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Bauarbeiten U-Bahnlinien U1 und U3 (Brückenersatzneubauten Bauwerk XII und Dennewitzbrücke)
geschrieben von krickstadt 
Moin,

heute wurde in der Berliner Zeitung (und vermutlich auch anderen Tageszeitungen) auf Seite 8 eine "Bekanntmachung" der Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt veröffentlicht:

Zitat

WIR GEBEN BEKANNT!

"Brückenersatzneubauten Bauwerk XII und Dennewitzbrücke" der U-Bahnlinie 1 in den Bezirken Friedrichshain-Kreuzberg und Mitte von Berlin

Bekanntmachung vom 17.10.2025, SenMVKU - IV E 1 - [...]

Mit Schreiben vom 5.9.2025, eingegangen am 2.10.2025, haben die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) die Feststellung des Planes nach §28 Personenbeförderungsgesetz (PBefG) für die "Brückenersatzneubauten Bauwerk XII und Dennewitzbrücke" der U-Bahnlinie 1 in den Bezirken Friedrichshain-Kreuzberg und Mitte von Berlin beantragt. [...]

Der Plan für das eingangs bezeichnete Vorhaben [...] und die Bekanntmachung werden entsprechend § 27a und b VwVfG im Internet über die Seite

www.berlin.de/planfeststellungen/

vom 3. November 2025 bis einschließlich 2. Dezember 2025

veröffentlicht und sind darüber hinaus bis zum Ende der Einwendungsfrist im UVP-Portal unter

www.uvp-verbund.de/ - Bundesland Berlin - Zulassungsverfahren - Verkehrsvorhaben

zu erreichen. [...]
.

Unter dem ersten Link sind momentan keine Informationen zu finden, aber folgt man dem 2. Link ("uvp-verbund.de"), ist nach einigen "Klimmzügen" diese Seite und darauf auch diese Bekanntmachung (PDF-Datei, 218.980 Bytes) sowie einige Unterlagen zum Ergebnis einer UVP-Vorprüfung zu finden.

Viele Grüße, Thomas

--
Thomas Krickstadt, Berlin, Germany, usenet@krickstadt.de
Hierüber berichtet die Tagespiegel.

Über die Verbindungskurve heißt es: "Während der mit 26 Monaten angesetzten Bauphase ab 2028 sollen die Züge der U1 aus Kreuzberg kommend über eine Kurve in Richtung Bülowstraße und weiter in die City West fahren." Es wäre mir neu (und würde mich überraschen), wenn die Kurve überhaupt für Fahrgastverkehr benutzt wird. Und dann nur in einer Richtung? Sehr komisch.
Zitat
Ruhlebener
Hierüber berichtet die Tagespiegel.

Über die Verbindungskurve heißt es: "Während der mit 26 Monaten angesetzten Bauphase ab 2028 sollen die Züge der U1 aus Kreuzberg kommend über eine Kurve in Richtung Bülowstraße und weiter in die City West fahren." Es wäre mir neu (und würde mich überraschen), wenn die Kurve überhaupt für Fahrgastverkehr benutzt wird. Und dann nur in einer Richtung? Sehr komisch.

Das ist natürlich Quatsch. Der RBB schreibt in seinem Beitrag von jahrelangem Schienenersatzverkehr, was genauso unsinnig ist. Bekanntermaßen soll Gleisdreieck (oben) am verkürzten Bahnsteig geendet werden und als Umfahrung wird die U2 empfohlen.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Zitat
Ruhlebener
Über die Verbindungskurve heißt es: "Während der mit 26 Monaten angesetzten Bauphase ab 2028 sollen die Züge der U1 aus Kreuzberg kommend über eine Kurve in Richtung Bülowstraße und weiter in die City West fahren." Es wäre mir neu (und würde mich überraschen), wenn die Kurve überhaupt für Fahrgastverkehr benutzt wird. Und dann nur in einer Richtung? Sehr komisch.

