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BVG will in den nächsten fünf Jahren 10.000 neue Mitarbeiter einstellen
geschrieben von B-V 3313 
rbb24 - BVG plant über fünf Jahre mit 10.000 Neueinstellungen

Mal schauen, was man dann in fünf Jahren geschafft hat...

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Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Zitat
B-V 3313
rbb24 - BVG plant über fünf Jahre mit 10.000 Neueinstellungen

Mal schauen, was man dann in fünf Jahren geschafft hat...

Dann dürfte sie ja fast auf dem Stand sein, bevor diese Spar-Orgie losging. Damals waren das fast 30.000 Mitarbeiter, wenn ich das richtig in Erinnerung habe.


Das Gegenteil von pünktlich ist kariert.
Zitat
Alter Köpenicker
Zitat
B-V 3313
rbb24 - BVG plant über fünf Jahre mit 10.000 Neueinstellungen

Mal schauen, was man dann in fünf Jahren geschafft hat...

Dann dürfte sie ja fast auf dem Stand sein, bevor diese Spar-Orgie losging. Damals waren das fast 30.000 Mitarbeiter, wenn ich das richtig in Erinnerung habe.

Nein, es geht wohl großteils um den Ersatz von in den Ruhestand oder aus sonstigen Gründen die Anstalt verlassenden Menschen. Die Demographie und mangelnde gesamtstaatliche Bemühungen beim Bildungserfolg schlagen zu.
Zitat
B-V 3313
rbb24 - BVG plant über fünf Jahre mit 10.000 Neueinstellungen

Mal schauen, was man dann in fünf Jahren geschafft hat...

Naja, erstmal plant sie nur. Sie plant ja auch seit mindestens den 70er Jahren 200 km U-Bahn und seit den 90ern eine Straßenbahn über die Oberbaumbrücke...
Zitat
nicolaas

Nein, es geht wohl großteils um den Ersatz von in den Ruhestand oder aus sonstigen Gründen die Anstalt verlassenden Menschen. Die Demographie und mangelnde gesamtstaatliche Bemühungen beim Bildungserfolg schlagen zu.

Vollste Zustimmung...
In den nächsten 6-12Jahren geht die Boomergenaration in den Ruhestand und die Elite der letzten Generation in der DDR ausgebildeten FA. Das ist in der gesamten Wirtschaft so...nicht nur bei der BVG. Bei Siemens zB. sollen das ca. 1/3 der Belegschaft sein.
Nachwuchs?...Fehlanzeige
Es klafft wohl eine Lücke von ca. 10Jahren (Jahrgänge 1967-1977) in der Struktur die nun mit aller Gewalt geschlossen werden muss...aber eben nicht nur bei der BVG.
Es gibt ja Bemühungen dies mit "Jugendbrigaden" aufzufüllen...nur leider hat die "Jugend von Heute" andere Prioritäten als zB. Schichtdienste Sonntags um halb vier...
...Propagiert wird ja "Work live balance" etc. Am Besten nur halbtags von zu Hause aus arbeiten und auch nur jedes zweite Jahr (Stw. Sabbatical)...egal.
Dazu kommt, dass ohne signifikanten Unterschied zwischen Bürgergeld und Lohn auch niemand des kläglichen Bildungsrestes von der Couch runter kommt.
Und schon gar nicht um sich zB. als Busfahrer auch noch mit einigen Volldeppen von Fahrgästen rumzuärgern während die Führung einem auch noch den Rest von Humor verbietet.

In Punkto Bildungspolitik versagt der Staat (BRD) m.M. nach schon seit den 80igern. Die Annexion der DDR hat das nochmal einige Jahre kaschiert bis auch die leidvolle förderale Bildungsstruktur auch im Osten Wirkung zeigte.

Gruß
Zitat
angus_67
In Punkto Bildungspolitik versagt der Staat (BRD) m.M. nach schon seit den 80igern. Die Annexion der DDR hat das nochmal einige Jahre kaschiert bis auch die leidvolle förderale Bildungsstruktur auch im Osten Wirkung zeigte.

Ja, man muss wohl von Versagen sprechen, wenn geschichtswidrig von einer angeblichen "Annexion" statt vom Beitritt gesprochen wird. Hat man in der DDR eigentlich wirklich "80igern" statt korrekterweise "80ern" geschrieben?

