Willkommen! Einloggen Ein neues Profil erzeugen

erweitert
Masterplan U-Bahn BVG
geschrieben von Latschenkiefer 
def
Re: Masterplan U-Bahn BVG
23.03.2023 18:50
Zitat
Marienfelde
Zur Tradition der Sozialdemokratie würde der Ausbau der kollektiven Verkehrsmittel (Omnibus: für alle) passen, die Förderung des (privaten) Autoverkehrs ganz sicher nicht.

Eigentlich stand die Sozialdemokratie doch eher für ein Aufstiegs- und Wohlstandsversprechen, und dazu gehörte in der Nachkriegszeit ein eigener Pkw - und das hat sich auch in der Verkehrspolitik niedergeschlagen.

Diese Erzählung ist bis heute wirkmächtig, daher tut sich die Sozialdemokratie m.E. so schwer mit einer progressiven Verkehrspolitik. Die Frage wäre doch eher, wie man angesichts multipler Krisen den Wohlstandsbegriff ins Heute holt (nicht nur in der Verkehrspolitik).

Auf die Verkehrspolitik bezogen hieße das Ziel statt "Jede:r kann sich ein Auto leisten" dann "Niemand muss sich ein Auto leisten".
Man stelle sich einmal vor, die Berliner S-Bahn GmbH käme auf die Idee, einen gleichermaßen "visionären" Masterplan zu entwickeln:

Ein künftiges Gleichstrom-S-Bahnnetz mit 700 Kilometer Ausdehnung, das selbstverständlich bis Altlandsberg, Fehrbellin, Ketzin und Mittenwalde reichen würde. Mindestens. Der Clou: Die Strecke von Fehrbellin über Falkensee, Stresow, Haselhorst, Siemensstadt nach Jungfernheide und weiter über Turmstraße zum Hauptbahnhof, dort in der Minus-Fünf-Ebene endend. Zwar verläuft diese Linie zwischen Haselhorst und Jungfernheide nur wenige hundert Meter von der U7 entfernt, aber 1. macht es die BVG ja auch so (gleich zwei Kleinprofillinien in Konkurrenz zur S-Bahn Westkreuz - Spandau), 2. wird Berlin mitsamt Umland ja ab 2030ff wohl mindestens doppelt so viele Einwohner wie Tokio haben (da muss man schon heute groß an nachher denken) und 3. sollte die neue Packung mit Filzstiften unbedingt ausprobiert werden.

Bitte keine kleinliche Kritik an diesem Konzept, weil das ja wohl vor allem Ausdruck einer unter bestimmten Freaks gängigen S-Bahnfeindlichkeit wäre! Gab es nicht früher den S-Bahnboykott? Eben! Außerdem bitte nicht so in schwarz-weiß-Denken verfallen, und überhaupt muss man unbedingt berücksichtigen, was die Menschen wollen. Schließlich hat das Fehrbelliner Tageblatt eine Umfrage veröffentlicht, wo 58,7 % den S-Bahnanschluss sofort haben möchten. Und sollte nicht endlich der uralte Traum der Menschheit verwirklicht werden, überall P & R - Parkplätze vorzufinden? Das wird es mit diesem S-Bahn-Plan auch in Fehrbellin geben (wie gesagt: Denkt an die 58,7 % und was sie wollen!).

Tja, die Kosten dieses 700 Kilometer-Plans werden natürlich nicht verraten. Macht die BVG mit ihren U-Bahnvisionen ja ebenfalls nicht, und auch in Hamburg übt man bei der Planung der dortigen U5 vornehme hanseatische Diskretion, was diese Frage angeht. Wenn das Ganze aber wider Erwartens doch nicht bezahlbar sein sollte, finden sich schon Sündenböcke - als da sind die Grünen, Jugendliche mit dem falschen Vornamen, die Verwaltungen und selbstverständlich die Radfahrer (denen aber auch überall von unserem sauer verdienten Geld der rote Teppich ausgerollt wird).

:-)

Sorry, anders kann ich diese Posse mit dem Masterplan nicht mehr kommentieren.



3 mal bearbeitet. Zuletzt am 23.03.2023 19:37 von Bovist66.
Zitat
def
Zitat
micha774
Wie sagte Helmut Schmidt einmal:
„Wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen“.

Würde ich so nicht mitgehen; ganz im Gegenteil, es ist m.E. eines der größten Probleme der aktuellen Sozialdemokratie, dass sie eben keine Vision von einer besseren Welt hat. Aber eine Vision darf halt nicht dazu führen, dass man aktuelle Probleme nicht löst, und sie darf vor allem kein Ersatz für die Lösung aktueller Probleme sein.

Nur zur Klarstellung: es war nicht mein Sinn Helmut Schmidt lächerlich zu machen. Im Gegenteil: gäbe es Leute wie ihn wäre die SPD wählbar ;-)



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 23.03.2023 19:34 von micha774.
Re: Masterplan U-Bahn BVG
23.03.2023 20:16
Zitat
def

Auf die Verkehrspolitik bezogen hieße das Ziel statt "Jede:r kann sich ein Auto leisten" dann "Niemand muss sich ein Auto leisten".
Heutzutage wäre es wesentlich wichtiger, wenn es das Ziel wäre, dass sich jeder eine Wohnung leisten kann. Allerdings kann man in einem Auto wohnen, aber man kann nicht mit einer Wohnung zur Arbeit fahren. Also muss man Prioritäten setzen. In den USA sind solche Überlegungen sogar ernsthaft, bei uns glücklicherweise noch nicht.

