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Ein- oder Zweirichtungsfahrzeuge bei der Straßenbahn?
geschrieben von Nukebro 
Im Franken-Forum wird seit einigen Tagen darüber diskutiert, ob die Nürnberger Entscheidung 100% der Straßenbahn-Flotte als Einrichtungsfahrzeuge auszuführen richtig ist. [www.bahninfo-forum.de]

In Berlin besteht nach meiner Kenntnis der größte Teil der Flotte aus Einrichtungsfahrzeugen, eine signifikante Minderheit sind aber Zweirichtungsfahrzeuge. Sollte dieser Anteil erhöht oder gesenkt werden? Wie ist der Fahrkomfort? Merkt man als "nicht-Fuzzi" überhaupt einen Unterschied? Wird der theoretische Vorteil, dass man bei Störungen oder Bauarbeiten stumpf wenden könnte, in Berlin oft genutzt oder ist das eher die krasse Ausnahme?

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Selbstverständlich sollten wir mehr Schienen bauen!
Von 381 Fahrzeugen sind
236 Zweirichtungsfahrzeuge
und
145 Einrichtungsfahrzeuge

Damit wären deine Kenntnisse schonmal widerlegt :)

Die 145 Einrichtungsfahrzeuge werden sich bis Anfang der 2030er Jahre Richtung 40 verringern. Im Gegenzug kommen mit der jetzt kommenden Generation weitere (mindestens) 65 Zweirichtungsfahrzeuge dazu.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 26.04.2025 21:47 von tramfahrer.
Ich persönlich halte viel von Betrieben, die grundsätzlich am ER-Betrieb festhalten und sehr wenig von solchen, die ihre Bestandsnetze zu reinen ZR-Betrieben umwandeln - das sind derzeit vor allem Halle (Saale) und Berlin.

ZR-Straßenbahnen bieten im Betrieb eine größere Flexibilität, ohne Frage. In Berlin wird dieser Umstand aber noch sehr zaghaft genutzt. Beispielsweise fehlen uns noch immer strategisch wichtige Gleiswechsel, z.B. kurz vor der des Öfteren von planmäßigen Veranstaltungen betroffenen Innenstadt. Es wird aber durchaus nah Möglichkeit bei Baustellen auf temporäre Gleiswechsel gesetzt, um SEV-Leistungen einsparen zu können.

Im normalen Betrieb gibt es nur wenige Stellen, die den Einsatz der ZR-Fahrzeuge durch Stumpfendestellen oder linksseitige Haltestellen erfordern. In Berlin betrifft das derzeit vier von 22 Linien (M2, M10, 21, 63). Zuweilen kommt eine weitere hinzu (68), weil Kurzfahrten zu ZR-Wendestellen mit den die ganze Strecke (mit Schleifen an beiden Enden) fahrenden Kursen verknüpft sind.

Aus Fahrgastsicht halte ich den ZR-Betrieb für unschön, da einfach viel weniger Sitzplätze in ZR-Wagen zu finden sind. Wenn dann noch der Käse mit aus welchen Gründen auch immer linksseitig angeordneten Haltestellen dazu kommt, kann man nicht mal mehr in Ruhe in den linksseitigen Türräumen stehen - und wenn es voll wird, ist das immer ein großes Hallo.

Als Fahrer fände ich den ZR-Betrieb auch lästig. Einfach sitzen bleiben, sein Zeug nicht ständig von Kabine zu Kabine schleppen müssen ... das geht halt nur mit Schleifen.

Die Werkstatt hat mit doppelt so vielen potenziell störungsempfänglichen Türen zu tun und ein Fahrerstand fährt stets 'unsonst' mit.

Ich finde den Schritt nicht richtig, komplett auf ZR zu setzen. Klar, es wären kürzere, einfach umsetzbare Neubaustrecken möglich ohne auf die endgültige Lösung mit Schleifen und allem warten zu müssen oder man muss im Zweifel nicht auf eine Neubaustrecken verzichten, weil sich keine Möglichkeit bietet, eine Schleife anzulegen.

Allzu oft ist das in Berlin nun aber noch nicht passiert.

Für den Betrieb bei Baustellen kann man als großer Betrieb wie die BVG gern eine kleine Flotte ZR-Wagen vorhalten, die ja ohne Bausituation nicht untätig wären. Dann kommt halt MAL eine Bahn mit weniger Sitzplätzen, aber eben nicht ständig, obwohl es gar nicht nötig wäre.

