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Verkehrspolitik in Berlin
geschrieben von krickstadt 
Zitat
Nemo
Was funktioniert: Eine kaputte Beleuchtung oder einen verstopften Gulli melden - wird nach meinen Erfahrungen schnell erledigt.

Übers Ordnungsamt? Ja, das klappt immer wieder gut. Instandhaltung. Auch wichtig. Aber eben keine Veränderungen, Verbesserungen.


Ach ja, ein schönes Beispiel für Gefälligkeiten, so wie es zumindest ausschaut, mit denen kleine Initiativen oder die meisten Privatpersonen eben nicht so einfach dienen können oder möchten:
[checkpoint.tagesspiegel.de]

9.999 € (auch ein "Zufall", dass es nicht ein Euro mehr ist) vom Immoentwickler Primus an die SPD verbunden mit dem schönen, im TSP zitierten Satz: "Sie können mich bei Fragen und Anregungen gerne direkt ansprechen". Nur zu gut, dass Giffey jetzt Bausenatorin werden möchte.
Zitat
Nordender
Naja von den Grünen haben sich auch viele was versprochen, ich auch, stattdessen kam man ständig mit Fahrrädern an.

Wie ich diese abstrusen Zerrbilder hasse! (Sorry, soll jetzt nicht gegen dich gehen, aber ich höre das einfach viel zu oft).

Nein, die Grünen haben im Senat zwar viel von Fahrrädern geredet, genau wie sie von ÖPNV geredet haben! Gemacht haben sie hier wie dort ziemlich wenig. Wenn etwas pro Fahrrad kam, dann auf der Ebene mancher Bezirke.

Ich finde es so schlimm, wie viele Leute auf diese Propaganda aufspringen. Für manche ÖPNV-Freunde haben die Grünen angeblich das Fahrrad einseitig gefördert, für manche U-Bahn-Freunde haben sie angeblich die Straßenbahn zu sehr gefördert (hatten wir im Forum neulich erst grade).
Und natürlich führen sie einen entsetzlichen "Kulturkampf gegen das Auto".

Tatsächlich passiert ist so gut wie gar nichts.

Und nach wie vor trauen sich hunderttausende nicht aufs Rad, weil sie einfach Angst haben, in der Stadt zu fahren.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 03.04.2023 19:28 von Global Fisch.
Zitat
Global Fisch
Tatsächlich passiert ist so gut wie gar nichts.

Wie schon gesagt: wenn die Berliner Grünen den Abgasfreaks schon als radikal gelten, was sagen sie eigentlich zur Politik in anderen, richtigen Metropolen, Paris und London zum Beispiel?

London hat z.B. die Zahl der Autofahrenden im Zentrum seit 1999 um 64 % gesenkt - vierundsechzig Prozent, kein Tippfehler. Wie sie das gemacht haben? Durch "MITEINANDER!", "Alle mitnehmen", "Angebote statt Verbote"? Nein, durch eine Citymaut und einen Umbau der Infrastruktur zugunsten des Radverkehrs.

Zitat
Global Fisch
Und nach wie vor trauen sich hunderttausende nicht aufs Rad, weil sie einfach Angst haben, in der Stadt zu fahren.

+1



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 03.04.2023 20:02 von def.
Zitat
Global Fisch
Und nach wie vor trauen sich hunderttausende nicht aufs Rad, weil sie einfach Angst haben, in der Stadt zu fahren.

So siehts nämlich aus, ich würde mir im Traum z. B. nicht die Schönhauser antun.

Man hätte so viele nützliche Kleinigkeiten für den ÖPNV machen können, Vorrangschaltungen wieder aktivieren, Ordnungsämter sensiblisieren zum Freihalten von Bushaltestellen und ähnliches, Abmarkierungen von Gleisen und noch viel mehr. Stattdessen hat man den Fußgängern noch
E-Roller vor die Beine geworfen und keinen interessiert es, absolut niemand.

Da brauche ich keine Propaganda gegen grüne Verkehrspolitik, dafür haben die selbst gesorgt.
Ich schrieb ja schon mal: da hätte auch die CDU den Verkehrssenator stellen können, der hätte für den ÖPNV genauso wenig erzielt.
Zitat
Nordender
Ich schrieb ja schon mal: da hätte auch die CDU den Verkehrssenator stellen können, der hätte für den ÖPNV genauso wenig erzielt.

