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Volksentscheid "Berlin autofrei"
geschrieben von Arnd Hellinger 
Zitat
phönix
Seit wann gibt es diese Pflicht in Gesamtberlin? Oder schon in Westberlin aus Vorwendezeiten?

Nicht allzu lange. Es könnte die grundlegende Neuaufstellung der Bauordnung von 2015 gewesen sein, mit der die Regelung rein kam. Davor regelte der entsprechende Paragraf Stellplätze für Kfz, wobei regeln jeweils heißt, dass der entsprechende Paragraf den Senat zu Verordnungen für Detailfragen ermächtigt.
In einem Volksentscheid hat jeder eine Stimme, wenn er denn will. Es geht ja hier erstmal um einen Aufruf zum Volksentscheid und der kommt aus der Berliner Mitte, denn um die geht es ja. Der Pendler aus Brandenburg, der im Ring arbeitet, wird es bestimmt nicht sein.

Wer schwafelt hier eigentlich ständig von der Verkehrswende?
Die Bauordnung ist ja jetzt Makulatur, denn wir haben ja nun den Turbo.
Zitat
Heidekraut
Die Bauordnung ist ja jetzt Makulatur, denn wir haben ja nun den Turbo.

Nein, der Bauturbo ersetzt ja nicht die Bauordnungen, sondern ermöglicht unter gewissen Umständen, auf Bebauungspläne zu verzichten und das Einfügegebot etwas lockerer zu handhaben.

Ob Berlin überhaupt davon Gebrauch macht, wird sich zeigen, da damit ja das Berliner Modell der kooperativen Baulandentwicklung und somit eine wichtige Finanzquelle für die begleitende Infrastruktur verloren ginge.
Zitat
Heidekraut
In einem Volksentscheid hat jeder eine Stimme, wenn er denn will.

Leider nicht jeder, sondern nur deutsche Staatsbürger. Ausländische Mitbewohner und Mitsteuerzahler kriegen keine Stimme.
Zitat
Lopi2000
Ich tippe auf eine hohe Beteiligung und (leider) ein Scheitern des Volksentscheids.

Du bist aber optimistisch.
Ich sehe das genau umgekehrt: Zwar "gewinnt" der Volksentscheid, jedoch ist die Wahlbeteiligung zu gering. Es kommt natürlich auch auf den Wahltermin an.


Das Gegenteil von pünktlich ist kariert.
Zitat
Heidekraut
Mein Vermieter stellt jede Menge Fahrradstellplätze, weil sonst würde er ja nicht die Miete von mir in voller Höhe verlangen können.

Ach was?! Und ich muß für meinen Stellplatz 3,58 Euro zusätzlich bezahlen und das nun schon seit 31 Jahren, vorher war es kostenfrei.


Das Gegenteil von pünktlich ist kariert.
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Alter Köpenicker
Zitat
Lopi2000
Ich tippe auf eine hohe Beteiligung und (leider) ein Scheitern des Volksentscheids.

Du bist aber optimistisch.
Ich sehe das genau umgekehrt: Zwar "gewinnt" der Volksentscheid, jedoch ist die Wahlbeteiligung zu gering. Es kommt natürlich auch auf den Wahltermin an.

Das wäre doch der perfekte Ausgang: Das Volk hat nicht gestimmt, dass es Autofahren will, aber uns bleibt der Papiertiger des Autoverbots erspart.

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Zitat
Nemo
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Alter Köpenicker
Zitat
Lopi2000
Ich tippe auf eine hohe Beteiligung und (leider) ein Scheitern des Volksentscheids.

Ich sehe das genau umgekehrt: Zwar "gewinnt" der Volksentscheid, jedoch ist die Wahlbeteiligung zu gering.

Das wäre doch der perfekte Ausgang: Das Volk hat nicht gestimmt, dass es Autofahren will,

Fragt sich nur, ob das die Gegner auch so verstehen. Das sehe ich nämlich nicht, die interpretieren da wieder sonst was hinein, allen voran die Herren Stettner und Wegner sowie mindestens zwei der Nasen-Leute.