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Zitat
Nemo
Allerdings kann man in einem Auto wohnen, aber man kann nicht mit einer Wohnung zur Arbeit fahren. Also muss man Prioritäten setzen. In den USA sind solche Überlegungen sogar ernsthaft, bei uns glücklicherweise noch nicht.

Sag' das nicht. Auf dem Großparkplatz in meiner Gegend scheinen des Öfteren mal Leute in Pkw zu hausen. Und zwar in solchen, mit denen man gar nicht mehr weg fahren kann (mangels Rädern). Ich würde aber auch hoffen, dass sowas die absolute Ausnahme bleibt, denn mit "wohnen" hat das Leben in einem Pkw doch recht wenig zu tun.

~~~~~~
Sie befinden sich HIER.
Zitat
krickstadt

(...) gestern Abend hat mir ein netter Mensch das "BVG-Papier" mit der Bitte weitergeleitet, es mit allen Interessierten "zu teilen". Nun denn ... bis einschließlich zum 31.3.2023 steht eine 6.189.696 Bytes große PDF-Datei "BVG_Vision_Expressmetropole_Berlin.pdf" (Erstellungsdatum 13.3.2023) auf meinem Webserver zum Download bereit.

Viele Grüße, Thomas

Auch von mir wärmsten Dank an Dich und den netten Menschen für die Teilung. Inzwischen habe ich mir das Papier einige Male angesehen, hier einige Gedanken dazu:

1. Seite 6 (Verlängerungen vorhandener U-Bahnstrecken, ich versuche, annähernd im Uhrzeigersinn darauf einzugehen):

- U 8 ins Märkische Viertel: Hier bin ich weiterhin skeptisch wegen der Struktur des MV, die einer Bündelung des ÖV-Angebots auf einer Achse (hier wohl bis Märkisches Zentrum) eher entgegensteht. Wir haben die entsprechende Debatte ja schon geführt.

- U 9 bis Pankow-Heinersdorf und U 2 bis Pankow, Kirche: Diese Verlängerungen sind bei mir eigentlich "gesetzt". Die Entzerrung der Umsteigepunkte (neu außer Pankow noch Pankow, Kirche und P.-Heinersdorf) hätte auch Charme, wie auch die Verknüpfung mit der Stettiner Bahn.

Billig würde die Chose mit der U 9 wohl nicht: Zwischen Osloer Straße und Wollankstraße bieten sich sich keine Straßen an, denen man folgen könnte.

- U 1 bis Antonplatz: Jedenfalls hat mir die historische Planung bis Frankfurter Tor immer eher eingeleuchtet, als die neueren "Ostkreuz-Phantasien". Allerdings würde zwischen Schlesischem und Frankfurter Tor ein etwas längerer Abschnitt mit paralleler Tram entstehen, der vielleicht durch andere Linienführungen der Tram aufgelöst werden könnte. Warum nur mißtraue ich der Aussage Straßenbahn und U-Bahn auf Seite 4 des Papiers (also: nicht denen, die das geschrieben haben, sondern denen, die später solche Fragen entscheiden)?

Die Idee einer Fortsetzung über (S-) Landsberger Allee und Michelangelostraße zum Antonplatz ist mir neu, wäre zu untersuchen.

- U 7 zum BER: Hier bin ich weiterhin b.a.w. skeptisch, will die Argumente aber nicht wiederholen.

- U 8 nach Buckow Süd: Hier kann ich mir eine Auslastung, die einer Voll-U-Bahn entspricht, eigentlich nicht vorstellen. Die große Bündelungsfunktion einer U-Bahn kann ich auch nicht erkennen, weil "rechts" (also östlich) in einer Entfernung von vielleicht einem Kilometer die U 7 bereits bündelt und "links" (westlich) das Potential eher begrenzt erscheint (Britzer Garten, Kleingartenkolonien südlich der Gradestraße).

Meines Erachtens ist der Straßenzug Britzer Damm / Buckower Damm "gut straßenbahnwürdig".

- U 6 nach Lichtenrade Ost: Auch "gut straßenbahnwürdig". Denkbar wäre neben dem Wiederaufbau der Strecke zum S-Bf Lichtenrade natürlich auch ein Abzweig zur Nahariyastraße (also Lichtenrade Ost). Der frühere besondere Bahnkörper der Straßenbahn im Mariendorfer und Lichtenrader Damm ist ja vorhanden, wenn auch durch parkierende PKW abschnittsweise fehlgenutzt.

- U 9 über Lankwitz und Marienfelde Süd (!) zum (S-) Bf Buckower Chaussee: Die U 9 nach Lankwitz scheint mir nicht verkehrt, Marienfelde wäre sicher straßenbahn-, aber nicht untergrundbahnwürdig. Die Fortführung bis Buckower Chaussee ist für mich neu; ich habe Zweifel, ob hier Fahrgastzahlen erreichbar sind, die den Bau einer U-Bahn rechtfertigen.

