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BVG will in den nächsten fünf Jahren 10.000 neue Mitarbeiter einstellen
geschrieben von B-V 3313 
Zitat
Florian Schulz
Dass sich die Familie nicht ernähren kann, ihre innenstadtnahe 3-Raum-Wohnung aufgeben muss und sie darauf angewiesen ist, dass beide Elternteile in Vollzeit arbeiten müssen wäre mir neu.

Es ging mir um geplanten Immobilienkauf, nicht um Miete und auch nicht um eine Immobilie, die man vor Jahren gekauft hat und nun gerade abbezahlt (mit hoher Wahrscheinlichkeit mit eher niedrigen Zinsen, wenn der Kreditvertrag ein paar Jahre alt ist).

Noch eine weitere These zum eher unverbindlichen Verhältnis zu Arbeitgebern: ich weiß nicht, wie oft ich (Mitte der 80er geboren) in meiner Kindheit und Jugend Nachrichtenbeiträge gesehen habe, in denen ein erschütterter Arbeiter bei einer Betriebsschließung sinngemäß in die Kamera sagt: "30 Jahre habe ich alles für die Firma gegeben, und nun werde ich einfach abserviert!" Dazu vielleicht noch Erfahrungen im Umfeld, von Leuten, die sich Gesundheit ruiniert haben, ohne dass groß Dank vom Arbeitergeber dafür zu bekommen. Das prägt halt auch.

Diese Prägung bedeutet ja nicht zwangsläufig, dass man die eine Einbahnstraße durch eine entgegengesetzte Einbahnstraße ersetzen möchte. Es geht, zumindest mir, eher um Geben und Nehmen: sicher bleibe ich mal länger, wenn ein wichtiger Termin ansteht, und lasse dann nicht um Punkt 17 Uhr den Stift fallen. Umgedreht möchte ich dann aber auch mal eher gehen, wenn ich Termine habe. Es versteht sich von selbst, dass es in beiden Richtungen nicht zur Gewohnheit werden und eine gewisse Verlässlichkeit da sein sollte.

Was das für Arbeitgeber mit Schichtdienst wie die BVG bedeutet? Gute Frage. Vielleicht u.a. (!), dass man Menschen ermöglicht, trotz Schichtdienst einen fixen Termin pro Woche wahrzunehmen?



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 25.05.2023 11:20 von def.
Zitat
Florian Schulz
(...)

Der letzte Punkt betrifft dann auch wieder die BVG. Meiner Wahrnehmung nach gibt es viele Leute, die dort nachts oder am Wochenende arbeiten würden. Allerdings unter der Maßgabe, entsprechend Ausgleich in Form von Freizeit oder Geld zu bekommen, damit an andere Stelle ausreichend Zeit für das Privatleben bleibt. Bezahlung ist nur die eine Seite, es zählen auch die Arbeitsbedingungen. Letzteres zunehmend mehr als das Geld. Darauf bietet die BVG nur bedingt Antworten.

(...)

Dazu evtl. passend: "BVG erwägt viertägige Arbeitswoche" in der heutigen Berliner Zeitung: [www.berliner-zeitung.de]

"Abseits dieser (längerfristigen, der Setzer) Überlegungen ist die BVG laut Zeller derzeit dabei, Schichtmodelle etwa bei den Fahrzeug-Führerinnen und -Führern anzupassen und zu verbessern. Dabei gehe es nicht um eine Reduzierung der Arbeitszeit, sondern unter anderem darum, dass Beschäftigte nicht sechs Tage am Stück arbeiten müssen. Angesichts der Tatsache, dass die Fahrzeuge prinzipiell rund um die Uhr unterwegs sind, sei das eine große Herausforderung."
Zitat
B-V 3313
Zitat
angus_67
In Punkto Bildungspolitik versagt der Staat (BRD) m.M. nach schon seit den 80igern. Die Annexion der DDR hat das nochmal einige Jahre kaschiert bis auch die leidvolle förderale Bildungsstruktur auch im Osten Wirkung zeigte.

Ja, man muss wohl von Versagen sprechen, wenn geschichtswidrig von einer angeblichen "Annexion" statt vom Beitritt gesprochen wird. Hat man in der DDR eigentlich wirklich "80igern" statt korrekterweise "80ern" geschrieben?

