Re: Masterplan U-Bahn BVG 20.03.2023 22:01 |
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Arnd Hellinger
Hat eigentlich schon irgendjemand außerhalb der Anstalt eine vollständige Fassung dieses Papiers gesehen oder ggf, sogar gelesen...?
Re: Masterplan U-Bahn BVG 20.03.2023 22:07 |
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Arnd Hellinger
Hat eigentlich schon irgendjemand außerhalb der Anstalt eine vollständige Fassung dieses Papiers gesehen oder ggf, sogar gelesen...?
Re: Masterplan U-Bahn BVG 20.03.2023 22:29 |
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B-V 3313
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Nemo
Albert Speer hatte aber auch Hilfe bei den Abrissarbeiten durch Amerikaner und Briten.
Als Speer mit seiner Umgestaltung anfing, war noch nichts mit Luftkrieg. Man fing mit Enteignungen und Zwangsräumungen von jüdischen Mietern an.
Re: Masterplan U-Bahn BVG 20.03.2023 22:31 |
Re: Masterplan U-Bahn BVG 20.03.2023 22:33 |
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hansaplatz
Oder würde man den Teil des heutigen M27 kappen und stattdessen die ganze Wollankstraße bis zum Rathaus Pankow fahren, wo man auf den Bestand träfe?
Re: Masterplan U-Bahn BVG 20.03.2023 22:34 |
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hansaplatz
Blöde Frage, aber wieso geht ihr davon aus, dass die M50 (oder Tram M27) zukünftig nicht mehr am Bahnhof Pankow vorbeikommen wird? So man dem Linienverlauf des heutigen M27 Bus folgen würde (dessen westliches Ende zwischen U Turmstraße und U Jungfernheide ja bereit 2028 auf Tram umgestellt werden soll), verliefe die Strecke ja durch die Florastraße und damit auch zum Bahnhof Pankow, oder? Oder würde man den Teil des heutigen M27 kappen und stattdessen die ganze Wollankstraße bis zum Rathaus Pankow fahren, wo man auf den Bestand träfe?
Re: Masterplan U-Bahn BVG 20.03.2023 22:48 |
Zitat
Nemo
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hansaplatz
Blöde Frage, aber wieso geht ihr davon aus, dass die M50 (oder Tram M27) zukünftig nicht mehr am Bahnhof Pankow vorbeikommen wird? So man dem Linienverlauf des heutigen M27 Bus folgen würde (dessen westliches Ende zwischen U Turmstraße und U Jungfernheide ja bereit 2028 auf Tram umgestellt werden soll), verliefe die Strecke ja durch die Florastraße und damit auch zum Bahnhof Pankow, oder? Oder würde man den Teil des heutigen M27 kappen und stattdessen die ganze Wollankstraße bis zum Rathaus Pankow fahren, wo man auf den Bestand träfe?
Tja, es ist wohl wahrscheinlicher, dass die Straßenbahn durch die ganze Wollankstraße fahren wird. Allerdings gab es da ja glaube ich noch keine offizielle Trassenuntersuchung, sodass die Linienführung noch offen ist.
Re: Masterplan U-Bahn BVG 20.03.2023 22:49 |
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def
Ich würde die Führung der (M)50 durch die Wollankstraße bevorzugen:
- Das Bezirkszentrum würde direkt erreicht statt regelrecht umfahren.
- Kürzere Fahrzeiten zwischen dem heutigen Französisch Buchholzer Ast und Wedding.
- Nord- und Kremmener Bahn werden schneller erreicht.
Voraussetzung wäre natürlich die Verlängerung der U2 bis Pankow Kirche, damit alle Umsteigemöglichkeiten zum Schnellbahnnetz erhalten bleiben (zur Erinnerung: die in Pankow endende S-Bahn-Zuggruppe wird mit Dezember nach Blankenburg verlängert).
