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Verkehrspolitik in Berlin
geschrieben von krickstadt 
Den Namen Lucas Schaal sollte man sich merken. Denn eine E-Mail dieses Abgeordneten an die Verkehrssenatorin reichte offenbar aus, um sämtliche neuen Kiezblockprojekte in Mitte zu stoppen. Der Bezirk Mitte wusste allerdings von nichts und vergab weiterhin Aufträge an ein Planungsbüro, deren Erfüllung nun wohl eingeklagt wird.
Ist doch alles von den Wählern so gewollt. Wer bei der letzten Wahl sein Kreuz bei CDU, FDP, AfD oder SPD gemacht hat, musste wissen, dass alles auf Vorfahrt Auto umgeleitet wird.

Das einzige, was man versuchen könnte, ist die Verkehrssenatorin auch nominell in Stettners Tippse umzubenennen. Mit entsprechender Kürzung des Gehaltes.
Unabgesprochene Planungs- und Finanzierungsstopps, Handeln entgegen der Warnungen der Ämter und Verkehrsexperten und dann noch Steuergelder durch Vertragsstrafen in den Sand setzen.

Aber die Verbotspartei sollen die Grünen sein! Kannste dir nicht ausdenken.
Das alles ist doch angesichts der Wirtschaftsmisere derzeit nur allzu logisch. Man will die Dominanz des Autos zurückholen. Mit Fahradstraßen und Kiezblocks dürfte das nicht gelingen. Die Rolle der Grünen in der Vergangenheit will ich nicht beleuchten. Hüst.
Zitat
Heidekraut
Das alles ist doch angesichts der Wirtschaftsmisere derzeit nur allzu logisch. Man will die Dominanz des Autos zurückholen. Mit Fahradstraßen und Kiezblocks dürfte das nicht gelingen. Die Rolle der Grünen in der Vergangenheit will ich nicht beleuchten. Hüst.

Klar, man kann die Dominanz des Autos wieder mehr ausbauen. Was man dann allerdings nicht bekommt:

-fließenden Verkehr
-sicheren Verkehr
-gute Luft
-eine lebenswerte Stadt
-mehr Investitionen in die Stadt, denn permanenter Stau vertreibt Investoren

Zudem werden dann die Leute, die es sich leisten können wieder vermehrt ins Umland ziehen, woraus dann noch mehr Autoverkehr folgt.

Dann verdienen wir in Berlin noch nichtmal besonders viel am Auto, das Geld geht dann halt nach Wolfsburg oder China.

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Zitat
Tagesspiegel
Kosten für Verwaltung sind viel höher als Einnahmen: Berlin macht Millionenverlust mit Anwohnerparkausweisen

„Unter Rot-Rot-Grün sträubte sich vor allem die SPD gegen höhere Preise fürs Anwohnerparken. Aktuell ändert sich wegen der CDU nichts an der derzeitigen Situation. Dabei lagen die Kosten bis 2008 sogar deutlich höher, bei seinerzeit 50,10 Euro für zwei Jahre.
(…) In Bonn liegt der Preis bei 300 Euro. In Münster kostet die Vignette 260 Euro, in Freiburg 200 Euro und in Köln bis zu 120 Euro – pro Jahr.“

[www.tagesspiegel.de]



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 13.10.2025 06:17 von marc-j.
Zum Glück sind wir Geberland im Länderfinanzausgleich und nicht auf jeden Euro angewiesen :o)
Die schwarze CDU legt mal wieder die Platte "Zugangskreuze an U-Bahnhöfen" auf. Bezahlen sollen es natürlich der ÖV-nutzende Pöbel über höhere Fahrpreise selbst (während höhere, wenigstens kostendeckende Parkgebühren weiterhin sabotiert werden). Die rote CDU ist dagegen - was ich von der plötzlichen Kritik an der geliebten Schwesterpartei just elf Monate vor der Abgeordnetenhauswahl halte, habe ich eben schon im anderen Thread geschrieben.
Na ist doch super. Wenn das Geld für die Kreuze weg ist, gibt’s weniger Geld für Straßenbahnen und so kann die CDU wieder damit punkten, etwas für die „Sicherheit“ getan zu haben. Nicht, dass demnächst alle die, die nun kein Bürgergeld mehr bekommen, die U-Bahnhöfe besiedeln.
Zitat
DerMichael
Na ist doch super. Wenn das Geld für die Kreuze weg ist, gibt’s weniger Geld für Straßenbahnen und so kann die CDU wieder damit punkten, etwas für die „Sicherheit“ getan zu haben.

Der ÖV-nutzende Pöbel soll gefälligst noch auf dem Weg zur U-Bahn vom richtigen Verkehr gefährdet werden und nicht von irgendwelchen Gestalten in der U-Bahn.
Zitat
def
Die schwarze CDU legt mal wieder die Platte "Zugangskreuze an U-Bahnhöfen" auf.

