Re: Parkraumbewirtschaftung 04.04.2023 10:27 |
Re: Parkraumbewirtschaftung 04.04.2023 10:38 |
Re: Parkraumbewirtschaftung 04.04.2023 10:38 |
Zitat
M48er
Aber auch bei P+R-Anlagen am Stadtrand (z.B. an den S-Bahnhöfen Frohnau und Hermsdorf) parken viele, die in den örtlichen Geschäften / Ärztehäusern etc. arbeiten und die nicht in die S-Bahn umsteigen und auch kein VBB-Bahn-Ticket haben.
Zitat
M48er
kann man diese sicher leichter und sinnvoller für P+R oder B+R nutzen, als wenn man dafür kostbares Bauland im Bahnhofsumfeld blockiert.
Re: Parkraumbewirtschaftung 04.04.2023 10:42 |
Re: Parkraumbewirtschaftung 04.04.2023 10:55 |
Zitat
Philipp Borchert
Richtig, von den entfernter gelegenen Ecken in Pankow-Heinersdorf, die noch als P+R zählen, ist man zur S-Bahn ordentlich zu Fuß unterwegs. Immerhin wird der aber rege genutzt. Am P+R Altglienicke scheinen irgendwie kaum Pkw zu stehen, obwohl sich das Ding doch so wunderbar als Flughafenparkplatz anbietet (also auch nur bedingt P+R, eher P+F).
Re: Parkraumbewirtschaftung 04.04.2023 11:14 |
Zitat
Jay
(...) und sieht währenddessen eventuell den passenden Zug abfahren.
Re: Parkraumbewirtschaftung 04.04.2023 11:26 |
Zitat
M48er
Berlin hat insbesondere in den 1980er und 1990ern viele P+R-Parkplätze geschaffen. Danach wurden die P+R-Planungen eingestellt, bis Frau Günther vor einigen Jahren entschieden hat, sich mit Brandenburg wieder an P+R-Programmen zu beteiligen.
Eigentlich war das Berliner P+R-Programm der 1980er und 1990er-Jahre aber nur ein Parkplatzausbauprogramm an Schnellbahnhöfen. Es wird nämlich gar nicht kontrolliert, wer da wie parkt, ob es Anwohner (teils im Dauerparken), Kfz-Zielverkehr in das Parkplatzgebiet oder wirklicher P+R-Verkehr ist.
In der Innenstadt führt das dazu, dass viele P+R-Parkplätze von Anwohnern oder Beschäftigten des unmittelbaren Umfelds genutzt werden. Extrembeispiel ist hier sicher der P+R-Parkplatz am Bahnhof Rathaus Schöneberg in der Innsbrucker Straße, wo sicher zu 95% Anwohner oder Beschäftige des Umfelds (z.B. des Rathauses) parken und nur ein kleiner Bruchteil wirklich in die U-Bahn (U4) umsteigt.
Aber auch bei P+R-Anlagen am Stadtrand (z.B. an den S-Bahnhöfen Frohnau und Hermsdorf) parken viele, die in den örtlichen Geschäften / Ärztehäusern etc. arbeiten und die nicht in die S-Bahn umsteigen und auch kein VBB-Bahn-Ticket haben.
Zu Kosten und Flächenverbrauch haben viele andere ja schon etwas geschrieben. Wenn Flächen ohnehin da sind (z.B. weil dort eine Trasse für eine in vielen Jahrzehnten wiederaufzubauende Fernbahn) freigehalten wird oder weil obendrüber eine aufgeständerte Autobahn verläuft), kann man diese sicher leichter und sinnvoller für P+R oder B+R nutzen, als wenn man dafür kostbares Bauland im Bahnhofsumfeld blockiert.
Ich hielte es für dringend geboten, dass man die vorhandenen P+R-Parkplätze auf wirkliche ÖV-Nutzer beschränkt. Möglichkeiten gäbe es genug (z.B. mittels Schrankensystemen an der Ausfahrt, bei denen man sein digitales ÖV-Ticket (Deutschlandticket, VBB-Fahrcard) vorlegen muss.
