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Fragen 2024
geschrieben von phönix 
Eine hochinteressante Frage. Dazu kommt ja noch, daß sich trotz Teilung die Ost-Bezeichnungen E und G perfekt in das West-System einfügen. Warum mag der Osten da wohl keinen eigenen Weg gegangen sein?


Das Gegenteil von pünktlich ist kariert.
Re: Fragen 2024
15.12.2024 09:41
Zitat
Philipp Borchert
Die Frage mag trivial vorkommen, aber weshalb erfolgte die Bezeichnung der U-Bahn-Baureihen im Großprofil stetig mit fortlaufenden Buchstaben, während im Kleinprofil jahrzehntelang alle bei der Bezeichnung "A" geblieben wurde? Und warum hat man das dann beim G auf ein Mal geändert? Klar, das war kein DTw mehr wie die anderen zuvor, aber die grundsätzliche Konfiguration hat im Großprofil ja auch niemanden davon abgehalten, fortlaufende Buchstaben zu nutzen ...
Der Fremdkörper ist wohl der A3, der hätte nach dem heutigen System wohl ein DK oder DLK sein müssen. Ansonsten hat man damals, als man die Buchstaben verteilt hat, wohl für jede neue Wagenlänge einen neuen Buchstaben verwendet, so sind dann die Typen A-D folgerichtig entstanden. Ein A3 ist nur unwesentlich länger als ein A2, das passt also schon irgendwie in den Typ rein.

Der E-Wagen ist eigentlich so lang wie ein C-Wagen und hätte daher dort eingegliedert werden müssen. Die G-Züge hätten dann auch eher in die A-Reihe gehört.

Vermutlich wollte man dann aber im Wettbewerb dem Westen nicht nachstehen und hat daher einfach die Buchstabenreihe fortgeführt. Ansonsten hätte irgendwer denken können, dass man im Westen schon F-Züge baut, während man im Osten noch bei C ist, so hat der Osten den Westen mit der Baureihe G übertrumpft.

Mit neuen Fahrzeugkonfigurationen bei den Typen E und G kann man sich da nicht rausreden, denn A1 und A2 waren ja ebenfalls so deutlich unterschiedlich, dass sie zwei völlig eigenständige Baureihen waren.

So oder so, ist das System in sich nicht ganz logisch und man hat sich dann wohl entschlossen einfach die Buchstaben fortzuzählen, bis man dann bei Z ist hat man genug Zeit sich was neues auszudenken.

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!



4 mal bearbeitet. Zuletzt am 15.12.2024 10:10 von Nemo.
Re: Fragen 2024
15.12.2024 16:53
Zitat
Philipp Borchert
Und warum hat man das dann beim G auf ein Mal geändert? Klar, das war kein DTw mehr wie die anderen zuvor, aber die grundsätzliche Konfiguration hat im Großprofil ja auch niemanden davon abgehalten, fortlaufende Buchstaben zu nutzen ...

Umgekehrt. Der G war der erste Dtw bei der BVB seit dem EI!

Zitat
Alter Köpenicker
Warum mag der Osten da wohl keinen eigenen Weg gegangen sein?

Ganz einfach - man sprach sich ab. Anfangs sprach man bei der BVG-Ost ja auch nur vom projektierten 18m-Wagen, ob bei der Einigung auf D für West und E für Ost die gleichnamigen Linien eine Rolle spielten oder die DDR mit dem höheren Buchstaben ihr "Weltniveau" zeigen wollte, muss Spekulation bleiben.

Die sozialistischen Ingenieure schauten sich für ihre DDR-typischen Fehlkonstruktionen der Typen EI und EII bei der BVG-West um und durften für den EI einen C-Wagen vermessen, für den EII einen D-Wagen.

Zitat
Nemo
Ansonsten hat man damals, als man die Buchstaben verteilt hat, wohl für jede neue Wagenlänge einen neuen Buchstaben verwendet, so sind dann die Typen A-D folgerichtig entstanden. Ein A3 ist nur unwesentlich länger als ein A2, das passt also schon irgendwie in den Typ rein.

Nein! Sonst hätten schon die längeren Stahlwagen vom Typ A1 eine neue Bezeichnung erhalten müssen. Deine These ist zwar ganz nett, aber sie scheitert leider an der Realität.


Der F84 sollte übrigens eigentlich schon den Buchstaben H erhalten und der HK lief unter dem Projektnamen A4.

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Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 15.12.2024 16:53 von B-V 3313.
Re: Fragen 2024
15.12.2024 21:37
Und was ist eigentlich aus der Baureihe I geworden?
Re: Fragen 2024
15.12.2024 22:19
Zitat
Wutzkman
Und was ist eigentlich aus der Baureihe I geworden?

Die ist da, wo z.B. auch die Baureihen A, B, und C sind.

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Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Re: Fragen 2024
16.12.2024 02:47
Zitat
Nemo
Der E-Wagen ist eigentlich so lang wie ein C-Wagen und hätte daher dort eingegliedert werden müssen. Die G-Züge hätten dann auch eher in die A-Reihe gehört.

