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Verkehrspolitik in Berlin
geschrieben von krickstadt 
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der weiße bim
Zum Vergleich, nach einer Pressenmeldung sind allein in der Verkehrsverwaltung 16 Mitarbeiter beschäftigt, um den Medien und Bürgern Grüne Verkehrspolitik zu vermitteln:
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B.Z.
Was alle drei Politiker gemeinsam haben – viele Mitarbeiter für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit in ihren Behörden. Giffey hat 31 Mitarbeiter für PR-Arbeit, Jarasch 16, Lederer vier.

Wenn diese Mitarbeiter auch dafür zuständig sind, Veranstaltungen zu organisieren, die Antworten auf die Anfragen der Abgeordneten auf Landes- und Bezirksebene zu beantworten usw. finde ich das nicht wirklich viel. Da ein Großteil der Bauarbeiten und -planungen auch in der Planungsphase fremdvergeben wird und der Neubau von Schienenstrecken in den vergangenen Jahren nicht sehr im Fokus stand, finde ich auch eine eher kleine Planungsabteilung nicht verwunderlich. Es wäre bzw. ist aber auch nicht verkehrt, diese wieder aufzustocken.
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der weiße bim
Zum Vergleich, nach einer Pressenmeldung sind allein in der Verkehrsverwaltung 16 Mitarbeiter beschäftigt, um den Medien und Bürgern Grüne Verkehrspolitik zu vermitteln:
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B.Z.
Was alle drei Politiker gemeinsam haben – viele Mitarbeiter für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit in ihren Behörden. Giffey hat 31 Mitarbeiter für PR-Arbeit, Jarasch 16, Lederer vier.


Wo ist hier der Vergleich? Verglichen werden könnte ggf. mit der entsprechenden Personalausstattung voriger Senatsverwaltungen oder mit vergleichbaren Verwaltungen anderer Städte. So sind es einfach ein paar Zahlen. Nicht einmal das konkrete Aufgabenfeld ist abgesteckt.
Alles was ich im Zusammenhang mit diesen Zahlen hier lese, ist Spekulation - oder billige (aber meist wirksame) Meinungsmache.
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Stichbahn
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der weiße bim
Zum Vergleich, nach einer Pressenmeldung sind allein in der Verkehrsverwaltung 16 Mitarbeiter beschäftigt, um den Medien und Bürgern Grüne Verkehrspolitik zu vermitteln:
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B.Z.
Was alle drei Politiker gemeinsam haben – viele Mitarbeiter für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit in ihren Behörden. Giffey hat 31 Mitarbeiter für PR-Arbeit, Jarasch 16, Lederer vier.


Wo ist hier der Vergleich? Verglichen werden könnte ggf. mit der entsprechenden Personalausstattung voriger Senatsverwaltungen oder mit vergleichbaren Verwaltungen anderer Städte. So sind es einfach ein paar Zahlen. Nicht einmal das konkrete Aufgabenfeld ist abgesteckt.
Alles was ich im Zusammenhang mit diesen Zahlen hier lese, ist Spekulation - oder billige (aber meist wirksame) Meinungsmache.


Die wirklich brennend relevante Frage ist doch: Wie viele Mitarbeiter hat die Kantine von Frau Jarrasch? Und wehe da arbeiten mehr Leute als in der Planung des SPNV!
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Tagesspiegel
Die FDP will mit einer steigenden Pkw-Zahl in Berlin auch das Parkplatzangebot in der Stadt ausbauen. „Statt einer konfrontativen Verkehrspolitik fordern wir ein angemessenes Parkplatzangebot, was auch den Ausbau von Parkplätzen bedeuten kann“, heißt es in einem Beschluss des FDP-Präsidiums.

Quelle


CDU und FDP überbieten sich weiter mit Vorschlägen zur Attraktivierung des Autoverkehrs.
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Latschenkiefer
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Tagesspiegel
Die FDP will mit einer steigenden Pkw-Zahl in Berlin auch das Parkplatzangebot in der Stadt ausbauen. „Statt einer konfrontativen Verkehrspolitik fordern wir ein angemessenes Parkplatzangebot, was auch den Ausbau von Parkplätzen bedeuten kann“, heißt es in einem Beschluss des FDP-Präsidiums.

Quelle


CDU und FDP überbieten sich weiter mit Vorschlägen zur Attraktivierung des Autoverkehrs.