Der "Sieger" schreibt die Geschichtsbücher :)
...und "ja" man hat "Achtzigern" geschrieben und "ja" es war ein Test :)))
Zitat
Nemo

Ist den Ossis heute halt peinlich, dass sie damals dem Dicken voll auf den Leim gegangen sind. Leider haben sie damals nicht an ihr eigenes Schulsystem geglaubt, sonst hätten sie wissen können wie böse und verkommen der Kapitalismus ist.

Was peinlich war und immer noch ist, sind die Bilder von nach Bananen geiernden Provinzlern und besoffenen 100Mark-Scheine hochhaltenden Zeitgenossen am 01.Juli 1990.
Wie böse und verkommen der Kapitalismus ist konnte man sich jeden Tag um 20Uhr im "Ersten" anschauen. Aber das war und ist immer noch besser als real existierender Sozialismus.
Was mich anbricht sind "kluge" Worte von Leuten die sich anmaßen zu beurteilen zu können wie es in einem Staat war den sie maximal von einem Klassenausflug nach Ostberlin zu kennen glauben. Gottseidank kenne ich genug Westberliner die besser sind...obwohl...wenn ich so überlege...die kamen alle aus Spandau! :)))

Achja...das DDR-Schulsystem war definitiv besser. Ich kämpfe jeden Tag mit den Ergüssen der BRD-Bildungspolitik der Neuzeit.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 25.05.2023 21:17 von angus_67.
Zitat
B-V 3313

Leider haben sie damals nicht an ihr eigenes Schulsystem geglaubt, sonst hätten sie wissen können wie böse und verkommen der Kapitalismus ist.

Auch ein Zeichen für ein Versagen der Bildung unter Margot... ;-)


Heute haben wir eher zu viele Master und zu wenig Meister.

Wenn man die Einführung der 10jährigen Schulpflicht und die Doktrin der "Gleichheit" sowie die Quote 2+1 beim Zugang zum Abitur und die Nichtabschaffung der Doktrin "Arbeiterkinder zum Studium" ihr als Versagen anzulasten, dann gebe ich dir Recht. Aber wahrscheinlich weißt du noch nicht mal wovon ich "rede".

Beim Thema "Master und Meister" hast du völlig recht!
Zitat
angus_67
Der "Sieger" schreibt die Geschichtsbücher :)

Wenn du dich da als Verlierer siehst, bitte. Es war trotzdem keine Annexion.

Zitat
angus_67
Wenn man die Einführung der 10jährigen Schulpflicht und die Doktrin der "Gleichheit" sowie die Quote 2+1 beim Zugang zum Abitur und die Nichtabschaffung der Doktrin "Arbeiterkinder zum Studium" ihr als Versagen anzulasten, dann gebe ich dir Recht.

FDJ, Wehrunterricht, Jugendwerkhöfe und aus politischen Gründen vom Studium ausgeschlossene Menschen erwähnst du warum genau nicht? Die Seite der Medaille willst du wohl nicht sehen. Das gehörte ebenfalls zum System.

Zitat
angus_67
Aber wahrscheinlich weißt du noch nicht mal wovon ich "rede".

Wahrscheinlich sind die Lebensläufe unserer Verwandten aus der DDR nur aus Propagandagründen geschaffen worden. Da durfte ein Cousin nicht zur See fahren und seinen Traum verwirklichen, Kapitän zu werden. Ausschlussgrund: Westverwandtschaft.


Freie Berufswahl ist ein hohes Gut, die BVG muss eben attraktiver werden.

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 26.05.2023 04:23 von B-V 3313.
Zitat
def
Was wahrscheinlich auch noch dazu kommt: eine Immobilie werden sich viele nicht mehr leisten könnten, die prinzipiell Interesse daran hätten. Andere müssen sie sich nicht leisten, weil sie sie irgendwann mal erben. Hier wie da stellt sich für viele die Frage: wozu dann 40 Stunden arbeiten, wenn man sich keine Immobilie leisten kann oder muss?

Auch, wenn ich einst eine (halbe) Immobilie erben werde, wüßte ich nicht, was daran erstrebenswert ist, eine zu besitzen - man hat nur Ärger damit. In erster Linie gehe ich arbeiten, um vom Arbeitsamt zufrieden gelassen zu werden und der höhere Geldbetrag, der einem zur Verfügung steht, ist ja auch nicht zu verachten. Von diesem Bürgergeld kann man zwar überleben, aber nicht leben.


Das Gegenteil von pünktlich ist kariert.
Zitat
B-V 3313
Der Fuchs lügt und ist durchtrieben - willst du für dich wirklich diese Attribute in Anspruch nehmen?

Ja, der von Pinocchio vielleicht, man muß ja auch nicht immer das ganze Tier nehmen.