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Für mehr Ümläüte!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 26.04.2025 23:19 von Philipp Borchert.
Zitat

Als Fahrer fände ich den ZR-Betrieb auch lästig. Einfach sitzen bleiben, sein Zeug nicht ständig von Kabine zu Kabine schleppen müssen ... das geht halt nur mit Schleifen.
Nicht wenig Fahrpersonal möchte gerne aufstehen und sich bewegen.
Zitat
Philipp Borchert
ZR-Straßenbahnen bieten im Betrieb eine größere Flexibilität, ohne Frage. In Berlin wird dieser Umstand aber noch sehr zaghaft genutzt. Beispielsweise fehlen uns noch immer strategisch wichtige Gleiswechsel, z.B. kurz vor der des Öfteren von planmäßigen Veranstaltungen betroffenen Innenstadt. Es wird aber durchaus nah Möglichkeit bei Baustellen auf temporäre Gleiswechsel gesetzt, um SEV-Leistungen einsparen zu können.

Das isses finde ich viel mehr, als das Thema der Komfortaspekte: Zweirichter sind aus meiner Sicht völlig fein, solange die Vorteile irgendwie genutzt werden. Die Flexity fahren in Berlin weitgehend auf reinen Einrichtungslinien, welche bestenfalls aufgrund eines einzigen linken Bahnsteigs oder faktisch überhaupt keine Zweirichter erfordern. Im Falle von Störungen endet man dennoch im grenzenlosen Chaos und kann in der gesamten Innenstadt gefühlt nirgendwo operativ abseits von Wendeschleifen wenden.
Dafür kann man sich dann den Zweirichter-Einsatz auf fast allen Metro-Linien auch schenken. Wozu?
Zitat
FlO530

Dafür kann man sich dann den Zweirichter-Einsatz auf fast allen Metro-Linien auch schenken. Wozu?

Nun, es lohnt sich einfach nicht, für die paar Zweirichtungslinien extra Zweirichtungswagen anzuschaffen, also fährt man eben auf allen Linien mit Zweirichtungswagen.

Ansonsten gibt und gab es ja beträchtliche Netzerweiterungspläne, diese sind ohne Wendeschleifen einfacher zu realisieren, folglich wird sich die Anzahl an Zweirichtungslinien zukünftig eher erhöhen.

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Zitat
GraphXBerlin
Zitat

Als Fahrer fände ich den ZR-Betrieb auch lästig. Einfach sitzen bleiben, sein Zeug nicht ständig von Kabine zu Kabine schleppen müssen ... das geht halt nur mit Schleifen.
Nicht wenig Fahrpersonal möchte gerne aufstehen und sich bewegen.

Das sollten sie auch so machen und z.B. nach Fundsachen sehen. Aber ich kenne keinen, der dabei gern seinen ganzen Krempel mitnehmen will.

Ganz schlecht wird der ZR für den Richtungswechsel, wenn der Betrieb der Meinung ist, der hinter Fahrerstand braucht nicht klimatisiert zu werden um Energie zu spaaren.
Zitat
Nemo
Zitat
FlO530

Dafür kann man sich dann den Zweirichter-Einsatz auf fast allen Metro-Linien auch schenken. Wozu?

Nun, es lohnt sich einfach nicht, für die paar Zweirichtungslinien extra Zweirichtungswagen anzuschaffen, also fährt man eben auf allen Linien mit Zweirichtungswagen.

Ansonsten gibt und gab es ja beträchtliche Netzerweiterungspläne, diese sind ohne Wendeschleifen einfacher zu realisieren, folglich wird sich die Anzahl an Zweirichtungslinien zukünftig eher erhöhen.

Dresden zeigt, das es geht. Da wurden für die Zweirichtungslinien ein paar ZR beschafft und fährt ansonsten alles ER. Damit man mit ER auch im Störungsfalle weiterkommt, gibt es da jede Menge Gleisverbindungen die hier fehlen.

Andere Städte, auch ZR-Nerte zeigen, das das Eubrichten einer Wendeschleife bei Neubaustrecken kein Teufelswerk ist. Es ist nur eine Frage des politischen Willens.

