Parkraumbewirtschaftung 03.04.2023 18:34 |
Re: Parkraumbewirtschaftung 03.04.2023 18:51 |
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Andreas Rauch
naive Frage 1: Was soll so eine Person tun, aus der Sicht der Erfinder dieser Berliner Umweltzonenregelung: bis an den S-Bahn-Ring ranfahren, da irgendwo parken und dann an den Arbeitsplatz mit den Öffentlichen fahren? Wurden parallel zur Einführung dieser Umweltzonenregelung am Rand des S-Bahn-Ringes zur Kompensation Parkplätze geschaffen? Ich schätze mal: nein - Wer ist so freundlich, sein Wissen zu teilen?
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Andreas Rauch
naive Frage 2: Ist es zielführend/sozial und ökologisch gerecht/logisch/einleuchtend , den Bewohnern jenes Teils der Stadt, der ÖPNV-technisch im Vergleich mit dem Rest der Stadt am besten erschlossen ist (also des Innenbereiches des Rings), auch noch einen so gut wie kostenlosen Autostellplatz anzubieten.
Re: Parkraumbewirtschaftung 03.04.2023 19:14 |
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nemo
Wenn man in Berlin lebt, sollte man ebenfalls einen möglichst weiten Teil der Strecke mit den Öffis zurücklegen.
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nemo
Oder man redet mit seinem Arbeitgeber über Parkplätze auf dem Firmengelände
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nemo
oder man mietet sich irgendwo einen Stellplatz-vielleicht finden sich ja Anwohner, die ihren Stellplatz tagsüber nicht brauchen.
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nemo
Wo soll man denn an der Ringbahn so große Parkplatzkapazitäten schaffen?
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nemo
Natürlich wäre es wesentlich zielführender, Parkplätze generell nur noch zu Marktpreisen anzubieten. Nur so könnte der Markt das Parkplatzproblem lösen und man muss nicht über Verbote gehen. Dann würde man aber "Abzocke!!" schreien und man würde nicht mehr wiedergewählt.
Re: Parkraumbewirtschaftung 03.04.2023 19:47 |
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Andreas Rauch
Das ist hier nicht möglich. Stell Dir einen Altbau mit zwei Hinterhöfen vor, der komplett mit Arbeitsplätzen belegt ist (will hier nicht konkreter ins Detail gehen). Die handvoll Parkplätze, die der Innenhof bietet, decken max. 5% der Arbeitnehmer ab.
Re: Parkraumbewirtschaftung 03.04.2023 19:52 |
Re: Parkraumbewirtschaftung 03.04.2023 20:09 |
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DerMichael
Berlin bietet eigentlich generell keine P+R Parkplätze an. Was jedoch konkret bedeutet: Außer den bereits bestehenden will Berlin keine neuen P+R Parkplätze mehr schaffen.
Re: Parkraumbewirtschaftung 03.04.2023 20:21 |
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DerMichael
Berlin bietet eigentlich generell keine P+R Parkplätze an.
Re: Parkraumbewirtschaftung 03.04.2023 20:34 |
Re: Parkraumbewirtschaftung 03.04.2023 20:57 |
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DerMichael
Das ist ja auch kein "Berlin" Problem, sondern eigentlich ein Bezirksproblem: Während die Bezirke im A-Bereich keine Autos wollen, sieht das Reinickendorf z.B. ganz anders (wobei die natürlich auch keine Brandenburger auf "ihren" Parkplätzen wollen).
Zusammenfassend kann man eigentlich sagen: sämtliche Bezirke wollen Parkflächen ausschließlich für die eigenen Anwohner. Alle anderen sollen gefälligst ihr Auto draußen lassen und "irgendwie" anders an bzw. durchreisen.
Das ist dann wohl auch der Grund, warum die Anwohnerplätze viel zu billig sind und für andere die Plätze im Verhältnis dazu relativ teuer sind (Aber immer noch viel zu billig).
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Nemo
P+R ist auch einfach teuer. Ein Parkplatz für in der Regel nur einen Kunden am Tag, der aber ein Vielfaches einer ÖPNV-Jahreskarte kostet, da ist es einfach wirtschaftlicher auf diese autofahrenden ÖPNV-Kunden zu verzichten und stattdessen lieber den ÖPNV-Zubringer zum Bahnhof zu verbessern.
Re: Parkraumbewirtschaftung 03.04.2023 20:57 |
Re: Parkraumbewirtschaftung 03.04.2023 21:08 |
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def
Zum Beispiel in Altglienicke: natürlich kann man einfach der bis Treptow sechsspurig ausgebauten B96A weiter folgen, statt sein Auto abzustellen und mit der S-Bahn weiterzufahren. Aber wer würde das tun, wenn er auch von der Bundesstraße runterfahren, sein Auto abstellen, 300-400 m ohne Witterungsschutz zum S-Bahnhof gehen und dann ohne nennenswerten Witterungsschutz auf die S-Bahn warten könnte?
Re: Parkraumbewirtschaftung 03.04.2023 21:18 |
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Andreas Rauch
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Nemo
P+R ist auch einfach teuer. Ein Parkplatz für in der Regel nur einen Kunden am Tag, der aber ein Vielfaches einer ÖPNV-Jahreskarte kostet, da ist es einfach wirtschaftlicher auf diese autofahrenden ÖPNV-Kunden zu verzichten und stattdessen lieber den ÖPNV-Zubringer zum Bahnhof zu verbessern.
