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Masterplan U-Bahn BVG
geschrieben von Latschenkiefer 
Zitat
FlO530
- Zur besseren Anbindung von Karl's und dem Designer Outlet Center muss die U1 bis Elstal verlängert werden.

Die Aufgabe würde ich eher bei der U00 sehen, die als weiterer Ring zwischen Ringbahn und Außenring die Endstationen der verlängerten U-Bahn-Linien nochmal verbindet: Rudow - Buckow Süd - Buckower Chaussee - Appenzeller Straße - Düppel-Kleinmachnow - Strandbad Wannsee - Kladow - Elstal und dann wieder im Norden rein in die Stadt und entsprechend weiter. Damit würde man auch gleich das Problem der gelegentlichen Überfüllung der Linie F10 im Hochsommer lösen. ;-)
Hier zur Dokumentation die komplette Pressemitteilung des BUND Berlin, abrufbar hier.

Zitat
BUND Berlin Pressemitteilung
Info 13 / Berlin, 19. März 2023: Die Vision der Berliner Verkehrsbetriebe, das Berliner U-Bahn-Netz auf 318 Kilometer mehr als zu verdoppeln, ist vor allem eines: die komplette Verkennung der verkehrspolitischen Notwendigkeiten in der Stadt. Angesichts der eskalierenden Klimakrise muss mit Nachdruck das Straßenbahnnetz der Hauptstadt ausgebaut werden. So zügig wie möglich muss insbesondere auch in Spandau der überlastete und unattraktive Busverkehr durch schnelle und attraktive Tramstrecken, so weit wie möglich auf eigenem Gleisbett, ersetzt werden. Nur mit der Tram kann Berlin vergleichsweise zügig eine flächendeckende Verbesserung des Nahverkehrs erreichen.

„U-Bahnen sind Hochleistungsverkehrsmittel, die ihre Berechtigung auf entsprechend stark nachgefragten Korridoren haben. Die sind in Berlin allerdings fast vollständig abgedeckt. Vergleiche mit dem Großraum Paris mit ungefähr der doppelten Einwohnerzahl von Berlin und ganz Brandenburg zusammen, um den U-Bahn-Ausbaubedarf zu begründen, sind nicht angebracht. Zumal die Berliner S-Bahn nach internationalen Maßstäben eher einer Metro entspricht. Damit verfügt der Großraum Berlin über fast 500 Kilometer Metronetz – auch heutzutage im internationalen Vergleich ein hoher Wert“, sagt Tilmann Heuser, Geschäftsführer des Umweltverbands BUND Berlin.

„Es droht, dass mit Verweis auf die angedachten neuen U-Bahn-Strecken bereits fest vereinbarte Straßenbahn-Ausbauten gestoppt werden. Und das, obwohl allein schon angesichts der Kosten die Realisierung der U-Bahn-Träume vollkommen unrealistisch ist. Dazu kommt noch der eklatante Fachkräftemangel im Planungs-, Bau- und Genehmigungsbereich“, warnt Tilmann Heuser. Die Klimakrise zwingt auch dazu, den Bau derart Ressourcen- und Treibhausgas-intensiver Infrastrukturen noch genauer abzuwägen als früher.

„Die einzige erkennbare mögliche Nutzen des Konzepts ist, den Gegnern des Straßenbahn-Ausbaus Vorwände zu geben, die Planungen dafür abzubrechen. Daher sollte die U-Bahn-Vision wieder schnellstmöglich in der Schublade verschwinden. Wir erleben schon jetzt, wie die Untersuchungen für die U7-Verlängerung zur Heerstraße die Straßenbahn-Planungen ausbremsen“, so der Landes-Geschäftsführer Tilmann Heuser.

Es ist schwer nachvollziehbar, wie die BVG den Bedarf für U-Bahn-Strecken in dünn besiedelte Gebiete wie Düppel im Südwesten oder Falkenberg im Nordosten begründen möchte. Die planerische Fantasie ist so groß, beispielsweise auch die derzeit am Innsbrucker Platz direkt vor dem Autobahn-Tunnel der A100 endende U4 weit in den Süden bis Lichterfelde verlängern zu wollen. Dafür müsste der Autotunnel verschwinden.