Das gilt auch für die hier gern gesehen Linkshaltestellen. Sie sind ja auch nur in Berlin zu finden.
Zitat
Nukebro
In Berlin besteht nach meiner Kenntnis der größte Teil der Flotte aus Einrichtungsfahrzeugen, eine signifikante Minderheit sind aber Zweirichtungsfahrzeuge

Und dir ist es warum genau nicht möglich, das selbst rauszufinden? Bist du dir zu fein dafür?

Zitat
Philipp Borchert
Ich persönlich halte viel von Betrieben, die grundsätzlich am ER-Betrieb festhalten und sehr wenig von solchen, die ihre Bestandsnetze zu reinen ZR-Betrieben umwandeln - das sind derzeit vor allem Halle (Saale) und Berlin.

Und ich halte das für die beste Entscheidung bei der Straßenbahn seit Jahrzehnten.

Zitat
Philipp Borchert
Im normalen Betrieb gibt es nur wenige Stellen, die den Einsatz der ZR-Fahrzeuge durch Stumpfendestellen oder linksseitige Haltestellen erfordern. In Berlin betrifft das derzeit vier von 22 Linien (M2, M10, 21, 63). Zuweilen kommt eine weitere hinzu (68), weil Kurzfahrten zu ZR-Wendestellen mit den die ganze Strecke (mit Schleifen an beiden Enden) fahrenden Kursen verknüpft sind.

Nicht die M8E, 27E und 67E vergessen. Dazu die M13, damit sie im Umleitungsfalle am U Frankfurter Tor halten kann (plus Gleiswechsel am L.-Schroeder-Platz).

Zitat
GraphXBerlin
Nicht wenig Fahrpersonal möchte gerne aufstehen und sich bewegen.

Das ist nun absolut kein Argument, denn daran wird niemand gehindert.

Zitat
Nemo
Ansonsten gibt und gab es ja beträchtliche Netzerweiterungspläne, diese sind ohne Wendeschleifen einfacher zu realisieren, folglich wird sich die Anzahl an Zweirichtungslinien zukünftig eher erhöhen.

Völlig richtig.

Zitat
Bd2001
Das sollten sie auch so machen und z.B. nach Fundsachen sehen. Aber ich kenne keinen, der dabei gern seinen ganzen Krempel mitnehmen will.

Da muss ich aber laut lachen! Als wenn die Straßenbahnfahrer ständig nach Fundsachen schauen würden. U-Bahnfahrer müssen auch immer ihren ganzen Krempel mitnehmen - warum sollte es da bei der Straßenbahn ein Problem sein?

Zitat
Bd2001
Dresden zeigt, das es geht. Da wurden für die Zweirichtungslinien ein paar ZR beschafft und fährt ansonsten alles ER.

DD und ZR-Linien?

Zitat
Bd2001
Das gilt auch für die hier gern gesehen Linkshaltestellen. Sie sind ja auch nur in Berlin zu finden.

Es ist weitaus angenehmer, am U Frankfurter Tor bequem in der Mitte als am schmalen Rand in den Abgasen zu warten. Wenn man nun die Linksbahnsteige schlau einsetzen würde, wäre es noch besser. Zum Beispiel am Antonplatz zum bequemen Über-Eck-Umsteigen.

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Zitat
Bd2001
Dresden zeigt, das es geht. Da wurden für die Zweirichtungslinien ein paar ZR beschafft und fährt ansonsten alles ER. Damit man mit ER auch im Störungsfalle weiterkommt, gibt es da jede Menge Gleisverbindungen die hier fehlen.

Meines Erachtens hat Dresden im Regelfall gar keine ZR-Linien und auch nur rechtsseitige Haltestellen. Man ist aber bei längerfristigen Bauarbeiten recht flexibel, provisorische Endhaltestellen oder auch Pendelverkehr einzurichten. Und auf der Strecke nach Gorbitz sind an den Haltestellen die Gleis-Zwischenräume betoniert, damit bei Linksbetrieb auch die ER-Fahrzeug halten können.

Zitat

Andere Städte, auch ZR-Nerte zeigen, das das Eubrichten einer Wendeschleife bei Neubaustrecken kein Teufelswerk ist. Es ist nur eine Frage des politischen Willens.

Im Zweifelsfall gehen ja auch Gleisdreiecke, siehe das Provisorium am Louise-Schroeder-Platz von 1995 bis 1997.

Zitat

Das gilt auch für die hier gern gesehen Linkshaltestellen. Sie sind ja auch nur in Berlin zu finden.

