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Verkehrspolitik in Berlin
geschrieben von krickstadt 
Zitat
Lopi2000
Zitat
def
Hier werden also Millionen Euro liegen gelassen, und zwar Jahr für Jahr - einfach, weil man es St. Auto nicht zumuten kann, mal zehn Sekunden länger an einer Kreuzung zu stehen.

Mal so ganz grob überschlagen:
[...]
- Da mehr oder weniger alle Kosten direkt oder indirekt mit den Fahrleistungen zusammenhängen, dürfte das Einsparpotenzial durch Wegfall dieser 10% bei 160 Mio. jährlich liegen.


Nun, das sind die BVG-seitigen Kosten/Ersparnisse. Politisch müsste aber volkswirtschaftlich argumentiert werden. Hier ist es also durchaus komplexer und es müssten weitere Rechnungen aufgestellt werden wie:
- Welchen volkswirtschaftlichen Nutzen hätten verkürzte Reisezeiten von BVG-Fahrgäste?
- Welchen volkswirtschaftlichen Nachteil hätten verkürzte Reisezeiten für alle übrigen Verkehrsteilnehmer? Neben privaten Pkw ist hier auch der (motorisierte) Wirtschaftsverkehr genauso zu betrachten wie etwa Fuß- und Radverkehr.

Natürlich stehen vor allem private, innerstädtische Pkw-Fahrten allen anderen Mobilitätsbelangen im wahrsten Sinne des Wortes im Wege. Sie sollten jedoch auch nicht (kommentarlos) ausgeklammert werden.
Bei der gängigen Besetzung von 1,4 bei PKW (in Stoßzeiten wohl 1,1 - finde auf die Schnelle keinen Link dazu, Zahlen aus dem Kopf), sollte die Berechnung eigentlich eindeutig pro ÖPNV ausfallen.
Es ist ja nicht nur die BVG, die Geld spart, sondern alle Fahrgäste werden "schneller".

Dem Wirtschaftsverkehr würde es übrigens viel mehr helfen, wenn unnötige bzw. massiv ineffiziente Fahrten (mit wenig Personen pro m²) entfielen.
Berliner Finanzsenator warnt vor hohem Tarifabschluss bei der BVG:

[www.rbb24.de]

Da frage ich mich doch, wie die ganze Sache ausgehen soll. Mit einem schönen Dauerstreik, der den Landeshaushalt jeden Tag aufs Neue etwas entlastet? Und mögen die BVG-Angestellten noch so angepisst von der aktuellen Lage sein, sind die Alternativen für sie in anderen Bereichen noch so mannigfaltig vorhanden wie in den Jahren zuvor? Klar, ein paar Busfahrerinnen und Busfahrer können die Umlandbetriebe bestimmt noch gebrauchen, aber tausenden werden sie wohl keine Heimat bieten. Abwandern innerhalb der Branche? Wohin, nach Dresden etwa, wo auch massiv im ÖPNV gespart werden soll?

Entsteht ein hoher Abschluss, wird es (laut Senator) Einschnitte im Angebot geben, um die Mehrkosten gegenfinanzieren zu können. Kommt nicht viel dabei rum, wird es (laut Fahrpersonal) Einschnitte im Angebot geben, da jenes fluchtartig die BVG verlassen wird und noch mehr Dienste offen bleiben ...

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Dieser Beitrag wurde mit außerordentlicher Sorgfalt erstellt.
Zitat
Philipp Borchert
Berliner Finanzsenator warnt vor hohem Tarifabschluss bei der BVG:

[www.rbb24.de]

Da frage ich mich doch, wie die ganze Sache ausgehen soll. Mit einem schönen Dauerstreik, der den Landeshaushalt jeden Tag aufs Neue etwas entlastet? Und mögen die BVG-Angestellten noch so angepisst von der aktuellen Lage sein, sind die Alternativen für sie in anderen Bereichen noch so mannigfaltig vorhanden wie in den Jahren zuvor? Klar, ein paar Busfahrerinnen und Busfahrer können die Umlandbetriebe bestimmt noch gebrauchen, aber tausenden werden sie wohl keine Heimat bieten. Abwandern innerhalb der Branche? Wohin, nach Dresden etwa, wo auch massiv im ÖPNV gespart werden soll?

