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U5: Rückkehr der Baureihen für Grossprofil
geschrieben von Mont Klamott 
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Nemo
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Werkmeister
Die EIII Züge damals Hals über Kopf zu entsorgen war der größte Fehler, aber was will man machen, wenn kein kompetentes Fachpersonal in den jeweiligen Abteilungen sitzt. Musste halt alles weg, was aus dem Osten war.
Ich bin jetzt richtig schadendfroh, dass es so gekommen ist. Bei dem Senat, der da als Aufsichtsrat in der BVG sitzt.
...welcher vernünftige Mensch hebt veraltete Reservefahrzeuge für über 20 Jahre auf, nur falls die Regierung keine Lust hat, neue Fahrzeuge zu kaufen?

Vorallem wenn noch die wesentlich moderneren D-Züge zur Verschrottung anstehen?

Warum fahren die Giselas eigentlich noch, wenn man doch alles aus dem Osten beseitigt hat?

Die U5 ist noch heute die behäbige Ausnahme im Netz. Auf allen anderen Großprofilstrecken ist die Höchstgeschwindigkeit 70 km/h, bei der U5 sind es nur 6ß km/h. Auch inkompatible Fahrzeuge haben wir auf der U5 heute, die Geschichte wiederholt sich.

Das die GI heute noch fahren liegt an der veränderten Finanzlage des Landes Berlin einige Jahre nach dem Zusammenschluß von BVG und BVB.

Da war für die 4. Serie der A3L92 um die Baureihe G komplett zu ersetzen kein Geld mehr da.
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Nemo
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Werkmeister
Die EIII Züge damals Hals über Kopf zu entsorgen war der größte Fehler, aber was will man machen, wenn kein kompetentes Fachpersonal in den jeweiligen Abteilungen sitzt. Musste halt alles weg, was aus dem Osten war.
Ich bin jetzt richtig schadendfroh, dass es so gekommen ist. Bei dem Senat, der da als Aufsichtsrat in der BVG sitzt.
...welcher vernünftige Mensch hebt veraltete Reservefahrzeuge für über 20 Jahre auf, nur falls die Regierung keine Lust hat, neue Fahrzeuge zu kaufen?

Niemand... Das macht auch wirtschaftlich keinen Sinn, die Züge müssen - egal ob sie fahren oder nicht - betriebsbereit gehalten werden. Das kostet Geld und Instandhaltung, alle paar Jahre brauchen die eine aufwendige HU und die Frage nach der Abstellung stellt sich ebenfalls.

Die EIII wurden also vermutlich nicht ausgemustert, weil sie aus dem Osten kamen, sondern weil sie nicht mehr gebraucht wurden und ihr Betrieb sehr aufwendig war. 1994 hatte Berlin auch noch keine Finanzkrise.
War da nicht auch der enorme Stromverbrauch ein Argument?
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Werkmeister
Die EIII Züge damals Hals über Kopf zu entsorgen war der größte Fehler, aber was will man machen, wenn kein kompetentes Fachpersonal in den jeweiligen Abteilungen sitzt.