Naja, die CDU möchte praktisch den Straßenbahnausbau für die nächsten Jahre stark zurückfahren und dafür 500 verschiedene U-Bahn-Projekte prüfen. Wahrscheinlich werden wir rückblickend selbst die Günther als gute Verkehrssenatorin wahrnehmen. Und das will was heißen.
Zitat
Nordender
Stattdessen hat man den Fußgängern noch E-Roller vor die Beine geworfen und keinen interessiert es, absolut niemand.

Wann ist denn Andi Scheuer den Grünen beigetreten?

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Zitat
def
Zitat
Nordender
Ich schrieb ja schon mal: da hätte auch die CDU den Verkehrssenator stellen können, der hätte für den ÖPNV genauso wenig erzielt.

Naja, die CDU möchte praktisch den Straßenbahnausbau für die nächsten Jahre stark zurückfahren und dafür 500 verschiedene U-Bahn-Projekte prüfen. Wahrscheinlich werden wir rückblickend selbst die Günther als gute Verkehrssenatorin wahrnehmen. Und das will was heißen.

Der Vorteil ist immerhin: Berlin bleibt weiterhin Arbeitgeber für Verkehrsplaner (sei es verwaltungsintern oder über externe Büros) und muss beim nächsten Regierungswechsel nicht wieder alles neu aufbauen...
Zitat
Stichbahn
Zitat
Nemo
Was funktioniert: Eine kaputte Beleuchtung oder einen verstopften Gulli melden - wird nach meinen Erfahrungen schnell erledigt.

Übers Ordnungsamt? Ja, das klappt immer wieder gut. Instandhaltung. Auch wichtig. Aber eben keine Veränderungen, Verbesserungen.

Jesus, Maria und - werauchimmersichberufenfühlt

Natürlich ist "Ordnungsamt online" weder dafür vorgesehen noch geeignet, die Verkehrspolitik in dieser Stadt grundlegend zu verändern. Soviel sollte aber Jedem hier in diesem Forum klar sein... :-)

Was ich sagen wollte: Es hat zum Beispiel Jede'r von uns die Möglichkeit, online oder per Briefpost Petitionen zum gegenüber der U-Bahn bevorzugten Ausbau der Straßenbahn beim Abgeordnetenhaus einzureichen. Es ist ebenfalls niemand gehindert, sein/ihr lokales Wahlkreis-MdA persönlich anzuschreiben, anzurufen oder in dessen Sprechstunde zu erscheinen, um die Problematik von Angesicht zu Angesicht zu erörtern.

Wenn das mehrere Leute jeweils nicht nur einmal tun, macht das schon etwas mit den Mandatstragenden - man darf da halt wirklich nicht nur auf "die da oben" oder deren Erleuchtung durch den Heiligen Geist warten.

Aber ja, noch mehr ließe sich ohne Zweifel erreichen, starteten IGEB, DBV, ProBahn, VCD sowie die bei der BVG engagierten Gewerkschaften und ggf. weitere am Tram-Ausbau interessierte Verbände und Einzelpersonen endlich einmal eine gemeinsame (Unterschriften-)Aktion in dieser Angelegenheit. Oft wirkt nämlich schon die bloße Möglichkeit, ein Volksbegehren könne evtl. in einem erfolgreichen Volksentscheid münden, bei den Verantwortlichen wahre Wunder. Aber das funktioniert natürlich nur, wenn sich die genannten Interessenvertretenden auch wirklich mal zu gemeinsamem Handeln zusammenraufen.

Das kann dann natürlich auch bedeuten, von Siemens, Stadler, Alstom und/oder Gleis- und Fahrleitungslieferanten monetäre, logistische oder argumentative Unterstützung nicht grundsätzlich abzulehnen...

Viele Grüße
Arnd
Zitat
def

London hat z.B. die Zahl der Autofahrenden im Zentrum seit 1999 um 64 % gesenkt - vierundsechzig Prozent, kein Tippfehler. Wie sie das gemacht haben? Durch "MITEINANDER!", "Alle mitnehmen", "Angebote statt Verbote"? Nein, durch eine Citymaut und einen Umbau der Infrastruktur zugunsten des Radverkehrs.

...na endlich mal was konstruktives! In Oslo ist es auch ähnlich und unglaublich teuer.
Wo ist eigentlich das Problem es Berlin auch so zu machen?...allerdings hab ich London nicht allzuviele Radler gesehen :) egal.

