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Ab wann rentiert sich eine Straßenbahn?
geschrieben von Neoplan Fan 
Ich benötige diese Info für ein Schulprojekt und wollte Euch mal fragen ob ihr mir weiterhelfen könnt: Ab welcher Einwohnerzahl lohnen sich Straßenbahn bzw. U-Bahn und vor allem, in welchen Städten fahren U-Bahnen? Mir fallen da Berlin, Hamburg, München ein, gibt es noch mehr?

Dann wurde noch was zu einer Mindestlaufzeit gesagt, es soll sich im Bereich von 27 Jahren bewegen...weiß dazu jemand etwas?

Danke schonmal

Gruß Neoplanfan



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 22.03.2006 11:50 von Neoplan Fan.
In Nürnberg gibt es auch U-Bahnen!
Wieviele Einwohner hat Nürnberg?
Neoplan Fan schrieb:
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> Wieviele Einwohner hat Nürnberg?

500.132 (Jan 06), wobei das U-Bahnsystem ja auch die Nachbarstadt bedient.
Zusammen sind es demnach 613.558 Einwohner.

Neoplan Fan schrieb:
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> in welchen Städten fahren U-Bahnen? Mir fallen da Berlin,
> Hamburg, München ein, gibt es noch mehr?

U-Bahnen in Berlin, Hamburg, München, Nürnberg

U-Stadtbahnen in Bielefeld, Bochum, Bonn, Dortmund, Duisburg, Düsseldorf, Essen, Frankfurt, Gelsenkirchen, Hannover, Herne, Köln, Mülheim, Stuttgart

Gruß
Peter







1 mal bearbeitet. Zuletzt am 22.03.2006 13:59 von Peter Klews.
Hallo Neoplan Fan,

das ist wohl auch eine Definitionsfrage. Den besten Überblick über die U-Bahnen in der Welt findest Du auf www.urbanrail.net
Ob eine Tram oder U-Bahn sich lohnt ist eine Frage welche Strecke befahren wird und welche Einnahmen erzielt werden können (d.h. wieviel Zuschuß vom Staat zu leisten ist.)
Für München habe ich vor langer Zeit mal eine Schätzung gesehen die besagte:
- ab 2000 Fahrgäste in beide Richtungen zusammen pro Tag lohnt sich ein Gelenkbus
- ab 5000 Fahrgäste lohnt sich eine Tram
- ab 10000 Fahrgäste lohnt sich eine U-Bahn

Die Zahlen bezogen sich auf Fahrten zwischen zwei Haltestellen und sollten festlegen ob die Außenäste der Münchener U-Bahn bis zu den S-Bahn Strecken verbunden werden sollten. Die Schätzung sah so aus, daß es sich wegen der reinen Fahrgastzahlen nicht rechtfertigen ließe bis z.B. bis Feldmoching zu verlängern, sondern eher 2 Stationen vorher aufhören sollte zu bauen. Aber wegen der Verbindung zur S-Bahn wurde dann trotzdem die Strecke gebaut.
Welche Fahrgastzahlen jetzt dort zu finden sind, weiß ich leider nicht.

Viele Grüße
Ich habe da noch ein paar Zahlen aus vergangenen Tagen:
Witschaftlicher Einsatzbereich in Personen je h und Richtung
Bus 50...1800 Beförderungsgeschwindigkeit 17...22 km/h
Strab 1500...12000 17...21 km/h
Schnellstrab 5000...15000 20...25 km/h
U-Bahn >12000 25...30 km/h
S-Bahn >4000 35...40 km/h
SV-Bahnen (RB,RE) 500...3000 35...40 km/h
Ob sich eine Metro (U-Bahn) wirtschaftlich ist, wurde nach folgender Formel gelehrt:
Y = 11,236 x X hoch 1,119
X = Einwohnerzahl in Mill.
Y = Netzlänge der Metro in Kilometer
Gruß Ulrich
Ob sich was rentiert oder nicht, kann man so wirklich nur mit einer ausführlicher Studie beurteilen - und das auch nicht genau, da bei solcher Analyse wichtige Daten fehlen, die erst Ex-Post erhältlich sind.

Und zwar kann man nur ungefähr sagen, welcher Anteil der Bewölkerung die Bahnen benutzen würde und die durch Einführung der Straßenbahn veruchsachten Veränderungen der Städtebau- bzw. Beschäftigungsstruktur nur grob einschätzen. Vor allem muss man aber bei den langfristigen Investitionen einen "unendlichen" Planungshorizont (von 30-40 Jahren) annehmen, was dazu führt, dass man wegen ungewissen Marktzinsen und Energiepreisen keine bindende Aussage treffen kann.

