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Verkehrspolitik in Berlin
geschrieben von krickstadt 
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VvJ-Ente
Nö, Radverkehr gehört auf die Fahrbahn.

Allerdings gibt es viele Radfahrer, die immer bei diesen Fahrbahnradwegen auf den Gehweg ausweichen...

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Zitat
Nemo
Zitat
VvJ-Ente
Nö, Radverkehr gehört auf die Fahrbahn.

Allerdings gibt es viele Radfahrer, die immer bei diesen Fahrbahnradwegen auf den Gehweg ausweichen...

Zum Teil dürfen oder müssen sie dies ja auch, oft fühlen sie sich durch das Fehlverhalten der Autofahrenden zu einem eigenen Fehlverhalten gedrängt. Angesichts des sehr geringen Anteils von korrekten Abständen beim Vorbeifahren von Kfz an Rädern und der Gefährdungssituation, finde ich persönlich diese Abwägung sehr nachvollziehbar.
Zitat
Lopi2000
Zitat
Nemo
Zitat
VvJ-Ente
Nö, Radverkehr gehört auf die Fahrbahn.

Allerdings gibt es viele Radfahrer, die immer bei diesen Fahrbahnradwegen auf den Gehweg ausweichen...

Zum Teil dürfen oder müssen sie dies ja auch, oft fühlen sie sich durch das Fehlverhalten der Autofahrenden zu einem eigenen Fehlverhalten gedrängt. Angesichts des sehr geringen Anteils von korrekten Abständen beim Vorbeifahren von Kfz an Rädern und der Gefährdungssituation, finde ich persönlich diese Abwägung sehr nachvollziehbar.

...und verhalten sich dann leider gegenüber Fußgängern so, wie Autofahrer gegenüber denen auf dem Fahrrad. Der Frust über die schlechten Bedingungen wird dann auf den noch Schwächeren Verkehrsteilnehmern abgelassen.
Auch wenn es nur eine Minderheit ist, die sich so - sie prägt aber die Atmosphäre auf den Gehwegen und das negative Image des Radverkehrs bei vielen in der Stadt. Und daraus schlagen dann die Gruppierungen politisches Kapital, die keinerlei Interesse an besseren Bedingungen für den Radverkehr haben. Sie suggerieren, dass wenn es keinen Ausbau der Radverkehrsinfrastruktur gibt, auch deren Nutzer irgendwann verschwinden - auch von den Fußwegen. Dazu reicht ja nur ein Blick auf die aktuelle Berliner Verkehrspolitik.

Ingolf
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eiterfugel
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def
Wenn sich ausgerechnet an der Grunerstraße kein Platz für ausreichend dimensionierte Aufstellflächen für den Fußverkehr findet, liegt das aber sicher nicht an dem bisschen Radweg.

Das ist doch der perfekte Strohmann: Weil die Straße schon zu breit ist, ist es egal, wie die Fußgänger:innen über den attrativen (sprich: ungesicherten) Radweg kommen?

Nein, es ist nicht egal. Durch die Separation (du meinst vermutlich "gesichert" und nicht ungesichtert?) kann das Problem, wie ein Fußgänger die Straße überqueren soll, noch schwieriger werden als vorher. Aber das Grundproblem war schon vor dem Radweg da.

Zitat
eiterfugel
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marc-j
Bei einer Flächenverteilung von 9m MIV (50%), 7,3m Fußverkehr (39%) und 2m Radverkehr (11%) sehe ich das auch anders

Die Breiten sagen jetzt wie viel über die Sicherheit aus? Es geht darum, dass es nicht der neue Standard sein darf, dass Radwege um die LSAs herumgeplant werden, so dass Fußgängerinnen deshalb dann ihre - auf anderer Ebene kritikwürdigen - Ampelphasen verpassen. Und die Forderung des Fuss e.V., dass Fußgänger:innen hier bevorzugt werden sollten, hatte Kollege def mehr als negativ aufgenommen.

Ich weiß jetzt nicht, was der konkrete Bezug war. Aber ich kann mich an Forderungen des FUSS e.V. erinnern, die ich "mehr als negativ" aufnahm. Etwa, wenn der Radverkehr gegenüber dem Autoverkehr schlechter gestellt werden sollte. Ich erinnere mich an Formlierungen in Forderungspapieren, wo etwa eine Wartepflicht für Radfahrer gegenüber Fußgänger gefordert wurde, an Stellen, wo für Autofahrende nichts dergleichen vorgesehen war. Oder an zusätzliche Geschwindigkeitsbeschränkungen für den Radverkehr, die nicht für den Autoverkehr nebenan gelten sollte.
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Nemo
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VvJ-Ente
Nö, Radverkehr gehört auf die Fahrbahn.

