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Verteilung der Doppeldecker auf die Betriebshöfe
geschrieben von Marienfelde 
Vorab ein Link zur Seite der Berliner Linienchronik, der der Gesamtbestand der BVG-Busse zu entnehmen ist: [www.berliner-linienchronik.de]

Demnach verfügt die BVG inzwischen wieder über 129 einsatzbereite "Große Gelbe" (90 neue ADL und 39 alte Neoman), von denen 80 (davon 59 neue ADL) auf den Hof C, 43 (davon 31 ADL) auf den Hof B und 6 (ausschließlich alte Neoman) auf den Hof S entfallen.

In letzter Zeit kamen zahlreiche neue "Autos" auf den Hof Britz, was sich auf den entsprechenden Linien sehr positiv bemerkbar macht.

Dennoch ergibt sich für mich die Frage, ob nicht zumindest auch Spandau und Müllerstraße neue Doppeldecker erhalten sollten. Auch diese Höfe bedienen ja Gebiete, die ganz oder doch überwiegend "straßenbahnfrei" sind, und sie haben beide "starke" Buslinien, auf denen der Einsatz von Doppeldeckern nicht verkehrt wäre.

Der Aufwuchs auf einen Bestand von 200 Doppeldeckern (110 ADL werden noch geliefert, 39 Neoman scheiden in absehbarer Zeit aus) steht ja fest - es gibt also noch etwas zu verteilen.

Weiß jemand etwas über die Planungen der BVG dazu und wie sind Eure Meinungen?
Ich glaube es wurde schon öfter gesagt, dass Spandau keine Doppeldecker erhalten soll.
Doppeldecker sollten dort eingesetzt werden, wo auch entsprechender Bedarf ist - und nicht weil keine Straßenbahn fährt.

Auch Müllerstraße soll nach den letzten Plänen leer ausgehen, dort sollen nur dann ADL auf der Linie 100 fahren (sobald das wieder möglich ist). Dazu war im Gespräch die Busse nur zu verleihen und nicht fest auf Müllerstraße zu beheimaten.

Die Berliner Linienchronik (+Stationierungen S-Bahn/BVG) 1858-2024
Zitat
485er-Liebhaber
Ich glaube es wurde schon öfter gesagt, dass Spandau keine Doppeldecker erhalten soll.
Doppeldecker sollten dort eingesetzt werden, wo auch entsprechender Bedarf ist - und nicht weil keine Straßenbahn fährt.

Der Bedarf ergibt sich durch die Straßenbahnfreiheit, da dort dann auf Hauptrelationen keine Schienenverkehrsmittel zur Verfügung stehen.

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Zitat
485er-Liebhaber
Doppeldecker sollten dort eingesetzt werden, wo auch entsprechender Bedarf ist - und nicht weil keine Straßenbahn fährt.

Wobei es ja durchaus einen Zusammenhang gibt: potenzielle Straßenbahnstrecken sind normalerweise stark nachgefragte Achsen, bei denen größere Fahrzeuge benötigt werden. Je nach Liniengestaltung bieten sich dabei auch mal Doppeldecker an. Die Frage, ob mal eine Straßenbahn auf der Strecke fuhr oder mal wieder eine fahren könnte, spielt dabei weniger eine Rolle.
Nicht jede Straßenbahnlinie ist aber gleich, wie wir wissen.
Ein Doppeldecker ist für viele Kurzstreckenfahrgäste nicht sinnvoll, für solche Linien sind schon Gelenkbusse geeigneter. Man muss schon die Linien betrachten, wo Doppeldecker nur einsetzbar sind (M29), der Bedarf auch wirklich da ist und die Leute auch sinnvoll ein Oberdeck nutzen.
Mit der Gießkanne Doppeldecker verteilen, nur damit alle was haben, ist überhaupt nicht sinnvoll.
200 Doppeldecker sind nunmal nicht wie früher 500. Wir werden da weiterhin mit Abstrichen leben müssen. Und dazu gehört Notwendigkeit vor wäre nett.

Die Berliner Linienchronik (+Stationierungen S-Bahn/BVG) 1858-2024
Zitat
Marienfelde
Weiß jemand etwas über die Planungen der BVG dazu und wie sind Eure Meinungen?