Überhaupt kann man auch von der Rentabilität einer Neuinvestition sprechen und Rentabilität einer Weiterführung. Die Neuinvestitionen im Bereich Verkehr sind meistens ökonomisch gesehen nicht rentabel, man kann aber über volkwirtschaftlichem, städtebaulichen und raumpolitischen Nutzen sprechen.

Grüße aus Karlsruhe,
Gregor
gregor schrieb:
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> Ob sich was rentiert oder nicht, kann man so
> wirklich nur mit einer ausführlicher Studie
> beurteilen - und das auch nicht genau, da bei
> solcher Analyse wichtige Daten fehlen, die erst
> Ex-Post erhältlich sind.
>
> Und zwar kann man nur ungefähr sagen, welcher
> Anteil der Bewölkerung die Bahnen benutzen würde
> und die durch Einführung der Straßenbahn
> veruchsachten Veränderungen der Städtebau- bzw.
> Beschäftigungsstruktur nur grob einschätzen. Vor
> allem muss man aber bei den langfristigen
> Investitionen einen "unendlichen" Planungshorizont
> (von 30-40 Jahren) annehmen, was dazu führt, dass
> man wegen ungewissen Marktzinsen und
> Energiepreisen keine bindende Aussage treffen
> kann.
>
> Überhaupt kann man auch von der Rentabilität einer
> Neuinvestition sprechen und Rentabilität einer
> Weiterführung. Die Neuinvestitionen im Bereich
> Verkehr sind meistens ökonomisch gesehen nicht
> rentabel, man kann aber über volkwirtschaftlichem,
> städtebaulichen und raumpolitischen Nutzen
> sprechen.
>
> Grüße aus Karlsruhe,
> Gregor

Habe ich das so richtig verstanden?
Rentabilität in diesem Bereich ist so gut wie nicht zu schaffen bzw. kaum zu errechnen, damit also fast aussichtslos. Ist ja irgendwie eigentlich auch nichts Neues.

Aus meiner Sicht läuft es damit doch für die Verantwortlichen des ÖPNV immer nur darauf hinaus, darüber zu entscheiden, welche jeweiligen Investitionen zwar nicht rentabel, aber für die Allgemeinheit sinnvoll und vertretbar sind.



Viele Grüße
Buckow2003



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 22.03.2006 19:50 von Buckow2003.
Jetzt muss ich nur noch wissen was ein Km U-Bahn und ein Km Tram kostet, dann hab ich alle Informationen zusammen die ich benötige.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 22.03.2006 22:25 von Neoplan Fan.
Buckow2003 schrieb:
>
> Habe ich das so richtig verstanden?
> Rentabilität in diesem Bereich ist so gut wie
> nicht zu schaffen bzw. kaum zu errechnen, damit
> also fast aussichtslos. Ist ja irgendwie
> eigentlich auch nichts Neues.
>
> Aus meiner Sicht läuft es damit doch für die
> Verantwortlichen des ÖPNV immer nur darauf
> hinaus, darüber zu entscheiden, welche jeweiligen
> Investitionen zwar nicht rentabel, aber für die
> Allgemeinheit sinnvoll und vertretbar sind.
>

Richtig! Mit der Rentabilität sieht es nicht wirklich gut aus, ersetzt man sie aber in der Fragestellung mit "Sinn", kann man schon sagen wann Straba oder U-Bahn sinvoll ist.

Gregor
Hallo

Peter Klews schrieb:
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> Neoplan Fan schrieb:
> --------------------------------------------------
> -----
> > in welchen Städten fahren U-Bahnen? Mir
> fallen da Berlin,
> > Hamburg, München ein, gibt es noch mehr?
>
> U-Bahnen in Berlin, Hamburg, München, Nürnberg
>
> U-Stadtbahnen in Bielefeld, Bochum, Bonn,
> Dortmund, Duisburg, Düsseldorf, Essen, Frankfurt,
> Gelsenkirchen, Hannover, Herne, Köln, Mülheim,
> Stuttgart

Man sollte aber vorsichtig sein, wenn man diese U-Bahnsysteme, womöglich noch deren streckenlänge oder Fahrgastzahlen auf die Einwohnerzahlen der jeweiligen Städte umrechnet, weil sich viele Netze auch auf Nachbarstädte ausdehnen. So fährt die Nürnberger U-Bahn nach Fürth, die Hamburger U-Bahn nach Norderstedt, Ahrensburg und Großhansdorf und die Münchner U-Bahn nach Garching.
Von den genannten U-Stadtbahnen würde ich allenfalls noch Frankfurt zu den U-Bahnbetrieben dazuzählen. Der Betrieb dort ist zwar zur Straßenbahn kompatibel, aber dennoch gibt es getrennte U-Bahn und Tram-Netze, komplett unterirdische Strecken und getrennte Wagenparks. Die Oberleitung bei der U-Bahn würde mich da nicht übermäßig stören. Was eine U-Bahn wirklich ausmacht ist eben Definitionssache.

