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nicolaas
Die BVG wäre ja pleite, wenn sie diese Pönalen selber zahlen müsste.

Nicht wirklich, da ja die größte Schwäche dieses Vertragswerkes, die ganz am Schluss steht, es wieder ziemlich entkräftet: "Die Summe aller Vertragsstrafen sowie der Vertragsstrafen nach den Vertragsbedingungen BerlAVG (Anlage 1) ist begrenzt auf 5% der jährlichen Gesamtauftragssumme (netto) des AN pro Vertragsjahr." Da alle Unternehmen mit diesen 5% rechnen können, werden alle sie bei ihrer Kalkulation mit einberechnen. Falls ein Jahr dann sehr gut läuft, hat man einen kleinen Zusatzgewinn, falls es halbwegs so läuft wie üblich, hat man die 5% schnell erreicht und kann dann auch wieder machen, was man will.
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der weiße bim

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Vertragsbedingungen für die losweise Erbringung von Fahrleistungen im Linienverkehr mit vom Auftraggeber gestellten Omnibussen
§ 10 Vertragsstrafen, Bußgelder

(2) Verstößt der AN schuldhaft während eines Betriebstages gegen eine der nachfolgend genannten Vertragspflichten, wird für jeden Einzelfall der Vertragsverletzung eine Vertragsstrafe je nach Schwere und Ausmaß des Verstoßes gestaffelt wie folgt fällig:
- Kategorie a) EURO 50,00 netto (pro Tag)
[...]
zu Kategorie a) wenn
[...]
das Fahrpersonal keine Fahrausweiskontrolle vorgenommen hat,
[...]

Da könnte man ja schonmal ganz pauschal und generell 50 Euro pro Personal und Tag abziehen. Ich meine, ich bin ja froh, beim Einsteigen nicht im Stehen meinen ganzen Rucksack durchwühlen zu müssen (ebenso hasse ich es, wenn an einem Tresen das Taschenabstellbrett fehlt, sei es in einem Geschäft, in einer Arztpraxis oder sonst wo), aber gerade im SEV habe ich überhaupt noch keine Fahrscheinkontrolle erlebt, weder durch den Fahrer noch durch Kontrollpersonal und auch nicht im SEV des Fernverkehrs.


Das Gegenteil von pünktlich ist kariert.
Ein Busfahrer des SEV auf dem RE7 wurde gestern mit 1,6 Promille auf der A9 erwischt. Er hatte vorher schon etliche "Sachen" gestreift und einen Schaden von ca. 20 000 Euro verursacht.

Die DB SEV GmbH muss sich wohl von einem weiteren Kunden verabschieden.
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Alter Köpenicker
aber gerade im SEV habe ich überhaupt noch keine Fahrscheinkontrolle erlebt, weder durch den Fahrer noch durch Kontrollpersonal und auch nicht im SEV des Fernverkehrs.

Zum Ende des jahrelangen SEV Küstrin-Kietz - Kostrzyn wurde jeder einzelne beim Einstieg kontrolliert bzw. ein Fahrschein vom Busfahrer verkauft.

Im seit Jahren und noch für Jahre bestehenden RB66-Expressbus-SEV wird auch jeder Fahrgast beim Einstieg kontrolliert, beim RB66-Dorfbus-SEV wird mal beim Einstieg kontrolliert und mal gar nicht.

Bei Fernverkehrs-SEV hab ich das vereinzelt beim EC-Ersatzverkehr zwischen Frankfurt (Oder) und Berlin gesehen.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 04.10.2024 16:17 von fatabbot.
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fatabbot
Zitat
Alter Köpenicker
aber gerade im SEV habe ich überhaupt noch keine Fahrscheinkontrolle erlebt, weder durch den Fahrer noch durch Kontrollpersonal und auch nicht im SEV des Fernverkehrs.

Zum Ende des jahrelangen SEV Küstrin-Kietz - Kostrzyn wurde jeder einzelne beim Einstieg kontrolliert bzw. ein Fahrschein vom Busfahrer verkauft.

Im seit Jahren und noch für Jahre bestehenden RB66-Expressbus-SEV wird auch jeder Fahrgast beim Einstieg kontrolliert, beim RB66-Dorfbus-SEV wird mal beim Einstieg kontrolliert und mal gar nicht.