- U 4 vom Innsbrucker Platz über Steglitz zur Appenzeller Straße: Hier bin ich für eine Straßenbahnlösung. Bis Steglitz ist in recht geringer Entfernung die Wannseebahn vorhanden, die auch noch verdichtet werden kann. Die bessere Flächenerschließung des Straßenzugs Hauptstraße / Rheinstraße spricht meines Erachtens auch für die Tram; ebenso die erwartbaren Fahrgastzahlen südlich des Klinikums Steglitz.

- U 3 bis Düppel: Die Debatte ist ja geführt worden. Die erwartbaren Fahrgastzahlen würden womöglich nicht einmal den Bau einer Straßenbahn rechtfertigen (die hier aber sehr weit weg ist), aber man gewinnt die Verknüpfung mit der S-Bahn am Mexikoplatz, würde sich eine evtl. spätere Fortsetzung nach Düppel oder gar Kleinmachnow natürlich nicht verbauen, ... Tja.

- U 1 über Adenauerplatz, Westkreuz, Theodor-Heuss-Platz und S-Bf Heerstraße nach Staaken: Die Verlängerung zum heutigen Adenauerplatz scheint mir seit 1954 geboten; eine Verlängerung wäre zu untersuchen. Je weiter es nach draußen geht, umso mehr erscheint das ganze Projekt fragwürdig, weil die Fahrgastzahlen für eine U-Bahn nach Berliner Standard zu niedrig sein dürften.

Bis Theodor-Heuss-Platz könnte ich mir eine Voll-U-Bahn mit etwas Phantasie noch vorstellen - aber in der Heerstraße würde ich den Wiederaufbau der Straßenbahn bevorzugen.

- U 7 bis Gatower Straße: Weiß ich nicht, bin aber eher skeptisch.

- U 2 über Rathaus Spandau zum Falkenhagener Feld: Hier bin ich auch sehr skeptisch, weil das Spandauer Zentrum von Berlin auch heute schon mit der S-Bahn, der U 7 und auch der Regionalbahn erreicht werden kann. Eine U-Bahn ins Falkenhagener Feld ist "fahrgastzahlenseitig" wohl auch nicht zwingend erforderlich.

Eine Lösung aus S-Bahn und Straßenbahn wäre nicht unbedingt schlechter, aber evtl. weniger kostenaufwendig.

- U 5 über Turmstraße nach Jungfernheide: Meines Erachtens vorstellbar (für unseren Riesenbovisten: Wäre natürlich fundiert zu prüfen, wie auch alle anderen Vorhaben).


Insgesamt mag man den Gedanken, "schnelle Direktverbindungen für bis zu 1 Millionen (!) Menschen außerhalb der Innenstadt" zu bauen, als starken Grundgedanken des Konzepts sehen.

Ich befürchte aber: Die Stadt würde sich, indem sie in sehr großem Umfang U-Bahnstrecken plant und womöglich an zu vielen Stellen mit ihrem Bau beginnt, die von den erwartbaren Fahrgastzahlen her oft nicht annähernd untergrundbahnwürdig sind, schlicht verheben.


2. Seite 7 (zwei neue Linien für den Nordosten):

- U 3 vom Wittenbergplatz über Leipziger Straße (Stadtmitte), Spittelmarkt, Alexanderplatz, Greifswalder Str., Antonplatz und Hohenschönhausen nach Falkenberg: Im Innenabschnitt ist die vorhandene (wenn auch langsame) U 2 oft nicht weit entfernt; außerdem steht diese Planung natürlich in Konkurrenz zu den Straßenbahnplanungen in diesem Bereich.

Die Kapazität der U 2 ist zur Zeit bei weitem nicht ausgeschöpft. Anders wäre es natürlich, wenn diese Linie bereits wieder mit 24 Zügen pro Spitzenstunde und Richtung bedient werden würde.

Der Abschnitt vom Alex nach Weißensee wäre sicher untergrundbahnwürdig - aber was wird dann aus der vorhandenen Straßenbahn? Mir fehlt einfach jeder Glaube an die Belastbarkeit der Aussage "Straßenbahn und U-Bahn", auch wenn sie verkehrspolitisch nicht falsch sein muß.

Weiter draußen sind dann weniger Fahrgäste zu erwarten - was eben nicht für den Bau einer U-Bahn nach dem Berliner Standard spricht.

- U 4 vom Nollendorfplatz über Hauptbahnhof, Naturkundemuseum, Nordbahnhof, Rosenthaler- und Rosa-Luxemburg-Platz, Landsberger Allee sowie Marzahn zum Glambecker Ring: Weite Teile der inneren Abschnitte erscheinen untergrundbahnwürdig. Auch hier stellt sich aber wieder die Frage der vorhandenen Straßenbahn.

In Marzahn gibt es neben der S-Bahn die Tramstrecken auf Stadtbahnniveau, was ich insgesamt für ein recht gutes Angebot halte.


Auf die angedachte Ringlinie gehe ich nicht ein - nicht einmal negativ.


Seiten 13 und 14 (Tram- und Schnellbuslinien, evtl. Seilbahnen in Gatow und Kladow; Gesamtnetz von U-Bahn, S-Bahn und Tram): In der Darstellung des Gesamtnetzes werden die zahlreichen Konflikte zwischen Tram- und U-Bahnvorhaben deutlich sichtbar.