Das spricht natürlich deutlich gegen einen Ausbau der Straßenbahn. Das kann je nach Lage gut oder schlecht sein.
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Latschenkiefer
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Tagesspiegel
Die FDP will mit einer steigenden Pkw-Zahl in Berlin auch das Parkplatzangebot in der Stadt ausbauen. „Statt einer konfrontativen Verkehrspolitik fordern wir ein angemessenes Parkplatzangebot, was auch den Ausbau von Parkplätzen bedeuten kann“, heißt es in einem Beschluss des FDP-Präsidiums.

Quelle


CDU und FDP überbieten sich weiter mit Vorschlägen zur Attraktivierung des Autoverkehrs.

Seltsam, dass die fdP Märkte plötzlich nicht mehr so toll findet. Sonst wäre nämlich die logische Schlussfolgerung aus einer Erhöhung der Nachfrage, die Preise zu erhöhen.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 07.02.2023 21:42 von def.
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def
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Latschenkiefer
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Tagesspiegel
Die FDP will mit einer steigenden Pkw-Zahl in Berlin auch das Parkplatzangebot in der Stadt ausbauen. „Statt einer konfrontativen Verkehrspolitik fordern wir ein angemessenes Parkplatzangebot, was auch den Ausbau von Parkplätzen bedeuten kann“, heißt es in einem Beschluss des FDP-Präsidiums.

Quelle


CDU und FDP überbieten sich weiter mit Vorschlägen zur Attraktivierung des Autoverkehrs.

Seltsam, dass die fdP Märkte plötzlich nicht mehr so toll findet. Sonst wäre nämlich die logische Schlussfolgerung aus einer Erhöhung der Nachfrage, die Preise zu erhöhen.

Für Autos und Privatflugzeuge gilt der freie Markt nicht.
Wir sollten die Spree, Dahme ubd Havel je achtspurig ausbauen, mit kostenlosen Yacht-Parkplätzen. Wie soll sonst die arme Krankenschwester aus Müggelheim zur Charite kommen und die arme Omi aus Tegel zu Ikea in Spandau...
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Latschenkiefer
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Tagesspiegel
Die FDP will mit einer steigenden Pkw-Zahl in Berlin auch das Parkplatzangebot in der Stadt ausbauen. „Statt einer konfrontativen Verkehrspolitik fordern wir ein angemessenes Parkplatzangebot, was auch den Ausbau von Parkplätzen bedeuten kann“, heißt es in einem Beschluss des FDP-Präsidiums.

Quelle


CDU und FDP überbieten sich weiter mit Vorschlägen zur Attraktivierung des Autoverkehrs.

Es gab ja auch neulich im Fernsehen ein Interview, in dem ein FDP-Politiker gefordert hat, dass Autobahnen ausgebaut werden müssen, weil Autos im Stau mehr CO² produzieren, als wenn sie fahren können... .

Man müsste mit denen wahrscheinlich nochmal über induzierten Verkehr sprechen.
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Taktverdichtung
Es gab ja auch neulich im Fernsehen ein Interview, in dem ein FDP-Politiker gefordert hat, dass Autobahnen ausgebaut werden müssen, weil Autos im Stau mehr CO² produzieren, als wenn sie fahren können... .

Man müsste mit denen wahrscheinlich nochmal über induzierten Verkehr sprechen.

Das stimmt. Und ich sehe diese Gefahr auch beim weiteren Ausbau des ÖPNV. Wenn man nicht auf Technologie setzt oder setzen kann, weil es zu lange dauert, kann die Antwort nur Verzicht sein. Leider fahren ja auch unsere Züge und Busse nicht emissionsfrei. Alle, die können, sollten zu Hause bleiben und von dort arbeiten. Hier ist der Ansatz der 15-Minuten-Stadt spannend, aber auch in der Kürze der Zeit leider nicht umsetzbar.
Zitat
samm
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Taktverdichtung
Es gab ja auch neulich im Fernsehen ein Interview, in dem ein FDP-Politiker gefordert hat, dass Autobahnen ausgebaut werden müssen, weil Autos im Stau mehr CO² produzieren, als wenn sie fahren können... .

Man müsste mit denen wahrscheinlich nochmal über induzierten Verkehr sprechen.

Das stimmt. Und ich sehe diese Gefahr auch beim weiteren Ausbau des ÖPNV. Wenn man nicht auf Technologie setzt oder setzen kann, weil es zu lange dauert, kann die Antwort nur Verzicht sein. Leider fahren ja auch unsere Züge und Busse nicht emissionsfrei. Alle, die können, sollten zu Hause bleiben und von dort arbeiten. Hier ist der Ansatz der 15-Minuten-Stadt spannend, aber auch in der Kürze der Zeit leider nicht umsetzbar.