Die Abstellung der EIII war die logische Folge der Vorstandsentscheidungen direkt nach Übernahme von Teilen des Kombinats BVB zur BVG 1992. Unter vielen anderen Beschlüssen war auch die Kündigung der Instandhaltungsverträge der Straßenbahn- und U-Bahnfahrzeuge der BVB beim damaligen RAW Schöneweide der Deutschen Reichsbahn. Der Versuch, einen EIII-Wagen zur BVG-Hauptwerkstatt Seestraße zu überführen, musste schon in der ersten Kurve des Waisentunnels abgebrochen werden. Die Umrüstung der EIII zur Verbesserung der Kurvenläufigkeit wurde wegen des zu hohen Aufwands verworfen. Damit war nur noch eine stark eingeschränkte Instandhaltung in der Bw Friedrichsfelde und im Notfall nach Überführung über Wuhletal und Eisenbahnstrecken zur damals von der BVG betriebenen S-Bahnwerkstatt Wannsee möglich. Damit gab es für alle EIII keine HU, keine Lackierung mehr.
Die Waggonunion als letzter Waggonbauer des alten Westberlin war mit dem Neubau von S-Bahnzügen BR480, U-Bahnwagen F90 und dann F92 für die BVG sowie der Entwicklung der als Ablösung der GI-Wagen vorgesehenen Reihe A3L92 komplett ausgelastet. Die WU hatte ja ab 1984 bei der HU und Modernisierung der Stadtbahner einige Erfahrung mit dieser Technik, konnte oder wollte diesmal nicht helfen.
Letztlich wurden die EIII nach und nach mit Fristablauf oder schadhaft abgestellt und 1994 final ausgemustert und verschrottet. Die neuen F92 setzen ausreichend viele Stahldoras für die U5 frei, die bald wegen Rostbefall durch DL ersetzt wurden. Durch den Fahrgastrückgang vor allem durch die De-Industrialisierung und steigende individuelle Motorisierung Ostberlins reichten die D/DL- und F-Wagen für das gesamte Großprofil locker aus.
Mit den H-Zügen ab 1995 konnte man an den Verkauf der D-Wagen gehen und schließlich auch die DL und F79.3 (Drehstrom-Prototypen) komplett ersetzen. Es folgten 20 Jahre ohne Fahrzeugprobleme im Großprofil.
Bis die Wagenkästen vor allem der Reihe F79.1 (Baulos der WU) schadhaft wurden. Damals hätte man nicht nur IK, sondern auch I neu beschaffen müssen. Dann wäre uns die dritte Auflage Blumenbretter erspart geblieben.
Dennoch sind die meisten Fahrleistungsausfälle im Bereich U-Bahn nicht dem Fahrzeug- sondern dem Personalmangel geschuldet.

so long

Mario
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GraphXBerlin
War da nicht auch der enorme Stromverbrauch ein Argument?

Das war bei den damaligen Strompreisen eigentlich kein Thema.
Die S-Bahn betrieb ihre Vorkriegswagen mit derselben Technik sogar noch ein Jahrzehnt länger ...

so long

Mario
Zumindest hätte man die D-Wagen nicht so schnell weghauen müssen. Gefühlt war die Taktausdünnung auf der U5 am heftigsten. Sonntags mit 4 Wagen alle 10 Minuten damals war damals schon eine Zumutung, aber tatsächlich lange die Regel, bis man tatsächlich merkte das reicht nicht. Zeiweise fuhren im Pankower Netz am WE sogar Solo-Tatra, überfüllt. U2 auch nicht besser 6 Wagen alle 10 Minuten.
Das Argument Fahrgastrückgang sehr stark ausgereizt.
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der weiße bim
Der Versuch, einen EIII-Wagen zur BVG-Hauptwerkstatt Seestraße zu überführen, musste schon in der ersten Kurve des Waisentunnels abgebrochen werden. Die Umrüstung der EIII zur Verbesserung der Kurvenläufigkeit wurde wegen des zu hohen Aufwands verworfen.

Lag es nicht an der Länge der Wagen? Wie hätte man denn die denn umrüsten wollen? Ein Gelenk einbauen oder den Tunnel aufweiten?


Das Gegenteil von pünktlich ist kariert.
Zitat
Nordender
Gefühlt war die Taktausdünnung auf der U5 am heftigsten. Sonntags mit 4 Wagen alle 10 Minuten damals war damals schon eine Zumutung, aber tatsächlich lange die Regel, bis man tatsächlich merkte das reicht nicht.

Den Zehn-Minuten-Takt gab es sonntags auch zu Ostzeiten den ganzen Tag, in den frühen Morgenstunden, bis etwa 9 Uhr wurde sogar nur alle 15 Minuten gefahren.


