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Urban, lang und sonst so? Neue Tram für Berlin auf der InnoTrans
geschrieben von BahnInfo-Redaktion 
Bei denen bin ich mir auch unsicher. Aber ob nun zwei oder drei Beispiele länger sind als "unsere" neue - zu den längsten Straßenbahnwagen der Welt gehören sie ganz bestimmt.

Ich persönlich lese den Begriff "Straßenbahn" am ehesten als den für das Fahrzeug. "Straßenbahnwagen" klingt irgendwie altertümlich und lässt mir lediglich ein kleines Wägelchen vor dem geistigen Auge erscheinen, wie es zum Beginn der elektrischen Straßenbahn üblich war. Ein fünfzig Meter langes, mehrteiliges Fahrzeug schlicht als "Wagen" zu bezeichnen, finde ich befremdlich.

Zitat
Mario
Die Ermittlung der Sitz- und Stehplatzzahlen in Straßenbahnfahrzeugen erfolgt nicht durch Menschenversuche, sondern nach Richtlinien, die der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen erarbeitet und vertreibt. (...) Diese überbreiten Einzelsitze eignen sich besonders gut (...)

Dennoch halte ich es für unlauter zu kommunizieren, der Urbanliner hätte 92 Sitzplätze. Hat er einfach nicht. Wenn nicht mit "Menschenexperimenten" gearbeitet wird, gilt: Ein Mensch kann sich nicht teilen und auf zwei 0,5er-Sitzen neben zwei anderen Leuten Platz nehmen. Deshalb sind zwei eineinhalb-breite Sitze keine drei Sitzplätze.

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Sie befinden sich HIER.
In der Praxis sehe ich dort aber doch öfter zwei schmale Leute sitzen. Auch Kinder, beste Freundinnen etc. sind Menschen.

Und je voller desto eher sind zum Beispiel auch (schmaler gebaute) Kollegen gewillt sich diesen Anderthalbsitzer zu teilen.
Zitat
B-V 3313
Zitat
Philipp Borchert
Dass der Urbanliner die längste Straßenbahn der Welt ist oder eine der längsten? Letzteres ist nicht abzustreiten. In der Reihe langer Züge steht der Urbanliner nur hinter dem Urbos 3 und dem Combino Supra aus Budapest und neuerdings stehen alle hinter den noch längeren RNV-Trams 38T von Škoda.

Dass unsere neuen Flexity die längsten Straßenbahnen der Welt seinen, habe ich noch nirgends lesen können.

Die RNV-Wagen sind aber zwei gekuppelte Einzelwagen, die mit einem Übergang versehen sind. Für mich zählt das nicht.

Sind die A- und B-Teile der langen RNV-Einheiten denn überhaupt außerhalb der (Haupt-)Werkstatt freizügig trenn-/kuppelbar und einzeln betriebsfähig wie etwa die 481-Viertel oder sind das nicht doch eher fest gekuppelte Doppeltriebwagen...?

Viele Grüße
Arnd
Zitat
Arnd Hellinger
Sind die A- und B-Teile der langen RNV-Einheiten denn überhaupt außerhalb der (Haupt-)Werkstatt freizügig trenn-/kuppelbar und einzeln betriebsfähig wie etwa die 481-Viertel oder sind das nicht doch eher fest gekuppelte Doppeltriebwagen...?

A-und B-Teil mit Sicherheit nicht, aber das B-Teil (Heck) von Tw 1801 wird z.B. mit dem B-Teil (Heck) von Tw 1802 gekuppelt. Sie sind alleine fahrfähig, ob sie dann betrieblich eingesetzt werden können, ist dabei egal.

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Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Zitat
B-V 3313
Zitat
Arnd Hellinger
Sind die A- und B-Teile der langen RNV-Einheiten denn überhaupt außerhalb der (Haupt-)Werkstatt freizügig trenn-/kuppelbar und einzeln betriebsfähig wie etwa die 481-Viertel oder sind das nicht doch eher fest gekuppelte Doppeltriebwagen...?

A-und B-Teil mit Sicherheit nicht, aber das B-Teil (Heck) von Tw 1801 wird z.B. mit dem B-Teil (Heck) von Tw 1802 gekuppelt. Sie sind alleine fahrfähig, ob sie dann betrieblich eingesetzt werden können, ist dabei egal.

Das meinte ich ja. Dann kann diese Baureihe aber kaum noch als "längstes Fahrzeug" gelten... :-)

Viele Grüße
Arnd
Richtig, das ist nichts als billige PR.

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Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Zitat
B-V 3313
Richtig, das ist nichts als billige PR.

Nun ja, der Satz "Wir haben den längsten..." scheint aber irgendwie zur Familien-DNA der heutigen Rhein-Neckar Verkehr GmbH zu gehören, denn dasselbe behaupteten deren "Eltern" RHB und VBL schon in den 1960er Jahren von ihrem Düwag-Zwölfachs-GT bzw. 1995 von ihrem Niederflur-Multigelenker ebenjenes Herstellers...

Das ist aus der Gegend also wirklich nicht neu.

Viele Grüße
Arnd
Ja, böse Zungen würden meinen, sie haben ja sonst nichts.
Zitat
Wutzkman
Ja, böse Zungen würden meinen, sie haben ja sonst nichts.