Der Ansatz der 15-min-Stadt wird nie zu 100 % umsetzbar sein - darum geht es bei solchen Zielen auch gar nicht. Sie sollen einen Weg weisen, um die Entwicklung in eine richtige Richtung zu lenken. Wenn dann halt "nur" 70 % der Wege in diesem Radius liegen, dürfte das auch schon ein Fortschritt sein; ebenso, wenn der Kindergarten und der Supermarkt auf dem Weg zum S-Bahnhof liegen und so Wege gebündelt werden können.

Dessen sollte man sich bewusst sein, weil sonst allzu leicht gesagt wird: "Das Ziel werden wir sowieso nicht erreichen, also müssen wir auch nicht darauf hinarbeiten!"
Zitat
samm
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Taktverdichtung
Es gab ja auch neulich im Fernsehen ein Interview, in dem ein FDP-Politiker gefordert hat, dass Autobahnen ausgebaut werden müssen, weil Autos im Stau mehr CO² produzieren, als wenn sie fahren können... .

Man müsste mit denen wahrscheinlich nochmal über induzierten Verkehr sprechen.

Das stimmt. Und ich sehe diese Gefahr auch beim weiteren Ausbau des ÖPNV. Wenn man nicht auf Technologie setzt oder setzen kann, weil es zu lange dauert, kann die Antwort nur Verzicht sein. Leider fahren ja auch unsere Züge und Busse nicht emissionsfrei. Alle, die können, sollten zu Hause bleiben und von dort arbeiten. Hier ist der Ansatz der 15-Minuten-Stadt spannend, aber auch in der Kürze der Zeit leider nicht umsetzbar.

Stimmt, ne wichtige gesellschaftliche Leitlinie, wie def auch gesagt hat, als Erhöhung des Anteils der kurzen Wege.

Nur verbraucht ein ÖPNV-Fahrzeug weniger Energie (also auch Emissionen) & weniger versiegelte Flächen als die entsprechenden Autos.
Frau Jarasch gestern im rbb auf die Frage ob der Porschefahrer noch eine Zukunft hat in Berlin: „Ja“.

Zuschauer brachen in Gelächter aus.
Zitat
PassusDuriusculus
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samm
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Taktverdichtung
Es gab ja auch neulich im Fernsehen ein Interview, in dem ein FDP-Politiker gefordert hat, dass Autobahnen ausgebaut werden müssen, weil Autos im Stau mehr CO² produzieren, als wenn sie fahren können... .

Man müsste mit denen wahrscheinlich nochmal über induzierten Verkehr sprechen.

Das stimmt. Und ich sehe diese Gefahr auch beim weiteren Ausbau des ÖPNV. Wenn man nicht auf Technologie setzt oder setzen kann, weil es zu lange dauert, kann die Antwort nur Verzicht sein. Leider fahren ja auch unsere Züge und Busse nicht emissionsfrei. Alle, die können, sollten zu Hause bleiben und von dort arbeiten. Hier ist der Ansatz der 15-Minuten-Stadt spannend, aber auch in der Kürze der Zeit leider nicht umsetzbar.

Stimmt, ne wichtige gesellschaftliche Leitlinie, wie def auch gesagt hat, als Erhöhung des Anteils der kurzen Wege.

Nur verbraucht ein ÖPNV-Fahrzeug weniger Energie (also auch Emissionen) & weniger versiegelte Flächen als die entsprechenden Autos.

Es sind doch aber immer noch zu viel. Internet ist auch nicht sauber, aber es verbraucht weniger Energie und Fläche als der ÖPNV.
Was ich positiv am FDP-Vorschlag finde: Sie fordern insbesondere Hoch- und Tiefgaragen. Dieser Forderung kann ich mich voll anschließen. Private Kraftfahrzeuge gehören in Masse nicht auf öffentliches Straßenland, das ist für viel Wichtigeres da, sogar privater Fließverkehr gehört dazu. Nur über die Frage, ob das Aufgabe der öffentlichen Hand ist, private Infrastruktur wie Parkhäuser zu bauen, sollte man nachdenken. Ich lese das aber aus dem Artikel nicht raus, dort fordert die FDP nur schnellere Genehmigungen.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 08.02.2023 09:21 von hvhasel.
Zitat
hvhasel
Was ich positiv am FDP-Vorschlag finde: Sie fordern insbesondere Hoch- und Tiefgaragen. Dieser Forderung kann ich mich voll anschließen. Private Kraftfahrzeuge gehören in Masse nicht auf öffentliches Straßenland, das ist für viel Wichtigeres da, sogar privater Fließverkehr gehört dazu. Nur über die Frage, ob das Aufgabe der öffentlichen Hand ist, private Infrastruktur wie Parkhäuser zu bauen, sollte man nachdenken. Ich lese das aber aus dem Artikel nicht raus, dort fordert die FDP nur schnellere Genehmigungen.