Das Gegenteil von pünktlich ist kariert.
Zitat
Taari
In Berlin... "in 4 Jahren..." und "komplett..."

Ich weiß nicht, an welcher Realität man sich orientiert, aber sicher nicht die von dieser Stadt.
in 4 Jahren liegt hier nicht mal ein Planungsfeststellungsbeschluss für 5% der Fläche vor.

Ich weiß auch nicht, wie das praktisch funktionieren soll. Klar, in ein paar Gegenden mag das vielleicht noch irgendwie funktionieren, aber Berlins "Innenstadt" im Ring ist halt nicht das 2km² kleine Innenstädtchen von vielen anderen, wo man in 5-10 Minuten von einem Ende zum anderen durchgelaufen ist. Berlin ist einfach mal ne andere Dimension. Wer das nicht wahrhaben will, soll dann halt in eine Kleinstadt ziehen.
Wie soll das Ganze vom ÖPNV aufgefangen werden, wenn der ohnehin selbst mit neuen Wagen dann nah an der Belastungsgrenze ist und Fahrpersonal vorne und hinten fehlt?
Wie will man einem Normalbürger "Verbote" für Privatfahrten erklären und durchsetzen? Das sind Wahlgeschenke an die AfD... "Freiheit" usw.
Wer soll das überhaupt (effektiv) kontrollieren?
Was sollen Leute, die im Ring wohnen und ein Auto besitzen, und dieses auch brauchen (wie ich) bitte dann machen?
Ich krieg ja ohnehin so schon keine Wohnung in dieser Stadt, werd ich dann jetzt auch noch zwangsumgesiedelt oder muss mein Auto versteigern oder was? Ja, natürlich übertrieben, aber mal ganz im Ernst jetzt?

Ich verstehe ja durchaus, manche Zonen wie den Hakeschen Markt autofrei zu machen, da gibts sicher auch noch ein paar mehr Straßenzüge und Gebiete, die sich prima dafür eignen und einen echten Mehrgewinn darstellen würden, zB am Gendarmenmarkt, Spandauer Straße, vielleicht den Kudamm, Karl-Marx-Str. in Neukölln, etc. (nur mal privat ein bisschen rumgesponnen, was ich schön fände, ohne jetzt direkt ne Analyse zu machen), gerade so ein paar Touri-Hotspots wären ohne Autos durchaus schöner.

Aber so ein weitgefasstes Totalverbot geht an der gegenwärtigen Realität so unfassbar weit vorbei und wäre selbst bei Gelingen de facto nicht umsetzbar.

Ich bin eher für Spurenreduzierung, mehr und bessere Radwege, mehr Zuverlässigkeit und Stabilisierung für den aktuellen ÖPNV, mehr E-Autos, Forschung in bessere Batterien, positive Anreize auch monetär zum Wechsel von Verbenner auf Elektro, schleichenden Umbau der Verbrenner Tankstellen-Infrastruktur in E-Lade-Parks, und anderen Investitionen in unsere Infrastruktur.
Ich stimme den Grünen hier zu: Verkehrswende muss man möglichst alle mitnehmen, der Entscheid ist zu radikal.
Aber die ersten hier im Forum bauen sich ja jetzt schon präventiv Ihr fiktives Strohmann-Feindbild zusammen.

Und noch eine Frage: "hemmungsloses Autofahren" - als ob die Leute völlig grund- und sinnlos umherfahren und die Straßen im Berufsverkehr verstopfen würden, weil sie so gerne auf vollen Straßen an Ampeln stehen würden und Abgasgeruch das Lebenselixier ist. Was für weltfremde Vorstellungen hat der Typ eigentlich? 99% aller Autofahrer fahren - Überraschung - von A nach B.
Sollte die Frage nicht lauten "Wie kriegen wir es hin, dass die Leute für diese Strecke die Option ÖPNV wählen statt Auto?"
und nicht "wie können wir den >hemmungslosen< Autofahrern möglichst hart auf den Sack gehen?"