Zitat
B-V 3313
Ich würde dich so nicht beschreiben wollen.

Das hätte ich nicht von Dir gedacht, vielen Dank.

Ich halte ja diese ganze Ost-West-Geschichte für ziemlich überholt. Kann man ja aus Spaß mal machen, aber inzwischen sollte doch jeder mitbekommen haben, daß es zwar hüben wie drüben Arsch-löcher gibt und gab und daß die vermutlich auch nicht aussterben werden, der Rest doch aber ganz in Ordnung ist. Natürlich kann man im Nachhinein feststellen, was man alles bei der Wiedervereinigung hätte besser machen können, aber was hilft es, über verschüttete Milch zu klagen? Die Zeit läßt sich jedenfalls nicht zurückdrehen.



Zitat
Marienfelde
Vorschlag zur Güte: Vielleicht sollten sich die heutigen Bildungspolitiker/innen in der BRD einmal näher mit dem finnischen Schulsystem beschäftigen.

Soweit ich weiß, hat sich Finnland mit seinem Schulsystem an der DDR orientiert.


Das Gegenteil von pünktlich ist kariert.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 26.05.2023 11:27 von Alter Köpenicker.
Korrekt, in meinem Lehramtsstudium wurden mir pädagogische und didaktische Konzepte als voll fancy, modern und nie dagewesen verkauft. Im Gespräch mit meiner Oma (Lehrerin 1960er bis 1991) und einem Schwiegerverwandten (Lehrer ca. 1980er bis 2010er): Diese achso modernen neuen Konzepte waren Standard zu DDR-Zeit...
Zitat
def
Andere müssen sie sich nicht leisten, weil sie sie irgendwann mal erben. Hier wie da stellt sich für viele die Frage: wozu dann 40 Stunden arbeiten, wenn man sich keine Immobilie leisten ... muss?

Weil die geerbte Immobilie sich häufig nicht dort befindet, wo man selbst oder andere hinziehen wollen?
Ich bin ja der Meinung, dass sich die Finnen eher bei ihrem skandinavischen Bruder, den Schweden, orientiert haben, was die Ausrichtung ihres Schulsystems anbelangt. Zwar mögen die Ostblockländer, und nicht nur die DDR, ein gewissen Einfluss gehabt haben, aber nicht in dem Ausmaß wie es gerne dargestellt wird. ;-)
Zitat
RD-51
Ich bin ja der Meinung, dass sich die Finnen eher bei ihrem skandinavischen Bruder, den Schweden, orientiert haben, was die Ausrichtung ihres Schulsystems anbelangt. Zwar mögen die Ostblockländer, und nicht nur die DDR, ein gewissen Einfluss gehabt haben, aber nicht in dem Ausmaß wie es gerne dargestellt wird. ;-)

Auch, wenn es mal wieder ziemlich Off-Topic wird - die SZ berichtete vor Jahren über einige "DDR-Legenden". Dazu, dass sich Finnland beim Schulsystem an der DDR orientiert hätte, heißt es u.a.:

Zitat
SZ
Zwar gleicht die Polytechnische Oberschule, in der die DDR-Kinder zehn Jahre gemeinsam unterrichtet wurden, der finnischen Gesamtschule. Doch auch in Frankreich, Großbritannien und den USA wurden in den sechziger Jahren Gesamtschulen ähnlichen Typs eingeführt oder existierten bereits.

Außerdem wird darauf verwiesen, dass in Finnland alle (!) Kinder nach ihren Talenten gefördert würden, und:

Zitat
SZ
Es sei reine Spekulation, dass die Struktur der Gesamtschule entscheidend für den finnischen Erfolg sei. Faktoren wie kleine Klassen, hohes Sozialprestige des Lehrerberufs, der Einsatz von Computern oder eine gute individuelle Betreuung seien sicher wichtiger.
Zitat
Philipp Borchert

Warum sollte ein Mensch, der jünger als z.B. T6JP oder angus67 ist, sich angesichts dieser Zukunftsaussichten hier und heute in zehrende Vollzeitarbeit, noch dazu im schlimmstmöglichen Schichtdienst (die BVG bezeichnet das als "rollierend"), begeben? Wenn das Niveau im Alter ohnehin 'Grundsicherung' bedeutet, ganz egal ob man voll oder nur zum Teil in die Rente eingezahlt hat?

