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Verkehrspolitik in Berlin
geschrieben von krickstadt 
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DerMichael
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Alter Köpenicker
Zitat
DerMichael
Das ist ne grüne Diktatur1!!elf. Da kannst nichts dagegen machen.

Diesen Herren würde ich gerne fragen, um was für eine Diktatur es sich handelt, die die ganze Stadt mit Parkplätzen zupflastert?

Es zeigt halt schön, wie sehr die AfD und die CDUzusamnen mit der BILD die ganze Diskussionskultur schon verschoben haben. Es geht nicht mehr um sinnvolle Aufteilung des begrenzten Raums, sondern nur noch um Rechthaberei und Deutungshoheit. Und alles, was mir nicht gefällt, muss ja Diktatur sein!

Das kann mensch ja so sehen, aber begibst Du Dich, indem Du der Gegenseite eine solche Denke unterstellst, nicht mental auf exakt dasselbe Niveau...?

Zitat
DerMichael
Als ob es in einem funktionierenden Staat keine Regeln geben darf, damit ein Gemeinwesen überhaupt funktionieren kann.

Klar muss es solche Regeln geben und es gibt sie ja.

Allerdings beinhalten diese auch, dass mensch Ansichten sowie vorgetragene Bedarfe der jeweiligen Gegenseiten zunächst einmal respektvoll zur Kenntnis nimmt und inhaltlich darauf eingeht, statt sofort Keulen wie "Diktatur", "Klimaleugnung" oder "Inkaufnahme von Todesfällen" zu schwingen. Stattdessen müssten Verfechtende des Umweltverbundes m. E. schon von Beginn solcher Projekte an klar und einfach nachvollziehbar herausarbeiten, dass - und warum genau - von der jeweils geplanten Maßnahme letztlich Alle profitieren...

Das funktioniert aber wiederum nur, wenn mensch dann auch das lokal vorgesehene Konzept möglichst synchron gesamthaft realisiert - also nicht bloß irgendwo ein paar Poller aufstellt sowie provisorisch Sperrflächen abmarkiert, aber die bauliche Umgestaltung des Straßenraums (Teilentsiegelung, Gehwegvorstreckungen, Fahrbahnkissen...) nebst Einrichtung von Kiezbuslinien immer wieder auf "irgendwann später" verschiebt.

Viele Grüße
Arnd
Zitat
Arnd Hellinger
Allerdings beinhalten diese auch, dass mensch Ansichten sowie vorgetragene Bedarfe der jeweiligen Gegenseiten zunächst einmal respektvoll zur Kenntnis nimmt

Das Prinzip hat schon bei Wladimir Putin funktioniert, dann wird es bei Dirk Stettner sicher fruchten.

Bitte, wie naiv ist das? Die Union nimmt nur noch Rechtsradikale ernst (siehe die erfolgreiche Kampagne gegen Brosius-Gersdorf), die Anliegen aller "Linken" (also alles links der AfD) geht ihr am allerwertesten vorbei, da kann man noch so lieb zu ihr sein.

Zitat

und inhaltlich darauf eingeht, statt sofort Keulen wie "Diktatur", "Klimaleugnung" oder "Inkaufnahme von Todesfällen" zu schwingen.

Zweiteres und Letzteres trifft doch auf die Union und Teile der SPD zu. Hilft es irgendwas, das zu leugnen?

Sind das bei schwarzer und roter CDU eigentlich alles Dreijährige oder warum darf man sie nicht mit den Folgen ihres Handelns konfrontieren?

Zitat

Stattdessen müssten Verfechtende des Umweltverbundes m. E. schon von Beginn solcher Projekte an klar und einfach nachvollziehbar herausarbeiten, dass - und warum genau - von der jeweils geplanten Maßnahme letztlich Alle profitieren...

Dann macht man das, und kurz vor dem Erfolg starten Bild, Nius & cdU wieder eine Kampagne, die das zarte Pflänzchen tot tritt.