Berlin muss sich irgendwann mal die Frage stellen, was die Stadt noch ausmachen soll.
Wirtschafts-Motor ist man mit 10% Arbeitslosigkeit nicht.
Touristen-Magnet ist man nicht mehr. Die Karawane ist längst weiter ostwärts gezogen.
Arm aber sexy ist man auch nicht mehr, eher arm und runter-gerockt.

Wenn man das aber mal zu Ende denkt, was da gefordert wird, dann stell ich mir folgende Frage:
Warum eigentlich nur der Innenring? Dürfen die Leute draußen nicht genau das gleiche fordern?
Wie wäre es mal mit einer Volks-Initiative gegen das wilde Parken der ganzen Miles-Flotte an schönen Wochenenden an den Berliner Badeseen?

Für mich ist dieser Volksentscheid symptomatisch für Berlin.
Es gibt kein wir-sind-Berliner Gemeinschaftsgefühl mehr, man nimmt keine Rücksicht aufeinander, jeder maximiert nur noch seinen eigenen Vorteil.
Zitat
Balu der Bär
Warum eigentlich nur der Innenring? Dürfen die Leute draußen nicht genau das gleiche fordern?
Wie wäre es mal mit einer Volks-Initiative gegen das wilde Parken der ganzen Miles-Flotte an schönen Wochenenden an den Berliner Badeseen?

Natürlich dürfen auch die Leute außerhalb des Rings Dinge fordern, aber zum einen ist das Problem der (zu) vielen PKW im Zentrum ausgeprägter und zum anderen ist es nun halt nicht im Volksentscheid enthalten, also müssten diese Leute einen eigenen Entscheid anstreben.

Zitat
Balu der Bär
Für mich ist dieser Volksentscheid symptomatisch für Berlin.
Es gibt kein wir-sind-Berliner Gemeinschaftsgefühl mehr, man nimmt keine Rücksicht aufeinander, jeder maximiert nur noch seinen eigenen Vorteil.

Ja, würden die Menschen von außerhalb des Rings Rücksicht nehmen und für ihre Fahrten in die dicht besiedelte Innenstadt freiwillig geeignetere
Verkehrsmittel wählen, bräuchte man sie nicht dazu zu zwingen.
Einem Pendler aus Brandenburg zu erklären, das er in der Nähe des ersten Bahnhofes in Berlin glücklich umsonst parken darf erzeugt schon Schnappatmung.
Zitat
Lopi2000
Zitat
Balu der Bär
Warum eigentlich nur der Innenring? Dürfen die Leute draußen nicht genau das gleiche fordern?
Wie wäre es mal mit einer Volks-Initiative gegen das wilde Parken der ganzen Miles-Flotte an schönen Wochenenden an den Berliner Badeseen?

Natürlich dürfen auch die Leute außerhalb des Rings Dinge fordern, aber zum einen ist das Problem der (zu) vielen PKW im Zentrum ausgeprägter und zum anderen ist es nun halt nicht im Volksentscheid enthalten, also müssten diese Leute einen eigenen Entscheid anstreben.

Zitat
Balu der Bär
Für mich ist dieser Volksentscheid symptomatisch für Berlin.
Es gibt kein wir-sind-Berliner Gemeinschaftsgefühl mehr, man nimmt keine Rücksicht aufeinander, jeder maximiert nur noch seinen eigenen Vorteil.

Ja, würden die Menschen von außerhalb des Rings Rücksicht nehmen und für ihre Fahrten in die dicht besiedelte Innenstadt freiwillig geeignetere
Verkehrsmittel wählen, bräuchte man sie nicht dazu zu zwingen.

Bitte stört uns in unserer Wohlfühl-Blase nicht.

Man kann innerhalb des Ringes nur auf das Auto verzichten, weil das zweifelsohne gute Angebot von allen mit Steuermitteln massiv subventioniert ist. Aber in den Randbezirken nicht vergleichbar gut ist. Und man kann auf das Auto verzichten, weil ja alle Waren und Dienstleistungen auf "magische" Weise irgendwie zu einem kommen.