Allerdings gibt es viele Radfahrer, die immer bei diesen Fahrbahnradwegen auf den Gehweg ausweichen...

Nicht wenn die Radspur von den anderen Fahrbahnen mit Pollern abgetrennt ist.
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VvJ-Ente
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Nemo
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VvJ-Ente
Nö, Radverkehr gehört auf die Fahrbahn.

Allerdings gibt es viele Radfahrer, die immer bei diesen Fahrbahnradwegen auf den Gehweg ausweichen...

Nicht wenn die Radspur von den anderen Fahrbahnen mit Pollern abgetrennt ist.

Auf der Karl-Marx-Allee gibt's stadteinwärts einen komplett abgetrennten Radweg und parallel nördlich die Fahrradstraße. Trotzdem tummeln sich Radfahrer auf dem Fußweg und manche davon gar vorzugsweise im schmalen befestigten Bereich neben der Außengastronomie. Und das sind nicht nur die Fresswürfel-Fahrer.

Vielen Radfahrern ist es einfach völlig egal, sie fahren da lang, wo sie wollen und manche sind ganz Autofahrer und schieben 'störende' (Baustellen-)Absperrungen einfach zur Seite.

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marc-j
So wird doch auch aktuell die Torstraße umgeplant: Der "südliche" Radweg soll wieder von der Fahrbahn auf den Gehweg gelegt werden, damit man mehr BrummBrumm unterkriegt. Da gibts dann im Namen des MIV wieder Stress zwischen Rad- & Fußverkehr, wobei das ja hoffentlich eh nicht gebaut wird, kostet ja Geld.

Diesen Stress gibt es aber nur, wenn dieser Kombiweg insgesamt oder einer der beiden Sektoren zu schmal für das reale Aufkommen an Fuß- und Radverkehr ausgeführt wird. Ich persönlich halte solche Anlagen - sofern hinreichend breit - für allemal besser als irgendwelche auf die Fahrbahn aufgemalten Radfahrstreifen neben gerade einmal 1 bis 1,5 m breiten Bürgersteigen. Natürlich muss dann durch eine taktile Trennlinie nebst farbliche Hervorhebung sichergestellt werden, dass die Sektoren auch von Erblindeten oder Menschen mit Sehbehinderung klar erkennbar sind.

Wie derlei aussehen kann, lässt sich z. B. in der Treskowallee vor der HTW begutachten...

Viele Grüße
Arnd
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Ingolf
...und verhalten sich dann leider gegenüber Fußgängern so, wie Autofahrer gegenüber denen auf dem Fahrrad. Der Frust über die schlechten Bedingungen wird dann auf den noch Schwächeren Verkehrsteilnehmern abgelassen.

Ja, das ist wohl leider so. Ich finde es dennoch nachvollziehbar, dass sie sich nicht trauen auf der Straße zu fahren und dann eben z.B. bis zum nächsten Radweg durch einen Park auf dem Fußweg fahren. In meinem Empfinden ist es oft nicht unbedingt Frust und der Wunsch, irgendwas an andere weiterzugeben, sondern ein unbedachtes Drauf-Los-Fahren auf dem Fußweg ohne auf andere zu achten.

Ich finde es dennoch angesichts der Zustände auf den Straßen durchaus akzeptabel, die oft eher breiten Fußwege im Stadtgebiet mit dem Rad zu nutzen, würde mir aber wünschen, dass man dies dann eher als "Bittsteller" gegenüber dem Fußverkehr macht. Ich handhabe ich es persönlich auch, wenn ich mal auf einem gemeinsam genutzten Weg radele: dem Fußverkehr seinen Vorrang lassen, nur mit ausreichend Abstand überholen, wenn es überhaupt geht und dies ggf. mit einem dezenten Klingelton andeuten.

Zitat
Jay
Auf der Karl-Marx-Allee gibt's stadteinwärts einen komplett abgetrennten Radweg und parallel nördlich die Fahrradstraße. Trotzdem tummeln sich Radfahrer auf dem Fußweg und manche davon gar vorzugsweise im schmalen befestigten Bereich neben der Außengastronomie. Und das sind nicht nur die Fresswürfel-Fahrer.

