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Sammelthread: Haltestellen und deren Ausstattung
geschrieben von krickstadt 
Hallo,

es werden immer wieder Diskussionen über Wartehäuschen, Haltestellen (Maste oder Kuben) und deren Typ oder Ausstattung geführt, weichen damit aber überwiegend von den Themen der Diskussionsfäden ab, in denen sie gepostet werden. Hiermit möchte ich dafür einen Sammel-Diskussionsfaden neu eröffnen.

Der Teilnehmer "Zektor" hat am 5.8.2024 um 2.36 Uhr hat im Diskussionsfaden "Verkehrslösung Schöneweide (nicht Bahnhof) - Bauzeitraum ab Januar 2022" mitgeteilt, dass in einer Haltestelle an der Kreuzung Lipschitzallee / Fritz-Erler-Allee wieder ein dynamischer Auskunftsbildschirm installiert wurde (er hat damit auf ältere Beitrage geantwortet, deren Erklärung hier zu weit führen würde ;-)).

Daraufhin habe ich am 6.8.2024 um 9.45 Uhr ein Foto von diesem Auskunftsbildschirm gezeigt und die Frage gestellt, warum ausgerechnet die Haltestelle mit den wenigsten Buslinien an dieser Kreuzung einen Bildschirm bekommen hat (und die drei anderen nicht).

Dann hat der Teilnehmer "Zektor" am 8.8.2024 um 2.39 Uhr den Verdacht geäußert, dass das vielleicht "am Typ des Wetterschutzhauses" liegen würde. Woraufhin ich um 4.44 Uhr ohne lange nachzudenken schrieb, dass "alle vier Haltestellen [...] vom gleichen Typ mit gewölbten Glasdach" sein würden, und zeigte ein Foto eines der Wartehäuschen in der Fritz-Erler-Allee.

Schließlich antwortete der Teilnehmer "Zektor" am 12.8.2024 um 16.04 Uhr, dass er meinen würde, dass "die beiden Wetterschutzhäuschen in der Lipschitzallee [...] dieses Flachdach aus drei Teilen (von der Firma "Wall") [haben], mit den Windfang-Scheiben und den 2 weißen Würfeln drauf". Heute habe ich nochmal alle vier Wartehäuschen fotografiert und muss zugeben, dass ich am 8.8.2024 leichtfertig etwas Falsches geschrieben habe. :-|

Wartehäuschen für die Buslinie 744 Richtung S Schönefeld in der Lipschitzallee (mit dem dynamischen Auskunftsbildschirm):



Wartehäuschen für die Buslinien X11, 172 und 744 Richtung Gesundheitszentrum in der Lipschitzallee:



Wartehäuschen für die Buslinien M11, X11, X71, 172 und N7 Richtung Johannisthaler Chaussee in der Fritz-Erler-Allee:



Wartehäuschen für die Buslinien M11, X71 und N7 Richtung Wutzkyallee in der Fritz-Erler-Allee:



Vielleicht hat nun noch jemand eine Idee, warum die dynamischen Auskunftsbildschirme nicht in allen Wartehäuschen eingebaut worden sind (Strom ist in allen vier Wartehäuschen wegen der Beleuchtung vorhanden).

Viele Grüße, Thomas

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Thomas Krickstadt, Berlin, Germany, usenet@krickstadt.de
Bislang gibt es m.W. ja nur zwei Wartehäuschen-Typen, in die diese Informationsdisplays eingebaut wurden und werden: Die, die damals von der BVG-Tochter selbst entwickelt und aufgestellt wurden (gewölbtes Dach, abgerundete "Pfeiler", zuweilen noch mit "VRR Berek" beschildert und die alten Wall-Häuschen mit den weißen Dachelementen (wobei es auch bei diesen Unterschiede abseits der Größe gibt).

Die auf dem Bild sichtbaren Bauten von Team Tejbrand City 90 wurden noch nirgends mit der neuen Technik ausgestattet.

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Zitat
krickstadt
Vielleicht hat nun noch jemand eine Idee, warum die dynamischen Auskunftsbildschirme nicht in allen Wartehäuschen eingebaut worden sind

Ich glaube, so eine Idee hat noch nicht einmal der Inhaber der Wartehäuschen selbst. Ich kann jedenfalls keinerlei Logik erkennen.


Das Gegenteil von pünktlich ist kariert.
Mein Leben lang habe ich auf dieses Thema gewartet ...