Re: Parkraumbewirtschaftung 04.04.2023 11:56 |
Zitat
Philipp Borchert
Zitat
Jay
(...) und sieht währenddessen eventuell den passenden Zug abfahren.
Für dieses Problem gibt es ja nun die passende Lösung. In Karow beispielsweise sieht man vom Bus aus jetzt nicht mehr den Zug ankommen um zu wissen, dass man sich von vornherein sputen sollte. Dann bekommt man das nicht so gut mit.
Re: Parkraumbewirtschaftung 04.04.2023 12:20 |
Zitat
Nemo
Also Lärmschutzwende um Fahrgastfrust zu beseitigen?
Re: Parkraumbewirtschaftung 04.04.2023 12:51 |
Zitat
def
Zitat
Nemo
Also Lärmschutzwende um Fahrgastfrust zu beseitigen?
Auf die Lärmschutzwende warte ich seit Jahren, z.B. in Form von Lärmschutz, der nicht nur aus gigantischen grauen Wänden besteht.
Re: Parkraumbewirtschaftung 04.04.2023 13:12 |
Zitat
M48er
Berlin hat insbesondere in den 1980er und 1990ern viele P+R-Parkplätze geschaffen. Danach wurden die P+R-Planungen eingestellt, bis Frau Günther vor einigen Jahren entschieden hat, sich mit Brandenburg wieder an P+R-Programmen zu beteiligen.
Eigentlich war das Berliner P+R-Programm der 1980er und 1990er-Jahre aber nur ein Parkplatzausbauprogramm an Schnellbahnhöfen. Es wird nämlich gar nicht kontrolliert, wer da wie parkt, ob es Anwohner (teils im Dauerparken), Kfz-Zielverkehr in das Parkplatzgebiet oder wirklicher P+R-Verkehr ist.
In der Innenstadt führt das dazu, dass viele P+R-Parkplätze von Anwohnern oder Beschäftigten des unmittelbaren Umfelds genutzt werden. Extrembeispiel ist hier sicher der P+R-Parkplatz am Bahnhof Rathaus Schöneberg in der Innsbrucker Straße, wo sicher zu 95% Anwohner oder Beschäftige des Umfelds (z.B. des Rathauses) parken und nur ein kleiner Bruchteil wirklich in die U-Bahn (U4) umsteigt.
Aber auch bei P+R-Anlagen am Stadtrand (z.B. an den S-Bahnhöfen Frohnau und Hermsdorf) parken viele, die in den örtlichen Geschäften / Ärztehäusern etc. arbeiten und die nicht in die S-Bahn umsteigen und auch kein VBB-Bahn-Ticket haben.
Zu Kosten und Flächenverbrauch haben viele andere ja schon etwas geschrieben. Wenn Flächen ohnehin da sind (z.B. weil dort eine Trasse für eine in vielen Jahrzehnten wiederaufzubauende Fernbahn) freigehalten wird oder weil obendrüber eine aufgeständerte Autobahn verläuft), kann man diese sicher leichter und sinnvoller für P+R oder B+R nutzen, als wenn man dafür kostbares Bauland im Bahnhofsumfeld blockiert.
Ich hielte es für dringend geboten, dass man die vorhandenen P+R-Parkplätze auf wirkliche ÖV-Nutzer beschränkt. Möglichkeiten gäbe es genug (z.B. mittels Schrankensystemen an der Ausfahrt, bei denen man sein digitales ÖV-Ticket (Deutschlandticket, VBB-Fahrcard) vorlegen muss.
Re: Parkraumbewirtschaftung 04.04.2023 13:50 |
Zitat
def
Zitat
Nemo
Also Lärmschutzwende um Fahrgastfrust zu beseitigen?
Auf die Lärmschutzwende warte ich seit Jahren, z.B. in Form von Lärmschutz, der nicht nur aus gigantischen grauen Wänden besteht.