Vielen Radfahrern ist es einfach völlig egal, sie fahren da lang, wo sie wollen und manche sind ganz Autofahrer und schieben 'störende' (Baustellen-)Absperrungen einfach zur Seite.

Ja, das kommt ebenso vor wie Falschparken, Abbiegefehler oder Überholen ohne Mindestabstand. Leider leben wir in keiner idealen Welt, Fehler passieren - bewusst oder unbewusst. Für mich ist es aber kein Grund irgendeinen Verkehrsträger deshalb nun zu bevorzugen oder zu benachteiligen, sondern es sollte Ansporn sein, eine für alle gut funktionierende und sichere Infrastruktur zu schaffen.
Zitat
Lopi2000
Zitat
Jay
Auf der Karl-Marx-Allee gibt's stadteinwärts einen komplett abgetrennten Radweg und parallel nördlich die Fahrradstraße. Trotzdem tummeln sich Radfahrer auf dem Fußweg und manche davon gar vorzugsweise im schmalen befestigten Bereich neben der Außengastronomie. Und das sind nicht nur die Fresswürfel-Fahrer.

Vielen Radfahrern ist es einfach völlig egal, sie fahren da lang, wo sie wollen und manche sind ganz Autofahrer und schieben 'störende' (Baustellen-)Absperrungen einfach zur Seite.

Ja, das kommt ebenso vor wie Falschparken, Abbiegefehler oder Überholen ohne Mindestabstand. Leider leben wir in keiner idealen Welt, Fehler passieren - bewusst oder unbewusst. Für mich ist es aber kein Grund irgendeinen Verkehrsträger deshalb nun zu bevorzugen oder zu benachteiligen, sondern es sollte Ansporn sein, eine für alle gut funktionierende und sichere Infrastruktur zu schaffen.

Ich bin ja der Meinung, dass das daran liegt, dass man diese Verhalten den Radfahrenden jahrzehntelang antrainiert hat. Kontrollen gab es keine und die Infrastruktur bestand aus besch*****n Radwegen die mal iwo anfangen und dann wieder aufhören, immer wieder andere Beläge haben, links rechts links verschwenken, dann wieder einfach zum Gehweg werden um dann wieder zum getrennten Geh- und Radweg zu werden, viel zu schmal sind, huckelig und kaputt sind oder einfach gar nicht existieren. Also fahren manche immer noch einfach munter darauf los, da wo sie sich am wohlsten fühlen oder da wo sie am entspanntesten fahren.

Das ist problematisch und lässt sich meiner Meinung nach nur durch eine einheitliche, allen verständliche, durchgängige (!) und subjektiv (!) sichere Infrastruktur lösen, begleitet durch Kontrollen.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 17.01.2025 20:03 von marc-j.
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marc-j
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Lopi2000
Zitat
Jay
Auf der Karl-Marx-Allee gibt's stadteinwärts einen komplett abgetrennten Radweg und parallel nördlich die Fahrradstraße. Trotzdem tummeln sich Radfahrer auf dem Fußweg und manche davon gar vorzugsweise im schmalen befestigten Bereich neben der Außengastronomie. Und das sind nicht nur die Fresswürfel-Fahrer.

Vielen Radfahrern ist es einfach völlig egal, sie fahren da lang, wo sie wollen und manche sind ganz Autofahrer und schieben 'störende' (Baustellen-)Absperrungen einfach zur Seite.

Ja, das kommt ebenso vor wie Falschparken, Abbiegefehler oder Überholen ohne Mindestabstand. Leider leben wir in keiner idealen Welt, Fehler passieren - bewusst oder unbewusst. Für mich ist es aber kein Grund irgendeinen Verkehrsträger deshalb nun zu bevorzugen oder zu benachteiligen, sondern es sollte Ansporn sein, eine für alle gut funktionierende und sichere Infrastruktur zu schaffen.

Ich bin ja der Meinung, dass das daran liegt, dass man diese Verhalten den Radfahrenden jahrzehntelang antrainiert hat. Kontrollen gab es keine und die Infrastruktur bestand aus besch*****n Radwegen die mal iwo anfangen und dann wieder aufhören, immer wieder andere Beläge haben, links rechts links verschwenken, dann wieder einfach zum Gehweg werden um dann wieder zum getrennten Geh- und Radweg zu werden, viel zu schmal sind, huckelig und kaputt sind oder einfach gar nicht existieren. Also fahren manche immer noch einfach munter darauf los, da wo sie sich am wohlsten fühlen oder da wo sie am entspanntesten fahren.