Naja, Budapest hat meines Erachtens auch einige davon. Wobei es auch Lösungen gibt, das mit ER-Fahrzeugen zu lösen, siehe in Wien Gewerbepark Stadlau. Hier wird einfach auf ein paar hundert Metern im Linksbetrieb gefahren, um einen Mittelbahnsteig zu bedienen.

Wenn man die Vorteile des ZR-Betriebs konsequent nutzt, ist er durchaus sinnvoll. Die M10 ist dafür durchaus ein Beispiel, ohne ZR-Fahrzeuge würde sie sicher noch immer nördlich der S-Bahn-Trasse enden. Und in der Warschauer Straße liegt es einfach nah, den Mittelstreifen für Haltestellen zu nutzen. Ähnliches gilt für die 21 und 37 künftig am Bahnhof Lichtenberg.

Ansonsten verbindet man in Berlin gern die Nachteile beider Systeme miteinander. Völlig absurd sind ZR-Nachteil Fahrzeuge auf der M13: weniger Sitzplätze für die Fahrgäste, um dann an der Warschauer Straße doch einen ewig langen Weg zur U-Bahn zu haben. Und das nur, weil man in einem Vierteljahrhundert noch keine ausreichend leistungsfähige Lösung für die Endstelle südlich der S-Bahn gefunden hat.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 27.04.2025 08:30 von def.
Zitat
Philipp Borchert
Ich persönlich halte viel von Betrieben, die grundsätzlich am ER-Betrieb festhalten und sehr wenig von solchen, die ihre Bestandsnetze zu reinen ZR-Betrieben umwandeln - das sind derzeit vor allem Halle (Saale) und Berlin.

Kurioserweise wurde das einstige Berliner ZR-Netz innerhalb vieler Jahre zu einem ER-Netz umgebaut und kaum, daß man damit fertig war, heißt es nun "Kommando zurück".


Zitat
Philipp Borchert
ZR-Straßenbahnen bieten im Betrieb eine größere Flexibilität, ohne Frage. In Berlin wird dieser Umstand aber noch sehr zaghaft genutzt.

Eben. Mir kommt zum Beispiel der reine ER-Betrieb, hier in Basel, zehnmal flexibler vor, als der Mischbetrieb in Berlin. Das hängt mit vielen Weichenverbindungen und Zwischenendstellen zusammen, die im Normalbetrieb nicht genutzt werden. Kaum ist eine Störung aufgetreten, wird umgehend reagiert und umgeleitet.


Zitat
Philipp Borchert
Aus Fahrgastsicht halte ich den ZR-Betrieb für unschön, da einfach viel weniger Sitzplätze in ZR-Wagen zu finden sind.

Alles in allem halte ich einen reinen ER-Betrieb, richtig umgesetzt, also mit vielen Redundanzen, einfach für die elegantere Variante. Andererseits sehe ich auch die Möglichkeiten des ZR-Betriebes und sitze da zwischen den Stühlen. Es hat eben alles seine Vor- und Nachteile.


Zitat
Philipp Borchert
Wenn dann noch der Käse mit aus welchen Gründen auch immer linksseitig angeordneten Haltestellen dazu kommt, kann man nicht mal mehr in Ruhe in den linksseitigen Türräumen stehen - und wenn es voll wird, ist das immer ein großes Hallo.

Vor allem, wenn sich die Türen nicht gegenüber sind und man sich erstmal durch die Menge drücken muß.


Das Gegenteil von pünktlich ist kariert.
Zitat
Bd2001
Das gilt auch für die hier gern gesehen Linkshaltestellen. Sie sind ja auch nur in Berlin zu finden.

Dann sieh Dich mal besser um, solche Haltestellen sind bei weitem nicht nur in Berlin anzutreffen. Sogar in Zürich gibt es welche, trotz reinem ER-Betrieb.


Das Gegenteil von pünktlich ist kariert.
Zitat
B-V 3313
Zitat
Philipp Borchert
Im normalen Betrieb gibt es nur wenige Stellen, die den Einsatz der ZR-Fahrzeuge durch Stumpfendestellen oder linksseitige Haltestellen erfordern. In Berlin betrifft das derzeit vier von 22 Linien (M2, M10, 21, 63). Zuweilen kommt eine weitere hinzu (68), weil Kurzfahrten zu ZR-Wendestellen mit den die ganze Strecke (mit Schleifen an beiden Enden) fahrenden Kursen verknüpft sind.