Grob überschlagen dürfte der Bau der 171 Kilometer neuer U-Bahn-Strecken nach aktuellem Preisstand nicht unter 35 Milliarden Euro kosten. Das ist mehr Geld, als Berlin bis 2035 für Ausbau und Modernisierung des kompletten Nahverkehrsnetzes einsetzen will. Von dem Geld ließen sich bis zu 1700 Kilometer neuer Straßenbahnstrecken errichten.
Re: Masterplan U-Bahn BVG
19.03.2023 13:23
Zitat
BUND Berlin Pressemitteilung
Dazu kommt noch der eklatante Fachkräftemangel im Planungs-, Bau- und Genehmigungsbereich“, warnt Tilmann Heuser.

…und passend dazu wird auch die Nachwuchsausbilung eingeschränkt, wie der rbb am Freitag berichtete: [www.rbb-online.de]
Re: Masterplan U-Bahn BVG
19.03.2023 13:55
Nunja, in Cottbus haben halt Architekten die Macht an der Uni...

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Zitat
Jumbo

…und passend dazu wird auch die Nachwuchsausbilung eingeschränkt, wie der rbb am Freitag berichtete: [www.rbb-online.de]

Im Gegensatz zur Lehrkräfteausbildung gibt es allerdings noch mehr als genug ungenutzte Kapazitäten an der TUB. Und dort dann eben auch mit einem breiten Feld an Expertise und nicht nur einem Lehrstuhl...
Die Autolobby wird dieses Konzept dankbar aufgreifen. Künftig werden wir öfter als Argument gegen Straßenbahnprojekte lesen/hören, dass auf der gleichen Strecke ja eine U-Bahn vorgesehen ist und es wenig Sinn ergebe, jetzt eine Straßenbahn zu bauen, wenn in 10 Jahren parallel eine U-Bahn gebaut werden soll (dass die U-Bahn nie oder erst in 30 Jahren kommt, wird an der Stelle natürlich verschwiegen).

Laut Tagesspiegel haben die Planer bei der BVG bei der Erstellung dieses Konzepts "Straßenbahn und U-Bahn" gedacht. Aber die Verkehrspolitk wird daraus "keine Straßenbahn, weil irgendwann U-Bahn machen". Insofern frage ich mich, ob die BVG sich selbst mit solchen Konzepten einen Gefallen tut.

Der Gedanke, dass wir hier über einen Marketing-Gag der BVG diskutieren, lässt mich nicht los.



3 mal bearbeitet. Zuletzt am 19.03.2023 14:38 von Adenosin.
Zitat
Flexist
Zitat
hvhasel
Berliner Morgenpost - Warum der BUND gegen Ausbau des U-Bahn-Netzes in Berlin ist

Zitat

U-Bahnen seien Hochleistungsverkehrsmittel, die ihre Berechtigung auf stark nachgefragten Korridoren hätten. „Die sind in Berlin allerdings fast vollständig abgedeckt“, so Heuser. Der Großraum Berlin verfüge - die S-Bahn mit eingerechnet - über fast 500 Kilometer Metro-Netz. „Auch heutzutage im internationalen Vergleich ein hoher Wert.“

[www.morgenpost.de]

Irgendwo muss man ja auch zustimmen.
Als ich die Pläne gelesen habe, empfand ich das auch als ein wenig zu übertrieben. Auch jetzt noch. Ich bin nachwievor ja immer noch ein Freund der U-Bahn über Greifswalder Straße sowie der Verländerung der U5 nach Jungfernheide, letzter klingt immer noch am vernünftigsten und am ehesten umsetzbar.