Jein, aus mehreren Gründen:

- Ich gehe fest davon aus, dass die FDP auch Parkplätze im öffentlichen Raum direkt vor Parkhäusern und Tiefgaragen verteidigen wird. Man muss nicht lange suchen, um in Neubaugebieten aus den 90ern Situation zu finden, wo in unmittelbarer Nähe zu Parkgaragen auf der Straße geparkt wird (z.B. hier). Wenn die FDP es ernst meint, könnte sie also die Aufhebung von Stellplätzen in solchen Situationen fordern. Wahrscheinlich ist es aber sowieso nur wieder der typische verlogene "Miteinander"-Blödsinn. (Das absurdeste Beispiel, das mir für so eine Politik einfällt, kenne ich übrigens aus Wien: damit direkt vor einer Tiefgarage möglichst viel im öffentlichen Straßenraum geparkt werden kann, wird die Abbiegespur Richtung Parkgarage auf die Straßenbahngleise gelegt.)

- Ich sehe Zielkonflikte: Tiefgaragen direkt unter Wohn- oder Bürohäusern haben den Nachteil, dass das Auto schnell erreichbar und verfügbar ist - so nah wird der ÖPNV nie sein können. Quartiersgaragen wiederum haben zwar den Vorteil, dass idealerweise der Weg zum ÖPNV (oder vielleicht sogar direkt zum Ziel) kürzer ist als zum abgestellten Auto, dafür nehmen sie zusätzliche Flächen in Anspruch, die gerade in eng bebauten Vierteln anderweitig sinnvoller genutzt wären. Tiefgaragen haben wiederum den Nachteil, dass die Erdgeschosszone, die für städtisches Leben enorme Bedeutung hat, zu einem Großteil dem Autoverkehr geopfert wird.

Einen Tod wird man sterben müssen; welchen, hängt von der konkreten Situation ab. Bei ganz neuen Gebieten auf der grünen Wiese ist wahrscheinlich das am Rand gelegene Parkhaus (+ zentraler ÖPNV-Erschließung, Anbindung ans Rad- und Fußwegenetz, Halte- und Lieferzonen vor Gebäuden sowie Kindergärten, Schulen und Geschäften im Quartier) die bessere Wahl, in der Innenstadt eine Tiefgarage (aber auch nicht in jedem Haus).
Zitat
def
Zitat
hvhasel
Was ich positiv am FDP-Vorschlag finde: Sie fordern insbesondere Hoch- und Tiefgaragen. Dieser Forderung kann ich mich voll anschließen. Private Kraftfahrzeuge gehören in Masse nicht auf öffentliches Straßenland, das ist für viel Wichtigeres da, sogar privater Fließverkehr gehört dazu. Nur über die Frage, ob das Aufgabe der öffentlichen Hand ist, private Infrastruktur wie Parkhäuser zu bauen, sollte man nachdenken. Ich lese das aber aus dem Artikel nicht raus, dort fordert die FDP nur schnellere Genehmigungen.

Jein, aus mehreren Gründen:

- Ich gehe fest davon aus, dass die FDP auch Parkplätze im öffentlichen Raum direkt vor Parkhäusern und Tiefgaragen verteidigen wird. Man muss nicht lange suchen, um in Neubaugebieten aus den 90ern Situation zu finden, wo in unmittelbarer Nähe zu Parkgaragen auf der Straße geparkt wird (z.B. hier). Wenn die FDP es ernst meint, könnte sie also die Aufhebung von Stellplätzen in solchen Situationen fordern. Wahrscheinlich ist es aber sowieso nur wieder der typische verlogene "Miteinander"-Blödsinn. (Das absurdeste Beispiel, das mir für so eine Politik einfällt, kenne ich übrigens aus Wien: damit direkt vor einer Tiefgarage möglichst viel im öffentlichen Straßenraum geparkt werden kann, wird die Abbiegespur Richtung Parkgarage auf die Straßenbahngleise gelegt.)