Entsteht ein hoher Abschluss, wird es (laut Senator) Einschnitte im Angebot geben, um die Mehrkosten gegenfinanzieren zu können. Kommt nicht viel dabei rum, wird es (laut Fahrpersonal) Einschnitte im Angebot geben, da jenes fluchtartig die BVG verlassen wird und noch mehr Dienste offen bleiben ...

Wer sagt denn, dass sie innerhalb der Branche wechseln müssen? Der ÖPNV ist nicht die einzige Branche mit Arbeitskräftemangel, aber wahrscheinlich eine der für Arbeitnehmende unattraktivsten (Schicht-, Nacht- und Sonntagsdienste).

Warum sollten die BVG-Beschäftigten eigentlich ausbaden, dass die Politik landesweit Abermillionen Euro liegen lässt, weil sie nicht in die eigene Ideologie passen? Wo bleiben wirksame Beschleunigungen im ÖPNV und flächendeckende spürbare Parkgebühren? Und die Leute, die das zu verantworten haben, lassen sich ihr Entgelt inzwischen jährlich automatisiert erhöhen, allein dieses Jahr um 400 Euro, nicht wie der Pöbel, der verhandeln und ggf. in Streik treten muss.

Vorschlag: Abgeordnetendiät = Grundhalt eines Busfahrers oder einer Busfahrerin. Letztere tragen anders als die Abgeordneten auch TATSÄCHLICH Verantwortung und können sich nicht aus selbiger stehlen, wenn sie Mist gebaut haben. Ich bin überzeugt, dass sich plötzlich jede Menge Geld für höhere Löhne von BVG-Beschäftigten finden würde.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 26.01.2025 10:25 von def.
Zitat
def

Vorschlag: Abgeordnetendiät = Grundhalt eines Busfahrers oder einer Busfahrerin. Letztere tragen anders als die Abgeordneten auch TATSÄCHLICH Verantwortung und können sich nicht aus selbiger stehlen, wenn sie Mist gebaut haben. Ich bin überzeugt, dass sich plötzlich jede Menge Geld für höhere Löhne von BVG-Beschäftigten finden würde.

Nun, innerhalb der BVG kann ich mir eine Abhängigkeit aller Einkommen von einem Grundgehalt vorstellen. Nur würde das dann bedeuten, dass man dann auch die Gehälter des Wassserkopfs bei notwendiger Erhöhung der Gehälter des Fahrpersonals erhöhen müsste. Bei Abgeordneten wäre eine Abhängigkeit vom Medianeinkommen des jeweiligen Gebiets sinnvoll. Medianeinkommen deshalb, da das Durchschnittseinkommen durch einzelne Personen, die sehr viel Geld haben, verzerrt werden kann.

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Man könnte natürlich versuchen die Mehrkosten durch ÖPNV-Beschleunigung und höhere Parkgebühren abzufangen, aber das wäre zu einfach. Also weiterhin schlecht bezahlte Mitarbeiter schlecht bezahlen.

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Ich hab nen Bus und meine Busfahrerin heißt Layla, sie fährt schöner, schneller, weiter.
Zitat
Bumsi
Man könnte natürlich versuchen die Mehrkosten durch ÖPNV-Beschleunigung und höhere Parkgebühren abzufangen, aber das wäre zu einfach. Also weiterhin schlecht bezahlte Mitarbeiter schlecht bezahlen.

... und damit auch die Verantwortung, für die man als Politiker:in fürstlich entlohnt wird, direkt weiterreichen. Ist doch toll, wenn man sagen kann: "Wir würden ja gern mehr Busse bei euch fahren lassen, aber das habgierige Personal möchte eben zu viel Geld!".
Zitat
def
Zitat
Bumsi
Man könnte natürlich versuchen die Mehrkosten durch ÖPNV-Beschleunigung und höhere Parkgebühren abzufangen, aber das wäre zu einfach. Also weiterhin schlecht bezahlte Mitarbeiter schlecht bezahlen.

... und damit auch die Verantwortung, für die man als Politiker:in fürstlich entlohnt wird, direkt weiterreichen. Ist doch toll, wenn man sagen kann: "Wir würden ja gern mehr Busse bei euch fahren lassen, aber das habgierige Personal möchte eben zu viel Geld!".

Tja, ist doch eine win-win-Situation. Entweder man muss den ÖPNV einschränken, weil man kein Personal hat, oder man muss ihn einschränken, weil das Personal zu teuer ist und man sich daher nicht genug Personal leisten kann.
Die Lösung ist hier natürlich kostengünstiger Kfz-Verkehr und in der Innenstadt, als Konzession an die Grünen, auch das Fahrrad.