Wenn das Wetter aber schön ist, dann nimmt man sich ein Miles, fährt raus ins Grüne, parkt wild die Grünflächen zu und beschwert sich über die Leute von "da draußen", die in die Innenstadt wollen. Warum bleiben diese Menschen dann nicht in eurem ach-so-tollen Innenring? Richtig, weil dies Cherry-Picker sind, die sich nur beschweren, wenn nicht das Maximale für einen selbst bei rumkommt.

Warum fordert man nicht lieber die Schaffung von bezahlbaren Wohnraum in der Innenstadt? Dann können die vielen Leute, die heute reinpendeln müssen (nicht wollen), einfach in Arbeitsplatznähe wohnen. Berlin leistet sich da einen Luxus, und beschwert sich gleichzeitig über die Folgen.
Ach ja, das stört dann wahrscheinlich das Mikro-Klima in der Wohlfühl-Blase.
Zitat
Lopi2000
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Balu der Bär
Warum eigentlich nur der Innenring? Dürfen die Leute draußen nicht genau das gleiche fordern?
Wie wäre es mal mit einer Volks-Initiative gegen das wilde Parken der ganzen Miles-Flotte an schönen Wochenenden an den Berliner Badeseen?

Natürlich dürfen auch die Leute außerhalb des Rings Dinge fordern, aber zum einen ist das Problem der (zu) vielen PKW im Zentrum ausgeprägter und zum anderen ist es nun halt nicht im Volksentscheid enthalten, also müssten diese Leute einen eigenen Entscheid anstreben.

Erinnert mich an die Kiezblöcke, wo in den Außenbezirken ja auch gern geschimpft wird, dass die vor allem in der Innenstadt gebaut werden. Dann wählt halt auf Bezirksebene nicht immer die CDU oder die hier konservative SPD...
Zitat
Balu der Bär
Bitte stört uns in unserer Wohlfühl-Blase nicht.

Die gibt es umgedreht natürlich nicht.

Zitat

Man kann innerhalb des Ringes nur auf das Auto verzichten, weil das zweifelsohne gute Angebot von allen mit Steuermitteln massiv subventioniert ist.

Wie werden eigentlich die TVO und weitgehend kostenloses bis spottbilliges Parken außerhalb der Ringbahn finanziert? Aber Subventionen aus Steuermitteln, das sind ja immer nur die anderen, richtig?

Die TVO ist übrigens auch ein gutes Beispiel dafür, dass offensichtlich auch Menschen außerhalb der Ringbahn Autoverkehr nicht so toll finden. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass es in Karlshorst und Biesdorf auch unter jenen, die Kiezblöcke oder eine progressive Verkehrspolitik generell ablehnen, ziemlich starke Proteste gäbe, wenn man Robert-Siewert- und Klara-Schabbel-Straße wieder zur Warmbader Straße vereinigen wollte. Vor der eigenen Tür sind vor Jahrzehnten geschaffene Nett
Kiezblöcke dann nämlich doch recht toll.

Auch hier sind es natürlich immer nur die anderen, die an sich andere Maßstäbe anlegen als an die Allgemeinheit, richtig?

Zitat

Wenn das Wetter aber schön ist, dann nimmt man sich ein Miles, fährt raus ins Grüne, parkt wild die Grünflächen zu und beschwert sich über die Leute von "da draußen", die in die Innenstadt wollen. Warum bleiben diese Menschen dann nicht in eurem ach-so-tollen Innenring? Richtig, weil dies Cherry-Picker sind, die sich nur beschweren, wenn nicht das Maximale für einen selbst bei rumkommt.

Angebot zum Frieden: es dürfen einfach so viele Autos und Zentrum, wie Miles-Autos an Badeseen fahren.

Wie viele Miles-Autos siehst du denn so an einem schönen Tag an einem Badesee, das du sie für repräsentativ für "diese Menschen" hältst? 20? 25? Natürlich total repräsentativ für hunderttausende Menschen.