Nicht nur den Radfahrenden, allen Verkehrsteilnehmenden wurde über Jahrzehnte ein recht eigenartiges Verständnis von Rücksicht antrainiert: Rücksicht heißt demnach, dass der schwächere Verkehrsteilnehmern sofort zur Seite zu hüpfen hat, wenn der Stärkere ankommt, damit dieser keinesfalls - oh Gott - bremsen muss. In erster Linie betrifft das das Verhältnis von Autos zu Radfahrenden und Zu-Fuß-Gehenden, aber im nächsten Schritt eben dann eben auch auf dem Gehweg Radelnde.

Zitat
marc-j
Das ist problematisch und lässt sich meiner Meinung nach nur durch eine einheitliche, allen verständliche, durchgängige (!) und subjektiv (!) sichere Infrastruktur lösen, begleitet durch Kontrollen.

Richtig, gern auch Kontrollen, gern auch in der von Jay genannten Karl-Marx-Allee. Aber bitte natürlich nicht einseitig zulasten der Radfahrenden - auch das Zuparken von Busspuren und Radwegen sollte radikal verfolgt und unterbunden werden. Dass das aktuell ziemlich unwahrscheinlich ist, steht leider auf einem anderen Blatt.
Zitat
def
Nicht nur den Radfahrenden, allen Verkehrsteilnehmenden wurde über Jahrzehnte ein recht eigenartiges Verständnis von Rücksicht antrainiert: Rücksicht heißt demnach, dass der schwächere Verkehrsteilnehmern sofort zur Seite zu hüpfen hat, wenn der Stärkere ankommt, damit dieser keinesfalls - oh Gott - bremsen muss. In erster Linie betrifft das das Verhältnis von Autos zu Radfahrenden und Zu-Fuß-Gehenden, aber im nächsten Schritt eben dann eben auch auf dem Gehweg Radelnde.
Blödsinn. Gar nichts wurde jahrzehntelang antrainiert. Und niemand springt zur Seite damit ein anderer nicht bremsen muss. Das biegst du dir in deinen komischen Wahrnehmungen nur wieder zurecht.
Zitat
GraphXBerlin
Zitat
def
Nicht nur den Radfahrenden, allen Verkehrsteilnehmenden wurde über Jahrzehnte ein recht eigenartiges Verständnis von Rücksicht antrainiert: Rücksicht heißt demnach, dass der schwächere Verkehrsteilnehmern sofort zur Seite zu hüpfen hat, wenn der Stärkere ankommt, damit dieser keinesfalls - oh Gott - bremsen muss. In erster Linie betrifft das das Verhältnis von Autos zu Radfahrenden und Zu-Fuß-Gehenden, aber im nächsten Schritt eben dann eben auch auf dem Gehweg Radelnde.
Blödsinn. Gar nichts wurde jahrzehntelang antrainiert. Und niemand springt zur Seite damit ein anderer nicht bremsen muss. Das biegst du dir in deinen komischen Wahrnehmungen nur wieder zurecht.

Womit du die These eindrucksvoll bestätigst und wiederholt nicht erkennen willst, dass auch du Teil des Problems bist. Genau wegen dieser weit verbreiteten Ignoranz gegenüber wissenschaftlichen Erkenntnissen (auch in der Politik) habe ich keinen Bock als Verkehrsplaner zu arbeiten.

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Philipp Borchert am 8.1.2025 um 12.31 Uhr:

Ach, MUVA soll auch schon wieder eingestellt werden? [...]

Heute wurde eine parlamentarische Anfrage nebst Antworten im Newsletter des Berliner Abgeordnetenhauses veröffentlicht:

Zitat

Anfrage der Abgeordneten Antje Kapek und Catrin Wahlen (Bündnis 90 / Die Grünen) vom 19.12.2024 und Antwort vom 8.1.2025: Barrierefreiheit und angemessene Vorkehrungen bei der BVG

Vorbemerkung der Verwaltung: Die Schriftliche Anfrage betrifft (zum Teil) Sachverhalte, die der Senat nicht aus eigener Zuständigkeit und Kenntnis beantworten kann. Er ist gleichwohl um eine sachgerechte Antwort bemüht und hat daher die Berliner Verkehrsbetriebe AöR (BVG) um Stellungnahme gebeten. Sie wird in der Antwort an den entsprechend gekennzeichneten Stellen wiedergegeben.