Zitat

Das funktioniert aber wiederum nur, wenn mensch dann auch das lokal vorgesehene Konzept möglichst synchron gesamthaft realisiert - also nicht bloß irgendwo ein paar Poller aufstellt sowie provisorisch Sperrflächen abmarkiert, aber die bauliche Umgestaltung des Straßenraums (Teilentsiegelung, Gehwegvorstreckungen, Fahrbahnkissen...) nebst Einrichtung von Kiezbuslinien immer wieder auf "irgendwann später" verschiebt.

In der Realität wird das nicht dazu führen, dass Gehwegvorstreckungen und Kiezbuslinien früher kommen, sondern dass gar nichts passiert.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 12.08.2025 14:38 von def.
So, die Pläne der Senatsverkehrsverwaltung für mehr Tempo 50 werden nun konkret:

tagesspiegel.de

Über die Absurdität der Begründung ("Tempo 30 für Luftreinhaltung" -> Grenzwerte werden eingehalten -> "hurrah, wir brauchen kein Tempo 30 mehr") hatten wir hier ja schon diskutiert.


Gleichzeitig dieser tragische Unfall am Zebrastreifen an der Ecke Köpenicker Straße / Dankratstraße:
Auf der Köpenicker Straße ist Tempo 50 - zynischer geht es eigentlich kaum.

tagesspiegel.de



Ich finde es eh erstaunlich, dass vor Zebrastreifen Tempo 50 erlaubt ist.
Ich erlebe mittlerweile gelegentlich Autofahrer, die mich empört und vorwurfsvoll anschauen, wenn sie wegen mir abbremsen müssen, weil ich recht zielstrebig auf die Straße laufe* - ist das nur mein Gefühl, oder wissen die tatsächlich nicht, dass sie dort halten müssen?


* was ich mir unbedingt abgewöhnen sollte...
Zitat
Adenosin
Ich erlebe mittlerweile gelegentlich Autofahrer, die mich empört und vorwurfsvoll anschauen, wenn sie wegen mir abbremsen müssen, weil ich recht zielstrebig auf die Straße laufe* - ist das nur mein Gefühl, oder wissen die tatsächlich nicht, dass sie dort halten müssen?

* was ich mir unbedingt abgewöhnen sollte...

Solange Du "bremsbereit" bist, also im Zweifel doch noch eine Reaktion in petto hast, statt Dich anfahren zu lassen, sehe ich keinen Grund, weshalb Du Dir das abgewöhnen solltest. §1 und §26 StVO sind da schon recht eindeutig, dass Kfz bremsbereit und mit mäßiger Geschwindigkeit an Fußgängerüberwege heranzufahren haben. Die Frage, wie deutlich ein Kfz im Zweifel bremsen muss, liegt also ziemlich deutlich nur in der Hand der Person, die für die Führung dieses Kfz verantwortlich ist.

Der Umstand, dass nicht vor jedem Fußgängerüberweg Tempo 30 oder weniger angeordnet wird, bedeutet natürlich nicht, dass man ungebremst auf diesen zufahren darf. Tempo 50 ist somit allenfalls bei Fußgängerüberwegen erlaubt, die sehr gut einsehbar frei von jeglichem Fußverkehr im Umfeld sind.

Wenn ich mal den Fußgängerüberweg in der Helmholtzstraße in der Nähe der Ausfahrt des früheren BVG-Betriebshofes herauspicke, wird dieser durch die Lage hinter der Kurve erst richtig inkl. daneben liegendem Fußweg sichtbar, wenn man ca. 40m entfernt ist. 40m entsprechen dem Anhalteweg bei 50 km/h und normaler Bremsung: 15m Reaktionsweg + 25m Bremsweg. Wer dort mit 50 km/h fährt, geht also von sich aus davon aus, im Zweifel eine Gefahrenbremsung hinlegen zu müssen: [www.google.com]
Zitat
Adenosin
[...]
Gleichzeitig dieser tragische Unfall am Zebrastreifen an der Ecke Köpenicker Straße / Dankratstraße:
Auf der Köpenicker Straße ist Tempo 50 - zynischer geht es eigentlich kaum.

tagesspiegel.de



Ich finde es eh erstaunlich, dass vor Zebrastreifen Tempo 50 erlaubt ist.
Ich erlebe mittlerweile gelegentlich Autofahrer, die mich empört und vorwurfsvoll anschauen, wenn sie wegen mir abbremsen müssen, weil ich recht zielstrebig auf die Straße laufe* - ist das nur mein Gefühl, oder wissen die tatsächlich nicht, dass sie dort halten müssen?