Citymaut ist doch ne tolle Sache! ...und wenn man dann zB. auch noch die Anzahl der Personen im KFZ berücksichtigt.
Kameraüberwachung mit Erkennung der Anzahl der Personen die im Auto sitzt und daraus errechnet sich die Maut...tagesaktuell.
Dazu noch eine Mautabgabe für Online-Besteller...und keine Ausnahmen für Lieferverkehr.

wäre doch super...oder? Warum kann man nicht so etwas einfach mal machen?!...
Zitat
Nordender
Zitat
Global Fisch
Und nach wie vor trauen sich hunderttausende nicht aufs Rad, weil sie einfach Angst haben, in der Stadt zu fahren.

So siehts nämlich aus, ich würde mir im Traum z. B. nicht die Schönhauser antun.

Man hätte so viele nützliche Kleinigkeiten für den ÖPNV machen können, Vorrangschaltungen wieder aktivieren, Ordnungsämter sensiblisieren zum Freihalten von Bushaltestellen und ähnliches, Abmarkierungen von Gleisen und noch viel mehr. .

Da bin ich bei dir. RRG hat viele Chancen für Quick-Wins im ÖPNV-Bereich vertan. Neben den von dir genannten waren es auch solche Geschichten, wie dass ein DB-Konzernbeauftragter (CDU-Mitglied) dem Senat noch die Idee einer Regionalbahn nach Steglitz auf dem Silbertablett serviert. Nix da, will man nicht. (Wäre nicht extrem wichtig, aber einfach ein nice to have. Gerade jetzt, wo die fraglichen Züge in Wannsee auf dem Autobahnsteig verenden, wo man erst über die Brücke muss, um erstmal in den Bahnsteigtunnel zu kommen).

Aber nochmal: das ist im Radverkehr keinen Deut besser! Dass man mal 500 Meter Radweg leichter fertigkriegt, als 500 Meter Straßen- oder U-Bahn liegt in der Natur der Sache. Unterm Strich ist es genauso wenig, was rauskam.

Zitat

Stattdessen hat man den Fußgängern noch
E-Roller vor die Beine geworfen und keinen interessiert es, absolut niemand.

Dass das Bundes- und nicht Landespolitik ist, schrieb B-V 3313 hier schon.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 03.04.2023 22:52 von Global Fisch.
Zitat
angus_67

...na endlich mal was konstruktives! In Oslo ist es auch ähnlich und unglaublich teuer.
Wo ist eigentlich das Problem es Berlin auch so zu machen?...allerdings hab ich London nicht allzuviele Radler gesehen :) egal.

Citymaut ist doch ne tolle Sache! ...und wenn man dann zB. auch noch die Anzahl der Personen im KFZ berücksichtigt.
Kameraüberwachung mit Erkennung der Anzahl der Personen die im Auto sitzt und daraus errechnet sich die Maut...tagesaktuell.
Dazu noch eine Mautabgabe für Online-Besteller...und keine Ausnahmen für Lieferverkehr.

wäre doch super...oder? Warum kann man nicht so etwas einfach mal machen?!...

Okay, Antwort auf die erste Frage: Ja, das wäre wirklich super. Andere Städte zeigen eindrucksvoll, dass ein Zurückdrängen des MIV funktionieren kann und die Städte dadurch sogar lebenswerter werden. Coole Sache eigentlich.

Und zu der zweiten Frage: Ähm, meinst du das ernst?
Dann gebe ich dir eine ernste Antwort: Weil jahrzehntelange Lobby- und Marketingarbeit der Automobilbranche in vielen Köpfen den Gedanken verpflanzt hat, dass ein Leben ohne Auto zwar möglich, aber sinnlos ist.

Jede Partei, die eine für Autonutzer spürbare Citymaut fordern würde, müsste sich ernsthaft Sorgen machen, an der 5%-Hürde zu scheitern.
Zitat
Adenosin

Jede Partei, die eine für Autonutzer spürbare Citymaut fordern würde, müsste sich ernsthaft Sorgen machen, an der 5%-Hürde zu scheitern.