Nicht die M8E, 27E und 67E vergessen. Dazu die M13, damit sie im Umleitungsfalle am U Frankfurter Tor halten kann (plus Gleiswechsel am L.-Schroeder-Platz).

Wenn ich hier noch die 62 ergänzen dürfte, auf die das Gleiche, wie auf die 68 zutrifft?


Das Gegenteil von pünktlich ist kariert.
Zitat
B-V 3313
Zitat
GraphXBerlin
Nicht wenig Fahrpersonal möchte gerne aufstehen und sich bewegen.
Das ist nun absolut kein Argument, denn daran wird niemand gehindert.
Nur kurz zur Richtigstellung: Ich habe keinerlei Argument gebracht. Ich habe Philipp nur allgemein darauf hingewiesen, dass Fahrpersonal sich eher freut endlich mal die Beine vertreten zu dürfen, und selbst wenn es der Wechsel des Fst. ist.
Zitat
GraphXBerlin
Zitat
B-V 3313
Zitat
GraphXBerlin
Nicht wenig Fahrpersonal möchte gerne aufstehen und sich bewegen.
Das ist nun absolut kein Argument, denn daran wird niemand gehindert.
Nur kurz zur Richtigstellung: Ich habe keinerlei Argument gebracht. Ich habe Philipp nur allgemein darauf hingewiesen, dass Fahrpersonal sich eher freut endlich mal die Beine vertreten zu dürfen, und selbst wenn es der Wechsel des Fst. ist.

Aber es können doch auch die Fahrer von ER-Zügen an der Endstelle das Fahrzeug abschreiten, wenn sie es gerne möchten. Oder meinst Du, es sei ihnen nicht zuzumuten, den Weg auch wieder zurückzugehen, was dem ZR-Fahrer erspart bleibt?


Das Gegenteil von pünktlich ist kariert.
Ich bin mit der Straßenbahn hauptsächlich im Netz Köpenick unterwegs und kann daher nicht sagen, ob das bei den Flexi-Linien wirklich so oft vorkommt, dass genau die Sitzplätze im Zweirichter fehlen, die im Einrichter vorhanden wären. Auf den Köpenicker Linien erlebe ich jedenfalls entweder, dass auch im Zweirichter alle einen Sitzplatz haben, oder die Tonnen sind so gestopft voll, dass mehr Stehplätze und die zusätzlichen Türräume auf der linken Seite eher helfen, mehr Leute mitnehmen zu können.

Ich stimme zu, dass in Berlin der Vorteil von Zweirichtungsfahrzeugen noch viel zu selten genutzt wird. Aber Mangel an Sitzplätzen rührt doch viel häufiger daher, dass die Bahnen zu selten fahren. Oder dass es mehr oder weniger angenehme Zeitgenossen gibt, die eine komplette Sitzgruppe für sich, ihre Füße, ihren Rucksack und ihren Stoffbeutel beanspruchen...
Zitat
Alter Köpenicker
Zitat
GraphXBerlin
Zitat
B-V 3313
Zitat
GraphXBerlin
Nicht wenig Fahrpersonal möchte gerne aufstehen und sich bewegen.
Das ist nun absolut kein Argument, denn daran wird niemand gehindert.
Nur kurz zur Richtigstellung: Ich habe keinerlei Argument gebracht. Ich habe Philipp nur allgemein darauf hingewiesen, dass Fahrpersonal sich eher freut endlich mal die Beine vertreten zu dürfen, und selbst wenn es der Wechsel des Fst. ist.

Aber es können doch auch die Fahrer von ER-Zügen an der Endstelle das Fahrzeug abschreiten, wenn sie es gerne möchten. Oder meinst Du, es sei ihnen nicht zuzumuten, den Weg auch wieder zurückzugehen, was dem ZR-Fahrer erspart bleibt?
Sagt mal Kinder geht das schon wieder los? Lest bitte sein Posting! Ich beziehe mich NULL auf die Fahrzeuge. Begriffen? Schönen Sonntag...
Zitat
Nemo
Zitat
FlO530

Dafür kann man sich dann den Zweirichter-Einsatz auf fast allen Metro-Linien auch schenken. Wozu?

Nun, es lohnt sich einfach nicht, für die paar Zweirichtungslinien extra Zweirichtungswagen anzuschaffen, also fährt man eben auf allen Linien mit Zweirichtungswagen.

