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Re: Verkehrspolitik in Berlin 19.08.2025 21:07 |
Zitat
Latschenkiefer
Zitat
Jay
Veraltet sind höchstens die verwendeten Komponenten, nicht die Technik an sich. Achszähler hatten damals noch nicht die Zuverlässigkeit, die sie heute haben. Und über das Level der Sicherheit kann man durchaus streiten. Ein Gleisstromkreis erfasst im Idealfall alle Fahrzeuge, also auch einen Zweiwegebagger (ZWB), der irgendwo eingegleist wird. Achszähler wirken nur punktuell am Einbauort und vergleichen ihre Werte untereinander. Beide können auf unterschiedliche Arten versagen. Gleisstromkreise sind unsicher bei Kleinfahrzeugen (GAF, ZWB, ...) und anfällig bei Sand auf dem Schienenkopf (da sind schon ganze S-Bahnen "verschwunden"). Achszähler arbeiten für sich zuverlässig, haben aber eine höhere Fehlergefahr in der menschlichen Komponente. Nimmt der Fahrdienstleiter die Hilfshandlung "Achszählergrundstellung" vor, verschwinden ebenfalls ganze Züge. Problem ist analog: Kleinfahrzeuge werden nicht immer zuverlässig erfasst.
Ein weiterer Punkt:
Gleisstromkreise sind deutlich aufwändiger in der Instandhaltung, weil man bei der Entstörung wieder die richtige Frequenz einmessen muss. Das dauert eher Stunden als Minuten. Zudem sind Gleisstromkreise sehr anfällig gegen Verschmutzungen der Gleise, weil nämlich dann Strom fließt wo keiner fließen soll.
Stand der Technik ist daher seit Ende der 1990er Jahre, dass Gleisstromkreise neu nur noch in stark frequentierten Stammstrecken der S-Bahn neu gebaut werden. Dort überwog nämlich der betriebliche Vorteil gegenüber der Achszählgrundstellung.
Bei den neuen Stellwerken SIMIS D (seit 2011) werden keine Gleisstromkreise mehr verwendet. Es gibt sie zwar noch, man hat sie aber nie für diese Bauform zugelassen. Es werden daher nur noch Achszähler verwendet. Auf diversen Strecken der S-Bahn wollte man Gleisstromkreise durch Achszähler ersetzen, aber so weit mir bekannt, ist das noch nirgendwo flächendeckend umgesetzt worden.
Bei ESTW rechnet man mit einer Lebensdauer von etwa 40 Jahren. Die ältesten ESTW von 1992 / 1993 - Wannsee und Westkreuz - müssen daher in absehbarer Zeit bereits ersetzt werden.
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Re: Verkehrspolitik in Berlin 19.08.2025 22:41 |
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Re: Verkehrspolitik in Berlin 19.08.2025 23:12 |
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Re: Verkehrspolitik in Berlin 19.08.2025 23:28 |
Zitat
Peter Neumann
Die Tochter des Getöteten war eine gute Schülerin, die sich auf ihr Abitur vorbereitete, so der Fachanwalt für Verkehrsrecht. „Ihre Leistungen haben gelitten. Heute ist sie versetzungsgefährdet.“ Die Jugendliche habe „Verlustängste“ in Bezug auf ihre Mutter. Die Ehefrau des Unfallopfers, der Alleinverdiener der Familie war, sei nach einem Suizidversuch und Klinikaufenthalten bis heute in psychologischer Behandlung.
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Re: Verkehrspolitik in Berlin 20.08.2025 01:02 |
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Re: Verkehrspolitik in Berlin 20.08.2025 06:24 |
Zitat
marc-j
Der Unfallhergang war wohl vermutlich so, dass ein Taxi auf einer Sperrfläche links des Radwegs hielt, der Radfahrer dann einem auf der Kreuzung von rechts auf den Radweg gerollten Fahrzeug ausweichen musste, daher weit links fuhr und dann die Tür geöffnet wurde.
Der Unfall hätte also gar nicht passieren können, würde man sich an die StVO halten. Der Taxi-Fahrer („ich wollte den Verkehr nicht behindern“) hätte dort gar nicht stehen dürfen, das andere Fahrzeug hätte den Radfahrer nicht zum Ausweichen nötigen dürfen.