Viele Grüße

Ulrich
Neoplan Fan schrieb:
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> Ich benötige diese Info für ein Schulprojekt und
> wollte Euch mal fragen ob ihr mir weiterhelfen
> könnt: Ab welcher Einwohnerzahl lohnen sich
> Straßenbahn bzw. U-Bahn und vor allem, in welchen
> Städten fahren U-Bahnen? Mir fallen da Berlin,
> Hamburg, München ein, gibt es noch mehr?

U-Bahnen (mit Stromschiene) fahren im deutschsprachigen Raum in Berlin, Hamburg, Nürnberg, München und Wien (eigene Betriebe) bzw. in Norderstedt, Ahrensburg, Großhansdorf, Fürth und Garching (U-Bahn aus Nachbarstädten).

Wann sich eine Straßenbahn oder U-Bahn lohnt, muss man wohl von Ort zu Ort individuell entscheiden. In der Sowjetunion gab es wohl mal die Regelung allen Städten mit über 100.000 Einwohnern eine Straßenbahn zu gönnen und allen Städten mit über 1.000.000 Einwohnern eine U-Bahn. Jedenfalls habe ich das so in Erinnerung.
In der DDR hatten auch alle Städte mit über 100.000 Einwohnern eine Straßenbahn.
Ich denke, da könnte man wohl die Grenze ansetzen, es gibt aber auch deutlich kleiner Städte mit sinnvolen Straßenbahnnetzen. Auch dürfte die geographische Lage eine Rolle spielen. Eine Stadt, die sich lang und schmal in einem Tal entlangzieht, wie Gera, Jena oder auch Wuppertal, dürfte wohl ein verstärktes Verkehrsaufkommen in einer bestimmten Relation haben, wodurch sie eher ein entsprechendes Verkehrsmittel vertragen kann, als eine gleich große Stadt ohne eine Hauptverkehrsrichtung.

Viele Grüße

Ulrich
Was für ein Schulprojekt ist das? In welchem Fach und in welcher Klasse bist du?
Ulrich schrieb:
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> Strab 1500...12000 17...21
> km/h

10min-Takt => 6 Fahrten/Stunde & Richtung x 200* Pers./Zug = 1200

> U-Bahn >12000
> 25...30 km/h

5min-Takt => 12 Fahrten/Stunde & Richtung x 750** Pers./Zug = 9000


Nach deiner Rechnung wären also beide Strecken unwirtschaftlich?!?!

* 2x KT4D ca.200 Plätze
** H-Zug ca.750 Plätze

Peter Klews schrieb:
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> U-Bahnen in Berlin, Hamburg, München, Nürnberg

Zu dieser Kategorie ist die Wuppertaler Schwebebahn zuzuordnen, da sie fast alle Merkmale erfüllt.

> U-Stadtbahnen in Bielefeld, Bochum, Bonn,
> Dortmund, Duisburg, Düsseldorf, Essen, Frankfurt,
> Gelsenkirchen, Hannover, Herne, Köln, Mülheim,
> Stuttgart

Nicht die tolle U-Stadtbahn in Ludwigshafen vergessen, das Paradebeispiel einer höchst unwirtschaftlichen Strecke, die nur noch in der HVZ bedient wird und schnellstmöglich ganz stillgelegt werden soll.
Unterirdische Straßenbahnhaltestellen gibt es noch in weiteren Betrieben wie in Rostock oder Kassel.

so long

Mario
der weiße bim schrieb:

"Nicht die tolle U-Stadtbahn in Ludwigshafen vergessen, das Paradebeispiel einer höchst unwirtschaftlichen Strecke, die nur noch in der HVZ bedient wird und schnellstmöglich ganz stillgelegt werden soll."

->Bitte noch nicht so schnell, diese Strecken möcht' ich mir im Sommer noch zu Gemüte führen...:)

Morgen wird heute schon gestern sein - genießt das Leben
Tchiao,
Philipp Borchert
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