Frage 1: Aus einem Artikel der Berliner Zeitung vom 19.11.2024 geht hervor, dass das Projekt BVG Muva und damit auch Muva-Aufzugersatz nicht fortgeführt werden soll. Was ist der Grund für die Entscheidung das Projekt nicht mehr fortführen zu wollen?
a. Wie entwickelte sich die Zahl der Nachfragen nach dem Muva-Aufzugersatz seit Projektbeginn?
b. Von welchen Zielgruppen wurde der Aufzugersatz nachgefragt?
c. Wie konnten die Nutzer*innen Feedback zum Aufzugersatz geben? Wie wurde mit diesen Rückmeldungen weitergearbeitet?

Frage 3: Welche angemessenen Vorkehrungen im Sinne des § 7 BGG und des Art. 2 UN-BRK sind nach Ende der BVG Muva-Aufzugersatzes geplant?

Frage 5: Wie wird der Bedarf für den MUVA-Aufzugersatz auf Basis der noch nicht barrierefrei umgebauten Haltestellen für die nächsten 2 Jahre gedeckt?

Antwort zu 1., 3. und 5.: Es besteht nicht die Absicht, das im Mobilitätsgesetz festgelegte individuelle Beförderungsangebot zur Überwindung von Barrieren beziehungsweise Nutzungseinschränkungen im Sinne angemessener Vorkehrungen einzustellen.

Die BVG teilt hierzu mit: "Die Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt und die BVG haben sich gemeinsam darauf geeinigt, das Angebot anzupassen: die Flexible Fahrt vorzeitig zu beenden und den Aufzugersatz berlinweit mit angepasstem Angebot auszuweiten. [...] Die genaue Ausgestaltung befindet sich noch in Abstimmung zwischen Senatsverwaltung, BVG und Dienstleister Via. Die Anpassung des Aufzugersatzes und die Einstellung der Flexiblen Fahrt ist frühestens ab dem 1.3. geplant. Das Startdatum wird rechtzeitig vor dem 1.3. kommuniziert."

Antwort zu a.: In den ersten zwölf Monaten lag die Anzahl der Fahrten im Schnitt bei 90 Personenfahrten pro Monat. Durch die Erweiterungen des Bediengebietes 2024 erhöhte sich die Anzahl auf durchschnittlich 250 Personenfahrten pro Monat.
Antwort zu b.: Das Angebot des Aufzugersatzes richtet sich an Personen mit Mobilitätseinschränkungen und wurde von diesen auch in Anspruch genommen.
Antwort zu c.: Der Aufzugersatz wurde bereits zweimal durch eine qualitative Befragung begleitet. Bei der zweiten Erhebung konnten auch Nutzende teilnehmen. Für die grundlegende Konzeption und Beratung während des Aufbaues dieses Angebots wurde vom Aufgabenträger ÖPNV und der BVG eine Expertenbegleitgruppe aus u.a. Betroffenenvertreterinnen und -vertretern in Abstimmung mit der Landesbeauftragten für Menschen mit Behinderung initiiert.

Frage 2: Von 1.10.2024 bis 1.11.2024 gab es laut Drucksache 19/18609 eine schriftliche Vereinbarung mit der BVG über den berlinweiten Einsatz des Aufzugersatzes.
a. Wurde diese Vereinbarung eingehalten? Wenn nein: warum nicht?
b. Wenn diese Vereinbarung eingehalten wurde: Welche Erfahrungen wurden in diesem Zeitraum mit dem Angebot gesammelt?
c. Aus welchen Gründen wird das Angebot nicht verstetigt?

Antwort zu 2.: In der Drucksache 19/18609 wurde die in drei Schritten geplante berlinweite Ausweitung des Aufzugersatzes im Jahr 2024 beschrieben. Der letzte Schritt zum berlinweiten Angebot ab spätestens zum 1.11.2024 wurde auf Vorschlag der BVG noch nicht realisiert, um zusammen mit dem Beenden des Muva Flexible Fahrt das Angebot mit veränderter Konzeption für das Jahr 2025 berlinweit einzuführen.

Frage 4: An welchen Haltestellen kommt der MUVA-Aufzugersatz wie häufig zum Einsatz (bitte auflisten)?