Links des Radwegs ist nämlich extra ein Sicherheitsstreifen zu den parkenden Autos und ihren Türen markiert.
Es kamen also ganz typische Berliner Vorgänge zusammen. Autos halten da wo sie nicht halten dürfen, Autos rollen an Kreuzungen auf den Radweg weil die Leute nicht gucken oder mit dem Stadtverkehr überfordert sind. Und am Ende ist wieder jemand tot, Unfall, kann man nix machen.
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Re: Verkehrspolitik in Berlin 20.08.2025 07:53 |
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Re: Verkehrspolitik in Berlin 20.08.2025 08:34 |
Zitat
marc-j
Links des Radwegs ist nämlich extra ein Sicherheitsstreifen zu den parkenden Autos und ihren Türen markiert.
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Re: Verkehrspolitik in Berlin 20.08.2025 09:17 |
Zitat
M48er
Zitat
marc-j
Der Unfallhergang war wohl vermutlich so, dass ein Taxi auf einer Sperrfläche links des Radwegs hielt, der Radfahrer dann einem auf der Kreuzung von rechts auf den Radweg gerollten Fahrzeug ausweichen musste, daher weit links fuhr und dann die Tür geöffnet wurde.
Der Unfall hätte also gar nicht passieren können, würde man sich an die StVO halten. Der Taxi-Fahrer („ich wollte den Verkehr nicht behindern“) hätte dort gar nicht stehen dürfen, das andere Fahrzeug hätte den Radfahrer nicht zum Ausweichen nötigen dürfen.
Links des Radwegs ist nämlich extra ein Sicherheitsstreifen zu den parkenden Autos und ihren Türen markiert.
Es kamen also ganz typische Berliner Vorgänge zusammen. Autos halten da wo sie nicht halten dürfen, Autos rollen an Kreuzungen auf den Radweg weil die Leute nicht gucken oder mit dem Stadtverkehr überfordert sind. Und am Ende ist wieder jemand tot, Unfall, kann man nix machen.
Meines Erachtens saß da auch eher der falsche vor Gericht. Auch wenn die Handlung des Türöffnens vom Fahrgast des Taxis ausging, trägt m.E. der Taxifahrer die Hauptverantwortung. Er fuhr auf die Sperrfläche und ließ dort einen Fahrgast aussteigen. Er ließ den Fahrgast über den Radweg aussteigen, warnte ihn wohl nicht vor dem Radweg und kontrollierte nicht den Aussteigevorgang.
Zitat Peter Neumann
Er habe falsch geparkt und hätte den Fahrgast zur Vorsicht mahnen müssen. Doch Gerichtsurteile schließen eine Haftung aus, so Peter Zuriel.
Mich würde sehr interessieren, ob sich die benannten Gerichtsurteile auch wirklich auf Fälle beziehen, wo der Taxifahrer falsch auf Sperrflächen gehalten hat.
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Re: Verkehrspolitik in Berlin 20.08.2025 09:49 |
Zitat
Taari
Was Taxifahrer so tagtäglich im Straßenverkehr abziehen, hat eigentlich nur noch Gewalt als Antwort verdient. Mir geht da so der Puls. Diese permanente - jedes einzelne Mal zu 100% vorhersehbare - Gefährdung von Leib und Leben aller Verkehrsteilnehmer, meistens der anderen, oft auch das eigene und das der Fahrgäste, permanente Ignorieren nahezu sämtlicher Verkehrsregeln und das provokante, asoziale Verhalten...
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Re: Verkehrspolitik in Berlin 20.08.2025 10:45 |
Zitat
M48er
Meines Erachtens saß da auch eher der falsche vor Gericht. Auch wenn die Handlung des Türöffnens vom Fahrgast des Taxis ausging, trägt m.E. der Taxifahrer die Hauptverantwortung. Er fuhr auf die Sperrfläche und ließ dort einen Fahrgast aussteigen. Er ließ den Fahrgast über den Radweg aussteigen, warnte ihn wohl nicht vor dem Radweg und kontrollierte nicht den Aussteigevorgang.