Ein wenig übertrieben ist gut :-) ! Es werden doch schon alle Energien aufgewendet werden müssen, um die bestehenden Angebote des ÖPNV zu halten und wenigstens die wichtigsten Ausbauten hinzubekommen. Zunehmende Probleme, Personal zu bekommen, steigende Kosten in jeder Hinsicht und der Umgang mit dem Klimawandel sowie zu erwartende Wirtschaftskrisen werden doch Herausforderungen genug sein, oder? Dieser Masterplan lenkt für meine Begriffe von den Notwendigkeiten ab und führt in ein Märchenland.

Immerhin enthält der Plan jedoch eine Idee (die ich übrigens auch schon hatte :-)), über die nachzudenken wirklich lohnt: eine langfristige Verlängerung der U1 nach Weißensee. Der Vorteil wäre, dass man dadurch die M4 entlasten und die U-Bahnplanungen unter der Greifswalder Straße - die ich für kaum durchführbar halte - faktisch endgültig aufgeben könnte.

Weshalb soll die Verlängerung der U5 Richtung Westen jetzt am ehesten umsetzbar sein? In wenigen Wochen wird bis Turmstraße die Straßenbahn auf einer Neubaustrecke verkehren, und die Planungen für den Weiterbau Richtung Jungfernheide laufen. Egal, was man von der U5 West hält: Der Bund würde für diese Verlängerung in den nächsten Jahrzehnten mit absoluter Sicherheit keinerlei Gelder bereitstellen, nachdem sich das Land Berlin für die Straßenbahn entschieden hat. Selbst für die aktuellen Projekte der Verlängerung der U7 an beiden Streckenenden dürfte es noch endlose Diskussionen und Verhandlungen geben - mit höchst ungewissem Ausgang.

Noch ein Wort zur U0 (obgleich ich es eigentlich für Zeitverschwendung halte, über diese Linie jetzt ernsthaft zu diskutieren): Wenn, dann wäre diese Strecke für meine Begriffe als S- oder Regionalbahnstrecke auszuführen. Für eine U-Bahn mit hoher Nachfrage auf mittleren Distanzen fehlt hier für meine Begriffe auch langfristig das Potential. Übrigens wurde ein Abzweig von der U7 kürzlich sogar im Zusammenhang des Straßenbahnprojekts Schöneweide - Zwickauer Damm / Johannisthaler Chausee als Alternative geprüft - mit dem kaum überraschenden Ergebnis, dass die Lösung U-Bahn in dieser Relation krachend durchgefallen ist (und der Masterplan der BVG scheint hier sogar eine direkte Führung der U0 durch noch geringer besiedeltes Gebiet vorzusehen). Als S- oder Regionalbahn hingegen könnte die U0 vielleicht Verkehre aus dem Umland auf schnellem Wege nach Berlin hinein führen, sofern man die Linie nur an relativ wenigen aufkommensstarken Stationen halten ließe und sich dadurch günstige Reisezeiten gewinnen ließen. An den Schnittpunkten zum S- und Regionalbahnnetz müssten dann Verbindungskurven eingerichtet werden. Aber auch das wäre meines Erachtens ein Projekt für die Zeit nach dem Jahr 3000 :-) ....



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 19.03.2023 14:49 von Bovist66.
Zitat
nicolaas
Hier zur Dokumentation die komplette Pressemitteilung des BUND Berlin, abrufbar hier.

Zitat
BUND Berlin Pressemitteilung
Info 13 / Berlin, 19. März 2023: Die Vision der Berliner Verkehrsbetriebe, das Berliner U-Bahn-Netz auf 318 Kilometer mehr als zu verdoppeln, ist vor allem eines: die komplette Verkennung der verkehrspolitischen Notwendigkeiten in der Stadt. Angesichts der eskalierenden Klimakrise muss mit Nachdruck das Straßenbahnnetz der Hauptstadt ausgebaut werden. So zügig wie möglich muss insbesondere auch in Spandau der überlastete und unattraktive Busverkehr durch schnelle und attraktive Tramstrecken, so weit wie möglich auf eigenem Gleisbett, ersetzt werden. Nur mit der Tram kann Berlin vergleichsweise zügig eine flächendeckende Verbesserung des Nahverkehrs erreichen.