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 26.01.2025 11:45 von Nemo.
Zitat
TomB
Bei der gängigen Besetzung von 1,4 bei PKW (in Stoßzeiten wohl 1,1 - finde auf die Schnelle keinen Link dazu, Zahlen aus dem Kopf), sollte die Berechnung eigentlich eindeutig pro ÖPNV ausfallen.
Es ist ja nicht nur die BVG, die Geld spart, sondern alle Fahrgäste werden "schneller".

Dem Wirtschaftsverkehr würde es übrigens viel mehr helfen, wenn unnötige bzw. massiv ineffiziente Fahrten (mit wenig Personen pro m²) entfielen.


Ich bin doch auch für eine Beschleunigung des Umweltverbunds.
Einen direkten Zusammenhang zwischen ÖPNV-Beschleunigung (= längeren Fahrzeiten von Pkw) und der von dir implizierten Annahme, dies würde "unnötige bzw. massiv ineffiziente Fahrten" (merklich) reduzieren, sehe ich leider nicht. Die meisten sich ineffektiv durch die Stadt im Pkw Bewegenden, fahren doch trotzdem weiterhin mit dem privaten Pkw (alleine) durch die Stadt.
Zitat
Stichbahn
Zitat
TomB
Bei der gängigen Besetzung von 1,4 bei PKW (in Stoßzeiten wohl 1,1 - finde auf die Schnelle keinen Link dazu, Zahlen aus dem Kopf), sollte die Berechnung eigentlich eindeutig pro ÖPNV ausfallen.
Es ist ja nicht nur die BVG, die Geld spart, sondern alle Fahrgäste werden "schneller".

Dem Wirtschaftsverkehr würde es übrigens viel mehr helfen, wenn unnötige bzw. massiv ineffiziente Fahrten (mit wenig Personen pro m²) entfielen.


Ich bin doch auch für eine Beschleunigung des Umweltverbunds.
Einen direkten Zusammenhang zwischen ÖPNV-Beschleunigung (= längeren Fahrzeiten von Pkw) und der von dir implizierten Annahme, dies würde "unnötige bzw. massiv ineffiziente Fahrten" (merklich) reduzieren, sehe ich leider nicht. Die meisten sich ineffektiv durch die Stadt im Pkw Bewegenden, fahren doch trotzdem weiterhin mit dem privaten Pkw (alleine) durch die Stadt.

Das waren zwei Absätze mit zwei verschiedenen Themen.
Neues aus Paris: Auf der Stadtautobahn ("Périphérique")...

Zitat
Der Standard
[...] wird demnach jeweils die äußerste linke Spur montags bis freitags zwischen 7.00 und 10.20 Uhr sowie von 16.00 bis 20.00 Uhr für Personenwagen mit mindestens zwei Insassen, Taxis, Busse und Menschen mit einem Behindertenausweis reserviert.

Bereits im Oktober wurde die Höchstgeschwindigkeit von 70 auf 50 km/h reduziert, zugleich wird der Durchgangs(auto)verkehr durchs Zentrum immer weiter eingeschränkt. In anderen Großstädten dreht sich die Welt weiter, in Berlin wird krampfhaft an den 50ern festgehalten.
Wo denn? Überall Tempo 30 hier.
Zitat
def
Neues aus Paris: Auf der Stadtautobahn ("Périphérique")...

Zitat
Der Standard
[...] die äußerste linke Spur

Gut, daß ich keinen Führerschein habe, mit solcher präzisen Aussage bin ich schlicht überfordert.
Welches soll denn die "äußerste linke Spur" sein? Es liegt doch in der Natur der Sache, daß linke Spuren bei Ringen immer innen liegen. Wenn nun mehr als zwei Spuren da sind, welche Spuren zählen dann zu den linken und welche zu den rechten Spuren? Ist die Mittelspur bei drei vorhandenen Spuren gleichzeitig die äußerste linke und innerste rechte?


Das Gegenteil von pünktlich ist kariert.
Moin,

gestern wurde in der Berliner Zeitung auf Seite 1 (unter anderem) über Verspätungen und Zugausfälle der BVG und der S-Bahn berichtet:

Zitat

Tausende Kilometer nicht gefahren

Mehr Ausfälle und Verspätungen: 2024 war für die BVG kein gutes Jahr

[...] Peter Neumann
.