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Re: Verkehrspolitik in Berlin 20.08.2025 10:48 |
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Re: Verkehrspolitik in Berlin 20.08.2025 10:59 |
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Re: Verkehrspolitik in Berlin 20.08.2025 11:02 |
Zitat
Philipp Borchert
Willst Du uns erzählen, das Halten auf der Sperrfläche sei kein Fehlverhalten ("nach Deiner Meinung ein Fehlverhalten")?
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Re: Verkehrspolitik in Berlin 20.08.2025 11:22 |
Zitat
TomB
Anwohnerparkausweise - bald teurer, dafür in mehreren Zonen gültig.
[www.rbb24.de]
Die Pflege Angehöriger wird als Beispiel genannt, aber ich wette eine Vereinsmitgliedschaft (Ehrenamt!) und der Arbeitsplatz werden weitere Gründe sein.
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Re: Verkehrspolitik in Berlin 20.08.2025 11:58 |
Zitat
Latschenkiefer
Zitat
TomB
Anwohnerparkausweise - bald teurer, dafür in mehreren Zonen gültig.
[www.rbb24.de]
Die Pflege Angehöriger wird als Beispiel genannt, aber ich wette eine Vereinsmitgliedschaft (Ehrenamt!) und der Arbeitsplatz werden weitere Gründe sein.
Es ist nur eine "Idee" von Frau Bonde und dient vermutlich lediglich dazu, die Diskussion von der Erhöhung der Parkgebühren abzulenken.
Zitat
Tagesspiegel
Verkehrsverwaltung will Tempo 50 vor Kitas: CDU-Fraktion widerspricht der eigenen Senatorin
An mehreren Berliner Hauptstraßen, an denen bald wieder Tempo 50 gelten soll, liegen nach Tagesspiegel-Recherchen Kitas. Die Senatsverkehrsverwaltung sieht darin kein Problem, SPD und CDU schon.
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Re: Verkehrspolitik in Berlin 20.08.2025 12:57 |
Zitat
Latschenkiefer
Zitat
TomB
Anwohnerparkausweise - bald teurer, dafür in mehreren Zonen gültig.
[www.rbb24.de]
Die Pflege Angehöriger wird als Beispiel genannt, aber ich wette eine Vereinsmitgliedschaft (Ehrenamt!) und der Arbeitsplatz werden weitere Gründe sein.
Es ist nur eine "Idee" von Frau Bonde und dient vermutlich lediglich dazu, die Diskussion von der Erhöhung der Parkgebühren abzulenken.
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Re: Verkehrspolitik in Berlin 20.08.2025 13:31 |
Zitat
Latschenkiefer
Zitat
TomB
Anwohnerparkausweise - bald teurer, dafür in mehreren Zonen gültig.
[www.rbb24.de]
Die Pflege Angehöriger wird als Beispiel genannt, aber ich wette eine Vereinsmitgliedschaft (Ehrenamt!) und der Arbeitsplatz werden weitere Gründe sein.
Es ist nur eine "Idee" von Frau Bonde und dient vermutlich lediglich dazu, die Diskussion von der Erhöhung der Parkgebühren abzulenken.
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Re: Verkehrspolitik in Berlin 20.08.2025 14:16 |
Zitat
Arnd Hellinger
Wo bleibt eigentlich die Planauslage für Mahlsdorf?
Zitat
Arnd Hellinger
Wie geht es am Ostkreuz bzw. in Friedrichshain konkret weiter?
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Arnd Hellinger
Was machen die LSA-Vorrangschaltungen?
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Arnd Hellinger
Erteilt der Aufgabenträger DB InfraGO den verbindlichen Auftrag, hinreichend Ersatzteile für LST-Anlagen der S-Bahn vorzuhalten...?
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Re: Verkehrspolitik in Berlin 20.08.2025 14:23 |
Zitat
TomB
Anwohnerparkausweise - bald teurer, dafür in mehreren Zonen gültig.
[www.rbb24.de]
Die Pflege Angehöriger wird als Beispiel genannt, aber ich wette eine Vereinsmitgliedschaft (Ehrenamt!) und der Arbeitsplatz werden weitere Gründe sein.
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Arnd Hellinger
Braucht der Bögl Max denn keine Prokuristin, Handlungsreisende, Hausdame oder so?