Ich möchte kurz mal zeigen, was für Wartehäuschen derzeit bei der BVG so zu finden ist. Vielleicht weicht diese Vielfalt irgendwann ja einem neuen Standardbau und am Ende weiß gar niemand, was bei uns so rum stand. Wer dazu Informationen geben kann - gern her damit!

Unsere Standard-Häuschen


Diese müssten die ältesten sein, die in Berlin herum stehen. Quasi die ersten Wall-Standardhallen, die bis heute durchgehalten haben. Bei der älteren Bauform saßen die Scheiben auf eigenen Stützen, außerdem sind die Dachelemente oben scharfkantig. Dieses Modell wurde vor der Wende produziert und dürfte sich ausschließlich im einst politischen Westen der Stadt befinden.


Die optisch etwas aufgefrischte (und daher vermute ich jüngere) sowie weitaus verbreitetere Variante, die stadtweit und darüber hinaus (aber nur in unserer Region) zu finden ist. Die Scheiben sind nun ausschließlich seitlich befestigt, die Dachelemente auch oben abgerundet, außerdem sieht die Infovitrine anders aus als beim Vorgänger. Gibt's im Umland auch in türkisgrün und hellgrau.


Nur selten und nur im einst politischen Westen zu finden ist diese speziellere Bauform. Sollte wohl was ansprechenderes darstellen als irgendwelche Standardhäuschen. Wer die gebaut hat, ist mir völlig unbekannt.


Umfassende Modernisierung ab Mitte der 1990er - die in der BVG-eigenen Werkstatt Uferstraße entwickelten (und vermutlich auch gebauten) Häuschen mit dem typischen gewölbten Dach, das anders als die Seitenscheiben m.E. nicht aus Glas, sondern aus Acrylglas besteht. Überall in der Stadt zu finden ...


...und leicht zu verwechseln mit diesen Kollegen hier. Hat man damals nicht alle benötigten Häuschen selbst bauen wollen oder können und deshalb diese hier bestellt? Oder waren sie gar Vorbild für die BVG-eigenen Hütten? Sie sind auch die einzigen, deren Name ich kenne - "City 90" von Team Tejbrant, ein Ableger der gleichnamigen schwedischen Firma. Natürlich bundesweit zu finden, aber auch in Berlin weit verbreitet.


Natürlich hat Wall nach wie vor die Finger im Spiel, sodass sich auch jüngere Modelle der Firma in der Stadt zeigen. So diese Häuschen der "Helios"-Serie. Schick, aber irgendwie ohne Beleuchtung (von den Werbetafeln abgesehen). Gibt es innerhalb der Stadt in verschiedenen Farben (dunkel oder hellgrau), keine Ahnung, warum. In Potsdam in türkisgrün zu finden und auch sonst verbreitet, aber nicht allzu stark.


Dann gibt es noch diese hier. Erinnert ihr Euch, dass da zeitweise so ein digitaler Informationskiosk drin stand? Hat nie funktioniert und wurde dankbar vom Smartphone abgelöst (nicht dass die Infokioske so lange durchgehalten hätten). Die Wartehallen müssten ebenfalls von Wall stammen und sind an einigen Innenstadthaltestellen zu finden.


Die BVG hält auch einige mobile Wartehallen vor. Zum Einen ihr weiter oben gezeigtes Modell mit dem gewölbten Dach ...


... und zum anderen diese hier, vermutlich ebenfalls ein Eigenbau.


Und natürlich die speziellen Treptower Hütten, die es so nur im Altbezirk Treptow gibt. Sie waren alle einst lila und scheinen heute dem Bezirksamt zu gehören. Es gab stets eigene Werbeverträge für diese Häuschen, sodass stets alle dieselbe Reklame hatten. Mittlerweile hängen an denen ausschließlich Stadtpläne für Treptow-Köpenick.

Die Standardtypen gibt es natürlich in verschiedenen Ausführungen. Sowohl als vollwertige Wartehäuschen mit ganzen Seitenwänden als auch mit halben oder als Kragarm-Bau ganz ohne Wände - und alles in verschiedenen Längen. Zuweilen gibt es auch welche mit kurzen Dächern.

Hinzu kommen unzählige Sonderbauten. Entweder ganz klassische Wartehallen, die weitgehend einmalig sind als auch Wartehäuschen als Teil anderer Bauten, z.B. U-Bahn-Zugängen. Unvergessen die 70er-Jahre-Variante an der Zufahrt zum Flughafen Tegel oder die markanten Häuschen auf dem Hardenbergplatz. Und natürlich der schicke Bau an den Straßenbahnhaltestellen S+U-Bahnhof Hauptbahnhof.