Nun da liegt wohl das eigentliche Problem! Immer diese Rücksicht auf die Wähler! Einfach mal machen und die nächsten 3Jahre abwarten.
Wenn sw/rt das macht dürfte der Aufschrei laut aber kurz sein. Und den Grünen-Wählern im Zentrum die es sich ja sowieso leisten können kann es ja nur entgegenkommen. Die Einzigen die wirklich betroffen sein könnten wären die LINKEN...aber die können sich ja einen kleinen Krümel von Fr.Wagenknechts Jahreseinkommen abbetteln.

Wen man aber direkt trifft sind Pendler aus dem Umland...die "zwingt" man damit in den ÖPNV bzw. zu Fahrgemeinschaften. Man muss dazu natürlich noch finanziell attraktive Alternativen schaffen (Abschaffung Tarif "C" bzw. ausweitung Tarif "B" bis zu den P&R-Anlagen in BB)

Ich seh da kein Problem...und mal Hand aufs Herz: Der gemeine Wähler hat doch eh nur ein Gedächtnis von 7Tagen...



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 03.04.2023 23:18 von angus_67.
Zitat
Arnd Hellinger
Was ich sagen wollte: Es hat zum Beispiel Jede'r von uns die Möglichkeit, online oder per Briefpost Petitionen zum gegenüber der U-Bahn bevorzugten Ausbau der Straßenbahn beim Abgeordnetenhaus einzureichen. Es ist ebenfalls niemand gehindert, sein/ihr lokales Wahlkreis-MdA persönlich anzuschreiben, anzurufen oder in dessen Sprechstunde zu erscheinen, um die Problematik von Angesicht zu Angesicht zu erörtern.

Wenn das mehrere Leute jeweils nicht nur einmal tun, macht das schon etwas mit den Mandatstragenden - man darf da halt wirklich nicht nur auf "die da oben" oder deren Erleuchtung durch den Heiligen Geist warten.

Aber ja, noch mehr ließe sich ohne Zweifel erreichen, starteten IGEB, DBV, ProBahn, VCD sowie die bei der BVG engagierten Gewerkschaften und ggf. weitere am Tram-Ausbau interessierte Verbände und Einzelpersonen endlich einmal eine gemeinsame (Unterschriften-)Aktion in dieser Angelegenheit. Oft wirkt nämlich schon die bloße Möglichkeit, ein Volksbegehren könne evtl. in einem erfolgreichen Volksentscheid münden, bei den Verantwortlichen wahre Wunder. Aber das funktioniert natürlich nur, wenn sich die genannten Interessenvertretenden auch wirklich mal zu gemeinsamem Handeln zusammenraufen.

Das kann dann natürlich auch bedeuten, von Siemens, Stadler, Alstom und/oder Gleis- und Fahrleitungslieferanten monetäre, logistische oder argumentative Unterstützung nicht grundsätzlich abzulehnen...


Ich kenne mehrere Menschen, die sich (gesellschafts-)politisch engagieren oder engagierten. Warum sollte eine Pro-Tram-Initiative mehrerer Verbände plötzlich durchschlagenden Erfolg haben?

Mal ein paar Beispiele aktueller stadtweiter Initiativen:
  • Tempelhofer Feld: Volksentscheid eindeutig. SPD und CDU können es offenbar nicht ertragen, und beginnen jetzt wieder das Ding aufzurollen, statt des Volkes Willen zu akzeptieren. [Und nein: dort wird nicht das Wohnungsproblem der Stadt gelöst werden können. Abgesehen von den vielseitigen Verlusten für die gesamte Stadt (Wirkung des Feldes auf das Stadtklima; Freifläche für Freizeit und sportliche Aktivitäten, für die sonst ggf. mit dem Auto aus der Stadt gefahren werden müsste, à propos 15-Minuten-Stadt und induzierte Verkehre).]
  • Dt. Wohnen-Volksentscheid: Eine Mehrheit bei den Wahlen 2021 stimmt dafür. Die Umsetzung wird von politischer Seite nach wie vor ausgebremst, blockiert.
  • Klimavolksentscheid: bewusst wird er von der Politik auf einen separaten Wahltag verschoben, weil klar ist, dass das Quorum so leicht verfehlt wird. In der Sache kann man sich ja uneins sein, aber demokratische Prozesse auf diese Art und Weise zu konterkarieren, halte ich für wenig demokratieförderlich. Um es mal gelinde auszudrücken.
  • Verkehrswende: zahllose Akteure, Veranstaltungen, (regelmäßige) Demos, besonders aktiv die Radverkehrs-Inis: viel Zeit wird investiert, bei Workshops, in den bezirklichen FahrRäten usw. Ja, Verkehrswende und Fahrrad sind ein großes Thema. Passiert ist auf der Straße berlinweit gesehen nur allzu wenig. In manchen Bezirken nichts nennenswertes.
  • to be continued