Der tatsächliche Bedarf und die Planung gehen, meines Erachtens, himmelweit auseinander.
S, M und auch I haben sehr wohl Bedarf an DDs, aber wenn man natürlich, der Umwelt zuliebe (wer es glaubt, wird seelig) zu wenig bestellt, braucht sich über das Ergebnis nicht wundern. Das Ganze ist in meinen Augen einfach nur eine Farce. Aber ist man in dieser Stadt überhaupt noch was anderes gewohnt?
Zitat
485er-Liebhaber
Nicht jede Straßenbahnlinie ist aber gleich, wie wir wissen.
...
Mit der Gießkanne Doppeldecker verteilen, nur damit alle was haben, ist überhaupt nicht sinnvoll.
200 Doppeldecker sind nunmal nicht wie früher 500. Wir werden da weiterhin mit Abstrichen leben müssen. Und dazu gehört Notwendigkeit vor wäre nett.

Das ist klar, ja. Der Bedarf und die Notwendigkeit aufgrund der infrastrukturellen Gegebenheiten sollten schon entscheidendere Kriterien sein als eine vermeindlich gerechte Verteilung über das Stadtgebiet. Allerdings ist es auch unwahrscheinlich, dass es diese Kriterien nur bei den Linien einzelner Betriebshöfe gibt. Die langen Linien "von Spandau in die Stadt" würde ich z.B. schon als potenzielle Doppeldeckerlinien sehen.
Zitat
Lopi2000
Zitat
485er-Liebhaber
Nicht jede Straßenbahnlinie ist aber gleich, wie wir wissen.
...
Mit der Gießkanne Doppeldecker verteilen, nur damit alle was haben, ist überhaupt nicht sinnvoll.
200 Doppeldecker sind nunmal nicht wie früher 500. Wir werden da weiterhin mit Abstrichen leben müssen. Und dazu gehört Notwendigkeit vor wäre nett.

Das ist klar, ja. Der Bedarf und die Notwendigkeit aufgrund der infrastrukturellen Gegebenheiten sollten schon entscheidendere Kriterien sein als eine vermeindlich gerechte Verteilung über das Stadtgebiet. Allerdings ist es auch unwahrscheinlich, dass es diese Kriterien nur bei den Linien einzelner Betriebshöfe gibt. Die langen Linien "von Spandau in die Stadt" würde ich z.B. schon als potenzielle Doppeldeckerlinien sehen.

Das war früher auch nur der X34, die anderen langen Linien in die Stadt waren ja vorher schon Gelenkbus. Alleine der X34 wären mehr als 10 Wagen. Da bleibt dann auch nicht mehr viel.

Die Berliner Linienchronik (+Stationierungen S-Bahn/BVG) 1858-2024
Naja, kommt auf die Definition von "früher" an. Ich kann mich sehr wohl erinnern, dass in den 90er der 145 und 149 (Heute M45 und M49) fast ausschließlich Doppeldecker eingesetzt wurden und beides Linien mit Langstreckenpotential. Auch nicht zu vergessen der X33, welcher auch von S bedient wird und noch bis so ca. 2018/2019 mehrheitlich von den DL gefahren wurde. Auch eine Linie mit viel "Langstreckenfahrgäste". Aber leider muss mann feststellen, es gibt zu wenige DL und leider wird es sich auch nicht in absehbarer Zeit ändern.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 03.03.2023 15:46 von Barnimer.
Die Umläufe des X33ers, die mit DL bestückt waren, zumindest in der von dir genannten Zeit, kamen aber fast ausschließlich von M. S hat nur äußerst sporadisch DL eingesetzt. Wie das noch zu D-Wagenzeiten war, weiß ich jetzt nicht mehr. Aber zu der Zeit seien noch die spandauer Linien M37, X34, 134, 135, 237, 337 und oftmals auch 130, 236 genannt, auf denen DDs liefen. Zu West-Berliner Zeit war S eh eine absolute Hochburg.
Aber die Zukunft liegt wohl in elektrischen Viehtransportern (hab den Begriff hier irgendwo im Forum gelesen und der gefällt mir, weil akkurat).

Gruß



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 03.03.2023 15:30 von RD-51.
Der X33 fällt ja wohl nicht in die Kategorie von Spandau in die Stadt. Und als Vergleich wäre ja logisch 2016/17/18 ranzuziehen. Waren es in den 90ern nicht auch mehr Doppeldecker?

Die Berliner Linienchronik (+Stationierungen S-Bahn/BVG) 1858-2024
Richtig, aber hier ging es auch darum, welche Spandauer Linie Doppeldeckerpotential hätte und da gehört m.E. der X33 mit rein.