Ein Kommentator im Tagesspiegel schreibt dazu:
Die neue Gleisverbindung von Bülowstraße nach Möckernbrücke hat nur werkstatt-seitige Gründe und wird nicht im regulären Verkehr genutzt werden. Bei einem Vierminuten-Takt auf der U2 wäre das niveugleiche Einfädeln der Züge von Kreuzberg zu störungsträchtig. Es geht nur darum, sich im Kleinprofil die Straßenverladung von U-Bahnwagen zwischen den Werkstätten Warschauer Straße und Grunewald zu sparen, wie es seit Jahren zwischen Britz und Friedrichsfelde im Großprofil praktiziert werden muss. Die Wagenhalle Rudolfstraße hat meines Wissens gar keinen Platz zum Auf-/Abladen der Wagen, man müsste wie am U55-Stummel einen Kran benutzen...
Wie soll das eigentlich laufen - Wird der Takt der U2 für mehrere Jahre verdichtet oder soll die Kapazität ausreichen?
Ist die Frage ernst gemeint? Wir sind in Berlin. Da wird der Takt natürlich ausgedünnt stabilisiert.
^
Insofern auch ernst gemeint, da ja doch etliche Kurse von der U1 und der U3 für die Bauzeit nicht mehr nötig sein dürften... Da müssten ja auch etliche Fahrer und Züge freiwerden.
Ja die U2 wird im Berufsverkehr vom Notfahrplan (alle 4,5 Minuten) auf den eigentlich Takt des Regelfahrplans (alle 4 Minuten) "verdichtet"
Zitat
PassusDuriusculus
Ja die U2 wird im Berufsverkehr vom Notfahrplan (alle 4,5 Minuten) auf den eigentlich Takt des Regelfahrplans (alle 4 Minuten) "verdichtet"

Ich habe ja immer noch die Hoffnung, dass Frau Bonde 2028 in irgendeinem Versorgungsposten à la VBB geparkt ist und irgendwer übernommen hat, dem der ÖV zumindest nicht komplett egal ist. Vielleicht sogar jemand, der in den letzten 20 Jahren mal ein öffentliches Verkehrsmittel außerhalb von Fototerminen von innen gesehen hat.
Moin,

gestern wurde im ersten Nachrichtenblock der rbb24-Abendschau (ab 0'29") erwähnt, dass der Baubeginn 2028 sein soll und die beiden neu gebauten Brücken 2030 "eröffnet" werden sollen. Da ich nicht die Unterlagen der UVP-Vorprüfung gelesen habe: Kann Jemand diese beiden Jahresangaben bestätigen oder wurde die Abendschau falsch informiert bzw. hat sich diese Angaben falsch "zusammengereimt"?

Viele Grüße, Thomas

--
Thomas Krickstadt, Berlin, Germany, usenet@krickstadt.de
Zitat
krickstadt
Moin,

gestern wurde im ersten Nachrichtenblock der rbb24-Abendschau (ab 0'29") erwähnt, dass der Baubeginn 2028 sein soll und die beiden neu gebauten Brücken 2030 "eröffnet" werden sollen. Da ich nicht die Unterlagen der UVP-Vorprüfung gelesen habe: Kann Jemand diese beiden Jahresangaben bestätigen oder wurde die Abendschau falsch informiert bzw. hat sich diese Angaben falsch "zusammengereimt"?

Nach der BVG gilt für beide Bauwerke folgender Terminplan:

 03/2025: Planfeststellung
 02/2028: Baubeginn
 06/2030: Inbetriebnahme

In sofern sind die Angaben des rbb richtig.

Edith: Einen Termin habe ich auch noch gefunden: 18.06.2030: Inbetriebnahme der Strecke



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 01.11.2025 12:40 von Bd2001.
Zitat

"Bd2001" am 1.11.2025 um 12.35 Uhr:

Nach der BVG gilt für beide Bauwerke folgender Terminplan:

03/2025: Planfeststellung

Okay, der Termin wäre dann schon 'mal um fast ein Jahr gerissen. ;-)

Zitat

02/2028: Baubeginn
06/2030: Inbetriebnahme

Wow, zwei Jahre und vier Monate Unterbrechung der Entlastungsstrecke und damit der Linien U1 und U3. Das wird nicht lustig.

Zitat

In sofern sind die Angaben des rbb richtig.

Vielen Dank für Deine Antwort.

Viele Grüße, Thomas

--
Thomas Krickstadt, Berlin, Germany, usenet@krickstadt.de
Zitat
krickstadt
Zitat

02/2028: Baubeginn
06/2030: Inbetriebnahme

Wow, zwei Jahre und vier Monate Unterbrechung der Entlastungsstrecke und damit der Linien U1 und U3. Das wird nicht lustig.

Wieder so ein Zeitraum, bei dem ich mich frage, was in diesem immer weiter abstürzenden Entwicklungsland zwischen Polen und Frankreich eigentlich schiefläuft. Zum Vergleich: Nach Einsturz des Viaduktes in Genua hat es keine zwei Jahre gedauert, bis der Ersatzneubau in Betrieb ging. Inklusive Planung wohlgemerkt. In Deutschland dauert allein die Planung fast ein Jahrzehnt, und dann braucht man nochmal über zwei Jahre für Abriss und Neubau. Das einzige, was man in Deutschland noch gut kann, ist arrogant auf den Rest der Welt herabzublicken, und Südeuropa ist da ein beliebtes Opfer.