* was ich mir unbedingt abgewöhnen sollte...

Ich erlebe auch eine zunehmende Ignoranz an Zebrastreifen. Ich laufe auch sehr bestimmt drauf zu, sofern das baulich überhaupt möglich ist, aber immer so, dass ich notfalls noch stoppen kann, wenn es die fahrzeugführende Person nicht tut. Was ich mir da schon die Stimme aus dem Hals gebrüllt habe...

Es gibt da auch kein Muster. Es war auch schon die Mutter mit Kind auf dem Beifahrersitz, aber natürlich genauso der "Klassiker" Taxi/Uber.

Besonders schön ist es auch, wenn direkt hinter dem Zebrastreifen (oder 5m davor) ein Transporter oder gar LKW parkt und damit die Sichtbarkeit deutlich einschränkt.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Helmholtzstr. ist doch 30(?)
Zitat
Arnd Hellinger
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DerMichael
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Alter Köpenicker
Zitat
DerMichael
Das ist ne grüne Diktatur1!!elf. Da kannst nichts dagegen machen.

Diesen Herren würde ich gerne fragen, um was für eine Diktatur es sich handelt, die die ganze Stadt mit Parkplätzen zupflastert?

Es zeigt halt schön, wie sehr die AfD und die CDUzusamnen mit der BILD die ganze Diskussionskultur schon verschoben haben. Es geht nicht mehr um sinnvolle Aufteilung des begrenzten Raums, sondern nur noch um Rechthaberei und Deutungshoheit. Und alles, was mir nicht gefällt, muss ja Diktatur sein!

Das kann mensch ja so sehen, aber begibst Du Dich, indem Du der Gegenseite eine solche Denke unterstellst, nicht mental auf exakt dasselbe Niveau...?

Zitat
DerMichael
Als ob es in einem funktionierenden Staat keine Regeln geben darf, damit ein Gemeinwesen überhaupt funktionieren kann.

Klar muss es solche Regeln geben und es gibt sie ja.

Allerdings beinhalten diese auch, dass mensch Ansichten sowie vorgetragene Bedarfe der jeweiligen Gegenseiten zunächst einmal respektvoll zur Kenntnis nimmt und inhaltlich darauf eingeht, statt sofort Keulen wie "Diktatur", "Klimaleugnung" oder "Inkaufnahme von Todesfällen" zu schwingen. Stattdessen müssten Verfechtende des Umweltverbundes m. E. schon von Beginn solcher Projekte an klar und einfach nachvollziehbar herausarbeiten, dass - und warum genau - von der jeweils geplanten Maßnahme letztlich Alle profitieren...

Das funktioniert aber wiederum nur, wenn mensch dann auch das lokal vorgesehene Konzept möglichst synchron gesamthaft realisiert - also nicht bloß irgendwo ein paar Poller aufstellt sowie provisorisch Sperrflächen abmarkiert, aber die bauliche Umgestaltung des Straßenraums (Teilentsiegelung, Gehwegvorstreckungen, Fahrbahnkissen...) nebst Einrichtung von Kiezbuslinien immer wieder auf "irgendwann später" verschiebt.

Aber gerade die CDU schwafelt doch immer von Öko-Diktatur. Siehe jetzt auch das Drama mit den Windrädern: die müssen weg, weil sie hässlich sind. Es ist doch das Narrativ, was Stettner und Co mit Hilfe des Springer-Verlags verbreiten: alles was nicht dem Auto nutzt, ist Diktatur. Da kann man doch noch so engagiert auftreten und Zusammenhänge erklären. Es wird direkt alles zerstört, damit sich die Leute ja nicht erst daran gewöhnen und vielleicht feststellen, dass es so schlimm, wie es immer propagiert wird, gar nicht ist. Die wollen es doch aus Prinzip nicht. Und wenn man argumentativ nicht weiterkommt, muss man halt den Sender diskreditieren und nur laut „Die Grüünään“ schreien. Irgendwann bleibt das halt in den Gehirnen hängen. Und das Vertrauen in die Lösungskompetenzen der Regierung gehen den Bach runter und es nützt nur der AfD.
Und da ist Klingbeil im Seevetal eben auch nicht anders.
Schöner Trashtalk mal wieder hier!