Ansonsten gibt und gab es ja beträchtliche Netzerweiterungspläne, diese sind ohne Wendeschleifen einfacher zu realisieren, folglich wird sich die Anzahl an Zweirichtungslinien zukünftig eher erhöhen.

Ich glaube, bei den Berliner Größenordnungen von Fahrzeugbedarfen kann das kein ernsthaftes Thema sein. Bei schlappen 230 Flexity-Bahnen kann man die Flotte bequem aufteilen (und hat es ja auch getan) - offen nur, ob dann knapp 190 Zweirichter sinnvoll waren.

Gerne sofort - aber bitte geschickt gelöst... wenn man dann am Ende Linien mit endloser Linienlänge generiert, die bei einer Sperrung an einer Stelle faktisch sofort die weiße Flagge hissen müssen, weil an genau einer Stelle (moin M10, M2 und Co.) man sich mal einen Gleiswechsel gegönnt hat, hat es irgendwie auch nichts gebracht... Die M2-Endstelle am Alex ist so ein Beispiel - flexible und leistungsfähige Lösung, die rollenden Zweirichter sind aber ab der ersten Einschränkung auf der Strecke auch nicht mehr einsetzbar, da sie nirgendwo in der Nähe gut wenden können...
Zitat
Alter Köpenicker
Zitat
B-V 3313
Zitat
Philipp Borchert
Im normalen Betrieb gibt es nur wenige Stellen, die den Einsatz der ZR-Fahrzeuge durch Stumpfendestellen oder linksseitige Haltestellen erfordern. In Berlin betrifft das derzeit vier von 22 Linien (M2, M10, 21, 63). Zuweilen kommt eine weitere hinzu (68), weil Kurzfahrten zu ZR-Wendestellen mit den die ganze Strecke (mit Schleifen an beiden Enden) fahrenden Kursen verknüpft sind.

Nicht die M8E, 27E und 67E vergessen. Dazu die M13, damit sie im Umleitungsfalle am U Frankfurter Tor halten kann (plus Gleiswechsel am L.-Schroeder-Platz).

Wenn ich hier noch die 62 ergänzen dürfte, auf die das Gleiche, wie auf die 68 zutrifft?

Plus Linie M1, um im Störungsfall auch in den Eingleisigkeiten wenden zu können. Und Linie 50, analog Linie M13 (Stichwort Gleiswechsel Louise-Schroeder-Platz).
Und dann hätten wir da noch Gleiswechsel und (Zwischen-)Stumpfendstellen, die theoretisch den Einsatz von ZR-Fahrzeugen auf den Linien M8, M17, 18, 27, 37, 60 und 67 bedingen würden.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 27.04.2025 13:25 von bhf-li10317.
Zitat
FlO530
Gerne sofort - aber bitte geschickt gelöst... wenn man dann am Ende Linien mit endloser Linienlänge generiert, die bei einer Sperrung an einer Stelle faktisch sofort die weiße Flagge hissen müssen, weil an genau einer Stelle (moin M10, M2 und Co.) man sich mal einen Gleiswechsel gegönnt hat, hat es irgendwie auch nichts gebracht... Die M2-Endstelle am Alex ist so ein Beispiel - flexible und leistungsfähige Lösung, die rollenden Zweirichter sind aber ab der ersten Einschränkung auf der Strecke auch nicht mehr einsetzbar, da sie nirgendwo in der Nähe gut wenden können...

Die M2 ist an sich die kürzeste Linie, von "endloser Linienlänge" meilenweit entfernt.
Zudem befährt die M2 vier Gleisdreiecke an der Einmündung Langhansstraße, den Kreuzungen Ostseestraße/Wisbyer Straße, Danziger Straße, Tor-/Mollstraße. Hier müsste die Verkehrspolizei lediglich den übrigen Straßenverkehr teilweise für eine Ampelphase anhalten, um eine kurze Rückwärtsfahrt abzusichern (egal ob Ein- oder Zweirichter) um die Wende zu ermöglichen. Selbst eine signalisierte Rückwärtsfahrt wäre an den LZA programmierbar. Völlig ohne zusätzliche wartungsaufwändige, störgefährdete, zusätzlich Lärm und Erschütterungen erzeugende Gleiswechsel.
Alles nur eine Frage der Priorität - ÖPNV oder Individualverkehr.

so long

Mario
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