Man könnte jetzt aufs gemeinschaftliche Verantwortungsgefühl hoffen oder/und die Leute zwingen, irgendeine Vollzeitstelle anzunehmen in der sie nicht besonders glücklich sind. Darunter leidet dann die Arbeitsqualität und die Menschen selbst versuchen z.B. mit dem Rauchen in jeder freien Minute dem Alltag kurz zu entfliehen, auf dass ab 50 die regelmäßigen Infarkte kommen auf dass ein frühzeitiges, möglichst renteneintrittsalternahes Ableben erfolgen möge.

Genauso ist es. Die Generation Y/Millenials sind die erste Generation seit Jahrzehnten, der nicht mehr das Versprechen gegeben wird, dass es ihr besser gehen wird als ihrer Eltern-Generation.
Bei der Generation Z ist das ebenfalls der Fall, nur das denen dann auch noch der Klimawandel volle Breitseite geben wird.

Insofern kann ich es voll nachvollziehen, dass einige der jungen und jüngeren Leute zu der Erkenntnis kommen, dass sie sich nicht für eine kleine Rente kaputt schuften wollen, um dann mit 55 mit Burn-Out, Herz-Kreislauf-Themen und/oder Problemen des Bewegungsapparates berufsunfähig zu werden (und dann eine EU-Rente zu bekommen, die ebenfalls ein Witz ist).

Polemik und eine herabschauende Sicht seitens der Babyboomer und der Generation X ist da in meinen Augen eher Fehl am Platze...


Und noch ein paar Gedanken zum eigentlichen Thema:

10.000 Leute einzustellen ist schon ne Hausnummer. Aber die Leute dann auch im Unternehmen zu halten, das ist die Herausforderung!
Nicht ohne Grund erzählt die DB AG immer stolz wie Bolle, wie viele Neueinstellungen sie erreicht hat, verliert aber kein Wort darüber, wie viele der neu eingestellten Leute nach einem Jahr noch an Bord ist.
Zitat
def
Zitat
RD-51
Ich bin ja der Meinung, dass sich die Finnen eher bei ihrem skandinavischen Bruder, den Schweden, orientiert haben, was die Ausrichtung ihres Schulsystems anbelangt. Zwar mögen die Ostblockländer, und nicht nur die DDR, ein gewissen Einfluss gehabt haben, aber nicht in dem Ausmaß wie es gerne dargestellt wird. ;-)

Auch, wenn es mal wieder ziemlich Off-Topic wird - die SZ berichtete vor Jahren über einige "DDR-Legenden". Dazu, dass sich Finnland beim Schulsystem an der DDR orientiert hätte, heißt es u.a.:

Zitat
SZ
Zwar gleicht die Polytechnische Oberschule, in der die DDR-Kinder zehn Jahre gemeinsam unterrichtet wurden, der finnischen Gesamtschule. Doch auch in Frankreich, Großbritannien und den USA wurden in den sechziger Jahren Gesamtschulen ähnlichen Typs eingeführt oder existierten bereits.

Außerdem wird darauf verwiesen, dass in Finnland alle (!) Kinder nach ihren Talenten gefördert würden, und:

Zitat
SZ
Es sei reine Spekulation, dass die Struktur der Gesamtschule entscheidend für den finnischen Erfolg sei. Faktoren wie kleine Klassen, hohes Sozialprestige des Lehrerberufs, der Einsatz von Computern oder eine gute individuelle Betreuung seien sicher wichtiger.

Man überlege sich nur, dass man in D die Bildung generell nur als Sparpotenzial gesehen hat - und zwar seit Jahrzehnten. Da muss man sich dann über die Struktur eigentlich keine Gedanken mehr machen.

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Zitat
Philipp Borchert
Was da ebenso mit rein spielt, ist die katastrophale Entwicklung beim Thema Rente. Seit Jahren wird immer offener kommuniziert, dass, selbst wenn man Vollzeit vierzig Jahre lang für angemessenes Auskommen gearbeitet hat, man im Alter ungebremst in die mindestens statistische, mutmaßlich aber auch in die spürbare Armut rutschen wird. Es sei denn, man steckt vom dafür dann doch wieder etwas zu knappen Einkommen deutliche Anteile in die Privatvorsorge. Hinzu kommt das Gruselszenario, im Alter auf ein absehbar mieses Pflegesystem angewiesen zu sein.

Warum sollte ein Mensch, der jünger als z.B. T6JP oder angus67 ist, sich angesichts dieser Zukunftsaussichten hier und heute in zehrende Vollzeitarbeit, noch dazu im schlimmstmöglichen Schichtdienst (die BVG bezeichnet das als "rollierend"), begeben? Wenn das Niveau im Alter ohnehin 'Grundsicherung' bedeutet, ganz egal ob man voll oder nur zum Teil in die Rente eingezahlt hat?