Re: Parkraumbewirtschaftung 04.04.2023 15:01 |
Zitat
T6Jagdpilot
Trotzdem gibt es zum Bau der Plätze immer wieder Gegenargumente der Anti-Auto Fraktion nebst den Fahrradfetischisten.
T6JP
Re: Parkraumbewirtschaftung 04.04.2023 15:10 |
Zitat
PassusDuriusculus
Oder sind all die Autofahrer auch Autofetischisten?
Re: Parkraumbewirtschaftung 04.04.2023 15:27 |
Re: Parkraumbewirtschaftung 04.04.2023 15:32 |
Zitat
Philipp Borchert
Zitat
PassusDuriusculus
Oder sind all die Autofahrer auch Autofetischisten?
Ich würde sagen, ja, zumindest viele.
Re: Parkraumbewirtschaftung 04.04.2023 16:27 |
Zitat
Der Fonz
Für die meisten Autobesitzer ist es einfach nur ein Fortbewegungsmittel.
Re: Parkraumbewirtschaftung 05.04.2023 10:16 |
Zitat
def
Zitat
Der Fonz
Für die meisten Autobesitzer ist es einfach nur ein Fortbewegungsmittel.
Wäre es für die meisten ein Fortbewegungsmittel, wäre ja schon viel gewonnen. Das Problem ist, dass es für die meisten das Fortbewegungsmittel ist. Der Automatismus "Ich muss irgendwo hin, also greife ich sofort zum Autoschlüssel" ist ja ein großer Teil des Problems.
Re: Parkraumbewirtschaftung 05.04.2023 10:46 |
Zitat
Marienfelde
Vielleicht ein Zitat dazu:
"Hohe Fixkosten machen es für Autofahrer rational, ihre Fahrt zu maximieren, da sie wahrscheinlich nur die variablen Reisekosten berücksichtigen.
Die Ausgaben von Tausenden von Euro pro Jahr für Fixkosten in Kombination mit Tausenden von Euro an Straßen- und Parksubventionen lassen es rational erscheinen, ein Auto zu kaufen und nach dem Kauf des Autos andere Verkehrsträger wie Züge oder Busse nicht in Betracht zu ziehen, die im Vergleich teuer erscheinen. Aufgrund dieser Preisstruktur ist das Fahren für die meisten Fahrten billiger als die Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln.
Diese Effekte haben eine noch größere Relevanz für Firmenwagen, die als Bonus wahrgenommen werden und so ein Verständnis für die Darstellung eines hoch subventionierten und damit billigen Verkehrsträgers schaffen. Auch wenn sie in diesem Artikel nicht untersucht werden, werden Elektroautos, die höhere Einzelhandelspreise haben und derzeit von der Regierung subventioniert werden, wahrscheinlich problematische Ergebnisse für das Verkehrssystem haben, da sie aufgrund ihrer deutlich niedrigeren Kraftstoffkosten viel billiger zu fahren sind. Die derzeitige Kostenstruktur der Automobilität in Deutschland fördert somit den Autobesitz und belohnt diejenigen, die mehr fahren, mit höheren Subventionen, während diejenigen, die weniger als der Durchschnitt fahren, gezwungen sind, Menschen, die überdurchschnittlich viel fahren, zu subventionieren."
Das Zitat ist dem Abschnitt Nr. 5.1 ("Private Kosten: fixe und variable Kosten") der deutschen Übersetzung eines Textes über "Die lebenslangen Kosten für das Fahren eines Autos" entnommen, hier noch ein Link dazu: [www.sciencedirect.com]
Re: Parkraumbewirtschaftung 05.04.2023 11:36 |
Zitat
hvhasel
Dazu eine unpopuläre Meinung: Aktionen, wie die andauernden Dumpingpreise für den ÖPNV werden den Eindruck der "Minderwertigkeit" gegenüber dem Auto noch verstärken, gerade wenn mangels Investitionen Zuverlässigkeit und Komfort nicht steigen. Nach den Erhebungen beim 9-Euro-Ticket, die kaum Veränderungen der Pendlergewohnheiten aufzeigen, klingt das ganz nach einem teuren Pyrrhussieg für die Verkehrswende.