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Zitat
B-V 3313
Zitat
angus_67
In Punkto Bildungspolitik versagt der Staat (BRD) m.M. nach schon seit den 80igern. Die Annexion der DDR hat das nochmal einige Jahre kaschiert bis auch die leidvolle förderale Bildungsstruktur auch im Osten Wirkung zeigte.

Ja, man muss wohl von Versagen sprechen, wenn geschichtswidrig von einer angeblichen "Annexion" statt vom Beitritt gesprochen wird. Hat man in der DDR eigentlich wirklich "80igern" statt korrekterweise "80ern" geschrieben?

Ist den Ossis heute halt peinlich, dass sie damals dem Dicken voll auf den Leim gegangen sind. Leider haben sie damals nicht an ihr eigenes Schulsystem geglaubt, sonst hätten sie wissen können wie böse und verkommen der Kapitalismus ist.

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Naja, vor dem Dicken haben sie da drüben ja erstmal ihre greise Führung abgesägt und der Langzahn hatte seine Chance. Auch nicht genutzt.

Zitat
Nemo
Leider haben sie damals nicht an ihr eigenes Schulsystem geglaubt, sonst hätten sie wissen können wie böse und verkommen der Kapitalismus ist.

Auch ein Zeichen für ein Versagen der Bildung unter Margot... ;-)


Heute haben wir eher zu viele Master und zu wenig Meister.

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1 mal bearbeitet. Zuletzt am 24.05.2023 23:02 von B-V 3313.
Zitat
B-V 3313
Hat man in der DDR eigentlich wirklich "80igern" statt korrekterweise "80ern" geschrieben?

Nein.


Das Gegenteil von pünktlich ist kariert.
Zitat
Nemo
Ist den Ossis heute halt peinlich, dass sie damals dem Dicken voll auf den Leim gegangen sind.

Ach weißte, ist der Ruf erst ruiniert ...


Zitat
Nemo
Leider haben sie damals nicht an ihr eigenes Schulsystem geglaubt, sonst hätten sie wissen können wie böse und verkommen der Kapitalismus ist.

Das eine hat ja mit dem anderen nichts zu tun und schlau wird man nur aus Erfahrung, da fehlt den Westlern einiges. Der Fuchs ist schlau und stellt sich dumm - ein Westler macht es andersrum.


Das Gegenteil von pünktlich ist kariert.
Zitat
B-V 3313
Zitat
angus_67
In Punkto Bildungspolitik versagt der Staat (BRD) m.M. nach schon seit den 80igern. Die Annexion der DDR hat das nochmal einige Jahre kaschiert bis auch die leidvolle förderale Bildungsstruktur auch im Osten Wirkung zeigte.

Ja, man muss wohl von Versagen sprechen, wenn geschichtswidrig von einer angeblichen "Annexion" statt vom Beitritt gesprochen wird. Hat man in der DDR eigentlich wirklich "80igern" statt korrekterweise "80ern" geschrieben?

Vorschlag zur Güte: Vielleicht sollten sich die heutigen Bildungspolitiker/innen in der BRD einmal näher mit dem finnischen Schulsystem beschäftigen.
Zitat
Alter Köpenicker
Der Fuchs ist schlau und stellt sich dumm - ein Westler macht es andersrum.

Der Fuchs lügt und ist durchtrieben - willst du für dich wirklich diese Attribute in Anspruch nehmen? Ich würde dich so nicht beschreiben wollen.

Zitat
Marienfelde
Vorschlag zur Güte: Vielleicht sollten sich die heutigen Bildungspolitiker/innen in der BRD einmal näher mit dem finnischen Schulsystem beschäftigen.

Man hätte die guten Sachen beider Seiten nehmen sollen, ob man sich heute an Finnland oder einem anderen Land orientiert ist mir, solange der Erfolg stimmt und die Bildung auf unserer demokratisch-rechtsstaatlichen Ordnung und dem Grundgesetz beruht, egal.