- Ich sehe Zielkonflikte: Tiefgaragen direkt unter Wohn- oder Bürohäusern haben den Nachteil, dass das Auto schnell erreichbar und verfügbar ist - so nah wird der ÖPNV nie sein können. Quartiersgaragen wiederum haben zwar den Vorteil, dass idealerweise der Weg zum ÖPNV (oder vielleicht sogar direkt zum Ziel) kürzer ist als zum abgestellten Auto, dafür nehmen sie zusätzliche Flächen in Anspruch, die gerade in eng bebauten Vierteln anderweitig sinnvoller genutzt wären. Tiefgaragen haben wiederum den Nachteil, dass die Erdgeschosszone, die für städtisches Leben enorme Bedeutung hat, zu einem Großteil dem Autoverkehr geopfert wird.

Einen Tod wird man sterben müssen; welchen, hängt von der konkreten Situation ab. Bei ganz neuen Gebieten auf der grünen Wiese ist wahrscheinlich das am Rand gelegene Parkhaus (+ zentraler ÖPNV-Erschließung, Anbindung ans Rad- und Fußwegenetz, Halte- und Lieferzonen vor Gebäuden sowie Kindergärten, Schulen und Geschäften im Quartier) die bessere Wahl, in der Innenstadt eine Tiefgarage (aber auch nicht in jedem Haus).

Ich bin da für Parkhäuser in einfacher Stahlbauweise. Diese können dann nämlich auch einfach wieder abgebaut werden. Bei Tiefgaragen ist eine spätere anderweitige Nutzung schwerer und da der Parkplatz teuer bezahlt wurde, muss natürlich am Auto festgehalten werden.

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
@def

Klar, mir ist bewusst, dass sich an die kostenlosen Stellflächen im öffentlichen Straßenraum keiner herantraut, es wäre schließlich auch ein kompletter Mentalitätswandel in ganz Deutschland. Pauschal die Hälfte zu streichen ist aber auch nicht zielführend. Vielleicht schaffen wir es wenigstens an den Hauptstraßen.

Zu den Quartiersgaragen: Die sind mittlerweile wenigstens Standard beim Neubau der städtischen Wohnungsbaugesellschaften, das ist m.E. ein guter Beginn eines neuen Verständnisses. Schwieriger ist dann eher, dass die Kontrolldichte wegen Falschparkens im Umfeld zu gering ist. Schade ist auch, dass zudem der ÖPNV-Ausbau oftmals völlig hinterherhinkt.

Garagen haben aber immer einen Vorteil: Sie haben ein konkretes Preisschild. Das ist in meinen Augen der entscheidende Faktor für die Mobilitätswende. Ich muss mich entscheiden: Zahle ich zukünftig 120 Euro zusätzlich, damit ich mit dem Auto zur Arbeit in die Innenstadt fahre oder 49 Euro für die Öffentlichen.

Noch ein weiterer Gedanke: Mit dem Wechsel hin zu Elektroautos besteht eine große Chance, für diesen Mentalitätswechsel ohnehin zu sorgen. Denn die öffentliche Ladeinfrastruktur wird ohnehin nicht, vermutlich nie, für alle Fahrzeuge zum hauptsächlichen Laden ausreichen. Wenn die Fahrzeuge zukünftig also sprichwörtlich ohnehin an private Infrastruktur gebunden sind, dann doch gleich verbunden mit privaten Stellplätzen.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 08.02.2023 10:14 von hvhasel.
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hvhasel
Garagen haben aber immer einen Vorteil: Sie haben ein konkretes Preisschild. Das ist in meinen Augen der entscheidende Faktor für die Mobilitätswende. Ich muss mich entscheiden: Zahle ich zukünftig 120 Euro zusätzlich, damit ich mit dem Auto zur Arbeit in die Innenstadt fahre oder 49 Euro für die Öffentlichen.

Das stimmt prinzipiell, setzt aber voraus, dass im gleichen Atemzug das Parken im öffentlichen Straßenraum mindestens so teuer wie im Parkhaus und/oder weitgehend abgeschafft wird (abgesehen von Behindertenparkplätze etc. natürlich). Auch wieder Wien: die Stadt ist seit einem guten Jahr (fast) flächendeckend Kurzparkzone, man benötigt also entweder ein Parkpickerl (d.h. einen Parkschein für Anwohner:innen) oder zahlt 1,10 € pro halber Stunde. In der Tat ist die Zahl der geparkten Autos zurückgegangen, allerdings v.a. die der Pendler:innen.