___
Gute Nacht, Forum!
Zitat
GraphXBerlin
Helmholtzstr. ist doch 30(?)

Ist das so? Kam mir zumindest aus Fußgänger- und Radfahrerperspektive, während ich dort gearbeitet habe, nie so vor.

Der Blick in Google Streetview zeigt mir, dass aus Richtung Dovestraße kommend direkt hinter dem Zebrastreifen Tempo 30 beginnt.
Zitat
Arnd Hellinger
Allerdings beinhalten diese auch, dass mensch Ansichten sowie vorgetragene Bedarfe der jeweiligen Gegenseiten zunächst einmal respektvoll zur Kenntnis nimmt und inhaltlich darauf eingeht, statt sofort Keulen wie "Diktatur", "Klimaleugnung" oder "Inkaufnahme von Todesfällen" zu schwingen. .

Ich verstehe dein Anliegen.

Nicht jeder, der gerne Auto fährt, ist gleich ein Abgasjunkie usw.

Allerdings: wenn wissenschaftlich erwiesen ist, dass z.B. Tempo 30 *wesentlich* die Zahl der Verkehrstoten und -verletzten gegenüber Tempo 50 reduziert, halte ich etwa "billigende Inkaufnahme von Todesfällen" für eine inhaltliche berechtigte Kritik. Und für den Umgang mit Erkenntnissen der Klimaforschung und der Stadtplanung (großflächig Wald abholzen für eine Schnellstraße) gilt schon ähnliches.
Zitat
Lopi2000
Zitat
GraphXBerlin
Helmholtzstr. ist doch 30(?)

Ist das so? Kam mir zumindest aus Fußgänger- und Radfahrerperspektive, während ich dort gearbeitet habe, nie so vor.

Der Blick in Google Streetview zeigt mir, dass aus Richtung Dovestraße kommend direkt hinter dem Zebrastreifen Tempo 30 beginnt.
Ja, ist nur die Dovestr. Eigentlich Quatsch da die Cauertstr. auch 30 ist.
Zitat
Arnd Hellinger
Stattdessen müssten Verfechtende des Umweltverbundes m. E. schon von Beginn solcher Projekte an klar und einfach nachvollziehbar herausarbeiten, dass - und warum genau - von der jeweils geplanten Maßnahme letztlich Alle profitieren...

Das funktioniert aber wiederum nur, wenn mensch dann auch das lokal vorgesehene Konzept möglichst synchron gesamthaft realisiert - also nicht bloß irgendwo ein paar Poller aufstellt sowie provisorisch Sperrflächen abmarkiert, aber die bauliche Umgestaltung des Straßenraums (Teilentsiegelung, Gehwegvorstreckungen, Fahrbahnkissen...) nebst Einrichtung von Kiezbuslinien immer wieder auf "irgendwann später" verschiebt.

Genau das passiert doch dort, hast du das Video komplett angeguckt? Um die Bäume nicht fällen zu müssen wird entsiegelt, das kommt allen zu Gute. Zusätzlich kommt die Verkehsberuhigung (weniger Lärm & Abgase) allen sich dort Aufhaltenden zu Gute. Die Fahrradstrasse und die Querungshilfen kommen den Schulkindern zu Gute und den (wie im Beitrag erwähnt) Menschen, die zu Fuß und Rad unterwegs sind, was im Bezirk (wenn man die zu Fuß zum ÖPNV Gehenden mitrechnet) 93% der Wege sind. 2/3 der Haushalte im Bezirk haben kein Auto.