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1 mal bearbeitet. Zuletzt am 25.05.2023 07:44 von B-V 3313.
Wow, gibt es für ein Streitgespräch Ost gegen West nicht eine Gruppe auf Reddit?
Bitte mal dort weiterdiskutieren. Danke.
Zitat
angus_67
Nachwuchs?...Fehlanzeige
Es klafft wohl eine Lücke von ca. 10Jahren (Jahrgänge 1967-1977) in der Struktur die nun mit aller Gewalt geschlossen werden muss...aber eben nicht nur bei der BVG.
Es gibt ja Bemühungen dies mit "Jugendbrigaden" aufzufüllen...nur leider hat die "Jugend von Heute" andere Prioritäten als zB. Schichtdienste Sonntags um halb vier...
...Propagiert wird ja "Work live balance" etc. Am Besten nur halbtags von zu Hause aus arbeiten und auch nur jedes zweite Jahr (Stw. Sabbatical)...egal.
Dazu kommt, dass ohne signifikanten Unterschied zwischen Bürgergeld und Lohn auch niemand des kläglichen Bildungsrestes von der Couch runter kommt.
Und schon gar nicht um sich zB. als Busfahrer auch noch mit einigen Volldeppen von Fahrgästen rumzuärgern während die Führung einem auch noch den Rest von Humor verbietet.
Erstaunlich, wie manche Märchen auch noch von Menschen über 50 geglaubt werden... Dieses hier, dass man gar nichts ändern muss, außer die faulen Gammler bzw. bei meinen Eltern noch arbeitsscheuen Hippies endlich zum Arbeiten zu zwingen, gab es schon in meiner Kindheit, bei meinen Eltern in deren Kindheit, und immer weiter zurück bis zu den ollen Griechen.

In meiner Jugend waren Jobs als Busfahrer, Lokomotivführer (hieß bei uns als Jugendlichen so) oder sogar bei der Müllabfuhr selbst bei guten Schülern noch erstrebenswert. Ob das so war, weil ein D2U einfacher zu fahren ist, als ein heutiger Bus, oder der Müll früher weniger gestunken hat, oder ob es früher andere Faktoren gab, die von den BWL-Experten wegoptimiert wurden, möge jeder selbst entscheiden.
Zitat
angus_67
...nur leider hat die "Jugend von Heute" andere Prioritäten als zB. Schichtdienste Sonntags um halb vier...
...Propagiert wird ja "Work live balance" etc. Am Besten nur halbtags von zu Hause aus arbeiten und auch nur jedes zweite Jahr (Stw. Sabbatical)...egal.
Dazu kommt, dass ohne signifikanten Unterschied zwischen Bürgergeld und Lohn auch niemand des kläglichen Bildungsrestes von der Couch runter kommt.

Können wir das mit den pauschalisierenden Beleidigungen etwas zurückfahren? Ich kann diesen Mist nämlich so ganz und gar nicht unterschreiben.
ich kenne niemanden in meinem Alter (zugegebenermaßen bin ich in ein paar Tagen auch schon 33), der in dieses "Profil" passt, was du dir da zusammenschiebst.
Im Gegenteil, ich erlebe erschreckend viel Bereitschaft, Nacht- und Feiertagszuschläge abzusahnen. Ich würde sogar behaupten, die Bereitschaft ist in meiner Generation noch höher, auch weil das klassische Familienmodell eben nicht mehr so prävalent ist wie früher.
Ich sehe Startups, die Zeit und Investment ausbeuten, ich sehe Firmen mit "lockeren Hierarchien", die Freizeit in Arbeitszeit verwandeln. Feierabend ist nichts heiliges mehr, wie es damals mal war.
Das "die Jungen haben von nichts ne Ahnung und keine Arbeitsmoral" ist eine uralte, sich jedes Mal wiederholende Leier, die letztendlich nur aus Neid entstanden ist, dass sich die Lebensbedingungen und Effizienz nachfolgender Generationen über die Zeit verbessert haben, und daher auch über die Zeit weniger harte (körperliche) Arbeit notwendig ist, um das Gleiche zu erreichen.
Dass die jüngeren Leute dafür mehr mit dem Kopf leisten müssen (was mehr Stress bedeutet) und mehr psychischen Ausgleich fordern, ist nur folgerichtig, weil die Masse an Informationen, mit der man heutzutage überflutet wird, eine ganz andere ist.
Die Welt dreht sich immer schneller, und ein gewisses Bedürfnis nach ein wenig Ruhe ist da nur allzu verständlich.
Klar gibts sicherlich auch ein paar "nichtstuenden Influencer-Idioten" - ist halt das heutige Äquivalent der Säufer und Penner von damals.