Der E-Wagen war tatsächlich eine konsequente Weiterentwicklung der 1945 zum Großteil als Kriegsreparation abhanden gekommenen C-Wagen. Wagenlänge, Gewicht, Drehgestellabstand und Konfiguration als Einzelwagen mit einem Fahrerstand stimmten überein. Es gab nur eine Lücke zwischen Anspruch und materiell-technischen Möglichkeiten unter den Bedingungen des kalten Krieges und den daraus resultierenden Wirtschaftssanktionen. Die Anlehnung an die inzwischen altbewährte Technik der Stadtbahnwagen der S-Bahn war schließlich die Lösung. Damit auch der neue Buchstabe E für die Type gerechtfertigt.

G-Züge wurden erst nach den BVG-F-Zügen entwickelt. Mit den A3-Zügen ergaben sich Parallelen durch die Doppeltriebwagen-Struktur, abweichend jedoch mit dem Vierwagenzug aus zwei Doppeltriebwagen mit je nur einem Fahrerstand, so dass regelmäßig Achtwagenzüge aus vier Doppeltriebwagen gebildet wurden. Lange Zeit waren damit auch Sechswagenzüge möglich. Weitere Gemeinsamkeiten waren der Düwag-Antrieb mit Mittelmotor im Drehgestell und zumindest mechanisch kompatible Scharfenberg-Kupplungen von LHB Salzgitter.
Das LEW Hennigsdorf fertigte auch GIII-Züge aus Großprofil-18-m-Wagen, wegen Kapazitätsgrenzen aber nur für den Export nach Griechenland. Daher wäre der G-Typ auch eine eigenständige Typreihe für beide Profile gewesen. Entsprechende Züge für die BVB wären analog den GI/1E sicherlich auch heute noch als GIIIE im Einsatz und hätten die Blumenbretter-IK unnötig gemacht.

Der Typ AIII war schon in den 1930er Jahren auf dem Reißbrettern der BVG-Fahrzeugingenieure, kam aber als Ersatz für die doch recht vielfältigen und teilweise schon stark verschlissenen AI-Wagen nicht mehr in die Produktion. Die Herstellung von Rüstungsgütern war dann wichtiger ...

so long

Mario
Re: Fragen 2024
16.12.2024 04:46
Zitat
der weiße bim
Das LEW Hennigsdorf fertigte auch GIII-Züge aus Großprofil-18-m-Wagen, wegen Kapazitätsgrenzen aber nur für den Export nach Griechenland. Daher wäre der G-Typ auch eine eigenständige Typreihe für beide Profile gewesen. Entsprechende Züge für die BVB wären analog den GI/1E sicherlich auch heute noch als GIIIE im Einsatz und hätten die Blumenbretter-IK unnötig gemacht.

Man hätte wohl eher weiterhin alte Westzüge übernommen und die BVB wäre der Museumsbetrieb der BVG.

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Re: Fragen 2024
16.12.2024 16:29
Wieso und wann ist man eigentlich dazu übergegangen die Wagentypen nicht fortlaufend zu bezeichnen, unabhängig vom Profil, als man nun zur Parallelbenennung H-HK, IK, J-JK überging. Sonst gäbe es doch auch AK, BK, CK, DK, GK. ;-)
Re: Fragen 2024
16.12.2024 18:57
Zitat
Heidekraut
Wieso und wann ist man eigentlich dazu übergegangen die Wagentypen nicht fortlaufend zu bezeichnen, unabhängig vom Profil, als man nun zur Parallelbenennung H-HK, IK, J-JK überging. Sonst gäbe es doch auch AK, BK, CK, DK, GK. ;-)

Das war um die Jahrhundertwende. Wie oben von B-V 3313 erwähnt, war das Pflichtenheft für die Kleinprofilvariante des H-Zuges zunächst mit A4 beschriftet und so für die Angebotseinholung verwendet worden.
Zum Glück hatte ein Mitarbeiter (mir namentlich nicht bekannt) die schöne Idee, endlich das "A" abzulösen und der Generation H ein "K" für Kleinprofil anzuhängen. Damit wurden zugleich die Verhandlungen zur Finanzierung etwas einfacher, denn als Folgebeschaffung der damals bahnbrechenden H-Züge für die Kleinprofillinien war das auch Fachfremden leichter zu erklären.

Rückwirkende Umbenennungen von U-Bahn-Typbezeichnungen, die im übrigen erst nach Gründung der BVG anfangs der 1930er eingeführt wurde, hat es nach dieser Einführung nicht gegeben. Wesentliche Umbauten und Ertüchtigungen wurden durch angehängte Buchstaben gekennzeichnet. Die Verwendung von DI (römisch Eins) für die von der BVB günstig erworbenen D57 und D60 Doppeltriebwagen der BVG war nur eine kleinere Abweichung, die schnell wieder verschwand.

so long

Mario
Re: Fragen 2024
16.12.2024 20:43
Zitat
B-V 3313
Zitat
Wutzkman
Und was ist eigentlich aus der Baureihe I geworden?

Die ist da, wo z.B. auch die Baureihen A, B, und C sind.