„U-Bahnen sind Hochleistungsverkehrsmittel, die ihre Berechtigung auf entsprechend stark nachgefragten Korridoren haben. Die sind in Berlin allerdings fast vollständig abgedeckt. Vergleiche mit dem Großraum Paris mit ungefähr der doppelten Einwohnerzahl von Berlin und ganz Brandenburg zusammen, um den U-Bahn-Ausbaubedarf zu begründen, sind nicht angebracht. Zumal die Berliner S-Bahn nach internationalen Maßstäben eher einer Metro entspricht. Damit verfügt der Großraum Berlin über fast 500 Kilometer Metronetz – auch heutzutage im internationalen Vergleich ein hoher Wert“, sagt Tilmann Heuser, Geschäftsführer des Umweltverbands BUND Berlin.

„Es droht, dass mit Verweis auf die angedachten neuen U-Bahn-Strecken bereits fest vereinbarte Straßenbahn-Ausbauten gestoppt werden. Und das, obwohl allein schon angesichts der Kosten die Realisierung der U-Bahn-Träume vollkommen unrealistisch ist. Dazu kommt noch der eklatante Fachkräftemangel im Planungs-, Bau- und Genehmigungsbereich“, warnt Tilmann Heuser. Die Klimakrise zwingt auch dazu, den Bau derart Ressourcen- und Treibhausgas-intensiver Infrastrukturen noch genauer abzuwägen als früher.

„Die einzige erkennbare mögliche Nutzen des Konzepts ist, den Gegnern des Straßenbahn-Ausbaus Vorwände zu geben, die Planungen dafür abzubrechen. Daher sollte die U-Bahn-Vision wieder schnellstmöglich in der Schublade verschwinden. Wir erleben schon jetzt, wie die Untersuchungen für die U7-Verlängerung zur Heerstraße die Straßenbahn-Planungen ausbremsen“, so der Landes-Geschäftsführer Tilmann Heuser.

Es ist schwer nachvollziehbar, wie die BVG den Bedarf für U-Bahn-Strecken in dünn besiedelte Gebiete wie Düppel im Südwesten oder Falkenberg im Nordosten begründen möchte. Die planerische Fantasie ist so groß, beispielsweise auch die derzeit am Innsbrucker Platz direkt vor dem Autobahn-Tunnel der A100 endende U4 weit in den Süden bis Lichterfelde verlängern zu wollen. Dafür müsste der Autotunnel verschwinden.

Grob überschlagen dürfte der Bau der 171 Kilometer neuer U-Bahn-Strecken nach aktuellem Preisstand nicht unter 35 Milliarden Euro kosten. Das ist mehr Geld, als Berlin bis 2035 für Ausbau und Modernisierung des kompletten Nahverkehrsnetzes einsetzen will. Von dem Geld ließen sich bis zu 1700 Kilometer neuer Straßenbahnstrecken errichten.

Ich halte diese Argumentation für schlüssig. Obwohl ich eine ganze Reihe der vorgeschlagenen U-Bahnerweiterungen für sich genommen nicht für abwegig halte - oder vielleicht gerade deswegen - ist die Verwirklichung so eines Gesamtkonzepts in einem überschaubaren Zeitraum meines Erachtens irreal.

Im Zeitraum von 1896 (Beginn des Hochbahnbaus in Berlin) bis 2022 gelang es, rund 146 Kilometer Hoch- und Untergrundbahnstrecken zu bauen. Im Durchschnitt dieser 126 Jahre wuchs das Netz also - aufgerundet - um 1,2 Kilometer pro Jahr. Nunmehr werden etwa 171 Kilometer Neubaustrecken angeregt, für die sich - den bisherigen Baufortschritt zugrunde gelegt - ein Realisierungszeitraum von 142,5 Jahren ergeben würde. Das hier angedachte Zielnetz würde demnach im Jahr 2165 zur Verfügung stehen.

Nichts gegen Visionen, und natürlich werden derlei Netze auch und vor allem für spätere Generationen gebaut - aber das hier erscheint mir zu visionär.