Mich würde ja mal interessieren, von welchem Bau es die meisten in Berlin gibt. Ich hatte mal einen Anflug, dieses unnütze Wissen aufzustellen (theoretisch kann man das ja heute von zu Hause mittels Maps), aber bei mehreren tausend Haltestellen habe ich's dann doch sehr schnell gelassen.

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Gibts nicht auch noch Osthaltestellenhäuschen?
Nicht mehr in Berlin. Das letzte, das noch aus DDR-Zeiten stammte, war m.W. das am S-Bahnhof Biesdorf.

Edit: Es könnte aber sein, dass das Wartehäuschen-Sammelsurium an der Neuen Krugallee und das letzte gezeigte doch noch aus DDR-Zeiten stammt. Das weiß ich aber nicht.

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1 mal bearbeitet. Zuletzt am 13.08.2024 18:29 von Philipp Borchert.
Zitat

"Heidekraut" am 13.8.2024 um 18.14 Uhr:

Gibts nicht auch noch Osthaltestellenhäuschen?

Sehen die so aus, wie die Haltestelle in der rbb-Serie "Warten auf'n Bus" oder war das eine künstlich fabrizierte? Foto von den rbb-Seiten

Gruß, Thomas

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Thomas Krickstadt, Berlin, Germany, usenet@krickstadt.de
Ich würd mal denken, das ist nachempfunden. Ich weiß aber nicht, was es alles für Sorten gab. Ich erinnere nur an Betonkonstruktionen, die auch mit Groben Fliesen ausgestattet wurden an den Seitenwänden. Die Form ähnelte der auf dem Foto. Es gab auch solche aus Holz und welche mit Reetdach, aber wohl nicht in Berlin. Es wäre eben interessant davon auch Fotos zu sammeln.Ich bin sicher, das am Stadtrand und evtl. auch außerhalb der Stadt noch welche existieren. Auf dem Land gab es auch Bushaltestellen aus gestrichenem Stahlrohr und dann Mattglas-Verglasung oder ähnliches, auch Kunststoff Wellblech.
Zitat
Heidekraut
Ich bin sicher, das am Stadtrand und evtl. auch außerhalb der Stadt noch welche existieren.

Außerhalb der Stadt (also Berlin) ganz bestimmt, innerhalb Berlins auch am Stadtrand nicht mehr. Sicher sind mindestens die beiden Häuschen in Potsdam an der Haltestelle Turmstraße. In Dabendorf standen 2016 noch drei nebeneinander am Bahnhof, keine Ahnung, ob es die noch gibt.

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In diesem Video sieht man zumindest ansatzweise die typischen achtziger Jahre Straßenbahn-Wartehäschen Ostberlins aus Betonfertigteilen.

Hier zwei Screenshots daraus:


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Gruß
Micha


Zitat
Micha
In diesem Video sieht man zumindest ansatzweise die typischen achtziger Jahre Straßenbahn-Wartehäschen Ostberlins aus Betonfertigteilen.

Ja, das waren schon die neueren Exemplare. Dann gab es aber noch die von Heidekraut angesprochene Variante mit den gefliesten Seitenwänden, die quasi aus einem Guß hergestellt worden sind und die vermutlich sogar den dritten Weltkrieg überlebt hätten, wenn der Westen nicht gekommen wäre.


Das Gegenteil von pünktlich ist kariert.
Ja, die meisten waren nach diesem Modell, aber sie konnten verschieden aussehen. So variiert die Fliesengestaltung. Aber das schräge Dach und die Trapezform der Seiten ist typisch.
Hier stehen noch ein paar von den DDR-Wartehäuschen rum. Auf diesem ehemaligen Bahnsteig steht noch ein zweites Paar.


Gibt es hier eigentlich eine Art "Weiterentwicklung" - entweder intern oder mit Wall oder JCDecaux zusammen?

Die "Häuser" fallen mittlerweile irgendwie aus der Zeit und sehen leicht altbacken aus....ein Feld, wo die BVG den Anschluss verpasst hast....

JCDecaux selber hat da ganz gute Produkte auf dem Markt, die der BVG ganz gut stehen würden.....

(neuste Gimmicks z.B: LED-Beleuchtung, einstellbare Lichtintensität für Werbetafeln und Bewegungsmelder für die Beleuchtung der Wartehallen)

Selbst im saarländischen St. Ingbert stehen schönere....

