Kursbuch schrieb:
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> > Schade, dass du mit dieser Aussage jegliche
> > Diskussionsgrundlage versuchst zu entziehen.
>
> Welche Diskussion?
Diese Antwort finde ich frech. Wenn du nicht mehr weißt, dass wir hier diskutierten, kann ich dir auch nicht helfen.
> Es wurde hier doch schon zig
> mal alles durchgekaut und nur weil ein paar
> Enthusiasten und ein kommerzieller Straßenbahnfan
> immer wieder die gleichen Argumente abspulen, wird
> aus der Tram keine "Eierlegendewollmilchsau".
An diesem Punkt erkennt man wieder wunderbar, wie man das Problem 'Straßenbahn oder Bus' so lange mit Argumenten und Gegenargumenten füttern kann, bis es schließlich buchstäblich zerredet wurde. Ab hier ist die ganze Diskussion nur noch ad adsurdum zu führen.
Immer wieder traurig anzusehen, wie man in eine Ecke geschoben wird, nur weil man rein rational und nicht emotional die Einstellung hat, dass an bestimmten Strecken Straßenbahnen die bessere Alternative
wären. Ich finde es sehr traurig, dass nahezu jede Auseinandersetzung in diesem Forum und leider auch in dieser Stadt stets emotional ausgetragen wird.
Ich verstehe auch nicht, warum man (in diesem Falle du) ebenfalls wieder mit dem selben Totschlargument kommt, jedwedige Diskussion über das System Straßenbahn wäre kindisch. Hier lieber Kursbuch scheinst du selber nicht besser zu sein, wenn auch du immer wieder mit der selben Keule kommst.
Warum ist es in dieser Stadt nicht möglich, das Wort Straßenbahn ohne Androhung von Prügel in den Mund zu nehmen?
Warum wirken die Argumente durchgekaut und immer gleich? Weil sich bis heute nichts geändert hat in der Problematik. Die Straßenbahnbeführworter sind keinen Schritt weitergekommen, die anderen sehen sich so stets bestätigt, da ihnen die Nestwärme des Status-Quo die wohlige Sicherheit gibt, mit dem Derzeitigen zufrieden zu sein. Hierher rührt übrigens auch das Adjektiv, man wäre alteingesssen.
> Das ständige Auspielen von Tram vs.Bus ist einfach
> nur noch kindisch, ebenso wie die ständige
> Verteufelung des MIV und die angebliche
> Verbesserung des Lebensgefühls in der Stadt, wenn
> der Satan PKW vertrieben wäre und die himmlische
> Straßenbahn freie Fahrt auf allen Straßen hätte.
Begünde mir bitte, warum man jedesmal, nur weil es stets wieder der gleiche Konflikt ist, von einer kindischen Diskussion sprechen muss? Was hat das mit Straßenbahnenthusiast zu tun? Es stimmt zwar, dass ich der Straßenbahn viel abgewinnen kann, aber mich und gleich alle anderen Teilnehmer der Diskussion als in ihren Kinderphantasien gefangene Straßenbahnträumer zu bezeichen, sehe ich als Beleidigung an und hat rein gar nichts mit einer sachlichen Diskussion zu tun. Ist man nicht dagegen, ist man dafür also kann man nur ein einfach gestrickter Fan sein, ohne jedwediges Gefühl zur Sachlichkeit.
Warum wirkt sie denn kindisch? Weil in dieser Stadt aber auch rein gar keiner nur ansatzweise den Mut hat, auch nur einen Meter neue Straßenbahnen zu bauen. Woher kommt nur diese stetige Abneigung dagegen?
> Die Tram hat ihre Berechtigung zwischen Bus und
> U-Bahn auf langen Strecken mehr nicht.
Ab wann kann man denn deiner Meinung nach von "langen Strecken" sprechen? Und wie überzeugt man Menschen, sofort eine "lange Strecke" in einem Stück (!) zu bauen? Es ist illusorisch zu glauben, dass es nur so funktioniert. Das weiß ich und das weißt du, lieber Kursbuch, auch!