Im gegebenen Fall wäre der Zubringer ein Bus, der zur Schnellbahn tingelt, von der aus auch nochmal umgestiegen werden müste usw. usf. Schon klar, dass P+R teuer ist, aber... -> Ist das nicht ein Fall von "Mischkalkulation" ? Schließlich ist im ÖPNV ja auch nicht immer alles im einzelnen 100% wirtschaftlich...Mein Bekannter entrichtet als Berliner ja auch Einkommenssteuer, gibt also was zurück. Vielleicht zieht er ja in ein anderes Bundesland, wenn ihm die Parkplatzsituation hier zu abstrus wird. ;) (Scherz).
Re: Parkraumbewirtschaftung 03.04.2023 21:45 |
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def
Ja, aber ob er nun vom Auto oder vom Bus umsteigt ist doch letztlich auch egal? P+R ist super im ländlichen Raum bei Streusiedlungen, in einer Großstadt plus Speckgürtel ist es aus mehreren Gründen zumindest hinterfragenswert:
- Die Siedlungsdichte ist i.d.R. hoch genug, ob Zubringerlinien einigermaßen wirtschaftlich zu organisieren.
- Idealerweise sollten ja Bahnhöfe einigermaßen zentral liegen, also im Stadtteil- bzw. im Umland im Stadt-/Gemeindezentrum. Hier stellt sich einerseits die Frage, ob eine solche Lage nicht zu schade ist, um P+R anzubieten, und v.a. bedeutet es ja auch, dass zweimal am Tag die Stadt oder Gemeinde selbst von eben diesem Autoverkehr zum und vom Bahnhof durchquert wird.
In Einzelfällen kann P+R vielleicht Sinn haben, wenn Schnellstraßen direkt neben einer S-Bahn-Station verlaufen, vielleicht gar parallel zur S-Bahn. Nur müsste man dann konsequenterweise das Ausbaulevel der Straße nach der S-Bahn-Station zurücknehmen. Um wieder zum Beispiel Altglienicke zu kommen: Bau eines direkten (überdachten) Zugangs vom P+R bzw. der Paradiesstraße zum S-Bahnsteig, Bahnsteigüberdachung, dafür Rückbau der B96A ab Paradiesstraße bis Treptow auf insgesamt max. vier Spuren.
Re: Parkraumbewirtschaftung 03.04.2023 22:51 |
Re: Parkraumbewirtschaftung 03.04.2023 22:59 |
Zitat
def
- Idealerweise sollten ja Bahnhöfe einigermaßen zentral liegen, also im Stadtteil- bzw. im Umland im Stadt-/Gemeindezentrum. Hier stellt sich einerseits die Frage, ob eine solche Lage nicht zu schade ist, um P+R anzubieten, und v.a. bedeutet es ja auch, dass zweimal am Tag die Stadt oder Gemeinde selbst von eben diesem Autoverkehr zum und vom Bahnhof durchquert wird.
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In Einzelfällen kann P+R vielleicht Sinn haben, wenn Schnellstraßen direkt neben einer S-Bahn-Station verlaufen, vielleicht gar parallel zur S-Bahn. Nur müsste man dann konsequenterweise das Ausbaulevel der Straße nach der S-Bahn-Station zurücknehmen. Um wieder zum Beispiel Altglienicke zu kommen: Bau eines direkten (überdachten) Zugangs vom P+R bzw. der Paradiesstraße zum S-Bahnsteig, Bahnsteigüberdachung, dafür Rückbau der B96A ab Paradiesstraße bis Treptow auf insgesamt max. vier Spuren.
Re: Parkraumbewirtschaftung 03.04.2023 23:26 |
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manuelberlin
Der mir erinnerlichen wissenschaftlichen Arbeit zufolge wurde daher empfohlen, überhaupt noch verfügbare innenstadtnahe Flächen daher nicht für P+R-Parkplätze oder -Parkhäuser, sondern für Wohnbebauung zu nutzen:
In einem Parkhaus sind nach aktuellen Normen fast 30 m² pro Stellplatz einschließlich aller anteiliger Flächen für Rampen, Fahrgassen und dergleichen erforderlich.
Ein Wohngebäude erfordert zwar etwas größere Geschosshöhen, aber es können darin ungefähr genauso viele Menschen leben, wie auf derselben Grundfläche Menschen in einem Parkhaus ihren Pkw parken können. Und alle diese Menschen haben dann einen Schnellbahnanschluss in fußläufiger Umgebung, sodass ein großer Teil von ihnen für seine Wege gar keinen Pkw braucht.
Re: Parkraumbewirtschaftung 03.04.2023 23:41 |
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Stichbahn
Beste Wohnlage, verkehrsgünstig gelegen. Wer möchte in einen Neubau dort nicht sofort einziehen!?
Re: Parkraumbewirtschaftung 04.04.2023 01:00 |
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Stichbahn
Die Schlussfolgerungen zur Umnutzung von Wohnbebauung wären hingegen häufig, sagen wir, eigenwillig. Für den P+R-Parkplatz am Heidelberger Platz habe ich grad folgendes schöne Foto auf parkme gefunden: [d13esfgglb25od.cloudfront.net]
Beste Wohnlage, verkehrsgünstig gelegen. Wer möchte in einen Neubau dort nicht sofort einziehen!?
Re: Parkraumbewirtschaftung 04.04.2023 09:12 |
Re: Parkraumbewirtschaftung 04.04.2023 10:01 |
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Andreas Rauch
Einige waren wirklich hilfreich für meinen Fall (habe den Link mit den P+R Stellplätzenam Pariser Platzin Ringbahnnähe weitergeleitet).
Und auf der anderen Seite anscheinend für den ein oder anderen alten Forumhasen eine Häresie, wenn man mal den "devil's advocat" spielt und die aktuelle Situation für jemanden aus Frohnau, Müggelheim, Schmöckwitz, Kladow, Wannsee, Mahlsdorf, Kaulsdorf, Lübars (etc etc.) durchspielt.
Zitat
Von mir aus kann der Thread dann gelöscht werden.