Insgesamt erscheint mir das Konzept als zu visionär, für Berlin zu aufwendig - und vor allem unabgestimmt mit den diversen Straßenbahnplanungen. Nur ein Beispiel: Nach Buckow Süd scheint mir auch auf sehr lange Sicht eine Tramstrecke die richtige Wahl zu sein, keine U-Bahn.
Zuerst natürlich: Guter Anfang, ein "Masterplan" hat die letzten ~29 Jahre gefehlt!
Nur spontan mal einige anfängliche Kritikpunkte in beide Richtungen..^^

Warum eigentlich so Parislastig? Könnte man auch London, Moskau, Tokio oder New York als Overlay nehmen und damit "begründen".
Natürlich zieht der Plan auch Spott an, weil irgendwie nicht schlüssig und/oder zu ambitioniert/unnötig; würd sogar selber bösartig behaupten die "U0" ist ne Nullnummer oder man könnte meinen, da kann jemand nicht bis zehn zählen.
Folie 14 mit den eingezeichneten künftigen S-Bahnlinien zeigt zumindest, dass mit künftiger S-Bahn auf dem BAR ein östlicher U-Bahn-Ring so wohl nie kommen wird. Westlich wohl auch nicht.
Anstatt eines U-Bahn-Ringes dann doch lieber dem "bisherigen Schema" folgen und reduziert auf zwei Tangentiallinien planen (eine im Norden und eine im Süden in ost-west Richtung).

U1 Über Landsberger bis Antonplatz ist zwar eine der positivsten Überraschung und so ziemlich das Beste am Plan. Dann aber Richtung Düppel, sonst gäbs ein Gleiskreuz am Wittenbergplatz mit der U3. Richtig?
Das mit der "massiven" Erweiterung im Kleinprofil (denke U3/U4 bleiben dies) finde ich aber auch besonders verwirrend.
U4 bis HBF (oder Europacity) ist ja noch passend und würde ich mir als Moabiter jetzt schon wünschen. Aber auf der "U11-Trasse" und südlich vom Insi auf der "U10" als Kleinprofil ist schon eine rückschrittliche bis unvernünftige Planung.

Bin dann doch eher für kürzere, aber mehr Linien. Vertretbar finde ich schon die Äste:
- "die längst versprochenen Klassiker" wie U5 bis Jungfernheide, U9 bis Lankwitz
- U9 über Wollankstraße wäre eine Priorität m.E.; das ganze Gewerbegebiet rund um Provinz- Holz- und Koloniestraße kann so perfekt samt neuen U-Bahnhof als neues Wohnareal umgebaut werden. Dort steht jetzt gefühlt 90% leer und sollte soweieso im FNP umgewidmet werden.
Die Verbindung über Wollankstraße kann ja auch (anstatt den S-Bahnhof unterirdisch zu kreuzen; also Pankow-Kirche auslassen) parallel zum S-Bahnhof Wollankstraße erfolgen und per "Nordkurve" im Nassen Dreieck von Wollankstr. den S-/U-Bahnhof Pankow oberirdisch erreichen und zum neuen Siedlungsgebiet "Pankower Tor" führen.
- "U10nord" Alex - Antonplatz. sowie "U10süd" Gleisdreieck - Kleistpark - Insi - Steglitz - Klinikum Steglitz
(Die Lücke dazwischen dann in einer weiteren Phase nicht über Potsdamer Platz sondern über Lindenstraße - Kochtraße - Anhalter Bahnhof- Gleisdreieck schließen.)
- U11 (HBF- Nordbahnhof-) Rosenthaler Platz - Mollstraße - Landsberger Alle - Fennpfuhl (- Marzahn)
- Bei der U7 zum BER bin ich wie viele ebenso skeptisch und denke dabei immer: warum nicht mit einem Schlenker östlich über Siriusstr./ S-Bahnhof Grünbergallee und Bohnsdorf/"Airport Park" (..dann oberirdisch stadtauswärts zum BER). Das wären drei anstatt einer Station auf Berliner Gebiet und der Schönefelder FNP wäre dann nicht zu berückzusichtigen.^^
(Dies hätte das zwar das "Kuriosum", dass der letzte Berliner Bezirk ohne U-Bahn, dann einen Anschluss nicht direkt aus der City bekäme, aber finde ich besser als bisherige Überlegungen der U-Bahn um BER.)
- Und meinetwegen dann ne eigene "U20" für Spandau (Heerstraße - Rathaus- Falkenhagener Feld). Ich taufe sie die Rümmler-Bahn! ;P

Mir fehlen allerdings auch "Optionen" in diesem Plan. Eine effektivere Linie z.B., die wohl eine fast vergessene Planung ist, wie Moabit-Rixdorf in neuer Form z.B. U12 (Moabit-) Hansaplatz - Potsdamer Platz - Kochstraße - Moritzplatz - Görlitzer Bahnhof - S Treptower Park

Eine kurzzeitig geplante Linienaufsplittung wie der U6 (U65/oder U16) ab Kutschi zur Urban-Tech-Republic scheint ebenso nicht mehr gewollt. Dazu könnte ein südliches Pendent dazu eine Ausfädelung an der U7 vom einst geplanten BW hinter U Grenzalle Richtung Baumschulenweg... Sprich eine Line (z.B. "U67") TXL - Kutschi - Mehringdamm - Schöneweide.