Antwort zu 4.: Die BVG teilt hierzu mit: "Die zehn meistgebuchten Haltestellen des Aufzugersatzes im Dezember 2024
Haltestellen            Anzahl der Fahrgäste

U Boddinstr.                    24
S+U Hermannstr.                 20
U Ullsteinstr.                  15
U Kottbusser Tor                13
U Prinzenstr.                   13
U Magdalenenstr.                10
U Rathaus Neukölln               9
U Hermannplatz                   9
S+U Bundesplatz                  8
S+U Zoologischer Garten          8"
Frage 6: Gibt es Planungen für eine Kooperation mit der S-Bahn Berlin hinsichtlich eines Aufzugersatzes?
a. Wenn ja: Wie sehen diese Planungen konkret aus? Bis wann ist mit einem entsprechenden Angebot zu rechnen?
b. Wenn nein: Warum gibt es keine derartigen Planungen?

Frage 7: Wie kommt das Land Berlin seiner Verantwortung gegenüber Kund*innen mit Beeinträchtigungen der S-Bahn Berlin nach, angemessene Vorkehrungen im Sinne des § 7 BGG und des Art. 2 UN-BRK bereitzustellen, wenn vollständige Barrierefreiheit nicht gegeben ist?

Antwort zu 6. und 7.: Der Aufzugersatz ist bei der BVG unterschiedslos für alle Bahnhöfe bestellt und bedient damit grundsätzlich sowohl S-, U-Bahn- als auch Regionalbahnhöfe.

Frage 8: Welche Maßnahmen zur Herstellung Barrierefreiheit bzw. welche angemessenen Vorkehrungen werden für blinde Menschen und Menschen mit Sehbeeinträchtigung getroffen?
a. Welche Planungen gibt es hinsichtlich der Schaffung "sprechender Haltestellen“? Wie ist der aktuelle Planungsstand?
b. Sollten derzeit keine Planungen bestehen: Warum gibt es keine entsprechenden Vorhaben? Welche Maßnahmen werden getroffen, um hier barrierefreie Angebote bzw. angemessene Vorkehrungen zu schaffen?

Antwort zu 8.: Die BVG teilt hierzu mit: "In Abstimmung mit Behindertenverbänden, der Landesbeauftragten für Menschen mit Behinderungen und dem Senat hat man sich gegen 'sprechende Haltestellen' ausgesprochen, da diese nicht flächendeckend umsetzbar wären. Stattdessen wird mit dem 'Fahrgastinformation akustisch' das Ziel 'sprechender Fahrzeuge' verfolgt.

Die Berliner Verkehrsbetriebe verbessern aktuell mit einer innovativen Maßnahme 'Fahrgastinformation akustisch' die Barrierefreiheit für sehbehinderte Fahrgäste. Mit Hochdruck arbeitet die BVG gemeinsam mit dem im Herbst 2024 beauftragten Lieferanten an der Umsetzung des Projekts. Hierbei geht es darum, das Fahrzeug zum Sprechen zu bringen. Fahrzeuge werden sich an jeder Haltestelle mit Liniennummer und Linienziel durch Außenlautsprecher identifizieren. Dies gilt für den Bereich Bus und Straßenbahn. Zusätzlich wird es noch eine 'sprechende App' geben."
.

Viele Grüße, Thomas

--
Thomas Krickstadt, Berlin, Germany, usenet@krickstadt.de
Zitat
Jay
Zitat
GraphXBerlin
Zitat
def
Nicht nur den Radfahrenden, allen Verkehrsteilnehmenden wurde über Jahrzehnte ein recht eigenartiges Verständnis von Rücksicht antrainiert: Rücksicht heißt demnach, dass der schwächere Verkehrsteilnehmern sofort zur Seite zu hüpfen hat, wenn der Stärkere ankommt, damit dieser keinesfalls - oh Gott - bremsen muss. In erster Linie betrifft das das Verhältnis von Autos zu Radfahrenden und Zu-Fuß-Gehenden, aber im nächsten Schritt eben dann eben auch auf dem Gehweg Radelnde.
Blödsinn. Gar nichts wurde jahrzehntelang antrainiert. Und niemand springt zur Seite damit ein anderer nicht bremsen muss. Das biegst du dir in deinen komischen Wahrnehmungen nur wieder zurecht.