Wir werden in den nächsten Jahren und Jahrzehnte deutschlandweit hunderte, wenn nicht tausende Brücke zu ersetzen haben. Was genau tun eigentlich Bundes- und Landespolitik eigentlich dafür, dass dies 1. günstig und 2. schnell geschieht, Stichwort Standardisierung und serielle Fertigung? Also kurz: was machen die in der Politik eigentlich beruflich?
Zitat
def
Zitat
krickstadt
Zitat

02/2028: Baubeginn
06/2030: Inbetriebnahme

Wow, zwei Jahre und vier Monate Unterbrechung der Entlastungsstrecke und damit der Linien U1 und U3. Das wird nicht lustig.

Wieder so ein Zeitraum, bei dem ich mich frage, was in diesem immer weiter abstürzenden Entwicklungsland zwischen Polen und Frankreich eigentlich schiefläuft. Zum Vergleich: Nach Einsturz des Viaduktes in Genua hat es keine zwei Jahre gedauert, bis der Ersatzneubau in Betrieb ging. Inklusive Planung wohlgemerkt. In Deutschland dauert allein die Planung fast ein Jahrzehnt, und dann braucht man nochmal über zwei Jahre für Abriss und Neubau. Das einzige, was man in Deutschland noch gut kann, ist arrogant auf den Rest der Welt herabzublicken, und Südeuropa ist da ein beliebtes Opfer.

Wir werden in den nächsten Jahren und Jahrzehnte deutschlandweit hunderte, wenn nicht tausende Brücke zu ersetzen haben. Was genau tun eigentlich Bundes- und Landespolitik eigentlich dafür, dass dies 1. günstig und 2. schnell geschieht, Stichwort Standardisierung und serielle Fertigung? Also kurz: was machen die in der Politik eigentlich beruflich?

Model stehen für schicke Hochglanzfotos. Muss man denn noch mehr machen?



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 03.11.2025 07:40 von Wutzkman.
Für den Ersatzneubau am Gleisdreieck bedarf es einer Abriss- und Neubauplanung. In Genua hat man den ersten Teil weggelassen und durch 43 Tote ersetzt. Kunststück, so auf kürzere Planungszeiten zu kommen. Was daran Vorbild sein soll, müsste mir mal jemand erklären. Irgendwie scheinen in diesem Forum zur Zeit Los Wochos der schiefen Vergleiche zu sein.

Welche Prioritäten setzen wir? Ich beobachte das ein kleines bisschen am Beispiel der Altstadtbahnhof-Brücke in Brandenburg an der Havel, die vom einen auf den nächsten Tag gesperrt werden musste und final eine für die Stadt relevante Lücke in die Verkehrsführung gerissen hat. Dann gab es eine ganz entscheidende Debatte: Bauen wir die Brücke 1:1 wieder auf? Dann könnte sie vielleicht schon längst wieder stehen. Allerdings hätte man dann auch auf Jahrzehnte eine Produkt heute völlig überholter Verkehrspolitik neu aufgebaut und zementiert. Offenbar fand das nicht den breitesten Konsens, und so musste die Situation grundlegend neu gedacht werden. Ich kann da als Laie nun keine Aussage dazu treffen, ob der jetzt begonnene Bau wirklich fortschrittlicher ist als das, was zuvor dort stand, aber das macht die Grundsatzfrage nicht obsolet.