Re: Masterplan U-Bahn BVG 20.03.2023 22:55 |
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hvhasel
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Arnd Hellinger
Hat eigentlich schon irgendjemand außerhalb der Anstalt eine vollständige Fassung dieses Papiers gesehen oder ggf, sogar gelesen...?
Das würde mich auch mal brennend interessieren. Denn das Zitat "U-Bahn und Straßenbahn Ausbau schließen sich nicht aus" muss ja irgendwie hinterlegt sein.
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Tagesspiegel
In der BVG-Studie heißt es dazu: „Die Frage Straßenbahn oder U-Bahn ist nicht zukunftsfähig. Das Oder muss zum Und werden.“
Re: Masterplan U-Bahn BVG 20.03.2023 23:10 |
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Adenosin
Wenn das ernst gemeint ist, dann wäre der nächste Schritt wirklich (wurde auch hier schon diskutiert) das Zielsetz Straßenbahn 2050 von Pro Straßenbahn Berlin mit dem U-Bahnkonzept der BVG übereinander zu legen.
Re: Masterplan U-Bahn BVG 20.03.2023 23:32 |
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Nemo
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Adenosin
Wenn das ernst gemeint ist, dann wäre der nächste Schritt wirklich (wurde auch hier schon diskutiert) das Zielsetz Straßenbahn 2050 von Pro Straßenbahn Berlin mit dem U-Bahnkonzept der BVG übereinander zu legen.
Es kann aber natürlich auch sein, dass die Erwähnung der Straßenbahn lediglich eine Konzession an Frau Verkehrssenatorin Jarasch ist. Dann ist es natürlich auch noch fraglich was Giffey'sche Verkehrspolitik aus so einem Masterplan macht. Die vergisst die Straßenbahn sicherlich schnell.
Re: Masterplan U-Bahn BVG 20.03.2023 23:59 |
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Adenosin
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hvhasel
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Arnd Hellinger
Hat eigentlich schon irgendjemand außerhalb der Anstalt eine vollständige Fassung dieses Papiers gesehen oder ggf, sogar gelesen...?
Das würde mich auch mal brennend interessieren. Denn das Zitat "U-Bahn und Straßenbahn Ausbau schließen sich nicht aus" muss ja irgendwie hinterlegt sein.
Ja, es wäre wirklich spannend, das vollständige Konzept zu lesen. Die BVG hat sich ja offensichtlich etwas dabei gedacht und sei es nur der Marketing-Gag, auf den ich immer noch warte ;-)
Im Moment haben wir nur das Liniennetz gesehen und kennen inhaltlich nur das, was die Medien wiedergegeben haben.
Im Tagesspiegel war heute ein Artikel zur Reaktion von BUND, IGEB und einigen Politkern zu lesen. Ist auch online verfügbar: Tagesspiegel
Da steht jetzt nicht soviel Neues drin, aber interessant ist folgender Satz:
Zitat
Tagesspiegel
In der BVG-Studie heißt es dazu: „Die Frage Straßenbahn oder U-Bahn ist nicht zukunftsfähig. Das Oder muss zum Und werden.“
Wenn das ernst gemeint ist, dann wäre der nächste Schritt wirklich (wurde auch hier schon diskutiert) das Zielsetz Straßenbahn 2050 von Pro Straßenbahn Berlin mit dem U-Bahnkonzept der BVG übereinander zu legen.
Re: Masterplan U-Bahn BVG 21.03.2023 00:02 |
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B-V 3313
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Arnd Hellinger
Hat eigentlich schon irgendjemand außerhalb der Anstalt eine vollständige Fassung dieses Papiers gesehen oder ggf, sogar gelesen...?
Die Frage kann man mit einem "ja" beantworten.
Re: Masterplan U-Bahn BVG 21.03.2023 00:51 |
Re: Masterplan U-Bahn BVG 21.03.2023 01:01 |
Zitat
Micha
(...) (in meinen Augen ist ohnehin die S-Bahn das "Rückgrat des Nahverkehrs in Berlin") (...)