Aber ganz ehrlich: fahr doch einfach nicht ins Zentrum.



5 mal bearbeitet. Zuletzt am 28.06.2025 13:31 von def.
Zitat
def
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Balu der Bär
Bitte stört uns in unserer Wohlfühl-Blase nicht.

Die gibt es umgedreht natürlich nicht.

Zitat

Man kann innerhalb des Ringes nur auf das Auto verzichten, weil das zweifelsohne gute Angebot von allen mit Steuermitteln massiv subventioniert ist.

Wie werden eigentlich die TVO und weitgehend kostenloses bis spottbilliges Parken außerhalb der Ringbahn finanziert? Aber Subventionen aus Steuermitteln, das sind ja immer nur die anderen, richtig?

Die TVO ist übrigens auch ein gutes Beispiel dafür, dass offensichtlich auch Menschen außerhalb der Ringbahn Autoverkehr nicht so toll finden. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass es in Karlshorst und Biesdorf auch unter jenen, die Kiezblöcke oder eine progressive Verkehrspolitik generell ablehnen, ziemlich starke Proteste gäbe, wenn man Robert-Siewert- und Klara-Schabbel-Straße wieder zur Warmbader Straße vereinigen wollte. Vor der eigenen Tür sind vor Jahrzehnten geschaffene Nett
Kiezblöcke dann nämlich doch recht toll.

Auch hier sind es natürlich immer nur die anderen, die an sich andere Maßstäbe anlegen als an die Allgemeinheit, richtig?

Zitat

Wenn das Wetter aber schön ist, dann nimmt man sich ein Miles, fährt raus ins Grüne, parkt wild die Grünflächen zu und beschwert sich über die Leute von "da draußen", die in die Innenstadt wollen. Warum bleiben diese Menschen dann nicht in eurem ach-so-tollen Innenring? Richtig, weil dies Cherry-Picker sind, die sich nur beschweren, wenn nicht das Maximale für einen selbst bei rumkommt.

Angebot zum Frieden: es dürfen einfach so viele Autos und Zentrum, wie Miles-Autos an Badeseen fahren.

Wie viele Miles-Autos siehst du denn so an einem schönen Tag an einem Badesee, das du sie für repräsentativ für "diese Menschen" hältst? 20? 25? Natürlich total repräsentativ für hunderttausende Menschen.

Aber ganz ehrlich: fahr doch einfach nicht ins Zentrum.

Ich glaub langsam, es wäre wirklich am Besten, man teilt Berlin erneut auf.
Dann haben die Leute innerhalb des S-Bahn Rings ihren Frieden, machen Politik und Gesetze für sich und die Leute außerhalb können das auch tun. Gibt dann bestimmt irgendwann auch wieder Passierscheine und so ... ;)

So wie es aktuell läuft, ist das nicht mehr eine Stadt. Es ist ein konstantes Gegeneinander.
Von dem, was Berlin mal ausgemacht hat: Jeder kann so sein wie er will, ist lang nix mehr übrig.
@Balu der Bär. In der Innenstadt ist der Kostendeckungsgrad von ÖPNV sehr hoch. Also innerstädtische Straßenbahn, S+U-Bahn-Linien und Metrobuslinien könnten sich größtenteils aus Fahrgeldeinnahmen finanzieren. Da ist ein Zuschuss zum ÖPNV viel effektiver als die aktuelle Förderung und Bevortugung des teuren und ineffizienten innerstädtischen Autoverkehres. Wer diesen Luxus will, soll ihn gefälligst auch bezahlen. Innerstädtische Straßen sollten Handwerkern, Pflegediensten, ÖPNV, Lieferverkehr etc. vorbehalten sein.
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Balu der Bär
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Balu der Bär
Bitte stört uns in unserer Wohlfühl-Blase nicht.

Die gibt es umgedreht natürlich nicht.

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Man kann innerhalb des Ringes nur auf das Auto verzichten, weil das zweifelsohne gute Angebot von allen mit Steuermitteln massiv subventioniert ist.