Dumm wäre, wenn man komplett neu plant und am Ende doch wieder nur Kfz über allem anderen heraus kommt. Dann - in der Tat - könnten wir uns das Gebahren zuvor sparen und 1:1 neu bauen, wenn etwas abgängig ist.

~~~~~~
Für mehr Ümläüte!
Zitat
Florian Schulz
Für den Ersatzneubau am Gleisdreieck bedarf es einer Abriss- und Neubauplanung. In Genua hat man den ersten Teil weggelassen und durch 43 Tote ersetzt. Kunststück, so auf kürzere Planungszeiten zu kommen. Was daran Vorbild sein soll, müsste mir mal jemand erklären. Irgendwie scheinen in diesem Forum zur Zeit Los Wochos der schiefen Vergleiche zu sein.

Es ist "nur" ein Pylon eingestürzt, natürlich gab es für den Rest auch eine Abrissplanung.

Und dass es bei der Carolabrücke keine Toten gab, ist mehr Glück als Verstand. Wäre das im Berufsverkehr passiert, wenn gerade zwei vollbesetzte Straßenbahnen passieren, hätte es genauso eine dreistellige Anzahl an Toten geben können. Wann wird deren Nachfolgerin wohl eröffnet? Fünf Jahre nach dem Einsturz?

Zurück zum Gleisdreieck: wieso lässt man eine Brücke überhaupt noch ein Jahrzehnt in Betrieb, nachdem sie die Note 3,9 von 4 bekommen hat? Im Grunde muss man jederzeit damit rechnen, dass die Brücke von jetzt auf gleich gesperrt wird. Möchte man dann auch erstmal drei weitere Jahre die Hände in den Schoß legen?

Was gibt es denn überhaupt schönzureden, wenn zwischen der Feststellung, dass eine Brücke ersetzt werden muss, und der Fertigstellung des Ersatzneubaus fast 15 Jahre vergehen? In einem ähnlich langen Zeitraum hat man nach der Wende weite Teile des Pilzkonzepts umgesetzt.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 03.11.2025 11:01 von def.
Zitat
def

Was gibt es denn überhaupt schönzureden, wenn zwischen der Feststellung, dass eine Brücke ersetzt werden muss, und der Fertigstellung des Ersatzneubaus fast 15 Jahre vergehen? In einem ähnlich langen Zeitraum hat man nach der Wende weite Teile des Pilzkonzepts umgesetzt.

So lange die Brücke noch nicht gesperrt ist, spart man ja durch Verzögerung des Neubaus Geld. Und da die U-Bahnstrecke ja Parallelverkehr zu einer anderen Strecke ist, kann man auch eine Spontansperrung gut verkraften.

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Zitat
Nemo
Zitat
def

Was gibt es denn überhaupt schönzureden, wenn zwischen der Feststellung, dass eine Brücke ersetzt werden muss, und der Fertigstellung des Ersatzneubaus fast 15 Jahre vergehen? In einem ähnlich langen Zeitraum hat man nach der Wende weite Teile des Pilzkonzepts umgesetzt.

So lange die Brücke noch nicht gesperrt ist, spart man ja durch Verzögerung des Neubaus Geld. Und da die U-Bahnstrecke ja Parallelverkehr zu einer anderen Strecke ist, kann man auch eine Spontansperrung gut verkraften.

Es muss ja nicht gleich zu einer Komplettsperrung (an Einsturz will ich jetzt mal garnicht denken) kommen, man kann ja mit anderen Sachen eingreifen, wie z.B. Geschwindigkeit reduzieren (schon geschehen), keine Begnungsverkehr, Gewicht reduzieren (z.B. das Wendegleis abbauen), die Brücke über zusätzliche Stützpfeiler abfangen etc.
Im Moment ist der Bereich unter der Brücke bereits abgesperrt/eingerüstet aus Angst vor herabfallenden Nieten wie in dem Tagesspiegel-Artikel erwähnt.
Zitat

Thomas Krickstadt am 31.10.2025 um 5.28 Uhr:

Zitat

Bekanntmachung

[...] vom 3. November 2025 bis einschließlich 2. Dezember 2025 [...]

Unter dem ersten oben genannten Link gibt es jetzt eine weiterführende Seite:

<https://www.berlin.de/sen/uvk/mobilitaet-und-verkehr/verkehrsplanung/planfeststellungen/bekanntmachungen/u1-dennewitzbruecke-1608637.php>

Darauf wird dann wieder auf den oben bereits genannten zweiten Link verwiesen:

<https://www.uvp-verbund.de/trefferanzeige?docuuid=36cb0b59-b56f-4369-b327-d21403ca27fd&rstart=0&currentSelectorPage=1&f=state%3Anw>

Anscheinend waren die Unterlagen, die für den 3.11.2025 angekündigt waren, bereits am 31.10.2025 vorhanden. Man kann sie auch alle zusammen in einer ZIP-Datei herunterladen:

<https://www.uvp-verbund.de/rest/getDetailZip?plugid=ige-ng_igc_be&uuid=36cb0b59-b56f-4369-b327-d21403ca27fd>

Details der beiden Brücken kann man sich auch mittels Fotos von mir anschauen, die ich bei einer Führung am 11. Mai 2012 machen durfte, z. Bsp. eine kleine Animation des Zustands von Bauwerk XII und der offenen Bauweise, die laut Erläuterungsbericht nicht mehr statthaft sein soll:


(Webseite)

Viele Grüße, Thomas

--
Thomas Krickstadt, Berlin, Germany, usenet@krickstadt.de
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