Ausserdem habe ich mir mal sagen lassen, dass für ein Spandauer Spandau selbst die Stadt ist. Damit passt der X33 als Stadtverbindung. ;-)
Auch die Linien M37 und 137 sind eigentlich bestens geeignet für Doppeldecker.
Auf der Liste der ganzen Berliner Linien sähe ich die beiden aber gar nicht so weit oben. All zu weit fährt damit doch keiner. Viele, ja, aber doch nicht weit. Aber ich sähe auch den M19er nicht weit oben, der Einsatz dort scheint mir aber aus anderen Gründen zu erfolgen. Hof zu klein, Schleife zu klein. Ku'damm-Prestige könnte auch noch ein bisschen mitspielen.

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Zitat
485er-Liebhaber
Waren es in den 90ern nicht auch mehr Doppeldecker?

Ja, wobei die Anzahl ja nicht zwingend gesetzt ist. In den vergangenen Jahren wurden relativ wenig neue Doppeldecker bestellt, aber das könnte man ja auch wieder ändern, wenn es sinnvoll ist. Es gibt zwar einige Hürden - wie den begrenzten Markt für Doppeldecker und den noch begrenzteren Markt für elektrisch angetriebene Doppeldecker - aber letztlich ist die BVG groß genug, um maßgeschneiderte Serien entwickeln zu lassen.
Ganz ehrlich denke ich, dass fast alle Spandauer Buslinien ideal für DD wären. Ausnahmen wären die M36, 130, 131 und alles was mit 2 oder 3 beginnt natürlich. Wobei ich es auch bei der 237 nicht unterschreiben würde mit etwas über 20 Minuten maximaler Fahrtdauer und entsprechender Nachfrage. Nicht ohne Grund waren die betreffenden Linien (plus 130 und 131 in anderer Relation) allesamt nahezu reine DD-Linien.

Fast alle Spandauer Linien sind nun mal radial auf ein Zentrum angelegt. Dadurch ergeben sich durchschnittlich viel längere Fahrtstrecken als in den eher polyzentrischen Bezirken mit häufigeren Fahrgastwechseln und kürzeren Einzelstrecken für die Fahrgäste. Die M36 ist so eine seltene Ausnahme in Spandau, indem sich der Haselhorster und Hakenfelder Linienteil in entsprechende Relationen fast prototypisch aufteilen lässt. Das gilt aber logischerweise schon nicht mehr für den südlichen Teil der Linie.
Nachdem nun nur noch die letzten beiden Mohikaner Spandaus seeeehr gelegentlich zu benutzen sind und dann Sense mit DD hier im NW Berlins sein soll, will ich die seit fast einem Vierteljahr eingeschlafene Diskussion hierzu doch noch mal aufwecken, zumal mehrere User Argumente für DD in Spandau vorgebracht hatten - und auch für Müllerstr. hätte es welche gegeben... - , die aber letzten Endes nicht so recht widerlegt wurden.

Lassen wir mal Cicero beiseite, wo angeblich die Hofenge für mehr DD statt GN spricht/sprechen soll: Warum soll der ganze Rest ausschließlich nach Britz? Es gibt genügend Linien in M und S - da wurden ja einige genannt -, die auch DD-fähig sind und die jahrzehntelang auch noch in der schaffnerlosen Zeit fast ausschließlich mit DD bestückt wurden! Und allein am und um den Verkehrsknoten Rathaus Spandau wäre es meist hilfreich, wenn für die ankommenden Busse ein paar Meter mehr zur Verfügung stünden. Sind es die "Provinzfürsten" der verschiedenen Höfe, die sich entweder für oder gegen DD starkmachen? Oder wer dirigiert mit welchen Argumenten nur für oder gegen den einen oder anderen Hof in der Chefetage? Wer sagt bei welchen Linien: "Hier zwingend notwendig!" oder "Nice to have!" Muss das auch unabänderlich bleiben?
Zitat
Bw Steg
Nachdem nun nur noch die letzten beiden Mohikaner Spandaus seeeehr gelegentlich zu benutzen sind und dann Sense mit DD hier im NW Berlins sein soll, will ich die seit fast einem Vierteljahr eingeschlafene Diskussion hierzu doch noch mal aufwecken, zumal mehrere User Argumente für DD in Spandau vorgebracht hatten - und auch für Müllerstr. hätte es welche gegeben... - , die aber letzten Endes nicht so recht widerlegt wurden.