Und das soll jetzt bitte wer mit wessen Geld genau bezahlen? Wie wird dann etwa der Zugang für Menschen geregelt, die von Gesetzes wegen überhaupt keine Tickets benötigen wie etwa Behinderte oder Polizeibeamte...?

Die andere Frage wäre, ob sich durch derartige Systeme überhaupt irgendwo Einsparungen erzielen lassen - ohne Wartung und Instandhaltung funktionieren solche Zugangssperren selbst an Flughäfen mit üblicherweise deutlich gesitteterem Publikum nur wenige Tage. Herr Stettner täte also erheblich besser daran, sich mehr um die _realen_ Probleme unserer Stadt zu kümmern.

Viele Grüße
Arnd
Zitat
def
Zitat
DerMichael
Na ist doch super. Wenn das Geld für die Kreuze weg ist, gibt’s weniger Geld für Straßenbahnen und so kann die CDU wieder damit punkten, etwas für die „Sicherheit“ getan zu haben.

Der ÖV-nutzende Pöbel soll gefälligst noch auf dem Weg zur U-Bahn vom richtigen Verkehr gefährdet werden und nicht von irgendwelchen Gestalten in der U-Bahn.

Warum sollten diese Gestalten denn bitte keinen Fahrschein haben oder ggf. übers Drehkreuz springen, zum Ausgang reingehen oder sich sonstwie Zugang verschaffen?

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Waren die Leute, die das fordern, jemals in Paris? (Disclaimer, mein Stand ist ein paar Jahre alt, würde mich freuen, falls dort jemand ein Update hat):

Dort wird an den Absperrungen fröhlich druntergesprungen und drübergeklettert und das größte Einfallstor ist systemimmanent: da Menschen mit Gepäck, Rollstuhl, Kinderwagen nunmal nicht durch die Vereinzelungsanlagen passen, gibt es extra Tore, vor denen sich dann immer schön Menschen stauen, die drauf warten, dass jemand aufmacht und sobald das passiert, strömen zwanzig durch. Außer man bewacht jedes Tor, das sind dann vielleicht so zwei Stellen pro Bahnhof im Drei-Schicht-Betrieb. Aber wer dafür Fantastillionen an Baukosten aufbringen will, interessiert sich wohl eher nicht für solche Details.
Es geht doch nicht darum, etwas zu tun, was wirklich funktioniert, sondern so zu tun, dass man sich kümmert und sinnlos Grld zu verbrennen, damit es nicht auch noch sinnvoll eingesetzt werden könnte.
Das ist ausnahmsweise mal kein Zynismus sondern Beobachtung der CDU-Politik der letzten Jahre.
Zitat
vasarius
Außer man bewacht jedes Tor, das sind dann vielleicht so zwei Stellen pro Bahnhof im Drei-Schicht-Betrieb.

Das geht doch heute sicherlich mit KI. Ansonsten macht man halt abends, wie früher, Eingänge zu. Oder man schließt gleich ganze Bahnhöfe "wegen Personalmangel".

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Zitat
Arnd Hellinger

Und das soll jetzt bitte wer mit wessen Geld genau bezahlen? Wie wird dann etwa der Zugang für Menschen geregelt, die von Gesetzes wegen überhaupt keine Tickets benötigen wie etwa Behinderte oder Polizeibeamte...?

Die andere Frage wäre, ob sich durch derartige Systeme überhaupt irgendwo Einsparungen erzielen lassen - ohne Wartung und Instandhaltung funktionieren solche Zugangssperren selbst an Flughäfen mit üblicherweise deutlich gesitteterem Publikum nur wenige Tage. Herr Stettner täte also erheblich besser daran, sich mehr um die _realen_ Probleme unserer Stadt zu kümmern.

Haben wir den reale Probleme? Es wirkt gar nicht so angesichts der Themen, die diskutiert werden.
Vielleicht sollten Politiker auf Bundes- und Landesebene diesen Bericht lesen.

Niederländische Eisenbahn: Sozialer Gewinn von 1,33 Milliarden Euro, finanzieller Verlust von 141 Millionen Euro. Sie liefert der Gesellschaft einen 11-fachen (!!!!) Mehrwert gegenüber ihren Kosten.

Durch:
soziale Integration
Steigerung der Immobilienwerte in der Nähe von Bahnhöfen;
Wohlbefinden von Mitarbeitern und Verbrauchern;
produktive Nutzung der Reisezeit.

IsarSteve
Zitat
IsarSteve
Niederländische Eisenbahn: Sozialer Gewinn von 1,33 Milliarden Euro, finanzieller Verlust von 141 Millionen Euro. Sie liefert der Gesellschaft einen 11-fachen (!!!!) Mehrwert gegenüber ihren Kosten.
...