Vielleicht noch ein Detail: Schon bald wird die U-Bahnlinie 4 weite Teile der heutigen Straßenbahnlinie M 8 ergänzen (oder wahrscheinlicher: ersetzen). Bis es soweit ist, wünsche ich mir eine "grüne Welle" für die M 8,

Marienfelde.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 19.03.2023 15:01 von Marienfelde.
Zitat
Marienfelde

(...)

Im Zeitraum von 1896 (Beginn des Hochbahnbaus in Berlin) bis 2022 gelang es, rund 146 Kilometer Hoch- und Untergrundbahnstrecken zu bauen. Im Durchschnitt dieser 126 Jahre wuchs das Netz also - aufgerundet - um 1,2 Kilometer pro Jahr. Nunmehr werden etwa 171 Kilometer Neubaustrecken angeregt, für die sich - den bisherigen Baufortschritt zugrunde gelegt - ein Realisierungszeitraum von 142,5 Jahren ergeben würde. Das hier angedachte Zielnetz würde demnach im Jahr 2165 zur Verfügung stehen.

(...)

Vielleicht noch ein Detail: Schon bald wird die U-Bahnlinie 4 weite Teile der heutigen Straßenbahnlinie M 8 ergänzen (oder wahrscheinlicher: ersetzen). Bis es soweit ist, wünsche ich mir eine "grüne Welle" für die M 8,

Marienfelde.

2165 wäre schon rasend schnell :-). In den ersten Jahrzehnten des U-Bahnbaus in Berlin wurde kaum Rücksicht auf die Rechte von Arbeitnehmenden genommen, auf die Umwelt erst recht nicht (an den Jahresringen der Bäume im Tiergarten lassen sich übrigens noch heute die Folgen des Baus der heutigen U-Bahnlinien 6 und 8 in der Innenstadt ablesen). Anwohnerrechte gab es praktisch nur für wohlhabende Menschen, und an vielen Stellen standen für den U-Bahnbau freie Flächen zur Verfügung. Die Konkurrenz durch den MIV war viel geringer als heute, so dass sich manche private Gesellschaft mit der Finanzierung des U-Bahnbaus sogar Renditen versprochen haben mochte. Rücksichten auf Bestandsnetze musste ebenfalls nur punktuell genommen werden. Kein Wunder also, dass es früher viel schneller mit dem Tunnelbau ging. Heute aber gleich zwei (!) parallele U-Bahnstrecken zur S-Bahn Westkreuz - Spandau in einer stark von Villen und vielen Freiflächen geprägten Gegend zu planen, spricht für einen durchaus eigentümlichen Bezug zur Realität. Wo um Himmelswillen sollen die Fahrgäste dort herkommen? Oder glaubt die BVG an einen chinesischen Investor, der in Pichelsberg bzw. in Tiefwerder eine neue Großstadt anlegen möchte?

Den letzten Satz Deines Beitrags verstehe ich übrigens so nicht.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 19.03.2023 15:20 von Bovist66.
def
Re: Masterplan U-Bahn BVG
19.03.2023 16:50
Zitat
eiterfugel
Zitat
Jumbo

…und passend dazu wird auch die Nachwuchsausbilung eingeschränkt, wie der rbb am Freitag berichtete: [www.rbb-online.de]

Im Gegensatz zur Lehrkräfteausbildung gibt es allerdings noch mehr als genug ungenutzte Kapazitäten an der TUB. Und dort dann eben auch mit einem breiten Feld an Expertise und nicht nur einem Lehrstuhl...

Ist die Frage, ob man sich angesichts der künftigen Situation am Arbeitsmarkt leisten kann, nur auf Absolvent:innen "mit einem breiten Feld an Expertise im Eisenbahnbereich" zu setzen oder ob es für viele Aufgaben nicht auch Bauingenieur:innen, Architekt:innen und Stadtplaner:innen tun, die nur ein paar Kurse an nur einem Lehrstuhl belegt haben. Außerdem erreicht man so auch Leute, die sich völlig ohne den Gedanken, mal zur Bahn zu gehen, für einen dieser Studiengänge angemeldet haben. Künftige Absolvent:innen der Verkehrswissenschaften muss man nicht erreichen (also als Arbeitgeber vielleicht schon, aber nicht überhaupt für die Branche).