Na ja, seitdem vom flämischen Netz nur noch die Kusttram sowie die davon infrastrukturell isolierten Stadtverkehre in Antwerpen und Gent übrig sind, haben sie immerhin zumindest europaweit auch noch das größte zusammenhängende und (inzwischen) weitgehend mit einheitlichen Fahrzeugen betriebene Nahverkehrsnetz in Meterspur...

Viele Grüße
Arnd
Zitat
Arnd Hellinger
Zitat
Wutzkman
Ja, böse Zungen würden meinen, sie haben ja sonst nichts.

Na ja, seitdem vom flämischen Netz nur noch die Kusttram sowie die davon infrastrukturell isolierten Stadtverkehre in Antwerpen und Gent übrig sind, haben sie immerhin zumindest europaweit auch noch das größte zusammenhängende und (inzwischen) weitgehend mit einheitlichen Fahrzeugen betriebene Nahverkehrsnetz in Meterspur...

Da muss man nicht unbedingt ins Ausland schielen - das Ruhrgebiet mitsamt Rheinland, Siegerland, Bergische Land, Westfalen bis in die Ausläufer des Sauerländer hinein war ehemals auch gut dabei. Es waren zwar alles separate Netze und Verkehrsbetriebe, diese waren gleistechnisch aber untereinander verbunden, größtenteils in Meterspur, wenn man von den wenigen Normalspur-Inseln absieht. Rein vom verbundenen Gleis Netz her betrachtet könnte man ziemlich weit kommen.

So konnte man zu Zeiten größter Ausdehnung, wenngleich mit unzähligen Umstiegen und separaten Fahrscheinen, von Bad Honnef im Süden, weniger als 500 Meter von der Grenze zu Rheinland-Pfalz, bis nach Marl im Norden reisen, also ganze 115km Ausdehnung in Nord-Süd-Richtung. Genauso ging es auch gut 108km weit in Ost-West-Richtung, von Hemer-Dellinghofen bei Iserlohn im Sauerländ bis Nach Schwalmtal-Waldniel, nur 7km von der Grenze zu den Niederlanden entfernt.

Wie groß die tatsächliche Netzlänge maximal gewesen ist, kann ich leider nicht sagen. Es ist grundsätzlich nicht leicht, an diese Info zu kommen. Ich würde aber mal schätzen, dass es die 640km von Berlin im Jahre 1929 womöglich überschreiten könnte.

Leider ist davon heutzutage nur wenig übrig geblieben, ein trauriger Rest, zusätzlich noch durch die halbgaren Stadtbahn-Bauten zerteilt. Heutzutage geht die längste, die man mit Straßen- und Stadtbahnen machen kann, lediglich von Krefeld-St. Tönisvorst über Düsseldorf, Duisburg, Mülheim, Essen, Gelsenkirchen, Bochum bis nach Witten. Zwischen Bochum und Dortmund klafft leider eine große Lücke und alles südlich des Ruhrgebiets ist seit Jahrzehnten nicht mehr da.

P.S.: Ja, ich bin nach einem Jahr Abwesenheit wieder da.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 07.10.2024 16:59 von J. aus Hakenfelde.
Zitat
J. aus Hakenfelde
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Arnd Hellinger
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Wutzkman
Ja, böse Zungen würden meinen, sie haben ja sonst nichts.

Na ja, seitdem vom flämischen Netz nur noch die Kusttram sowie die davon infrastrukturell isolierten Stadtverkehre in Antwerpen und Gent übrig sind, haben sie immerhin zumindest europaweit auch noch das größte zusammenhängende und (inzwischen) weitgehend mit einheitlichen Fahrzeugen betriebene Nahverkehrsnetz in Meterspur...

Da muss man nicht unbedingt ins Ausland schielen - das Ruhrgebiet mitsamt Rheinland, Siegerland, Bergische Land, Westfalen bis in die Ausläufer des Sauerländer hinein war ehemals auch gut dabei. Es waren zwar alles separate Netze und Verkehrsbetriebe, diese waren gleistechnisch aber untereinander verbunden, größtenteils in Meterspur, wenn man von den wenigen Normalspur-Inseln absieht. Rein vom verbundenen Gleis Netz her betrachtet könnte man ziemlich weit kommen.

(...)

Du, ich habe selbst 26 Jahre im VRR-Land (Bochum) gelebt und kenne die Geschichte des Ruhrgebiets-ÖPNV sehr gut. Anders als früher SNCV bzw. DeLijn in Belgien oder heute die RNV GmbH waren die Meterspurbahnen im Rhein-Ruhr-Wupper-Gebiet aber nie ein einheitlicher Betrieb mit wirklich netzweit freizügig einsetzbaren Fahrzeugen etc.. Das fing bei unterschiedlichen Fahrzeugbreiten, Mindest-Kurvenradien oder Fahrleitungsspannungen und -polaritäten an und hörte bei jeweils betriebseigenen "Fahrdienstvorschriften" noch längst nicht auf. Selbst heute bekommen es die beiden - neben der Insel Krefeld - verbliebenen Meterspurbetriebe Bogestra und Ruhrbahn noch nicht geregelt, sich für ihr Netz auf einen gemeinsamen Fahrzeugpark nebst zentraler Hauptwerkstatt zu verständigen... :-(

Insofern hinkt der Vergleich gewaltig.

Viele Grüße
Arnd
Das ist schon bemerkenswert, denn im Raum Mannheim - Heidelberg hat das doch wunderbar geklappt, wenn auch über längere Zeiträume. Vielleicht waren aber auch die Voraussetzungen einfacher und ist schon eine ältere Geschichte.
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