Als Zahlenmensch bin ich von solchen Berechnungen immer etwas hin und her gerissen:

Einerseits ist es sehr wichtig, darauf hinzuweisen, dass die Bahn als Unternehmen nicht nur ein Kostenfaktor ist, sondern volkswirtschaftlich auch als defizitäres Unternehmen wertvoll sein kann (bzw. auch ist.)

Andererseits hat so eine Berechnung naturgemäß immer irgendwelche Scheingenauigkeiten, die mit einfließen und hochgerechnet werden.

Einer der größten eingerechneten Effekte ist die Wertsteigerung von Immobilien in Bahnnähe: Hier wird sich auf eine Studie von 2006 bezogen, die aufzeigte, dass Immobilien um Umkreis von mehr als 0,25 km, aber weniger als 15,0 km Entfernung vom nächsten Bahnhof liegen, um 17,5% wertvoller sind als andere Immobilien. Dies wird auf die aktuelle Immobilienmarktentwicklung umgerechnet, die aber natürlich auch von langjährigen Niedrigzinsphasen und anderem beeinflusst wird. Dennoch wird der Wert von 17,5% offenbar genutzt, um einen Anteil der Immobilienwertsteigerungen inhaltlich der Bahn zuzuordnen.

Gleichzeitig finde ich auch die Monetarisierung von allen Details des "Volkswirtschaftens" bisweilen schwierig: Aus den Zahlen kann man z.B. errechnen, dass es volkswirtschaftlich als gleichwertig betrachtet wird, ob ein vollbesetzter ICE mit Businessreisenden ein Jahr lang jeden Tag 10 min Verspätung hat oder ob ein Mensch durch die Bahn getötet wird: 3.348.416 Euro.

Eigenartig finde ich auch, dass z.B. bezüglich der Umweltfolgen nur die Schäden/Kosten der Bahn angelastet werden, nicht aber die ökologischere Verkehrsmittelwahl der Fahrgäste als Vorteil mit in die Berechnung einfließt. Natürlich hat die Bahn einen gewissen ökologischen Fußabdruck, aber dieser gesamtgesellschaftlich deutlich problematischer aus, wenn alle Wege stattdessen jeweils mehr oder weniger allein in einem PKW zurückgelegt werden.

Vermutlich ist die Realität aber auch zu komplex, um sie in einem solchen Modell abzubilden. Insofern: schön, dass es solche Versuche gibt, den Betriebswirtschaftlern und vor allem den Politikern, die meinen, man sollte einen Staat oder eine Stadt wie ein Unternehmen führen, mal vorzurechnen, was in ihren üblichen Modellen alles unberücksichtigt bleibt.
Zitat
Lopi2000
Zitat
IsarSteve
Niederländische Eisenbahn: Sozialer Gewinn von 1,33 Milliarden Euro, finanzieller Verlust von 141 Millionen Euro. Sie liefert der Gesellschaft einen 11-fachen (!!!!) Mehrwert gegenüber ihren Kosten.
...

Als Zahlenmensch bin ich von solchen Berechnungen immer etwas hin und her gerissen:

Einerseits ist es sehr wichtig, darauf hinzuweisen, dass die Bahn als Unternehmen nicht nur ein Kostenfaktor ist, sondern volkswirtschaftlich auch als defizitäres Unternehmen wertvoll sein kann (bzw. auch ist.)

Andererseits hat so eine Berechnung naturgemäß immer irgendwelche Scheingenauigkeiten, die mit einfließen und hochgerechnet werden.

Eine in Süddeutschland durchgeführte Studie im Auftrag der Deutschen Bahn AG kommt zwar nicht auf so großen Mehrwert, bestätigt aber immerhin den dreifachen volkswirtschaftlichen Nutzen des ÖPNV gegenüber den Betriebskosten: [www.deutschebahn.com]

Die Studie steht hier vollständig zur Verfügung: [www.deutschebahn.com] (pdf-Datei, 1,4 MB)

so long

Mario



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 23.10.2025 02:49 von der weiße bim.
Mehr als zwei Jahre lang war es um die Friedrichstraße eher ruhig. Jetzt aber hat Brummbrumm-Ute ein "kleineres" Problem mit dem von ihrer eigenen Behörde erstellten "Masterplan" zum Verkehrskonzept für die Historische Mitte - Goethes "Zauberlehrling" lässt grüßen.

Dirk Stettner ist empört, Tino Schopf und Kristian Ronneburg zeigen sich erfreut...

Aber wann endlich wird Bonde der Bundesagentur für Arbeit zwecks Findung einer Anschlussverwendung zugeführt? Selbst als Rechtsanwältin halte ich die Dame nämlich eher für weniger geeignet.

Viele Grüße
Arnd
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