Zugleich sind die Parkzonen aber gerade am Stadtrand so groß, dass man z.T. auch noch mehrere Kilometer von der eigenen Wohnung entfernt als Anwohner:in gilt, und Stadt und Bezirke machen keinerlei Anstalten, die nun leeren Parkplätzen anderweitig zu nutzen, für breitere Radwege, Gehsteige oder Entsiegelung zum Beispiel. Autofahren innerhalb des Bezirks bzw. der Parkzone wird also sogar attraktiver, weil man mit höherer Wahrscheinlichkeit einen Parkplatz bekommt, gleichzeitig bleibt Geh- und Radinfrastruktur so miserabel wie bisher (und der ÖPNV auch, der in Stadtrandlagen wirklich um einiges schlechter ist als in Berlin). Wenn es ganz schlecht läuft, wird also der Rückgang beim Stadt-Umland-Autoverkehr recht schnell durch zusätzlichen innerbezirklichen Autoverkehr kompensiert. Dann ist erstmal nicht so viel gewonnen.

Mit 120 € pro Jahr ist das Parkpickerl außerdem so günstig, dass kaum eine Motivation besteht, eine der zahlreichen Garagen oder in Einfamilienhausgebieten das eigene Grundstück zum Lagern des Autos zu benutzen. Viele Garagen betteln förmlich mit Sonderangeboten nach Mieter:innen.

Learning aus Wien:

- Steter Tropfen höhlt den Stein. Vor Jahrzehnten haben erste (innerstädtische) Bezirke mit Parkraumbewirtschaftung begonnen. Dann ist sie nach und nach immer weiter nach außen gewandert, weil direkt außerhalb der Parkzonen umso mehr geparkt wurde, dass dort nach Ausweitung gerufen wurde. Dieses Phänomen setzt sich nun sogar über die Stadtgrenze fort - nun leiden Umlandgemeinden unter parkenden Pendler:innen und führen ihrerseits Parkpickerl ein...

- Die Parkzonen für Anwohner:innenparken dürfen nicht zu groß sein.

- Parken im öffentlichen Straßenraum muss teurer sein als in Parkgaragen.

- Nicht genutzte Parkplätze sind kurzfristig anderen Nutzungen zuzuführen, bevor sie sich wieder füllen und dann wieder sakrosankt sind.

Zusätzlich sollten Parkgebühren natürlich ausdifferenziert werden, v.a. hinsichtlich der Größe - warum sollte jemand, der 50 k€ für einen SUV ausgeben kann, genauso viel bezahlen wie der Krankenpfleger im Schichtdienst mit seinem 20 Jahre alten SmartForTwo?

Und, nachdem selbst ich mit meinen >1,80 m inzwischen Probleme habe, über die Ego-Monster von Autos zu schauen: Die 5-m-Parkverbotszone vor Kreuzungen und Einmündungen sollte außerdem für Autos, die höher als 1,50 m sind, auf 15 m erweitert werden.



3 mal bearbeitet. Zuletzt am 08.02.2023 11:28 von def.
Wo wir schon beim Blick über den Tellerrand sind: Ich fände es auch überlegenswert, das Anwohnerparken nicht als Flatrate anzubieten, sondern als rabattierten Zeittarif.

In Barcelona zahlen z.B. auch Anwohner pro Tag 20 Cent und können maximal für eine Woche im Voraus bezahlen. Das ist noch nahezu gratis (und könnte meiner Meinung nach auch deutlich erhöht werden), aber es ist wenigstens ein erster Schritt weg von der Gratismentalität, nach der jede, dem Fahrer halbwegs geeignet erscheinende Fläche unbegrenzt und ohne weitere Rücksicht zum Parken genutzt werden kann.

Immerhin wird so dem Parkenden bewusst gemacht, dass er dauerhaft eine öffentliche Fläche in Anspruch nimmt. Ein Großteil der Fahrzeuge in den Parkzonen wird ziemlich selten bewegt und nimmt den öffentlichen Raum dauerhaft in Anspruch ohne irgendwem zu nutzen. Im Rahmen der Diskussion, wer wie dringend auf das eigene Auto mehr oder weniger unmittelbar vor der eigenen Haustür angewiesen ist, gibt es sicher ziemlich viele Fahrzeughalter, bei denen man sagen kann "nicht sehr dringend" und die auch gut in Parkhäuser, die auch weiter entfernt sein können, ausweichen könnten.
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