Bei Fernverkehrs-SEV hab ich das vereinzelt beim EC-Ersatzverkehr zwischen Frankfurt (Oder) und Berlin gesehen.

Als vor 12 Jahren die Nordbahn voll gesperrt war, habe ich auch Fahrkartenkontrolle im SEV erlebt und den Fahrkartenverkauf sogar selbst genutzt: [www.bahninfo-forum.de]
Als ich am 17. Juli von Burg Stargard nach Neubrandenburg und wieder zurück mit dem SEV gefahren bin, gab es nur auf der Hinfahrt eine Fahrscheinkontrolle.

LG Veit
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veit82
Als ich am 17. Juli von Burg Stargard nach Neubrandenburg und wieder zurück mit dem SEV gefahren bin, gab es nur auf der Hinfahrt eine Fahrscheinkontrolle.

Insgesamt werde ich eher selten im SEV für Regionalzüge kontrolliert, meist werden glücklicherweise sämtliche Türen der Busse geöffnet, um Fahrgäste einsteigen zu lassen, so zuletzt auf dem RE8-SEV von Karstädt nach Wittenberge.
Peter Neumann schreibt in der gestrigen Berliner Zeitung über den 2025 anstehenden großen SEV zwischen Berlin und Hamburg. Im Kern geht es in dem Artikel, der auch über MSN verfügbar ist [www.msn.com] , um Engpässe, die durch die vielen Busse am Bahnhof Wustermark entstehen könnten.

Es gibt aber auch schon einige Informationen zu den Linien wie z.B. "28 SEV-Linien sind nach jetzigem Stand geplant. Bis zu 86.000 Kilometer werden die Busse pro Tag im Fahrgastbetrieb zurücklegen. 23,6 Millionen Kilometer sollen es während des ganzen Zeitraums."

Interessant ist aber auch der Betreiber, der den Zuschlag für den SEV bekommen hat. Dies ist nicht die in diesem Jahr mit großen Spektakel gestartete bahneigene DB SEV GmbH sondern das Unternehmen "Ecovista e.K.". Lt. deren Website ein recht junges Unternehmen, das sich in den letzten 4 Jahren durch Zukäufe und Neugründungen einiges an Busunternehmen zusammengestellt hat. www.ecovista.eu

Die Erfahrungen im Linienverkehr scheinen sich dabei auf 3 bessere Schulbuslinien in Bayern zu beschränken, wie aktiv die anderen auf der Website genannten Marken so sind, kann ich zumindest nicht so ganz nachvollziehen. Angesichts der bisherigen 180 Busse und 350+ Mitarbeitenden dürfte der SEV aber schon eine große Nummer sein, der den Umsatz für die 9 Monate verdoppeln könnte.

Lt. einer Anfrage im Bundestag [dserver.bundestag.de] hat man sich bei der Ausschreibung auf Erfahrungen von der Riedbahnsanierung gestützt und z.B. das das Erscheinungsbild und der Marktauftritt des Ersatzverkehres soll übernommen werden.
Eigentlich böte sich doch an, dass sich Flixbus mehr engagiert. Die haben doch reichlich Erfahrungen mit dem Shuttle nach HH. Früher machte das schon Berlinbus.
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Heidekraut
Eigentlich böte sich doch an, dass sich Flixbus mehr engagiert. Die haben doch reichlich Erfahrungen mit dem Shuttle nach HH. Früher machte das schon Berlinbus.

Flixbus ist aber im wesentlichen ein Weitervermittler von Fahrten an Subunternehmer, die dann tatsächlich die Busse besitzen und damit fahren. So eine Zwischenebene braucht man hier nicht zwingend, auch wenn es sein kann, dass Ecovista seine Rolle auch ein bisschen so sieht, das wird sich zeigen. Wobei es im Ersatzverkehr ja ohnehin schon länger üblich ist, dass irgendein Hauptauftragnehmer viele kleine Busunternehmen beauftragt und koordiniert.
Letzte Woche wurde von der Polizei erneut ein nicht mehr zu 100% fahrfähiger Bus aus dem Nordkreuz-SEV-Verkehr gezogen.
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