> Es ist nämlich nicht so, daß der Zuwachs im ÖPNV
> einer grünen Sinnung entspringt, sondern eher dem
> Kontostand.
> Die wenigsten Pendler fahren ÖPNV weil
> sie es toll finden, sondern weil es in einer
> Großstadt wie Berlin (oftmals) preiswerter ist und
> das kleiner (finanzielle) Übel darstellt. Selbst
> wer nur auf der Schiene unterwegs ist, kann 1 bis
> 1-1/2 Stunden unterwegs sein, nicht jedermanns
> Traum nach getaner Arbeit oder am frühen Morgen.
Für die unter 18-Jährigen ist das Argument schlicht absurd. Der ÖPNV ist keine Randerscheinung, bei der nur Ökos, Kinder und MIV-Eingeschränkte unterwegs sind. Auch die Argumentation, die ÖPNV-Nutzung wäre teurer als die Fortbewegung im Individualverkehr, ist falsch:
Beim öffentlichen Nahverkehr zahlt man z.B. 72 Euro im Monat für die reine Nutzung. Bei einem Auto splitten sich die Kosten recht vielschichtig auf: Anschaffungskosten des Fahrzeugs, Versicherung, Sprit, Unterhaltungskosten (Minimalvariante wären die Reparaturen lediglich zu den TÜV-Terminen), etwaige Parkplatzkosten (in manchen Vierteln 25 Euro pro Monat), Pflegekosten (Waschanlage), Sommer-/Winterbereifung und so weiter. 72x12 ergibt 864 Euro. Diese auf die Jahre gerechnet, die heute durchschnittlich ein Auto in Benutzung ist, nach eigenen Erfahrungen heutzutage ca. acht Jahre, würde ein Gesamtpreis von ca. 7000 Euro rauskommen.
Zum Vergleich: Für diese Geldmenge hätte ich mir vielleicht gerade mal das Vehikel leisten können, ohne jedoch nur einen Meter gefahren zu sein. Wo siehst du hier im ÖPNV die teurere Variante? Es wäre schön wenn du auf so manche von dir vorbgebrachten Thesen näher eingehen würdest, dann könnte man auch mal darüber sachlich debattieren.
> Was die Tram 87 nach Woltersdorf betrifft, die
> zweiachsigen Rekowagen sind kein Fahrgenuß und das
> spiegelt sich auch im Verkehr der Linie wieder -
> Solotriebwagen, selten wirklich voll und im 20min
> Takt.
> Nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten hätte dieser
> "Museumsbetrieb" eingestellt und durch einen Bus
> ersetzt werden müssen, für eine moderne Tram fehlt
> das Potential (und vielleicht eine Anbindung an
> die BVG)
Du willst mir doch jetzt nicht sagen, dass die 87 eins zu eins mit einer Strecke in der Innenstadt vergleichbar ist, oder? Es ist richtig, dass die 87, wenn man nur vom eigenlichen Verkehrswert als Fortbewegungsmittel für den Pendlerverkehr ausgeht, ihr Betrieb wohlmöglich unwitschaftlich wäre, aber! Die 87 stellt als einzige genauso wie die 88, einen Zubringerverkehr zu S-Bahn dar. Als Touristenbahn hat sie, was man besonders am Wochenende beobachten kann, sehr wohl ihre Berechtigung. Wie der Stadtplan verrät, gibt es - bis auf die Straßenbahn - keine Direktverbindung in Richtung Köpenick, dem nächstgrößeren Siedlungsgebiet. Sie ist die einzige Möglichkeit, mit den Öffentlichen nach Friedichshagen/ Köpenick und in Richtung Innenstadt zu kommen. Aus der Not des Einsatzes von Gotha-Wagen (keine Rekos!) hat man eine Tugend gemacht, indem man diese Bahn als idyllische Waldbahn an Touristen verkauft. Dieses Konzept wirkt sehr wohl fahrgastanziehend!
Viele Grüße
Florian Schulz
EDIT: Schlechtschreibfehler beseitigt.
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Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.
2 mal bearbeitet. Zuletzt am 02.10.2009 19:29 von Florian Schulz.