Wie werden eigentlich die TVO und weitgehend kostenloses bis spottbilliges Parken außerhalb der Ringbahn finanziert? Aber Subventionen aus Steuermitteln, das sind ja immer nur die anderen, richtig?

Die TVO ist übrigens auch ein gutes Beispiel dafür, dass offensichtlich auch Menschen außerhalb der Ringbahn Autoverkehr nicht so toll finden. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass es in Karlshorst und Biesdorf auch unter jenen, die Kiezblöcke oder eine progressive Verkehrspolitik generell ablehnen, ziemlich starke Proteste gäbe, wenn man Robert-Siewert- und Klara-Schabbel-Straße wieder zur Warmbader Straße vereinigen wollte. Vor der eigenen Tür sind vor Jahrzehnten geschaffene Nett
Kiezblöcke dann nämlich doch recht toll.

Auch hier sind es natürlich immer nur die anderen, die an sich andere Maßstäbe anlegen als an die Allgemeinheit, richtig?

Zitat

Wenn das Wetter aber schön ist, dann nimmt man sich ein Miles, fährt raus ins Grüne, parkt wild die Grünflächen zu und beschwert sich über die Leute von "da draußen", die in die Innenstadt wollen. Warum bleiben diese Menschen dann nicht in eurem ach-so-tollen Innenring? Richtig, weil dies Cherry-Picker sind, die sich nur beschweren, wenn nicht das Maximale für einen selbst bei rumkommt.

Angebot zum Frieden: es dürfen einfach so viele Autos und Zentrum, wie Miles-Autos an Badeseen fahren.

Wie viele Miles-Autos siehst du denn so an einem schönen Tag an einem Badesee, das du sie für repräsentativ für "diese Menschen" hältst? 20? 25? Natürlich total repräsentativ für hunderttausende Menschen.

Aber ganz ehrlich: fahr doch einfach nicht ins Zentrum.

Ich glaub langsam, es wäre wirklich am Besten, man teilt Berlin erneut auf.
Dann haben die Leute innerhalb des S-Bahn Rings ihren Frieden, machen Politik und Gesetze für sich und die Leute außerhalb können das auch tun. Gibt dann bestimmt irgendwann auch wieder Passierscheine und so ... ;)

So wie es aktuell läuft, ist das nicht mehr eine Stadt. Es ist ein konstantes Gegeneinander.
Von dem, was Berlin mal ausgemacht hat: Jeder kann so sein wie er will, ist lang nix mehr übrig.

Die Idee halte ich für gar nicht so dumm, auch wenn das natürlich eine traurige Kapitulation vor den verhärteten Fronten ist. In Paris scheint es so ja gut zu funktionieren
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PassusDuriusculus
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Balu der Bär
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def
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Balu der Bär
Bitte stört uns in unserer Wohlfühl-Blase nicht.

Die gibt es umgedreht natürlich nicht.

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Man kann innerhalb des Ringes nur auf das Auto verzichten, weil das zweifelsohne gute Angebot von allen mit Steuermitteln massiv subventioniert ist.

Wie werden eigentlich die TVO und weitgehend kostenloses bis spottbilliges Parken außerhalb der Ringbahn finanziert? Aber Subventionen aus Steuermitteln, das sind ja immer nur die anderen, richtig?

Die TVO ist übrigens auch ein gutes Beispiel dafür, dass offensichtlich auch Menschen außerhalb der Ringbahn Autoverkehr nicht so toll finden. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass es in Karlshorst und Biesdorf auch unter jenen, die Kiezblöcke oder eine progressive Verkehrspolitik generell ablehnen, ziemlich starke Proteste gäbe, wenn man Robert-Siewert- und Klara-Schabbel-Straße wieder zur Warmbader Straße vereinigen wollte. Vor der eigenen Tür sind vor Jahrzehnten geschaffene Nett
Kiezblöcke dann nämlich doch recht toll.