Ebenso kann sich eine "U15" ab Tierpark Richtung Schöneweide aufsplitten.

Eine "Strategie U+1" fände ich sollte in Betracht gezogen werden, die kurzfristig(er) schon Linienzuwächse verspräche. Also dort wo überall schon lange Aufstellanlagen vorhanden sind einfach jeweils ein Bahnhof anfügen an diesem dann gekehrt wird und/oder die Bestandskehre dann rückwärts angefahren wird.
Dies ist in einigen Fällen mit nicht allzuviel "Bauleistung" realisierbar.. wie z.B. U4 Nolle - Magdeburger Platz, U7 Spandau - Ziegelhof, U9 Steglitz - Händelplatz , U8 ins MV (oke hier +2)

lg


Das ist mir langfristig zu kurz gedacht.
// [www.instagram.com] //
Zitat
BVG_Vision_Expressmetropole_Berlin.pdf
Folie 11/16 :
"Der Größenvergleich mit Berlin zeigt, dass die neue Ringlinie im Rahmen der „Expressmetropole Berlin“
mit dem „Grand Paris Express“ vergleichbar ist"

Mag schon sein, nur dass

- Paris noch nicht, im Gegensatz zu Berlin, über eine anderweitige sehr leistungsstarke Ringlinie verfügt.
- in Paris auf 815 km² 7 Mio Menschen wohnen und die Bevölkerungsdichte auf einer mit Berlin vergleichbaren Fläche also doppelt so hoch ist (siehe Wikipedia: "Métropole du Grand Paris").

Ich weiß nicht, was die bei der BVG nehmen, aber ich hätte gerne auch was davon.
Zitat

Andreas Rauch am 24.3.2023 um 5.33 Uhr:

[Unterschiede zwischen Paris und Berlin]

Abgesehen davon sind eventuell auch die geologischen Unterschiede beim U-Bahnbau von Bedeutung.

Zitat

Ich weiß nicht, was die bei der BVG nehmen, aber ich hätte gerne auch was davon.

Och nö, da gibt es auch andere, weniger gesundheitsgefährdende, glücklich machende Dinge. :-)

Viele Grüße, Thomas

--
Thomas Krickstadt, Berlin, Germany, usenet@krickstadt.de
Ich verstehe noch nicht so wirklich, warum hier im Forum immer die U8 ins MV skeptisch gesehen wird, die U9 nach Lankwitz aber positiv. Durch die vielen Hochhäuser hat das MV doch eher eine dichte Bebauung, die für eine U-Bahn sprechen würde, als Lankwitz, wo es außer dem Hochaus "Steglitzer Damm/Bismarckstraße" keine wirklich dichte Bebauung gibt. Außerdem ist Lankwitz ja bereits ans Schnellbahnnetz angeschlossen. Eine Verlängerung der U-Bahn würde sich meines Erachtens nur lohnen, wenn man die S-Bahn auf einen 20-Minutentakt ausweitet oder den Regionalzughalt in Lichterfelde Ost aufgibt. S-Bahn, U-Bahn und Regios sind in dieser Gegend sicherlich nicht zu rechtfertigen. Man sieht das ja jetzt schon: Außerhalb der HVZ sind die S-Bahnen im Vergleich zu anderen Strecken recht schwach ausgelastet und sonntags fuhr der M82 auch schon vor der "Doppeldecker-Krise" nur mit Eindeckern, sicherlich nicht wegen der hohen Auslastung ...

Das Neubaugebiet in Lichterfelde Süd wird ja durch die Verlängerung der S-Bahnen auf Vollzüge bereits ausgeglichen.

Die genannte Strecke würde sich hingegen gut als Straßenbahn machen: U Dahlem-Dorf - S+U Rathaus Steglitz - S Lankwitz - Nahmitzer Damm - S Schöneweide
Zitat
Marienfelde
Zitat
krickstadt

(...) gestern Abend hat mir ein netter Mensch das "BVG-Papier" mit der Bitte weitergeleitet, es mit allen Interessierten "zu teilen". Nun denn ... bis einschließlich zum 31.3.2023 steht eine 6.189.696 Bytes große PDF-Datei "BVG_Vision_Expressmetropole_Berlin.pdf" (Erstellungsdatum 13.3.2023) auf meinem Webserver zum Download bereit.

Viele Grüße, Thomas

Auch von mir wärmsten Dank an Dich und den netten Menschen für die Teilung. Inzwischen habe ich mir das Papier einige Male angesehen, hier einige Gedanken dazu:

[...]

Auch von mir ein Danke für die Präsentation und ich möchte Marienfeldes Ausführungen (die ich grad rausgekürzt habe für meine Antwort) nur noch kurz ergänzen:

Wieso denkt man denn die U2 nicht weiter nach Norden, wenn man sich eh schon in großen Ausbauvisionen ergießt? Also mindestens noch bis Ossietzkyplatz? Oder man macht gleich den Ringschluss mit der über das MV hinaus verlängerten U8 gen Elisabethenaue...
Wenn schon Größenwahn, wieso dann die südliche U9 nicht noch bis zur südlichen U6 verlängern? Und die U3 (Ost) bis zur U4 (Ost)? Und wenn schon mal dabei ist: die U9 weiter gen Karow wäre doch ganz im Sinne der CDU...