Re: Masterplan U-Bahn BVG 21.03.2023 01:31 |
Zitat
Micha
S7 und M8 bieten jeder noch viele andere Ziele, als nur den Hauptbahnhof, an dem sie sich wiedersehen. Haben also auf jedem Fall beide ihre Daseinsberechtigung.
Zitat
Künftig solle daher nicht mehr die Frage gestellt werden, ob ein Gebiet mit der U-Bahn oder der Tram
erschlossen wird – sondern im Idealfall mit beidem. Während die Straßenbahn vor allem eine
kleinräumige Erschließung von Vierteln bieten soll, sollen mit der U-Bahn Pendler Ziele in der gesamten
Stadt besser erreichen.
Re: Masterplan U-Bahn BVG 21.03.2023 01:51 |
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der weiße bim
Wenn in ein oder zwei Jahrzehnten auch nur die Hälfte der heute mit Kraftfahrzeugen individuell unterwegs befindlichen Menschen den ÖPNV nutzen muss, bedarf es dazu der Verdoppelung der heutigen Kapazitäten. Auf der Landsberger kommt dann alle 2 bis 3 Minuten je eine M5, M6, M8, also 75 lange Einheiten pro Stunde und Richtung. Wie sollen die dann ebenfalls mit 20 bis 30 Zügen pro Stunde verkehrenden Linien M13, M10, M4 diesen Straßenbahn-Fahrzeugstrom kreuzen?
Man müsste ein drittes U-Bahnnetz für Straßenbahnen aufbauen, also Tunnel oder Hochbahnstrecken unter/über den Knotenpunkten.
Außerdem ist eine Beschleunigung der straßenbündigen Straßenbahn angesichts der Forderungen organisierter Klimaaktivisten nach stadtweit Tempo 30 nicht mehr zu erwarten. Damit werden die heutigen Fahrzeiten nicht mehr zu halten sein, auch bei absoluter Bevorrechtigung an allen Lichtzeichenanlagen. Die M8 wird danach nicht mehr 10, sondern 20 bis 30 Minuten länger als die S-Bahn von Ahrensfelde zum Hauptbahnhof benötigen.
Re: Masterplan U-Bahn BVG 21.03.2023 07:32 |
Zitat
der weiße bim
Wenn in ein oder zwei Jahrzehnten auch nur die Hälfte der heute mit Kraftfahrzeugen individuell unterwegs befindlichen Menschen den ÖPNV nutzen muss, bedarf es dazu der Verdoppelung der heutigen Kapazitäten.
Zitat
der weiße bim
Außerdem ist eine Beschleunigung der straßenbündigen Straßenbahn angesichts der Forderungen organisierter Klimaaktivisten nach stadtweit Tempo 30 nicht mehr zu erwarten. Damit werden die heutigen Fahrzeiten nicht mehr zu halten sein, auch bei absoluter Bevorrechtigung an allen Lichtzeichenanlagen. Die M8 wird danach nicht mehr 10, sondern 20 bis 30 Minuten länger als die S-Bahn von Ahrensfelde zum Hauptbahnhof benötigen.
Re: Masterplan U-Bahn BVG 21.03.2023 08:10 |
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rbb24
Verkehrsforscher zu BVG-Konzept
"Ein U-Bahn-Ausbau in dieser Größenordnung ist bar jeder Vernunft"
In einem internen Konzept hat die BVG eine massive Vergrößerung des Berliner U-Bahn-Netzes vorgeschlagen. Verkehrsforscher Andreas Knie von der TU Berlin sagt, für eine Anbindung der Außenbezirke an die Innenstadt bräuchte es andere Lösungen.
