderung/Vermeidung von Parksuchverkehren und Anwohner sollen einen Parkplatz finden. Um letzteres zu erreichen, gibt es sogar Abschnitte in denen ausschließlich Anwohner parken dürfen.

Die (sicher nicht optimale) Zonenaufteilung sorgt zudem dafür, dass Anwohner auch nur im Wohnumfeld vergünstigt parken dürfen und überall anders genauso als "Besucher" einen Parkschein kaufen sollen, eben um jene Lenkungswirkung zu erzielen.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Sorry, in diesem Forum dürfen nur registrierte Benutzer schreiben.

Hier klicken, um sich einzuloggen