Und (um wieder bisschen Ernst in die Sache zu bekommen) warum denkt man bei den Tramstrecken teilweise weiter, als es bisher unter RRG vereinbart war, aber auf der anderen Seite fehlen dann auch Strecken, die bisher im langfristigen Plan standen? Stichwort: Die Strecke von Falkenberg bis Marzahn.

Fragen über Fragen...

-----------
Die Deutsche Sprache ist Freeware, nicht Open Source. Du kannst sie kostenlos nutzen - aber nicht verändern
Re: Masterplan U-Bahn BVG
24.03.2023 12:06
Zitat
Taktverdichtung
Ich verstehe noch nicht so wirklich, warum hier im Forum immer die U8 ins MV skeptisch gesehen wird, die U9 nach Lankwitz aber positiv. Durch die vielen Hochhäuser hat das MV doch eher eine dichte Bebauung, die für eine U-Bahn sprechen würde, als Lankwitz, wo es außer dem Hochaus "Steglitzer Damm/Bismarckstraße" keine wirklich dichte Bebauung gibt.

Das Problem am Märkischen Viertel ist nicht die Anzahl der Leute, die da wohnen, sondern die Siedlungsstrukur. Beim Märkischen Viertel gruppieren sich die Häuser im Kreis um eine große Freifläche. Im Grunde müsste die U-Bahn dort eine Wendeschleife erhalten, mit mehreren Haltestellen.

Bei den angedachten Verlängerungen würde man ein Großteil der Häuser genauso ans Schnellbahnnetz anbinden wie heute - gar nicht. Da man ja bei Giffeys gerne den Autoverkehr vom Busverkehr entlasten möchte, befürchtet man dann einen Kahlschlag im Bussystem, der dann dazu führt, dass man mit dem Bus ohne Umsteigen vielleicht zur U-Bahn kommt, aber nicht mehr zur S-Bahn oder nach Tegel.

Ich bin daher weniger der U-Bahn gegenüber skeptisch, sondern eher gegenüber den Anpassungen im Busnetz nach dem U-Bahnbau.

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 24.03.2023 12:10 von Nemo.
Re: Masterplan U-Bahn BVG
24.03.2023 12:14
Zitat
frolueb

Wieso denkt man denn die U2 nicht weiter nach Norden, wenn man sich eh schon in großen Ausbauvisionen ergießt? Also mindestens noch bis Ossietzkyplatz? Oder man macht gleich den Ringschluss mit der über das MV hinaus verlängerten U8 gen Elisabethenaue...
Wenn schon Größenwahn, wieso dann die südliche U9 nicht noch bis zur südlichen U6 verlängern? Und die U3 (Ost) bis zur U4 (Ost)? Und wenn schon mal dabei ist: die U9 weiter gen Karow wäre doch ganz im Sinne der CDU...
Ich glaube, man sieht da einfach, dass man alle irgendwann angedachten U-Bahnlinien einfach auf ein Blatt Papier gemalt hat, vom Flughafen abgesehen, ohne Anpassung an die heutige Zeit.

Da der U-Bahnbau und auch die Planung seit dem 2. Weltkrieg westzentriert war, ergeben sich eben vor allem Vorschläge in West-Berlin und nicht zur Anbindung irgendwelcher neuen Wohngebiete im Osten.

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 24.03.2023 12:20 von Nemo.
Zitat
Lopi2000
Zitat
FlO530
- Zur besseren Anbindung von Karl's und dem Designer Outlet Center muss die U1 bis Elstal verlängert werden.

Die Aufgabe würde ich eher bei der U00 sehen, die als weiterer Ring zwischen Ringbahn und Außenring die Endstationen der verlängerten U-Bahn-Linien nochmal verbindet: Rudow - Buckow Süd - Buckower Chaussee - Appenzeller Straße - Düppel-Kleinmachnow - Strandbad Wannsee - Kladow - Elstal und dann wieder im Norden rein in die Stadt und entsprechend weiter. Damit würde man auch gleich das Problem der gelegentlichen Überfüllung der Linie F10 im Hochsommer lösen. ;-)

Nachdem Thomas Krickstadt nun die Präsentation geteilt hat, stelle ich mit Erstaunen fest, dass man auch eine aufwändige Teilstrecke meiner U00 gedacht hat: Es sind auch 2 Seilbahnlinien über den Wannsee vorgesehen, na dann...
Zitat
Lopi2000
Nachdem Thomas Krickstadt nun die Präsentation geteilt hat, stelle ich mit Erstaunen fest, dass man auch eine aufwändige Teilstrecke meiner U00 gedacht hat: Es sind auch 2 Seilbahnlinien über den Wannsee vorgesehen, na dann...

Da haben sie sich halt gedacht: Verdammt, ein großer weißer Fleck auf der Landkarte, und dann ist da ja Wasser dazwischen... Na gut, Seilbahn geht immer.
Zitat
hvhasel
Zitat
Lopi2000