[www.st-ingbert.de]

Bsp-Bilder:
Bonn: [www.tz.de]
Hamburg: [res.cloudinary.com]
Paris: [invidis.de]



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 08.09.2024 10:59 von TobiBER.
Zitat
TobiBER
Gibt es hier eigentlich eine Art "Weiterentwicklung" - entweder intern oder mit Wall oder JCDecaux zusammen?

Die "Häuser" fallen mittlerweile irgendwie aus der Zeit und sehen leicht altbacken aus....ein Feld, wo die BVG den Anschluss verpasst hast....

Ja, vor ein paar Monaten war das hier auch mal Thema: die BVG hat auf dem Betriebshof Lichtenberg Prototypen von Wartehallen mit Gründächern bzw. Solarzellen stehen.

Schon im Juli berichtete der Tagesspiegel darüber, aber auch darüber, dass es noch keine offiziellen Meldungen der BVG dazu gibt.
[www.tagesspiegel.de]

Lt. den Antworten des Senats auf zwei Anfragen von Kristian Ronneburg sollen mit den Prototypen Grundlagen für eine Ausschreibung erarbeitet werden, die Ende 2024 stattfinden und dann ab 2025 zu neuen Wartehallen führen soll.

Was weder im Tagesspiegelartikel noch in der kleinen Anfrage erwähnt wird, ich aber für plausibel und sinnvoll hielte: wenn man schon Prototypen hat, sollte man mit ihnen durch alle Jahreszeiten gehen, um daraus Erkenntnisse für die Situation in allen Jahreszeiten zu gewinnen.
Zitat
Lopi2000
Was weder im Tagesspiegelartikel noch in der kleinen Anfrage erwähnt wird, ich aber für plausibel und sinnvoll hielte: wenn man schon Prototypen hat, sollte man mit ihnen durch alle Jahreszeiten gehen, um daraus Erkenntnisse für die Situation in allen Jahreszeiten zu gewinnen.

Vor allem sollten sie in der Öffentlichkeit aufgestellt werden. Was nützen sie in der hinterletzten Ecke eines Betriebshofes? Wenn niemand darin wartet, können die Häuschen ja noch nichtmal richtig getestet werden und gerade das macht doch die BVG so gerne.


Edit: Beitrag bzw. Zitat repariert


Das Gegenteil von pünktlich ist kariert.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 09.09.2024 07:16 von Alter Köpenicker.
zumindest sehe ich inmer häufiger in der Stadt die weiterentwickelten Kuben mit den großen Touch-Bildschirmen. Hatte ja schon vermutet, dass das Einzelstücke schön um das Rathaus herum bleiben...
Zitat
Alter Köpenicker
Zitat
Lopi2000
Zitat
TobiBER
Was weder im Tagesspiegelartikel noch in der kleinen Anfrage erwähnt wird, ich aber für plausibel und sinnvoll hielte: wenn man schon Prototypen hat, sollte man mit ihnen durch alle Jahreszeiten gehen, um daraus Erkenntnisse für die Situation in allen Jahreszeiten zu gewinnen.

Vor allem sollten sie in der Öffentlichkeit aufgestellt werden. Was nützen sie in der hinterletzten Ecke eines Betriebshofes? Wenn niemand darin wartet, können die Häuschen ja noch nichtmal richtig getestet werden und gerade das macht doch die BVG so gerne.

Das Zitat, das mir hier zugeschrieben wird, stammt gar nicht von mir, aber ich gehe mal drauf ein: Wenn es erstmal darum geht, zu testen, wie sich die Pflanzen auf das Dach und das Dach in Bezug auf die darunter wartenden Menschen auswirken, finde ich es schon auch sinnvoll, dies nicht am lebenden Fahrgast zu testen, sondern es erstmal in Ruhe auf dem Betriebshof zu beobachten.

Wenn man Wartehallen (oder auch andere Dinge) in dem Umfang bestellt, wie die BVG das üblicherweise tut, kostet es meist nicht wirklich mehr, seine eigenen Ansprüche in die Produkte einzubringen und nicht einfach "von der Stange" zu kaufen, zumal es sich auch nicht um Massenware handelt.
Zitat
Alter Köpenicker
[...]

Vor allem sollten sie in der Öffentlichkeit aufgestellt werden. Was nützen sie in der hinterletzten Ecke eines Betriebshofes? Wenn niemand darin wartet, können die Häuschen ja noch nichtmal richtig getestet werden und gerade das macht doch die BVG so gerne.


Edit: Beitrag bzw. Zitat repariert

Wenn man etwas nicht möchte, dann versteckt man es.

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