Lassen wir mal Cicero beiseite, wo angeblich die Hofenge für mehr DD statt GN spricht/sprechen soll: Warum soll der ganze Rest ausschließlich nach Britz? Es gibt genügend Linien in M und S - da wurden ja einige genannt -, die auch DD-fähig sind und die jahrzehntelang auch noch in der schaffnerlosen Zeit fast ausschließlich mit DD bestückt wurden! Und allein am und um den Verkehrsknoten Rathaus Spandau wäre es meist hilfreich, wenn für die ankommenden Busse ein paar Meter mehr zur Verfügung stünden. Sind es die "Provinzfürsten" der verschiedenen Höfe, die sich entweder für oder gegen DD starkmachen? Oder wer dirigiert mit welchen Argumenten nur für oder gegen den einen oder anderen Hof in der Chefetage? Wer sagt bei welchen Linien: "Hier zwingend notwendig!" oder "Nice to have!" Muss das auch unabänderlich bleiben?

Vorab wieder etwas Statistik, der "Berliner Linienchronik" folgend: Mittlerweile sind wir bei 138 (118 neuen und nur noch 20 alten) Doppeldeckern, davon 91 (79 neue und 12 alte) auf dem Hof C, 45 (39 + 6) in Britz und leider nur noch 2 alte in Spandau.

Warum Spandau nicht auch in gewissem Umfang neue Doppeldecker bekommen soll, ist auch mir nach wie vor vollkommen uneinsichtig. Auch das Argument, die Situation am Rathaus Spandau durch kürzere, aber höhere Busse gelegentlich etwas zu entspannen, scheint mir nicht verkehrt zu sein.

Eine wirklich schlüssige verkehrspolitische Begründung, weshalb Spandau künftig gar keine Doppeldecker mehr haben soll, kenne ich nicht. Um mich zu wiederholen: Meines Erachtens hat der Doppeldecker wegen seines großen (wenn auch überwiegend nicht behindertengerechten) Sitzplatzangebots durchaus eine gewisse Attraktivität, insbesondere auf längeren Linien mit Potential für durchfahrende Fahrgäste.

Ich selbst würde - von Spandau kommend - jedenfalls nicht unbedingt auf die Idee kommen, am S-Bf Heerstraße in die S-Bahn zu wechseln, wenn mein Fahrziel z.B. die Wilmersdorfer Straße wäre,

Marienfelde.
Zitat
Bw Steg
Wer sagt bei welchen Linien: "Hier zwingend notwendig!" oder "Nice to have!" Muss das auch unabänderlich bleiben?

Ich befürchte, die jeweiligen Verantwortlichen sehen diese Fahrzeuge auf allen Linien nur noch als 'nice to have' an und die relativ kleine Stückzahl an Neu-Doppeldeckern wurde wirklich nur beschafft, weil es auf einigen Höfen zu wenig Platz gibt. Sie sind dann auch nur auf den Linien zwingend notwendig, die ebenfalls irgendwo Engstellen haben (z.B. am S-Bahnhof Grunewald). Alles andere - der Platzverbrauch generell auf den Straßen, das Sitzplatzangebot und auch der Fahrkomfort auf langen Strecken sind absolut gar keine Argumente mehr, sonst hätte man recht stark nachgefragte Linien wie den X34 nicht ohne Not auf Gelenkbusse umgestellt.

Zur Verteilung der wenigen Doppeldecker auf die Betriebshöfe fällt mir ein, dass mir kürzlich wer erzählt hat, dass im Einzugsgebiet von Hof M noch immer einer der neuen ADL scheinbar zu Schulungszwecken in der Gegend herum fährt. Warum eigentlich?

Was mir in Bezug auf die Doppeldecker noch auffällt: Bin ich der einzige, der bei einer Mitfahrt im Oberdeck so etwas wie "Fahrspaß" empfindet? Und wenn nicht, warum scheint Fahrspaß im ÖPNV so gut wie gar keine Rolle zu spielen? Wer Fahrspaß haben will, möge sich doch ein Coupé mit 300 PS besorgen oder 'n Hummer. Im ÖPNV sei man bitte froh, wenn überhaupt etwas fährt. Diese ganzen schlecht messbaren Dinge interessieren niemanden, der beim ÖPNV irgendetwas zu entscheiden hat. Aus demselben Grund kommen die meisten Neufahrzeuge völlig farblos daher oder werden Fenster mit Werbung beklebt. Oder geich ganz weggelassen wie beim J/JK.

Natürlich wurde der Doppelstockbus nicht aufgrund des Fahrspaßes für die, die oben sitzen konzipiert, aber warum nicht das Nützliche mit dem Angenehmen verbinden?

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Müllerstraße soll für den 100er auch wieder wenige Doppeldecker bekommen.

Die Berliner Linienchronik (+Stationierungen S-Bahn/BVG) 1858-2024
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