Und was landet in den Medienberichten? DIE PARKPLÄTZE!!!!1! und der „Grünen-Diktatur“-Mann.
Zitat
marc-j
Zitat
Arnd Hellinger
Stattdessen müssten Verfechtende des Umweltverbundes m. E. schon von Beginn solcher Projekte an klar und einfach nachvollziehbar herausarbeiten, dass - und warum genau - von der jeweils geplanten Maßnahme letztlich Alle profitieren...

Das funktioniert aber wiederum nur, wenn mensch dann auch das lokal vorgesehene Konzept möglichst synchron gesamthaft realisiert - also nicht bloß irgendwo ein paar Poller aufstellt sowie provisorisch Sperrflächen abmarkiert, aber die bauliche Umgestaltung des Straßenraums (Teilentsiegelung, Gehwegvorstreckungen, Fahrbahnkissen...) nebst Einrichtung von Kiezbuslinien immer wieder auf "irgendwann später" verschiebt.

Genau das passiert doch dort, hast du das Video komplett angeguckt? Um die Bäume nicht fällen zu müssen wird entsiegelt, das kommt allen zu Gute. Zusätzlich kommt die Verkehsberuhigung (weniger Lärm & Abgase) allen sich dort Aufhaltenden zu Gute. Die Fahrradstrasse und die Querungshilfen kommen den Schulkindern zu Gute und den (wie im Beitrag erwähnt) Menschen, die zu Fuß und Rad unterwegs sind, was im Bezirk (wenn man die zu Fuß zum ÖPNV Gehenden mitrechnet) 93% der Wege sind. 2/3 der Haushalte im Bezirk haben kein Auto.

Und was landet in den Medienberichten? DIE PARKPLÄTZE!!!!1! und der „Grünen-Diktatur“-Mann.

Dann muss mensch halt "die Medien" (hier also die Beschäftigten des rbb) gezielt durch Anrufe, E-Mails, Webkommentare etc. auf deren unsauberes Arbeiten hinweisen. Da bei Fernsehbeiträgen die Namen der jeweils Verantwortlichen regelmäßig eingeblendet werden, sollte derlei jetzt auch keine unlösbare Herausforderung darstellen...

Viele Grüße
Arnd
Zitat
Arnd Hellinger
Zitat
marc-j
Zitat
Arnd Hellinger
Stattdessen müssten Verfechtende des Umweltverbundes m. E. schon von Beginn solcher Projekte an klar und einfach nachvollziehbar herausarbeiten, dass - und warum genau - von der jeweils geplanten Maßnahme letztlich Alle profitieren...

Das funktioniert aber wiederum nur, wenn mensch dann auch das lokal vorgesehene Konzept möglichst synchron gesamthaft realisiert - also nicht bloß irgendwo ein paar Poller aufstellt sowie provisorisch Sperrflächen abmarkiert, aber die bauliche Umgestaltung des Straßenraums (Teilentsiegelung, Gehwegvorstreckungen, Fahrbahnkissen...) nebst Einrichtung von Kiezbuslinien immer wieder auf "irgendwann später" verschiebt.

Genau das passiert doch dort, hast du das Video komplett angeguckt? Um die Bäume nicht fällen zu müssen wird entsiegelt, das kommt allen zu Gute. Zusätzlich kommt die Verkehsberuhigung (weniger Lärm & Abgase) allen sich dort Aufhaltenden zu Gute. Die Fahrradstrasse und die Querungshilfen kommen den Schulkindern zu Gute und den (wie im Beitrag erwähnt) Menschen, die zu Fuß und Rad unterwegs sind, was im Bezirk (wenn man die zu Fuß zum ÖPNV Gehenden mitrechnet) 93% der Wege sind. 2/3 der Haushalte im Bezirk haben kein Auto.

Und was landet in den Medienberichten? DIE PARKPLÄTZE!!!!1! und der „Grünen-Diktatur“-Mann.

Dann muss mensch halt "die Medien" (hier also die Beschäftigten des rbb) gezielt durch Anrufe, E-Mails, Webkommentare etc. auf deren unsauberes Arbeiten hinweisen. Da bei Fernsehbeiträgen die Namen der jeweils Verantwortlichen regelmäßig eingeblendet werden, sollte derlei jetzt auch keine unlösbare Herausforderung darstellen...