Weniger von oben herab urteilen, mehr helfen. Wenn du etwas hast, was den jungen Leuten fehlt, zeig es ihnen, mach es ihnen schmackhaft und bring es ihnen bei. Das bringt allen etwas.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 25.05.2023 09:41 von Taari.
Die Verhältnisse haben sich dahingehend geändert, dass man eine Familie mit einem einzigen Einkommen nur noch selten ernähren kann. Gerne mal zu Realeinkommen und Lebensmitteln und Miete recherchieren.
Wenn also beide Elternteile als neue Regel Vollzeit arbeiten gehen müssen, dann funktioniert das mit Nachtschichten eben ausgesprochen schlecht. Das überlegt man sich dann nicht nur dreimal. Das hat nichts mit Work-Life-Balance zu tun. Um es mal überspitzt zu sagen ist es gerade so: Man findet keine erschwingliche Wohnung mehr, die eine Familie beherbergt. Und/Oder man findet keinen Kindergartenplatz mehr, der einen Schichtarbeiter und Vollzeitler unterstützt. Und da muss die BVG ansetzen, um das Problem zu lösen.
Was da ebenso mit rein spielt, ist die katastrophale Entwicklung beim Thema Rente. Seit Jahren wird immer offener kommuniziert, dass, selbst wenn man Vollzeit vierzig Jahre lang für angemessenes Auskommen gearbeitet hat, man im Alter ungebremst in die mindestens statistische, mutmaßlich aber auch in die spürbare Armut rutschen wird. Es sei denn, man steckt vom dafür dann doch wieder etwas zu knappen Einkommen deutliche Anteile in die Privatvorsorge. Hinzu kommt das Gruselszenario, im Alter auf ein absehbar mieses Pflegesystem angewiesen zu sein.

Warum sollte ein Mensch, der jünger als z.B. T6JP oder angus67 ist, sich angesichts dieser Zukunftsaussichten hier und heute in zehrende Vollzeitarbeit, noch dazu im schlimmstmöglichen Schichtdienst (die BVG bezeichnet das als "rollierend"), begeben? Wenn das Niveau im Alter ohnehin 'Grundsicherung' bedeutet, ganz egal ob man voll oder nur zum Teil in die Rente eingezahlt hat?

Man könnte jetzt aufs gemeinschaftliche Verantwortungsgefühl hoffen oder/und die Leute zwingen, irgendeine Vollzeitstelle anzunehmen in der sie nicht besonders glücklich sind. Darunter leidet dann die Arbeitsqualität und die Menschen selbst versuchen z.B. mit dem Rauchen in jeder freien Minute dem Alltag kurz zu entfliehen, auf dass ab 50 die regelmäßigen Infarkte kommen auf dass ein frühzeitiges, möglichst renteneintrittsalternahes Ableben erfolgen möge.

Das wäre die hocheffiziente elektrische Fliegenklatsche für viele der derzeitigen Probleme.

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Zitat
Philipp Borchert
Was da ebenso mit rein spielt, ist die katastrophale Entwicklung beim Thema Rente. Seit Jahren wird immer offener kommuniziert, dass, selbst wenn man Vollzeit vierzig Jahre lang für angemessenes Auskommen gearbeitet hat, man im Alter ungebremst in die mindestens statistische, mutmaßlich aber auch in die spürbare Armut rutschen wird. Es sei denn, man steckt vom dafür dann doch wieder etwas zu knappen Einkommen deutliche Anteile in die Privatvorsorge. Hinzu kommt das Gruselszenario, im Alter auf ein absehbar mieses Pflegesystem angewiesen zu sein.

Warum sollte ein Mensch, der jünger als z.B. T6JP oder angus67 ist, sich angesichts dieser Zukunftsaussichten hier und heute in zehrende Vollzeitarbeit, noch dazu im schlimmstmöglichen Schichtdienst (die BVG bezeichnet das als "rollierend"), begeben? Wenn das Niveau im Alter ohnehin 'Grundsicherung' bedeutet, ganz egal ob man voll oder nur zum Teil in die Rente eingezahlt hat?