Das Gegenteil von pünktlich ist kariert.
Kann man schlecht vergleichen, da war Sonntags gefühlt in der Innenstadt in der Regel tote Hose, Samstag Mittag zeitig Geschäftsschluss, da zog es die Leute mehr ins Grüne und bestimmt nicht zur Frankfurter, die vorhandene Gastronomie verursachte keine Überfüllungen.
In den 90ern hatte sich das Nutzerverhalten schon deutlich verändert. High Noon von 11 bis 20:00, Samstag noch viel ausgedehnter, je nach Wetter und Jahreszeit.
Die Ausdünnungen und Verkürzungen beim Bus erwähne ich lieber gar nicht, lieber mehr als zu wenig kürzen.

Bis 9:00 am Sonntag kann man auch noch heute reichlich Platz in der U-Bahn finden, wenn es vorher keine Ausfälle gab.
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Nordender
Kann man schlecht vergleichen,

Ich habe auch nichts verglichen, sondern lediglich Deine Aussage "Gefühlt war die Taktausdünnung auf der U5 am heftigsten. Sonntags mit 4 Wagen alle 10 Minuten damals war damals schon eine Zumutung" widerlegt.


Das Gegenteil von pünktlich ist kariert.
Ich bezog mich mit der Ausdünnung der U5 auf den gesamten Fahrplan, nicht nur am Sonntag. Habe ich etwas missverständlich geschrieben. Die Verstärker-Zeiträume zeitlich extrem knapp gehalten.
Kurz nach 18:00 zum damaligen Geschäftsschluss
schon Ende, Personal zum Kürzen der Züge gabs wohl doch reichlich.

Man hat bei der BVG sowieso später den erweiterten Ladenschluss bis 20:00 völlig und lange ignoriert, auch bei der U5 extrem zu merken gewesen, genau wie bei der Straßenbahn gen Osten.
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Alter Köpenicker
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der weiße bim
Der Versuch, einen EIII-Wagen zur BVG-Hauptwerkstatt Seestraße zu überführen, musste schon in der ersten Kurve des Waisentunnels abgebrochen werden. Die Umrüstung der EIII zur Verbesserung der Kurvenläufigkeit wurde wegen des zu hohen Aufwands verworfen.

Lag es nicht an der Länge der Wagen? Wie hätte man denn die denn umrüsten wollen? Ein Gelenk einbauen oder den Tunnel aufweiten?

Nein, an der Länge lag es nicht, die Hauptabmessungen der Wagenkästen der Serien CI bis CIV waren nahezu identisch mit den EI und EIII-Fahrzeugen, auch der Drehgestellabstand von 12m. Die Geometrie der Stirnwände zwischen Trieb- und Beiwagen und zwischen den Beiwagen eines Vierwagenzugs war das Problem.
Zudem waren die Gerätekästen unter dem Wagen beim E etwas breiter als beim C, sodass bei kurveninnen liegenden Stromschienen beim Radius von 60m Berührungs- und damit Kurzschlussgefahr bestand. Das wurde durch das Versetzen der Stromschiene nach außen schnell behoben.
Das Abschrägen der Stirnwände oder die geringfügige Verlängerung der Kurzkupplungen und der Beiwagen-Schaku hätte jedoch einen zu großen Aufwand bedeutet.

so long

Mario
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Werkmeister
Die EIII Züge damals Hals über Kopf zu entsorgen war der größte Fehler, aber was will man machen, wenn kein kompetentes Fachpersonal in den jeweiligen Abteilungen sitzt. Musste halt alles weg, was aus dem Osten war.

Die Dinger waren doch schon bei ihrer Entwicklung völlig veraltet. DDR-typisch scheiterten die EI-Wagen, der Typ EII war nur auf dem Papier vorhanden. Dann entstanden als Notlösung die EIII-Wagen, die hatten eine "Beschleunigung", die jeder Beschreibung spottete. Während man sich in den "gelben Blitzen"der BVG-West beim Anfahren festhalten musste, merkte man davon in den schleichenden EIII-Wagen nichts. Man muss aber den Entwicklern für ihren Kardinalsfehler danken. Glücklicherweise konnten die lahmen Enten nie ins Westnetz überführt werden. Man bekommt ja Gänsehaut, wenn man sich einen Einsatz dieser Schnecken auf der U9 vorstellt.