Ja, das ist ein Punkt. Aber A, B und C gab es ja zumindest in verschiedenen Varianten. Nur I halt nie.
Re: Fragen 2024
16.12.2024 20:54
Das wird wohl nichts als die Antwort "ist halt so" bleiben. Vielleicht machen spätere Generationen aus den IK auf der U5 den Typ I.

Ursprünglich sollte wegen der Ähnlichkeit der Buchstaben I und J gar kein I geben.

Während man bei der BVG-West trotz der projektierten AIII aus den 30ern ihre Neuentwicklung A3 nannte, übersprang die BVG-Ost den nie gebauten EII und nannte die umgebauten S-Bahnwagen EIII.

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Re: Fragen 2024
16.12.2024 21:35
Das stimmt, daher war ich damals auch so verwundert, als man dann doch plötzlich mit I(k) um die Ecke kam.

Den EII dagegen hat man nicht übersprungen. Vielmehr waren die Planungen dazu so weit heran gereift, dass man diese nicht mehr aufgeben konnte (und sicherlich auch wollte), als der Beschluss zum Umbau der S-Bahn-Wagen erfolgte.
Re: Fragen 2024
16.12.2024 22:05
Zitat
Wutzkman
Den EII dagegen hat man nicht übersprungen. Vielmehr waren die Planungen dazu so weit heran gereift, dass man diese nicht mehr aufgeben konnte (und sicherlich auch wollte), als der Beschluss zum Umbau der S-Bahn-Wagen erfolgte.

Das ist bekannt, trotzdem gab es nie einen EII auf den Schienen. Schwer vorstellbar, dass der EII dann nach dem EII gebaut und auch so genannt worden wäre.

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Re: Fragen 2024
16.12.2024 22:10
Nehmen wir doch die Bauartbezeichnungen hin, wie sie sind. Wir können noch seitenlang diskutieren, das ändert aber nichts.

Frohen Advent und frohe Weihnachten
Re: Fragen 2024
16.12.2024 22:31
Zitat
B-V 3313
Zitat
Wutzkman
Den EII dagegen hat man nicht übersprungen. Vielmehr waren die Planungen dazu so weit heran gereift, dass man diese nicht mehr aufgeben konnte (und sicherlich auch wollte), als der Beschluss zum Umbau der S-Bahn-Wagen erfolgte.

Das ist bekannt, trotzdem gab es nie einen EII auf den Schienen. Schwer vorstellbar, dass der EII dann nach dem EII gebaut und auch so genannt worden wäre.

Das stimmt. Vielmehr hat man für die Zeit nach dem EIII bereits den EIV geplant, aber dann kam die Wende.
Re: Fragen 2024
16.12.2024 23:19
Zitat
Wutzkman
Zitat
B-V 3313
Zitat
Wutzkman
Den EII dagegen hat man nicht übersprungen. Vielmehr waren die Planungen dazu so weit heran gereift, dass man diese nicht mehr aufgeben konnte (und sicherlich auch wollte), als der Beschluss zum Umbau der S-Bahn-Wagen erfolgte.

Das ist bekannt, trotzdem gab es nie einen EII auf den Schienen. Schwer vorstellbar, dass der EII dann nach dem EII gebaut und auch so genannt worden wäre.

Das stimmt. Vielmehr hat man für die Zeit nach dem EIII bereits den EIV geplant, aber dann kam die Wende.

Wo kann man da mehr erfahren?
Re: Fragen 2024
17.12.2024 00:04
Viel mehr gibt es da nicht zu erfahren. Pläne gab es seit Anfang der 80er Jahre, die erste Lieferung war für Mitte der 90er Jahre vorgesehen, wenn die Auslieferung der BR 270 abgeschlossen war.

Möglicherweise findet man hier noch Näheres. Dieses Buch wollte ich mir immer mal holen, es war aber immer schwer verfügbar:

Die Fahrzeuge der Berliner U-Bahn, Typ E
Andreas Biedl, Norbert Walter
Re: Fragen 2024
17.12.2024 00:26
Zeichnungen gab es wohl nie, es ist nur bekannt, dass man einen "neuen und modernen" Drehstromantrieb vorsah.

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Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Zitat
B-V 3313
Ursprünglich sollte wegen der Ähnlichkeit der Buchstaben I und J gar kein I geben.

Das ist aber auch sehr ungewöhnlich. Eigentlich wird bei derlei "Numerierungen" lieber das J ausgelassen.


Das Gegenteil von pünktlich ist kariert.
Re: Fragen 2024
17.12.2024 07:42
Zitat
Alter Köpenicker
Zitat
B-V 3313
Ursprünglich sollte wegen der Ähnlichkeit der Buchstaben I und J gar kein I geben.

Das ist aber auch sehr ungewöhnlich. Eigentlich wird bei derlei "Numerierungen" lieber das J ausgelassen.

Da bin ich aber mal gespannt, ob der nächste Buchstabe übersprungen wird, oder ob wir uns über einen KK freuen dürfen.
Hoffentlich wird das kein Scheixxzug ;-)
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