Man könnte jetzt aufs gemeinschaftliche Verantwortungsgefühl hoffen oder/und die Leute zwingen, irgendeine Vollzeitstelle anzunehmen in der sie nicht besonders glücklich sind. Darunter leidet dann die Arbeitsqualität und die Menschen selbst versuchen z.B. mit dem Rauchen in jeder freien Minute dem Alltag kurz zu entfliehen, auf dass ab 50 die regelmäßigen Infarkte kommen auf dass ein frühzeitiges, möglichst renteneintrittsalternahes Ableben erfolgen möge.

Das wäre die hocheffiziente elektrische Fliegenklatsche für viele der derzeitigen Probleme.

Vor allem wird es wichtig sein die gewonnenen Mitarbeiter im Unternehmen zu halten, um halt meine Generation langfristig zu ersetzen.
Berufserfahrung im Instandhaltungs und Entstörbereich ist noch wichtiger, als bei kurzfristig zu heuerndem Fahrpersonal.
Wenn man letzterem vollmundige Versprechen macht, dann die in Reinickendorf oder Spandau wohnhaften Mitarbeiter nach Köpenick versetzte,
braucht man sich nicht wundern wenn die keine Lust haben, vor oder nach dem Dienst noch stundenlange Heimfahrten zu absolvieren und aufhören
Ohne Schicht und WE/FEI Arbeit wird es in einem Verkehrsunternehmen nicht gehen,
in der Vergangenheit gabs Mitarbeiter bei denen das WE nicht explizit im Arbeitsvertrag stand und die
sich erfolgreich gegen versetzung in Bereiche wehrten, die am WE arbeiten.
Konsequenz war eine Abänderung von Arbeitsverträgen danach neu einzustellender Mitarbeiter.
D.h. es gibt nicht unbedingt den Drang, die Zuschläge abzugreifen...
An die 6Tagewoche beim Fahrersonal nebst spät nach früh drehender Dienste-da muss man ran, das macht die Leute fertig.
Zu Ostzeiten ging das auch mit Wochenweisen Schichtlagen, nur in der Springerwoche wars halt Dienstlotto.
Und ja, die Azubis werden immer doofer, sagt selbst der neue halb so alte Mitarbeiter auf unserer Schicht.
Da geb ich eindeutig dem Westschulsystem mit seiner Aussortierung und dem föderalem Unsinn die Schuld.
Der Spruch von Regine Hildebrand zum Westabitur ist dazui legendär ;-))

T6JP
Zitat
T6Jagdpilot
An die 6Tagewoche beim Fahrersonal nebst spät nach früh drehender Dienste-da muss man ran, das macht die Leute fertig.
Zu Ostzeiten ging das auch mit Wochenweisen Schichtlagen, nur in der Springerwoche wars halt Dienstlotto.
T6JP
Aber dieser "schneller Wechsel" genannte Mist, wo man in einer Arbeitswoche mit einer Spätschicht (15-1 Uhr beginnt) und nach etlichen zu kurzen Ruhepausen zwischen den Diensten irgendwann bei einer Frühschicht (4-13 Uhr) landet, nur um dann ein deutlich längeres Wochenende zu haben, das ist doch selbst gewählter Mist der BVG und ihres Fahrpersonals. Kein Verkehrsunternehmen muss solche Dienstreihenfolgen haben, es wäre oftmals problemlos möglich, Kollegen "Langschläfer" stets in Spätschichten zu stecken und Kollegen "Morgeneule" stets in die Frühschichten, oder zumindest wochenweise zwischen diesen Schichtlagen zu wechseln. Und auch kein Personalrat muss bei solchen Schichten mehr mitmachen, man muss es halt nur zu seinem Thema machen.
Zitat
M48er
Zitat
T6Jagdpilot
An die 6Tagewoche beim Fahrersonal nebst spät nach früh drehender Dienste-da muss man ran, das macht die Leute fertig.
Zu Ostzeiten ging das auch mit Wochenweisen Schichtlagen, nur in der Springerwoche wars halt Dienstlotto.
T6JP
Aber dieser "schneller Wechsel" genannte Mist, wo man in einer Arbeitswoche mit einer Spätschicht (15-1 Uhr beginnt) und nach etlichen zu kurzen Ruhepausen zwischen den Diensten irgendwann bei einer Frühschicht (4-13 Uhr) landet, nur um dann ein deutlich längeres Wochenende zu haben, das ist doch selbst gewählter Mist der BVG und ihres Fahrpersonals. Kein Verkehrsunternehmen muss solche Dienstreihenfolgen haben, es wäre oftmals problemlos möglich, Kollegen "Langschläfer" stets in Spätschichten zu stecken und Kollegen "Morgeneule" stets in die Frühschichten, oder zumindest wochenweise zwischen diesen Schichtlagen zu wechseln. Und auch kein Personalrat muss bei solchen Schichten mehr mitmachen, man muss es halt nur zu seinem Thema machen.