Womit du die These eindrucksvoll bestätigst und wiederholt nicht erkennen willst, dass auch du Teil des Problems bist. Genau wegen dieser weit verbreiteten Ignoranz gegenüber wissenschaftlichen Erkenntnissen (auch in der Politik) habe ich keinen Bock als Verkehrsplaner zu arbeiten.
Wenn Du dann nur auf wissenschaftliche Erkenntnisse setzt (die ja immer vollumfänglich richtig sein müssen) anstelle auf jahrzehntelange praktische Erfahrung aus Sicht diverser Fortbewegungsmittel... ist es wohl auch besser so. Übrigens: Ich wünschte die Radfahrer würden täglich auf der Busspur zur Seite springen um mich bloß nicht zum Abbbremsen zu zwingen. Genau das Gegenteil ist der Fall. Aber vermutlich haben die Wissenschaftler diesen Bereich ausgeklammert.
Zitat
GraphXBerlin
Zitat
Jay
Zitat
GraphXBerlin
Zitat
def
Nicht nur den Radfahrenden, allen Verkehrsteilnehmenden wurde über Jahrzehnte ein recht eigenartiges Verständnis von Rücksicht antrainiert: Rücksicht heißt demnach, dass der schwächere Verkehrsteilnehmern sofort zur Seite zu hüpfen hat, wenn der Stärkere ankommt, damit dieser keinesfalls - oh Gott - bremsen muss. In erster Linie betrifft das das Verhältnis von Autos zu Radfahrenden und Zu-Fuß-Gehenden, aber im nächsten Schritt eben dann eben auch auf dem Gehweg Radelnde.
Blödsinn. Gar nichts wurde jahrzehntelang antrainiert. Und niemand springt zur Seite damit ein anderer nicht bremsen muss. Das biegst du dir in deinen komischen Wahrnehmungen nur wieder zurecht.

Womit du die These eindrucksvoll bestätigst und wiederholt nicht erkennen willst, dass auch du Teil des Problems bist. Genau wegen dieser weit verbreiteten Ignoranz gegenüber wissenschaftlichen Erkenntnissen (auch in der Politik) habe ich keinen Bock als Verkehrsplaner zu arbeiten.
Wenn Du dann nur auf wissenschaftliche Erkenntnisse setzt (die ja immer vollumfänglich richtig sein müssen) anstelle auf jahrzehntelange praktische Erfahrung aus Sicht diverser Fortbewegungsmittel... ist es wohl auch besser so. Übrigens: Ich wünschte die Radfahrer würden täglich auf der Busspur zur Seite springen um mich bloß nicht zum Abbbremsen zu zwingen. Genau das Gegenteil ist der Fall. Aber vermutlich haben die Wissenschaftler diesen Bereich ausgeklammert.

Viel besser hättest du deine Renitenz und Resistenz nicht beweisen können. "Ham wa schon imma so jemacht!", ist ja gerade das Problem. Jahrzehntelang subjektiv gesammelte Eindrücke sind eben nicht immer zwangsläufig richtig und gerade im Verkehrsverhalten weicht die gefühlte Realität und auch die Regelkenntnis eben deutlich von der tatsächlichen Realität ab.

Wie viele nicht von dir als Autofahrer wahrgenommene Gehwegradler kommen wohl auf den einen Radfahrer, der sich korrekt auf der Busspur fortbewegt? Und warum muss er sich überhaupt regelkonform auf der Busspur bewegen? Ist dir überhaupt bewusst, dass Fahrräder gemäß StVO wie Mofas und Motorräder als einspuriges Fahrzeug gelten und sich entsprechend Radfahrer auf der Fahrbahn bewegen müssen, so es nicht gesonderte Verkehrsanlagen für sie gibt? Oder dass das Vorhandensein eines Radweges noch lange keine Nutzungspflicht bedeutet?

Wusstest du, dass die immer gern gewünschte "grüne Welle" nur bei einem gleichmäßigen Straßenraster und nur bei verhältnismäßig geringen querenden Verkehrsströmen funktionieren kann und es dann eigentlich keine Parkplätze am Fahrbahnrand oder Ein-/Ausfahrten geben dürfte? Zudem müssen alle Ampeln eine identische Umlaufzeit haben.

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Langsam wird es konfus.
Zitat
Jay
Viel besser hättest du deine Renitenz und Resistenz nicht beweisen können. "Ham wa schon imma so jemacht!"
Was denn bitte für eine Renitenz und Resistenz?? Und Letzteres habe ich gar nicht gesagt bzw. angedeutet.