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 19.03.2023 16:52 von def.
Zitat
Bovist66
In den ersten Jahrzehnten des U-Bahnbaus in Berlin wurde kaum Rücksicht auf die Rechte von Arbeitnehmenden genommen, auf die Umwelt erst recht nicht (an den Jahresringen der Bäume im Tiergarten lassen sich übrigens noch heute die Folgen des Baus der heutigen U-Bahnlinien 6 und 8 in der Innenstadt ablesen).

An den Jahresringen erkennt man die kalten Winter nach dem letzten Kriege.

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Zitat
Nemo
Zitat
Flexist
Zitat
hvhasel
Berliner Morgenpost - Warum der BUND gegen Ausbau des U-Bahn-Netzes in Berlin ist

Zitat

U-Bahnen seien Hochleistungsverkehrsmittel, die ihre Berechtigung auf stark nachgefragten Korridoren hätten. „Die sind in Berlin allerdings fast vollständig abgedeckt“, so Heuser. Der Großraum Berlin verfüge - die S-Bahn mit eingerechnet - über fast 500 Kilometer Metro-Netz. „Auch heutzutage im internationalen Vergleich ein hoher Wert.“

[www.morgenpost.de]

Irgendwo muss man ja auch zustimmen.
Als ich die Pläne gelesen habe, empfand ich das auch als ein wenig zu übertrieben. Auch jetzt noch. Ich bin nachwievor ja immer noch ein Freund der U-Bahn über Greifswalder Straße sowie der Verländerung der U5 nach Jungfernheide, letzter klingt immer noch am vernünftigsten und am ehesten umsetzbar.

Eine U-Bahn unter der Greifswalder wäre ein Paradebeispiel.
Man kann in einem Verkehrswendeszenario eine schnelle U-Bahn planen, die nicht so oft hält, man könnte die Straßenbahn beibehalten, deren Haltestellenabstand aber verkleinern und man könnte eine Fahrspur wegnehmen, einen breiten Radweg anlegen und ein neues Lieferzonen- und Parkraumkonzept einführen.

Oder man baut die U-Bahn, stellt die Straßenbahn ein und freut sich über die viele zusätzliche MIV-Kapazität auf den heutigen Gleisen oder wenigstens darüber dass man für den Radweg keine Spur wegnehmen muss und der Lieferverkehr auf dem Radweg liefern kann und so keine Parkplätze wegkommen und der Lieferverkehr den fließenden Verkehr nicht behindert.

Das sind zwei völlig unterschiedliche Konzepte. Für mich wäre die erste Variante sogar erstrebenswert, die zweite eben nicht.

Es ist für mich wesentlich wahrscheinlicher, dass Giffey und ihre Freunde von der CDU zu Variante 2 tendieren.

Freut mich, dass wir uns dort übereinstimmen, allerdings nur bis hierhin, denn sich mit Variante 2 anfreunden kann.

Denn es fahren bereits heute schon Buslinien parallel auf der geplanten Strecke im Bereich Weißensee.
Hab jetzt auch mal Kilometermäßig alles ausgemessen, wenn die U-Bahn so jede zweite Haltestelle halten würde, wären das so um die 500 bis 600 Meter Abstand, überall gäbe es dann Anschluss an Straßenbahnlinien. Bei ihrem Verlauf wird sie hin und wieder auf Buslinien treffen, die ein Stück weit parallel mitfahren.
Die Verlegung nach Falkenberg ist sicherlich wegen der S75 angestrebt. Ich vermute das die U3 es schneller zum Alexanderplatz schaffen wird als die S75. Das beschert zusätzlich Fahrgäste.