Im Bereich Straßenbahn gab es da vor 5 oder 6 Jahren ein Projekt dass sich mit neuen Turnusmodellen beschäftigte und das mit dem Personalrat zusammen ausgearbeitet wurde. Unter anderem gab es eine Umfrage unter dem Fahrpersonal welche Turnusfolge eher gewünscht ist. Das Ergebnis war rollierender Turnus (spät nach früh).
Das Elend hat sich das Fahrpersonal also selber gewünscht. Nachvollziehen konnte ich das nie.
Zitat
tramfahrer
Das Ergebnis war rollierender Turnus (spät nach früh). Das Elend hat sich das Fahrpersonal also selber gewünscht. Nachvollziehen konnte ich das nie.

Krass. Aber warum muss es denn nur das eine Modell geben? Wichtig wäre das doch nur für diejenigen, die nicht bereit wären sich auf eine Tageszeit fest zu legen oder netter ausgedrückt sich flexibler anbieten. Dieser rollierende Turnus mag zwar für jeden mal ein Ausschlafen am Morgen und einen langen freien Abend bedeuten, aber ich glaube, dass dieses System die maximal mieseste Möglichkeit bietet, seine Tage gut zu planen. Routinen kann es da überhaupt nicht geben - und die brauchen die meisten Menschen aber.

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Philipp Borchert
Zitat
tramfahrer
Das Ergebnis war rollierender Turnus (spät nach früh). Das Elend hat sich das Fahrpersonal also selber gewünscht. Nachvollziehen konnte ich das nie.

Krass. Aber warum muss es denn nur das eine Modell geben? Wichtig wäre das doch nur für diejenigen, die nicht bereit wären sich auf eine Tageszeit fest zu legen oder netter ausgedrückt sich flexibler anbieten. Dieser rollierende Turnus mag zwar für jeden mal ein Ausschlafen am Morgen und einen langen freien Abend bedeuten, aber ich glaube, dass dieses System die maximal mieseste Möglichkeit bietet, seine Tage gut zu planen. Routinen kann es da überhaupt nicht geben - und die brauchen die meisten Menschen aber.

Es gibt ja verschiedene Modelle
6/2 , 5/3 oder 4/2 jeweils rollierend.
5/3 und 4/2 bedeutet für Neubeschäftigte allerdings Teilzeit.
Im Nebenturnus dagegen wird das Schichtsystem Wochenweise über 5 Wochen angewendet. Wobei dort alle 5 Wochen ein Samstag bei ist und 2 Wochen geteilte Dienste.

Man hat also durchaus die Wahl.

In 5/3 und 4/2 können natürlich nicht alle rein, da dann wesentlich mehr Personal benötigt wird. Wäre dieses Problem beseitigt, wäre das dann natürlich kein Hinderungsgrund mehr.
Dazu muss man noch sagen dass eine Umlegung des rollierenden 6/2 auf gleiche Schichtlage (z.B. 1 Woche spät, 1 tag, 1 früh) nicht so einfach ist.

Der rollierende Tunrus besteht aus 2 Turnuswochen und beinhaltet (kann von Hof zu Hof variieren) insgesamt.
2 Nachtdienste
6 Tagesdienste
4 Frühdienste
Im Endeffekt müssten es also im Verhältnis auch 2 Wochen Nachtdienste, 6 Wochen Tagesdienste und 4 Wochen Frühdienste sein (jeweils 6 Tage am Stück) um die selbe Dienstmasse abzubilden.
Bis hierhin noch kein Problem.
Nimmt in diesem System aber ein Fahrer 4 Wochen Urlaub kann er unter Umständen 4 Tageswochen ausfallen. Das lässt sich schwerer kompensieren als wenn er bei dem rollierenden System im selben Zeitraum verteilt verschiedene Schichtlagen ausfällt.
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