Der Verkehrswissenschaftler Andreas Knie von der Technischen Universität Berlin hält das interne Konzept der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) zum Ausbau des Berliner U-Bahn-Netzes für unrealistisch. "Die Kosten dafür lassen sich kaum beziffern, wir bewegen uns da sicher in einem Bereich von rund 100 Milliarden Euro", sagte Knie am Montag im Gespräch mit dem rbb. "Abgesehen von den immensen Kosten gibt es bessere Möglichkeiten, die Außenbezirke mit der Innenstadt zu verbinden. Ein U-Bahn-Ausbau in dieser Größenordnung ist bar jeder Vernunft."
In Berlin gebe es nur wenige U-Bahn-Erweiterungen, die wirklich sinnvoll seien, sagte Knie. Dazu zähle eine Verlängerung der Linie U8 von der derzeitigen Endstation Wittenau in Reinickendorf in das Märkische Viertel. "Das ist ein großes und dichtes Wohngebiet, diese Anbindung würde sich lohnen." Auch eine Verlängerung der Linie U3 in Zehlendorf von Krumme Lanke zum Mexikoplatz habe Vorteile, vor allem weil die U-Bahn damit an die Ringbahn angeschlossen wäre. Beide Projekte seien "überfällig", so Knie. Allerdings gebe es Pläne dafür bereits seit mehr als 20 Jahren.
BVG-Konzept sieht Verdopplung des U-Bahn-Netzes vor
Am Sonntag wurde ein internes Konzept der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) bekannt, in dem die BVG einen massiven Ausbau des U-Bahn-Netzes auf die doppelte Streckenlänge vorschlägt. Demnach würden bestehenden U-Bahn-Linien in die Außenbezirke verlängert werden und eine Linie "U0" als eine Art unterirdische zweite Ringbahn entstehen. Über den Entwurf hatten am Sonntag zuerst die "Morgenpost" [Bezahlinhalt] und der "Tagesspiegel" [Bezahlinhalt] berichtet. Er liegt auch dem rbb vor.
Das heutige Netz erschließe "überproportional die Innenstadt", heißt es in dem Papier. "In den Außenbezirken gibt es Lücken und es fehlen leistungsstarke Querverbindungen." Unter der Überschrift "Expressmetropole Berlin" wird in dem Konzept präsentiert, wie das Liniennetz der U-Bahn in drei Stufen von jetzt 147 Kilometern auf 318 Kilometer mehr als verdoppelt werden könnte.
Ein konkreter Plan zur Umsetzung des Konzeptes besteht bisher nicht. Die Berliner SPD und CDU äußerten sich auf Anfrage des rbb am Montag nicht zu dem BVG-Papier und verwiesen auf die laufenden Koalitionsverhandlungen. Auch die BVG wollte bislang keine Stellung nehmen, da es sich um ein internes Papier handle, wie es am Sonntag hieß.
Bessere Auslastung bestehender Linien gefordert
Verkehrsforscher Andreas Knie sagte dem rbb am Montag, anstelle eines massiven Ausbaus des U-Bahn-Netzes halte er es für zielführender, die Auslastung bestehender U-Bahn-Linien zu verbessern. "Über alle Uhrzeiten und Streckenabschnitte liegt die durchschnittliche Auslastung der U-Bahnen bei gerade mal elf Prozent", so Knie, "also müssen wir uns überlegen, wie wir die Menschen dazu bewegen können, die vorhandenen Angebote besser zu nutzen".
Der geplante Ausbau der U-Bahn-Linien würde nach Auffassung Knies nicht viel ändern, da noch immer zu viele Menschen außerhalb der U-Bahn-Reichweiten leben würden. "In Reinickendorf gibt es jetzt schon die U6 und die S-Bahn, das sind wunderbare Linien, die sehr schnell in die Innenstadt führen. Außerhalb des S-Bahn-Rings sitzt da aber keiner drin, weil die Leute sich sagen, bevor ich mit dem Bus zu den Bahnhöfen hinfahre, nehme ich lieber direkt mein Auto in die Stadt." In den Außenbezirken gelte es deshalb, Zubringerdienste zu optimieren, die die Menschen von ihren Haustüren direkt zu vorhandenen S- und U-Bahnhöfen bringen.