Auch hier sind es natürlich immer nur die anderen, die an sich andere Maßstäbe anlegen als an die Allgemeinheit, richtig?

Zitat

Wenn das Wetter aber schön ist, dann nimmt man sich ein Miles, fährt raus ins Grüne, parkt wild die Grünflächen zu und beschwert sich über die Leute von "da draußen", die in die Innenstadt wollen. Warum bleiben diese Menschen dann nicht in eurem ach-so-tollen Innenring? Richtig, weil dies Cherry-Picker sind, die sich nur beschweren, wenn nicht das Maximale für einen selbst bei rumkommt.

Angebot zum Frieden: es dürfen einfach so viele Autos und Zentrum, wie Miles-Autos an Badeseen fahren.

Wie viele Miles-Autos siehst du denn so an einem schönen Tag an einem Badesee, das du sie für repräsentativ für "diese Menschen" hältst? 20? 25? Natürlich total repräsentativ für hunderttausende Menschen.

Aber ganz ehrlich: fahr doch einfach nicht ins Zentrum.

Ich glaub langsam, es wäre wirklich am Besten, man teilt Berlin erneut auf.
Dann haben die Leute innerhalb des S-Bahn Rings ihren Frieden, machen Politik und Gesetze für sich und die Leute außerhalb können das auch tun. Gibt dann bestimmt irgendwann auch wieder Passierscheine und so ... ;)

So wie es aktuell läuft, ist das nicht mehr eine Stadt. Es ist ein konstantes Gegeneinander.
Von dem, was Berlin mal ausgemacht hat: Jeder kann so sein wie er will, ist lang nix mehr übrig.

Die Idee halte ich für gar nicht so dumm, auch wenn das natürlich eine traurige Kapitulation vor den verhärteten Fronten ist. In Paris scheint es so ja gut zu funktionieren

Stimmt. Die Außenbezirke wollen halt künftig mehrheitlich von der AfD aus Potsdam regiert werden. Dann soll es so sein.

(Für mich wäre das auch tragisch, ich habe nämlich noch nie innerhalb der Ringbahn gewohnt.)

Witzig natürlich auch, dass Balu natürlich nicht auf die konkreten Argumente eingeht und natürlich auch hier immer nur bei den anderen Egoismus und fehlenden Willen zum Zusammenhalt sieht. Mit ihm selbst hat das nichts zu tun.

Fakten sind dann auch egal. Allein, wie schon unterschwellig immer so getan wird, als würde es außerhalb der Ringbahn keinen ÖPNV mehr geben und alle Menschen in abgelegenen Hütten im Wald leben.
Zitat
Lopi2000
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Balu der Bär
Warum eigentlich nur der Innenring? Dürfen die Leute draußen nicht genau das gleiche fordern?
Wie wäre es mal mit einer Volks-Initiative gegen das wilde Parken der ganzen Miles-Flotte an schönen Wochenenden an den Berliner Badeseen?

Natürlich dürfen auch die Leute außerhalb des Rings Dinge fordern, aber zum einen ist das Problem der (zu) vielen PKW im Zentrum ausgeprägter und zum anderen ist es nun halt nicht im Volksentscheid enthalten, also müssten diese Leute einen eigenen Entscheid anstreben.

Hmm, die Einbringenden des Volksentscheids müssen sich m. E. allerdings schon irgendwo auch den Vorwurf gefallen lassen, ihren Gesetzentwurf zu sehr an den Bedarfen und Gegebenheiten innerhalb des S-Bahnrings ausgerichtet zu haben, statt wenigstens den (zugegeben nicht leichten) Versuch eines wirklich gesamtstädtischen Konzepts zur Reduzierung des MIV zu wagen. Dadurch hätten sie nämlich auch wichtige Wählendenstimmen in den äußeren Bezirken/Ortsteilen gewinnen können.

Ich hoffe sehr, dieses Versäumnis lässt sich während der jetzt beginnenden öffentlichen Debatte über den VE noch irgendwie heilen...

Viele Grüße
Arnd
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