Die M17 verkehrt dann zur Zingster Straße. Ab Prerower Platz bis Falkenberg fahren mit der U-Bahn ein paar Buslinien mit. Ich sehe keinen Grund für einen weiteren Erhalt der M4.
Zitat
Flexist
Hab jetzt auch mal Kilometermäßig alles ausgemessen, wenn die U-Bahn so jede zweite Haltestelle halten würde, wären das so um die 500 bis 600 Meter Abstand, überall gäbe es dann Anschluss an Straßenbahnlinien.

Ich weiß nicht, welche kruden Zahlen du da genommen hast, aber 500m-600m sind doch kein annehmbarer Bahnhofsabstand für eine Express-U-Bahn! Eine Express-U-Bahn kann auch nur an der M10 oder der Ringbahn halten.

Zitat
Flexist
Ich sehe keinen Grund für einen weiteren Erhalt der M4.

Merkwürdig bei deinem Namen.

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Zitat
Bovist66
Zitat
Marienfelde

(...)

Vielleicht noch ein Detail: Schon bald wird die U-Bahnlinie 4 weite Teile der heutigen Straßenbahnlinie M 8 ergänzen (oder wahrscheinlicher: ersetzen). Bis es soweit ist, wünsche ich mir eine "grüne Welle" für die M 8,

Marienfelde.

Den letzten Satz Deines Beitrags verstehe ich übrigens so nicht.

Na, einfach: Bis zum evtl. Ersatz der "Hauptbahnhofstrecke" der Straßenbahn durch die U 4 (vielleicht um das Jahr 2080) sollten die Züge der Linien M 8 (sowie M 5 und M 10) nach dem Verlassen der Haltestellen Clara-Jaschke-Str. (bzw. Lesser-Ury-Weg) "in einem Rutsch" bis zur nächsten Haltestelle am Hauptbahnhof fahren können, nach dem Fahrgastwechsel dort "in einem Rutsch" bis zur Haltestelle Invalidenpark usw.

Ja, ich verlange viel, das ist mir bewußt,

Marienfelde.
Zitat
B-V 3313
Zitat
Flexist
Hab jetzt auch mal Kilometermäßig alles ausgemessen, wenn die U-Bahn so jede zweite Haltestelle halten würde, wären das so um die 500 bis 600 Meter Abstand, überall gäbe es dann Anschluss an Straßenbahnlinien.

Ich weiß nicht, welche kruden Zahlen du da genommen hast, aber 500m-600m sind doch kein annehmbarer Bahnhofsabstand für eine Express-U-Bahn! Eine Express-U-Bahn kann auch nur an der M10 oder der Ringbahn halten.

Zitat
Flexist
Ich sehe keinen Grund für einen weiteren Erhalt der M4.

Merkwürdig bei deinem Namen.

Ja huch, wie kann jemand mit so einem Namen nicht im dauerhaft Straßenbahnhimmel schwelgen und die Realität beiseite schieben, wie kann er nur...
Zitat
Flexist
Ja huch, wie kann jemand mit so einem Namen nicht im dauerhaft Straßenbahnhimmel schwelgen und die Realität beiseite schieben, wie kann er nur...

Ach deine Sicht die einzig wahre Realität?

So eine "wahre Realität" wie 600m-700m Bahnhofsabstand für Express-U-Bahnen?

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
def
Re: Masterplan U-Bahn BVG
19.03.2023 18:21
Zitat
Flexist
Zitat
B-V 3313
Zitat
Flexist
Hab jetzt auch mal Kilometermäßig alles ausgemessen, wenn die U-Bahn so jede zweite Haltestelle halten würde, wären das so um die 500 bis 600 Meter Abstand, überall gäbe es dann Anschluss an Straßenbahnlinien.

Ich weiß nicht, welche kruden Zahlen du da genommen hast, aber 500m-600m sind doch kein annehmbarer Bahnhofsabstand für eine Express-U-Bahn! Eine Express-U-Bahn kann auch nur an der M10 oder der Ringbahn halten.

Zitat
Flexist
Ich sehe keinen Grund für einen weiteren Erhalt der M4.

Merkwürdig bei deinem Namen.