Was wahrscheinlich auch noch dazu kommt: eine Immobilie werden sich viele nicht mehr leisten könnten, die prinzipiell Interesse daran hätten. Andere müssen sie sich nicht leisten, weil sie sie irgendwann mal erben. Hier wie da stellt sich für viele die Frage: wozu dann 40 Stunden arbeiten, wenn man sich keine Immobilie leisten kann oder muss?
Ich kann meinen Vorrednern nur Recht geben. Ich kann diese selbstgefällige Art der "Baby-Boomer" auch nicht mehr lesen. Die Neue Zürcher hatte sich diesbezüglich mal in einem Artikel zu diesem Klischee, der faulen, jungen Generation (meist ist aktuell von Z die Rede) geäußert und dazu einen eigenen Artikel rausgesucht, den die Zeitung vor genau 100 Jahre (1922) veröffentlicht und exakt dieses Problem thematisiert hat. Und oh Wunder, die Generation WWI (so nenne ich sie jetzt einfach mal), galt damals auch als faul, undankbar und aufmüpfig. Dafür wird heute die Gen X gelobt. War das Ende der 90er auch so? Ich denke eher weniger. Bald wird man über Alpha und später sicher über Gen Beta schimpfen. Es ist immer dasselbe, nur die Umstände ändern sich. Und wie Philipp bereits schrieb, die Zukunft sieht nicht rosig aus.



3 mal bearbeitet. Zuletzt am 25.05.2023 22:42 von RD-51.
In meinem Bekanntenkreis gibt es das exakte Beispiel als Gegenteil: Eine Familie, wo der eine Part in Teilzeit arbeitet. Der andere Part ist in der Veranstaltungsbranche tätig mit Spätschichten und mehrtägigen Gastspielen. Die Branche ist alles andere als dafür bekannt, den Leuten faire Arbeitszeiten und Gehälter zu bieten. Trotzdem hat sich der eine Part dafür entschieden, von Vollzeit auf Teilzeit zu wechseln. Eben weil der Familie die Work-Life-Balance so wichtig ist. Nur so können sie ihrer Meinung nach ihrem Kind die nötige Aufmerksamkeit bieten. Dass sich die Familie nicht ernähren kann, ihre innenstadtnahe 3-Raum-Wohnung aufgeben muss und sie darauf angewiesen ist, dass beide Elternteile in Vollzeit arbeiten müssen wäre mir neu. Gerade weil die Gesamtsituation herausfordernd ist, haben sie sich für dieses Modell entschieden.

Ich behaupte auch nicht dass es einfach ist, doch sind die Lebensmodelle oft so grundverschieden, dass man für jede Pauschalität mindestens ein Beispiel finden wird, wo dem nicht so ist.

~~

Grundsätzlich sehe ich starke Differenzen zwischen der Boomer-Gereration und ihren Kindern. Während viele in der Boomer-Generation sich über Arbeit definieren, scheint es in der Kinder-Generation anders zu laufen. Dort wird Arbeit mehr als Mittel zum Zweck wahrgenommen um Kohle zu verdienen. Mehr aber auch nicht. Die eigentliche Persönlichkeitsbildung findet im Privaten statt: Lebenserfahrungen sammeln, Selbststudium, Fertigkeiten erlernen abseits der von der Arbeitswelt geforderten. Und sich die Freiheit nehmen, den Tagesrhythmus selbst zu gestalten, statt ihn von einem Arbeitgeber vorgeschrieben zu bekommen.

Der letzte Punkt betrifft dann auch wieder die BVG. Meiner Wahrnehmung nach gibt es viele Leute, die dort nachts oder am Wochenende arbeiten würden. Allerdings unter der Maßgabe, entsprechend Ausgleich in Form von Freizeit oder Geld zu bekommen, damit an andere Stelle ausreichend Zeit für das Privatleben bleibt. Bezahlung ist nur die eine Seite, es zählen auch die Arbeitsbedingungen. Letzteres zunehmend mehr als das Geld. Darauf bietet die BVG nur bedingt Antworten.

Vollzeit zu arbeiten, heißt maximal Kohle verdienen zu wollen. Wenn am Ende des Tages jedoch keine Lebenszeit mehr übrig bleibt, um das Geld auch ausgeben zu können, erscheint mir ein solches Lebensmodell nicht als Optimum. Und offenbar auch vielen jungen Menschen.

--
Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.
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