Der Spruch Nicht nur den Radfahrenden, allen Verkehrsteilnehmenden wurde über Jahrzehnte ein recht eigenartiges Verständnis von Rücksicht antrainiert: Rücksicht heißt demnach, dass der schwächere Verkehrsteilnehmern sofort zur Seite zu hüpfen hat, wenn der Stärkere ankommt, damit dieser keinesfalls - oh Gott - bremsen muss. ist nicht nur sarkastischer Mist sondern schlicht nicht wahr.
Und wenn ich sage, dass ich in meiner jahrzehntelangen Erfahrung selten erlebt habe, dass es vermehrt oder durchgängig so ein Verhalten von Verkehrsteilnehmern gibt kommst Du mit
Zitat
Jay
Jahrzehntelang subjektiv gesammelte Eindrücke sind eben nicht immer zwangsläufig richtig und gerade im Verkehrsverhalten weicht die gefühlte Realität und auch die Regelkenntnis eben deutlich von der tatsächlichen Realität ab.
Ist das deine Meinung oder die eines Wissenschaftlers? "weicht von der Realität ab..."?? Wie warst Du bitte in den letzten 40 Jahren in der Stadt unterwegs? Wieso schreibst Du über mich eigentlich als 100%igen Autofahrer?
Zitat
GraphXBerlin

Der Spruch Nicht nur den Radfahrenden, allen Verkehrsteilnehmenden wurde über Jahrzehnte ein recht eigenartiges Verständnis von Rücksicht antrainiert: Rücksicht heißt demnach, dass der schwächere Verkehrsteilnehmern sofort zur Seite zu hüpfen hat, wenn der Stärkere ankommt, damit dieser keinesfalls - oh Gott - bremsen muss. ist nicht nur sarkastischer Mist sondern schlicht nicht wahr.

Nein, es ist so, dass der schwächere Verkehrsteilnehmer nicht aus Rücksicht, sondern purem Überlebenswillen zurückzieht und wenn er es nicht macht, dann gilt er als rücksichtslos oder als Idiot oder als lebensmüde. Der stärkere Verkehrsteilnehmer zieht dabei immer voll durch und achtet auf nichts und wundert sich dann über plötzlich aus dem Hauseingang heraustretende Fußgänger (bei Gehwegradlern), Fahrgäste, die aus der Straßenbahn aussteigen, Kinder, die plötzlich die Straße überqueren usw.

Verkehrsberuhigter Bereich? Wie war das mit dem Abbiegen und dem Vorrang für Fußgänger? Das haben alle vergessen!

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 20.01.2025 16:31 von Nemo.
Zitat
Nemo
Zitat
GraphXBerlin

Quark

Antwort

Spare Dir die Zeit und Mühe. Beiträge verbergen und Du hast ab sofort viel mehr Freizeit.
Zitat
Nemo
Verkehrsberuhigter Bereich? Wie war das mit dem Abbiegen und dem Vorrang für Fußgänger? Das haben alle vergessen!

Und genauso mit dem Parken nur in gekennzeichneten Bereichen, wobei da immerhin ein gewisser Lerneffekt entstehen kann, wenn die Verstöße regelmäßig geahndet werden.
Zitat
Tagesspiegel
Der Trend geht zu Rad und Bahn:
In Berlin gibt es immer mehr Autos – die immer weniger fahren

Zitat
Tsp
Die Jahresfahrleistung von Kraftfahrzeugen (Kfz) im Berliner Hauptstraßennetz lag 2023 demnach bei 94 Prozent des Niveaus von 1991, dem Jahr nach der Wiedervereinigung. Damit setzt sich ein mittlerweile 25 Jahre währender Rückgang fort (...)

Bemerkenswert ist, dass sich der Autobestand umgekehrt zur Fahrleistung entwickelt: 2024 wurde zum ersten Mal die Marke von 1,5 Millionen in Berlin zugelassenen Kraftfahrzeugen überschritten. Demnach fahren und vor allem stehen in der Stadt jetzt rund zwei Drittel mehr Kraftfahrzeuge herum als bei der Wiedervereinigung. Der Autobestand wuchs vor allem in den ersten Nachwendejahren rasant. (...)

Offenbar leisten sich viele Berliner ein eigenes Auto, obwohl sie wenig damit fahren. Eine Erklärung dafür dürften die mit knapp drei Cent pro Tag extrem billigen Anwohnervignetten sein, mit denen man sein Auto auch in bester Citylage vor der Haustür abstellen kann. In 90 Prozent des Stadtgebietes ist es ganz kostenlos.



*und das alles bei 500.000 mehr Einwohner*innen im Vergleich zu 1998
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