Ich weiß nicht, was du so für Eingaben und Petitionen verfasst, bei welchen MdA du vorsprichst, aber du scheinst entweder eine andere Erfolgsquote zu haben oder Erfolg anders zu deuten ;)
Zitat

Tempelhofer Feld: Volksentscheid eindeutig. SPD und CDU können es offenbar nicht ertragen, und beginnen jetzt wieder das Ding aufzurollen, statt des Volkes Willen zu akzeptieren. [Und nein: dort wird nicht das Wohnungsproblem der Stadt gelöst werden können. Abgesehen von den vielseitigen Verlusten für die gesamte Stadt (Wirkung des Feldes auf das Stadtklima; Freifläche für Freizeit und sportliche Aktivitäten, für die sonst ggf. mit dem Auto aus der Stadt gefahren werden müsste, à propos 15-Minuten-Stadt und induzierte Verkehre).]
Für eine komplette Bebauung wäre ich auch nicht. Aber eine baumlose Wüste die im Sommer die Hitze von einer Ecke in die andere trägt halte ich auch nichts. Der Central Park von Berlin ist es nicht. Und ich möchte bei 35°C und mehr dort nicht sein. Somit: Sozialwohnungen plus Bäume etc.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 04.04.2023 00:44 von GraphXBerlin.
Zitat
GraphXBerlin
Zitat

Tempelhofer Feld [...]
Für eine komplette Bebauung wäre ich auch nicht. Aber eine baumlose Wüste die im Sommer die Hitze von einer Ecke in die andere trägt halte ich auch nichts. Der Central Park von Berlin ist es nicht. Und ich möchte bei 35°C und mehr dort nicht sein. Somit: Sozialwohnungen plus Bäume etc.

Hallo GraphXBerlin, es gäbe viel zum Thema zu schreiben. Es ging mir aber um den Umgang seitens der politischen Akteure in Berlin mit Interessensbekundungen. Die Politik konterkariert m.E. hier vieles, wenn es nicht ins eigenen Konzept passt.
Zitat
Stichbahn
Es ging mir aber um den Umgang seitens der politischen Akteure in Berlin mit Interessensbekundungen. Die Politik konterkariert m.E. hier vieles, wenn es nicht ins eigenen Konzept passt.

Korrigiert mich, aber hatte der Volksentscheid zur Enteignung nicht nur "empfehlenden Charakter"? Genau wie zu Tegel?

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Zitat
B-V 3313
Zitat
Stichbahn
Es ging mir aber um den Umgang seitens der politischen Akteure in Berlin mit Interessensbekundungen. Die Politik konterkariert m.E. hier vieles, wenn es nicht ins eigenen Konzept passt.

Korrigiert mich, aber hatte der Volksentscheid zur Enteignung nicht nur "empfehlenden Charakter"? Genau wie zu Tegel?

Das war m.E. nicht der Kern der Kritik, sondern die Frage, was diese Form von Beteiligung bringt, wenn sie letztlich egal ist. Richtet sie womöglich mehr Schaden an, weil sie ein "Beteiligung bringt doch eh nichts"-Gefühl, also Politikverdrossenheit, verstärkt?

Davon abgesehen bin ich auch kein Freund solcher Volksentscheide; sie brechen komplexe Fragen auf ein Ja oder Nein runter und blenden alles dazwischen aus (im Falle der Bebauung Tempelhofer Feld könnte z.B. ja auch ein Kompromiss sein, mehr Blickachsen in Nachbarviertel freizulassen). Sie unterliegen tagespolitischen Stimmungen, sind gut manipulierbar (siehe Brexit; und ich meine nicht den Wahlprozess an sich, sondern die öffentliche Stimmung) und werden oft als Gelegenheit genutzt, es "denen da oben" mal so richtig zu zeigen - Inhalte sind egal. (Und ja, natürlich wird das auch dadurch bestärkt, dass die Ergebnisse oft ignoriert werden - wenn es sowieso egal ist, muss ich mich ja nicht mit Inhalten beschäftigen, sondern kann den Entscheid als Forum für meinen Frust benutzen. Nur stellt das letztlich das Ganze noch mehr in Frage.)