Gegen einen teuren Ausbau des U-Bahn-Netzes spricht nach Auffassung Knies zudem, dass nach der Corona-Pandemie mehr Beschäftigte im Homeoffice arbeiten würden. "38 Prozent der Beschäftigten fahren jetzt deutlich seltener ins Büro. Da muss man sich sehr gut überlegen, welche Großprojekte man in Zukunft sich noch leisten möchte", so Knie.
Straßenbahnen, Radwege und Busspuren
Verkehrspolitisch sinnvoll sei es außerdem, Straßenbahnen, Radwege und Busspuren auszubauen. "Busse fahren in Berlin mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 12 bis 13 km/h, das ist im Vergleich mit anderen Städten unterirdisch."
Anstatt weitere U-Bahnen zu bauen, würden moderne Metropolen den Platz auf den Straßen frei räumen, damit öffentliche Verkehrsmittel und Fahrräder dort besser und effizienter fahren können. "Da geht es fast ausschließlich um die parkenden Autos, die dabei im Weg stehen, und die aus der Innenstadt heraus müssen", sagt Knie. "Aber mit der SPD und der CDU sind zwei Parteien in Koalitionsverhandlungen, die sehr gerne U-Bahnen bauen wollen, damit die Autos oben ihren Platz behalten. Deshalb ist es interessant, dass ausgerechnet jetzt diese Pläne der BVG an die Öffentlichkeit kommen".
Abgesehen von einem Ausbau der Busspuren spricht sich Knie auch für einen Ausbau des Tram-Netzes aus. "Gerade im Westen gibt es mit Straßenbahnen noch einige Stadtgebiete zu erschließen, die derzeit nur unzureichend mit Bussen angebunden sind. Das wäre deutlich günstiger als die Erweiterung des U-Bahn-Netzes". Zu den voraussichtlichen Kosten finden sich in der BVG-Präsentation tatsächlich keine Angaben. Aber allein für die etwa acht Kilometer lange Verlängerung der U7 bis zum Flughafen BER veranschlagt die Berliner Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) die Kosten auf 811 bis 890 Millionen Euro, je nach Trassenführung. Auch einen konkreten Zeitrahmen gibt es in dem internen BVG-Konzept nicht.
Kritik von Fahrgastverband und BUND
Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) und der Berliner Fahrgastverband (IGEB) haben sich klar gegen einen massiven Ausbau des Berliner U-Bahn-Netzes ausgesprochen.
Der BUND Berlin kritisierte in einer Mitteilung von Sonntag, die Vision der Verkehrsbetriebe sei eine "Verkennung der verkehrspolitischen Notwendigkeiten in der Stadt". Angesichts der Klimakrise müsse das Straßenbahnnetz der Hauptstadt ausgebaut werden. "So zügig wie möglich muss insbesondere auch in Spandau der überlastete und unattraktive Busverkehr durch schnelle und attraktive Tramstrecken, so weit wie möglich auf eigenem Gleisbett, ersetzt werden." Nur mit der Tram könne Berlin vergleichsweise zügig eine flächendeckende Verbesserung des Nahverkehrs erreichen.
In einer ironisch gefassten Pressemitteilung spricht der Fahrgastverband IGEB von einem "Aprilscherz". Angesichts des Sanierungsbedarfs des seit 120 Jahren aufgebauten Bestandes sei der BVG-Vorschlag ein "nicht nur unrealistisches und größenwahnsinniges, sondern vor allem auch unsinniges Projekt". Die BVG müsse vielmehr dringend in die bestehende Infrastruktur und moderne Fahrzeuge investieren. Mit der "provozierenden" Vision beschädige die BVG ihr eigenes Ansehen und das der vielen qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Sendung: rbb24 Inforadio, 20.03.2023, 20:00 Uhr
Re: Masterplan U-Bahn BVG 21.03.2023 08:27 |