Nachdem Thomas Krickstadt nun die Präsentation geteilt hat, stelle ich mit Erstaunen fest, dass man auch eine aufwändige Teilstrecke meiner U00 gedacht hat: Es sind auch 2 Seilbahnlinien über den Wannsee vorgesehen, na dann...

Da haben sie sich halt gedacht: Verdammt, ein großer weißer Fleck auf der Landkarte, und dann ist da ja Wasser dazwischen... Na gut, Seilbahn geht immer.

Na toll. Und dann den ganz großen Wurf vergessen, die Seilbahn in den Gärten der Welt mit aufzunehmen und am besten gleich nochmal durch den ganzen Osten zu verlängern.

-----------
Die Deutsche Sprache ist Freeware, nicht Open Source. Du kannst sie kostenlos nutzen - aber nicht verändern
Kann man die U4 nicht zur Seilbahn umbauen? Sicherlich kann man am Viktoria-Luise-Platz dann mit dem Seil unterirdisch abtauchen, um trotzdem die U10 Vorleistung zunutzen 🤪
So dumm wäre das gar nicht, wenn es denn gehen würde 🌚
Zitat
frolueb
Zitat
hvhasel
Zitat
Lopi2000
Nachdem Thomas Krickstadt nun die Präsentation geteilt hat, stelle ich mit Erstaunen fest, dass man auch eine aufwändige Teilstrecke meiner U00 gedacht hat: Es sind auch 2 Seilbahnlinien über den Wannsee vorgesehen, na dann...

Da haben sie sich halt gedacht: Verdammt, ein großer weißer Fleck auf der Landkarte, und dann ist da ja Wasser dazwischen... Na gut, Seilbahn geht immer.

Na toll. Und dann den ganz großen Wurf vergessen, die Seilbahn in den Gärten der Welt mit aufzunehmen und am besten gleich nochmal durch den ganzen Osten zu verlängern.

Wo bleibt der Seilbahnanschluss für den Britzer Garten? Würde sich doch anbieten, so als Rundkurs vom Wannsee bis Gärten der Welt... ;-) oder durch den Tiergarten, als leistungsfähige Ergänzung zur Stadtbahn?
Zitat
Marienfelde

(...)

- U 1 bis Antonplatz: Jedenfalls hat mir die historische Planung bis Frankfurter Tor immer eher eingeleuchtet, als die neueren "Ostkreuz-Phantasien". Allerdings würde zwischen Schlesischem und Frankfurter Tor ein etwas längerer Abschnitt mit paralleler Tram entstehen, der vielleicht durch andere Linienführungen der Tram aufgelöst werden könnte. Warum nur mißtraue ich der Aussage Straßenbahn und U-Bahn auf Seite 4 des Papiers (also: nicht denen, die das geschrieben haben, sondern denen, die später solche Fragen entscheiden)?

Die Idee einer Fortsetzung über (S-) Landsberger Allee und Michelangelostraße zum Antonplatz ist mir neu, wäre zu untersuchen.

(...)

Bis Theodor-Heuss-Platz könnte ich mir eine Voll-U-Bahn mit etwas Phantasie noch vorstellen - aber in der Heerstraße würde ich den Wiederaufbau der Straßenbahn bevorzugen.

(...)

- U 2 über Rathaus Spandau zum Falkenhagener Feld: Hier bin ich auch sehr skeptisch, weil das Spandauer Zentrum von Berlin auch heute schon mit der S-Bahn, der U 7 und auch der Regionalbahn erreicht werden kann. Eine U-Bahn ins Falkenhagener Feld ist "fahrgastzahlenseitig" wohl auch nicht zwingend erforderlich.

Eine Lösung aus S-Bahn und Straßenbahn wäre nicht unbedingt schlechter, aber evtl. weniger kostenaufwendig.

- U 5 über Turmstraße nach Jungfernheide: Meines Erachtens vorstellbar (für unseren Riesenbovisten: Wäre natürlich fundiert zu prüfen, wie auch alle anderen Vorhaben).

(...)


Insgesamt erscheint mir das Konzept als zu visionär, für Berlin zu aufwendig - und vor allem unabgestimmt mit den diversen Straßenbahnplanungen. Nur ein Beispiel: Nach Buckow Süd scheint mir auch auf sehr lange Sicht eine Tramstrecke die richtige Wahl zu sein, keine U-Bahn.

Naja, es muss ja nicht gleich ein Riesenbovist (Calvatia gigantea) sein, der Hasenbovist (Lycoperdon utriforme) tut es auch ... wir wollen ´mal nicht übertreiben :-) .

Deiner verkehrspolitischen Bewertung stimme ich aber weitaus mehr als Deiner mykologischen zu :-).

Einige Anmerkungen:

Den Ansatz, die U1 über Landsberger Allee zum Antonplatz zu führen, halte ich für durchaus interessant, soweit im Gegenzug auf den U-Bahnbau unter der Greifswalder Straße verzichtet wird. Zwar würde die nach Weißensee verlängerte U1 nicht der Hauptlastrichtung folgen, aber gleichwohl eine Relation bedienen, die mit Sicherheit eine hohe Nachfrage hätte. Zudem ließe sich dadurch die M4 entlasten. Die Zielkonflikte des U-Bahnbaus in der Greiswalder Straße - über den schon viel geschrieben wurde - wären mit der Verlängerung der U1 erledigt, und es ergäbe sich eine Achse Warschauer Straße - Frankfurter Tor - Landsberger Allee, wo die U-Bahn den Charakter einer Expresslinie haben könnte, während die Straßenbahn in der Warschauer Straße (und Umgebung) weiterhin die Rolle der Feinerschließung wahrnehmen würde.