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Werkmeister
Ich bin jetzt richtig schadendfroh, dass es so gekommen ist.

Muss man sich das als klassische Jammer-Ossi-Nummer vorstellen (wie im Kabarett)?

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Werkmeister
Bei dem Senat, der da als Aufsichtsrat in der BVG sitzt.

Genau, man muss sich ja nur mal die Herkunft von Frau Giffey anschauen...

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Dafür hat man mit den Elll vernünftigerweise am Langwagen festgehalten um die vorhandenen Bahnsteiglängen auszunutzen.
Im Westen ist man auf 110m zurückgegangen mit entsprechend kürzeren Wagen und geringerem Platzangebot. Das war kurzsichtig und nicht zukunftsorientiert.
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Uwe-FF
Das war kurzsichtig und nicht zukunftsorientiert.

Das war sogar sehr richtig. Immerhin hat sich dieses Konzept durchgesetzt und wer hat nochmal von wem gebrauchte Fahrzeuge bekommen? War man da bei der BVB wirklich kurzsichtig?

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
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Werkmeister
Die EIII Züge damals Hals über Kopf zu entsorgen war der größte Fehler, aber was will man machen, wenn kein kompetentes Fachpersonal in den jeweiligen Abteilungen sitzt. Musste halt alles weg, was aus dem Osten war.
Ich bin jetzt richtig schadendfroh, dass es so gekommen ist. Bei dem Senat, der da als Aufsichtsrat in der BVG sitzt.

Das ist so ein richtig tolles Beispiel, was heute schief läuft. Jedesmal Geheule, wenn irgendwas aus DDR-Zeiten verschwindet. Ich will die Lebensleistung wirklich nicht schlecht machen, aber das ist doch der normale Lauf der Zeit. Alles, wirklich alles, wird irgendwann durch etwas Neues ersetzt und nichts hält für ewig. Selbst die Sonne ist ein Stern mindestens dritter Generation. Ohne den Untergang der ersten beiden, könnten wir gar nicht existieren.
Selbst die Bibel ist nur eine Evolution aus irgendwelchen Vor-monotheistischen Religionen. Alles unterliegt einer Evolution.
Warum bitte soll das bei Ostprodukten anders sein, weil einige in der Vergangenheit verweilen? Wir leben auch nicht mehr in der Kaiserzeit oder zur Zeit des 30-jährigen Krieges. Wer weiß, wie lange noch.
Aber das einzige, was man hört, ist, dass der böse Westen den Ossis ihre Identität geraubt hat.
Klar wollten nicht alle die Wende, aber irgendwann muss man sich mal mit Veränderung abfinden.
Wer verharrt und nicht zur Anpassung bereit ist, geht unter.
Und wir werden uns in der Zukunft alle noch mächtig anpassen müssen, nachdem, was der Orangene da gerade treibt.
Ikarus 280 gegen einen kurzen O305...
Hoffentlich kommen die neuen Züge als erstes auf die U5, wir sind hier seit vielen Jahren mit den Kleinprofilzügen IK belastet.

RBB: Testfahrt im neuen U-Bahn-Zug
Mimimi. Nervt dich dieses Gejammere nicht selbst?

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Also ich würde behaupten entlang der U1-bis-U4-Strecken sind die Nutzer schon deutlich länger mit Kleinprofilzügen "belastet". 🤪

Mein Mann meinte nach einem Termin in Hellersdorf letztens: "Oh toll auf der U5 fahren fast nur moderne Züge 🤩"

Ich persönlich würde mich mehr über Quersitze freuen, aber das ist in der aktuellen Realität leider utopisch...
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