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 04.04.2023 08:29 von def.
Zitat
B-V 3313
Zitat
Stichbahn
Es ging mir aber um den Umgang seitens der politischen Akteure in Berlin mit Interessensbekundungen. Die Politik konterkariert m.E. hier vieles, wenn es nicht ins eigenen Konzept passt.

Korrigiert mich, aber hatte der Volksentscheid zur Enteignung nicht nur "empfehlenden Charakter"? Genau wie zu Tegel?

Genau so war das. Anders als zur THF-Bebauung enthielten diese beiden Volksentscheide keine ausformulierten Gesetzentwürfe, sondern verlangten von Senat und Abgeordnetenhaus "nur" die rechtlich-tatsächliche Prüfung, ob und ggf. unter welchen Bedingungen, Kosten etc. es nicht evtl. möglich wäre, im Sinne der Antragstellenden zu agieren. Ja, wenn ich nur eine Prüfung in Auftrag gebe, darf ich mich nicht beschweren, falls diese nicht zu meinen Gunsten ausfällt, sondern dann muss ich meinen VE von Beginn an - notfalls unter Zuhilfenahme einer auf das jeweilige Rechtsgebiet spezialisierten Anwaltskanzlei - entsprechend eng formulieren.

Genau das war bei den VE zu "Klimaneustart" und THF-Bebauung der Fall - hier wurden jeweils juristisch exakt ausformulierte Gesetzentwürfe zur Abstimmung vorgelegt. Und im Falle THF auch eingehalten bzw, umgesetzt - da steht nämlich nirgendwo, dass man das Ganze 10 Jahre später bei bestehender Wohnungs- und Gewerberaumnot nicht auf Wiedervorlage setzen dürfte, sollte sich dadurch (einschließlich des zusätzlichen S-Bahnhofs am Südostrand) die Chance eröffnen, auf großflächige Neubaugebiete im Außenbereich mit all ihren Problemen bzgl. Verkehrsanbindung, Versiegelung etc. verzichten zu können.

Insofern kann ich in dieser Sache die von @Stichbahn et al. geäußerte Kritik nicht so wirklich teilen. Es soll ja weder das komplette Tempelhofer Feld bebaut noch diese Frage per Ordre Mufti ohne weiteren VE entschieden werden...

Viele Grüße
Arnd
Zitat
Arnd Hellinger
Es soll ja weder das komplette Tempelhofer Feld bebaut noch diese Frage per Ordre Mufti ohne weiteren VE entschieden werden...

Richtig, und dazu gehören kluge Konzepte. Anstatt eine ÖPNV-freie Parkstadt Karlshorst aus dem Boden zu stampfen, sollte man schauen, wo in der Nähe bestehender Schnellbahnhöfe Wohnraum geschaffen werden kann. U-Bahnhöfe wie Paradestraße, Tempelhof, Otisstraße und Lindauer Allee wären Kandidaten. Ebenso der S-Bahnhof Tempelhof ( xD ) und der S-Bahnhof Priesterweg.

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Zitat
B-V 3313
Zitat
Arnd Hellinger
Es soll ja weder das komplette Tempelhofer Feld bebaut noch diese Frage per Ordre Mufti ohne weiteren VE entschieden werden...

Richtig, und dazu gehören kluge Konzepte. Anstatt eine ÖPNV-freie Parkstadt Karlshorst aus dem Boden zu stampfen, sollte man schauen, wo in der Nähe bestehender Schnellbahnhöfe Wohnraum geschaffen werden kann. U-Bahnhöfe wie Paradestraße, Tempelhof, Otisstraße und Lindauer Allee wären Kandidaten. Ebenso der S-Bahnhof Tempelhof ( xD ) und der S-Bahnhof Priesterweg.

Du meinst wahrscheinlich Carlsgarten, nicht die Parkstadt, die liegt immerhin an der 21. Und entlang der Spree zwischen Rummelsburg und Schöneweide gibt es auch noch jede Menge Flächenpotentiale, die sinnvoller genutzt werden könnten und die vorhandene Infrastruktur der 21 besser auslasten könnten (ggf. ergänzt um eine Neubaustrecke entlang der Rummelsburger Landstraße bis Edisonstraße).



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 04.04.2023 18:45 von def.
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