Ja huch, wie kann jemand mit so einem Namen nicht im dauerhaft Straßenbahnhimmel schwelgen und die Realität beiseite schieben, wie kann er nur...

Naja, die Realität ist, dass es viele sehr viel problematischere (überlastetere und/oder unzuverlässigere) Korridore in Berlin gibt als ausgerechnet die M4, z.B. zwischen Rathaus Spandau, Hakenfelde und der Wasserstadt Oberhavel. Die Realität ist auch, dass die Dir vorschwebende Kiezlinien-U-Bahn wohl kaum so große Fahrzeitvorteile hätte, dass sie die Milliardeninvestition rechtfertigt, zumal sich auf kürzeren Strecken die Fahrzeiten z.T. durch die längeren Wege zur Station deutlich verlängern dürften.
Zitat
def
Naja, die Realität ist, dass es viele sehr viel problematischere (überlastetere und/oder unzuverlässigere) Korridore in Berlin gibt als ausgerechnet die M4, z.B. zwischen Rathaus Spandau, Hakenfelde und der Wasserstadt Oberhavel. Die Realität ist auch, dass die Dir vorschwebende Kiezlinien-U-Bahn wohl kaum so große Fahrzeitvorteile hätte, dass sie die Milliardeninvestition rechtfertigt, zumal sich auf kürzeren Strecken die Fahrzeiten z.T. durch die längeren Wege zur Station deutlich verlängern dürften.

Du bringst einen wichtigen Aspekt auf den Punkt, der mit einem anderen guten Argument, das hier bereits von Adenosin genannt wurde, das ganze Problem dieses „Plans“ zeigt.

Die wirklich dringenden Bedarfe in den Außenbezirken ließen sich viel besser durch entsprechende Verbindungen lösen, die sich auf bezirksnahe Zentren und tangentiale Hauptachsen konzentrieren. Dafür sind Straßenbahnen und BRT einfach besser geeignet. Die Berliner U-Bahn mit ihren vergleichsweise geringen Haltestellenabständen ist eigentlich für beides nicht optimal: bezirksnahe Außen-/Zentrenerschließung und schnellere „Transcity“ Interbezirksverkehre.

Gleichzeitig wird ab jetzt noch mehr alles auf diesen tollen Plan geschoben und gerade im Westen der Stadt verfängt so etwas auch. Dann wird eben lieber 30 weitere Jahre diskutiert als nur eine neue pragmatische Lösung auf die Straße zu bringen.
Re: Masterplan U-Bahn BVG
19.03.2023 19:21
Zitat
B-V 3313
Zitat
Flexist
Hab jetzt auch mal Kilometermäßig alles ausgemessen, wenn die U-Bahn so jede zweite Haltestelle halten würde, wären das so um die 500 bis 600 Meter Abstand, überall gäbe es dann Anschluss an Straßenbahnlinien.

Ich weiß nicht, welche kruden Zahlen du da genommen hast, aber 500m-600m sind doch kein annehmbarer Bahnhofsabstand für eine Express-U-Bahn! Eine Express-U-Bahn kann auch nur an der M10 oder der Ringbahn halten.
Vom Mollknoten nach Am Friedrichshain sind es 540m, vom Am Friedrichshain zur Danziger sind es 1km bei einer Zwischenhaltestelle. Von der Danziger zum S-Bahnhof sind es 630m. Die anderen Haltestellenabstände liegen zwischen 300 und 500m. Wenn man also nur an jeder zweiten Straßenbahnhaltestellen halten würde, dann wäre man bei einem Stationsabstand von 600 bis 1100m. Das ist für eine U-Bahn sicherlich ok, aber eben noch kein Expressverkehr mit richtig guten Reisezeiten. Ich stelle mir da eher sowas vor: Alex - Mollknoten - Danziger Str. - S-Bahnhof Greifswalder Str. - Antonplatz

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Zitat
Nemo
Ich stelle mir da eher sowas vor: Alex - Mollknoten - Danziger Str. - S-Bahnhof Greifswalder Str. - Antonplatz

Auch das ist doch kein Expressverkehr!

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
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