Für die Verlängerung der Kleinprofil-Linien im Westen Charlottenburgs bzw. nach Spandau vermag ich beim besten Willen keine Perspketive zu erkennen. Beide Projekte stehen in Konkurrenz zur S-Bahn Westkreuz - Spandau, die aber die Veranstaltungsorte sehr viel besser erschließt als die U-Bahn. Von sporadischen Massenverkehren zu Messen, Musik- und Sportveranstaltungen abgesehen, sind die Nachfragen in dieser Gegend für meine Begriffe viel zu gering, um gleich drei (!) Schnellbahnstrecken zu rechtferigen. Sollten sich größere Nachfragen von Spandau bzw. vom Havelland her ergeben, wäre meines Erachtens eindeutig die S-Bahn die bessere Wahl. In jüngster Zeit hat ja die Idee, die S-Bahn zur Falkenseer Chaussee zu führen, wieder Auftrieb erhalten. Wenn jetzt aber ernsthaft die Verlängerung der U2 dorthin ins Gespräch gebracht wird, befürchte ich, dass letztlich weder die S-Bahn noch die U-Bahn Richtung Falkenhagener Feld gebaut wird. Erstere würde dann politisch bekämpft, und letztere wäre wirtschaftlich nicht darstellbar. Viel wichtiger erscheint mir in diesem Zusammenhang, sich für die S-Bahn ins Havelland einzusetzen, auch durch Wiederaufbau der früheren Verbindung via Fürstenbrunn. Nachdem die jüngste NKU jedoch keine so günstigen Werte ergeben haben soll, steht der ganze S-Bahnausbau in Spandau bzw. im Havelland in Frage, während umgekehrt auch keine realistischen Perspketiven für die Verlängerung der U2 erkennbar sind. Ich befürchte für Spandau insoweit weiteren jahrelangen Stillstand, und dazu könnte der Masterplan der BVG ungewollt wesentlich beitragen!

Soweit unter der Heerstraße unbedingt ein Schnellbahn-System gebraucht wird, wäre es ebenfalls nahe liegend, auf die S-Bahn zu setzen und eine Ausfädelung einer S-Bahnstrecke aus dem Bahnhof Pichelsberg Richtung Westen zu entwickeln. Dies halte ich für weniger utopisch als den Bau einer Kleinprofil-U-Bahn von Theodor-Heuss-Platz her.

Für die U5 West wiederum dürfte es meines Erachtens nur dann Aussichten geben, wenn die städtebauliche Entwicklung in Moabit wesentlich neue Wege geht. Sprich: Eine neue Bebauung des Westen Moabits und/oder die Ansiedlung aufkommensstarken Gewerbes zuzüglich einer Fußgängerzone in der Turmstraße. Dann dürfte es genug Potential für eine verlängerte U5 geben, und die Straßenbahn würde neben der Feinerschließung innerhalb Moabits die Relationen Pankow - Westend und Prenzlauer Berg - Plötzensee via Turmstraße bedienen. Momentan aber sind für mich keine städebaulichen Entwicklungen in diese Richtung erkennbar. Die künftige S-Bahn Gartenfeld - Hauptbahnhof sowie die Straßenbahn werden die Relation der U5 West nach meiner Meinung für viele Jahrzehnte abdecken. Mich wundert ein wenig, weshalb gerade diese U-Bahnverbindung immer wieder "hochkocht", denn Aussichten, hier eine anteilige Finanzierung durch den Bund zu erhalten, dürften derzeit in etwa bei Null liegen. Zudem droht die Trasse der geplanten U5 ja auch nicht verbaut zu werden. Also letztlich eine müßige Diskussion, wie ich meine.

Alles in allem bin ich mir auch nicht sicher, ob sich die BVG mit diesem Masterplan der Weiterentwicklung des U-Bahnsystems wirklich einen Gefallen getan hat. Je mehr Details ans Tageslicht kommen, desto fragwürdiger wird für mich dieser ganze Plan! Früher oder später dürfte sich die Erkenntnis durchsetzen, dass viele Ideen U-Bahnbau letztlich doch nette Utopien sind, aber eben nicht mehr. Dadurch drohen schlimmstenfalls auch die Vorhaben im U-Bahnbereich mit in den Abgrund gerissen zu werden, die teils notwendig, teils realistisch erscheinen.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 24.03.2023 20:00 von Bovist66.
Sorry, in diesem Forum dürfen nur registrierte Benutzer schreiben.

Hier klicken, um sich einzuloggen