Online ist der Artikel schon hinter die Bezahlschranke gewandert, aber "archive.today" hat den Artikel vorher archiviert.

Basis dieses Artikels waren zwei sehr ausführliche parlamentarische Anfragen des SPD-Abgeordneten Tino Schopf, die gestern und heute im Newsletter des Abgeordnetenhauses veröffentlicht wurden. Außerdem noch zwei Anfragen zu Bau- und Sanierungsvorhaben bei Straßen- und U-Bahn sowie zu Vorrangschaltungen beim Bus und bei Straßenbahnen. Hier die Überschriften und Adressen der vier Anfragen nebst Antworten:

Anfrage des Abgeordneten Tino Schopf (SPD) vom 13.1.2025 und Antwort vom 29.1.2025: Verspätungen und Zugausfälle bei der S-Bahn-Berlin in 2024
Anfrage des Abgeordneten Tino Schopf (SPD) vom 13.1.2025 und Antwort vom 29.1.2025: Verspätungen und Zugausfälle bei der BVG in 2024
Anfrage des Abgeordneten Tino Schopf (SPD) vom 13.1.2025 und Antwort vom 29.1.2025: Quo vadis BVG? Wie geht es weiter bei den Berliner Verkehrsbetrieben? (II)
Anfrage des Abgeordneten Tino Schopf (SPD) vom 13.1.2025 und Antwort vom 30.1.2025: Vorrang für den ÖPNV (II)

Viele Grüße, Thomas

--
Thomas Krickstadt, Berlin, Germany, usenet@krickstadt.de
Im Tagesspiegel gibt es heute einen Bericht über den ADFC in Spandau:

Zitat
Tagesspiegel
Tagesspiegel Plus „Spandau ist, ich sag‘ mal: schwierig“ : Diese Radwege im Berliner Westen bezeichnet der ADFC als problematisch
Hier spricht der ADFC über die Politik im Rathaus Spandau, harte Töne, Waschbären, zähe Debatten. Und macht Vorschläge – zum Beispiel zum Fahrradparkhaus.

Leider hinter Bezahlschranke

[www.tagesspiegel.de]
Zitat
DerMichael
[www.tagesspiegel.de]

Au weia:
Der Radweg von Falkensee nach Spandau führt glatt asphaltiert von Falkensee bis zur Berliner Landesgrenze und wird in Spandau plötzlich zum Trampelpfad.
Und warum? Weil in Berlin Kröten rumlaufen, die angeblich von Radfahrern platt gefahren würden! In der uns vor Jahren vorgestellten Planung sollten Krötentunnel gebaut werden, jetzt heißt es, der hungrige Berliner Waschbär hätte es dann zu einfach. In Falkensee gibt’s das alles nicht? ...
apropos Fahrradparkhaus: Hat eiern von Euch den Überblick, wieviel so ein Fahrradparkhaus wie z.B. in Salzburg (fand ich gut gelöst) für 400 Räder o.ä. als Investitionssumme erfordern würde?
[veloviel.wordpress.com]



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 07.02.2025 13:53 von phönix.
Zitat
phönix
Zitat
DerMichael
[www.tagesspiegel.de]

Au weia:
Der Radweg von Falkensee nach Spandau führt glatt asphaltiert von Falkensee bis zur Berliner Landesgrenze und wird in Spandau plötzlich zum Trampelpfad.
Und warum? Weil in Berlin Kröten rumlaufen, die angeblich von Radfahrern platt gefahren würden!

Ist denn der Trampelpfad so weich, daß die Kröten im Erdboden versinken, wenn ein Fahrrad sie überfährt?


Das Gegenteil von pünktlich ist kariert.
Zitat
Alter Köpenicker
Ist denn der Trampelpfad so weich, daß die Kröten im Erdboden versinken, wenn ein Fahrrad sie überfährt?

Sieht mir nicht danach aus
[www.tagesspiegel.de]




2 mal bearbeitet. Zuletzt am 07.02.2025 14:28 von phönix.
Zitat
phönix
apropos Fahrradparkhaus: Hat eiern von Euch den Überblick, wieviel so ein Fahrradparkhaus wie z.B. in Salzburg (fand ich gut gelöst) für 400 Räder o.ä. als Investitionssumme erfordern würde?
[veloviel.wordpress.com]

Die rund 1000 Stellplätze in Oranienburg haben im Jahre 2018 rund 1,75 Millionen Euro gekostet: [oranienburg.de]
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