Man hat ja im Studio-Interview gut gesehen wie erfolgreich das funktioniert. Der Hinweis auf die extrem geringe Autonutzung im Bezirk (8% der Wege) wurde mit der Frage nach einem Parkhaus als Ersatz für die Parkplätze bedacht. Von welchem Geld? Auf welchen Flächen? Und warum überhaupt? Egal! Hauptsache Aufregung brumm brumm.
Die "Abendschau" berichtete gestern über die geplanten (oder auch nicht geplanten) Gebühren für das Anwohner:innenparken. Aute Bonde schlägt wohl 80-120 Euro pro Jahr vor (also mit ein bisschen Glück pro Monat etwas mehr als die Kosten einer Tageskarte AB), von stadtweiten Kosten scheint überhaupt keine Rede zu sein. Rote CDU und Deutsche Umwelthilfe fordern mehr.

Bei den Straßeninterviews mal wieder das übliche Spielchen: es wird niemand befragt, der sich eindeutig für höhere Gebühren ausspricht. Subtext: "Das Volk ist dagegen, die Politik ist dafür!".
Zitat
def
Die "Abendschau" berichtete gestern über die geplanten (oder auch nicht geplanten) Gebühren für das Anwohner:innenparken. Aute Bonde schlägt wohl 80-120 Euro pro Jahr vor (also mit ein bisschen Glück pro Monat etwas mehr als die Kosten einer Tageskarte AB), von stadtweiten Kosten scheint überhaupt keine Rede zu sein. Rote CDU und Deutsche Umwelthilfe fordern mehr.

Bei den Straßeninterviews mal wieder das übliche Spielchen: es wird niemand befragt, der sich eindeutig für höhere Gebühren ausspricht. Subtext: "Das Volk ist dagegen, die Politik ist dafür!".

Neulich gab es im Freundeskreis eine ziemlich hitzige Diskussion über Anwohnerparken. Ich selbst bin dafür, die Gebühr auf etwa 240 € für zwei Jahre anzuheben, und ja, ich habe selbst ein Auto und wäre direkt betroffen. Sofort ging das große Empören los: „Viel zu teuer!“, „Das ist doch unverschämt!“, ihr kennt das ja.

Ich hab dann mal tief Luft geholt, freundlich gelächelt und gesagt: Leute, mal rechnen. 240 € für zwei Jahre, das sind gerade mal 10 € im Monat, also ca. 33 Cent pro Tag. Weniger als ein Kaffee, weniger als das, was ihr jeden Monat für Netflix, Disney Plus oder andere Abos zahlt. Und Besucher:innen zahlen in Friedrichshain für eine Stunde Parken locker 2 €.

Und mal ehrlich: die aktuellen 10,20 € pro Jahr sind einfach ein Witz. Fast mehr Kosten für die Verwaltung als Nutzen. Wer die Mobilitätswende ernst nimmt, muss sehen, dass solche Minigebühren keinerlei Anreiz schaffen, das Auto stehen zu lassen. In vielen anderen Städten gibt es City-Maut oder deutlich höhere Anwohnergebühren. Mit Erfolg! Die Leute parken bewusster, es gibt weniger Chaos auf den Straßen und die Umwelt profitiert spürbar.

Ich hab dann noch erklärt, dass eine realistische Gebühr nicht nur Fairness für alle Anwohner schafft, sondern auch die städtische Luft sauberer macht, den Suchverkehr reduziert und insgesamt mehr Ruhe in den Kiezen bringt.

Am Ende haben sie mir zugestimm. Es war wirklich interessant zu beobachten, wie schnell Empörung in Verständnis umschlagen kann, wenn man die Zahlen mal auf den Alltag herunterbricht. Anwohnerparken klingt auf den ersten Blick immer nach „zu teuer“, aber im Alltag ist es eigentlich kaum der Rede wert – und der Mehrwert für die Stadt ist riesig im Vergleich zu den lächerlichen 10 € pro Jahr, die bisher verlangt werden.

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Tscheynsch hier vor Ju-Tu wis Sörvis tu Exebischn-Raunds änd Olümpick-Staydium
@LariFari

Sehr gut sachlich vorgetragen. Trotz, dass ich in meinem Kiez in Steglitz nicht betroffen bin stimme ich Dir uneingeschränkt zu. Weshalb allerdings du, Besitzer eines Automobils, kein Abgasjunkie bist, ich aber schon, entzieht sich meiner belustigten Kenntnis.
Zitat
LariFari
Neulich gab es im Freundeskreis eine ziemlich hitzige Diskussion über Anwohnerparken. Ich selbst bin dafür, die Gebühr auf etwa 240 € für zwei Jahre anzuheben, und ja, ich habe selbst ein Auto und wäre direkt betroffen. Sofort ging das große Empören los: „Viel zu teuer!“, „Das ist doch unverschämt!“, ihr kennt das ja.

Ich hab dann mal tief Luft geholt, freundlich gelächelt und gesagt: Leute, mal rechnen. 240 € für zwei Jahre, das sind gerade mal 10 € im Monat, also ca. 33 Cent pro Tag. Weniger als ein Kaffee, weniger als das, was ihr jeden Monat für Netflix, Disney Plus oder andere Abos zahlt. Und Besucher:innen zahlen in Friedrichshain für eine Stunde Parken locker 2 €.

Und mal ehrlich: die aktuellen 10,20 € pro Jahr sind einfach ein Witz. Fast mehr Kosten für die Verwaltung als Nutzen. Wer die Mobilitätswende ernst nimmt, muss sehen, dass solche Minigebühren keinerlei Anreiz schaffen, das Auto stehen zu lassen. In vielen anderen Städten gibt es City-Maut oder deutlich höhere Anwohnergebühren. Mit Erfolg! Die Leute parken bewusster, es gibt weniger Chaos auf den Straßen und die Umwelt profitiert spürbar.

Ich hab dann noch erklärt, dass eine realistische Gebühr nicht nur Fairness für alle Anwohner schafft, sondern auch die städtische Luft sauberer macht, den Suchverkehr reduziert und insgesamt mehr Ruhe in den Kiezen bringt.

Am Ende haben sie mir zugestimm. Es war wirklich interessant zu beobachten, wie schnell Empörung in Verständnis umschlagen kann, wenn man die Zahlen mal auf den Alltag herunterbricht. Anwohnerparken klingt auf den ersten Blick immer nach „zu teuer“, aber im Alltag ist es eigentlich kaum der Rede wert – und der Mehrwert für die Stadt ist riesig im Vergleich zu den lächerlichen 10 € pro Jahr, die bisher verlangt werden.

Genau das ist die Methode, die ich hier die ganze Zeit vorzuschlagen versuche.

Viele Grüße
Arnd
Was ich noch dazu immer denke ist, dass es doch für alle die einen Parkplatz möglichst schnell finden möchten umso besser ist, desto weniger Autos dauerhaft rumstehen (Wochenendautos, Wohnmobile, etc.). Und dafür muss es ja schon etwas teurer sein, damit sich entweder ein Privatstellplatz oder Carsharing/Mietwagen halbwegs lohnt.
Zitat
marc-j
Was ich noch dazu immer denke ist, dass es doch für alle die einen Parkplatz möglichst schnell finden möchten umso besser ist, desto weniger Autos dauerhaft rumstehen (Wochenendautos, Wohnmobile, etc.). Und dafür muss es ja schon etwas teurer sein, damit sich entweder ein Privatstellplatz oder Carsharing/Mietwagen halbwegs lohnt.

Zumal mir jetzt keine einzige Hausverwaltung in dieser Stadt bekannt wäre, die ihren Wohnungsmietenden oder -besitzenden die jeweils hauseigenen Parkplätze oder ggf. Tiefgaragenplätze für 10,25 € pro Jahr zu überlassen bereit wäre. Komischerweise regt sich die autofahrende Klientel dort über den beispielsweise von der landeseigenen H***** aufgerufenen dreifachen Monatspreis einer VBB-Umweltkarte "Berlin AB" überhaupt nicht auf...

Viele Grüße
Arnd
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