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Straßenbahn oder U-Bahn nach Zabo?
geschrieben von HansL 
Hallo 401/402!

Ich habe mir erlaubt, jetzt gleich selbst einen neuen thread aufzumachen, weil ich gerne antworten möchte:

Zitat
401/402
Zitat
HansL

Sorry, das sahen die Gutachter des NVEP2015 aber sehr deutlich anders. Eine U4 schied schon bei der Vorbetrachtung aus, sie hatte sogar einen negativen Nutzenfaktor.

Aber man hat dann sowohl eine unterirdische Straßenbahn als auch eine oberirdisch geführte untersucht:

- D2: Tram Südstadt unterirdisch (U-Tram) führt zu einem Nutzen- Kosten-Verhältnis deutlich unter 1,0 (deutlich negativ), Diese Idee wurde bereits bei der Voruntersuchung verworfen.
- E14: Tram Zabo oberirdisch: NKU -0,14!; Da fehlen ab Scharrerstraße schon die potentiellen Fahrgäste, als dass sich auch nur eine Straßenbahn lohnen würde.

Erst einmal vielen Dank für die Klarstellung.

Dennoch werde ich das Gefühl nicht los, dass hier der NKU "kaputtgerechnet" wurde. Zudem ist der "Planfall" D2 ohnehin hirnrissig und ohne Chance auf Realisierung - dies war schon vor Erstellung des NVEP2015 bekannt.

Grüße,
401/402


@Moderator: Vielleicht könnte man die Diskussion um die Tram/U4 in einen eigenen Thread "verfrachten", damit dieser News-Thread nicht unnötig aufgebläht wird. Danke! :)

Dass der Planfall D2 "hirnrissig" war, kann ich nur unterstreichen. Es kam von der CSU der Vorschlag, die uralten U4-Pläne wieder auszugraben und eine U-Bahn vom Plärrer durch die Landgrabenstraße nach Zabo und sogar zum Tiergarten zu bauen. Es war von vorneherein klar, dass das Unsinn ist, aber dann kam halt der Vorschlag, ob sich nicht wenigstens eine Unterpflasterstraßenbahn rechnen könnte. Auch diese Idee wurde dann schon sehr früh mit guten Argumenten verworfen.

Dass man manchmal mit den Parametern für den NKU etwas "kaputtrechnet", ist sicher auch richtig. Aber in diesem Fall muss man sich tatsächlich mal die Fahrgastzahlen der doch recht gut angenommenen Busse nach Zabo ansehen. Und da sehe ich keinen Ansatz, wo da "gemauschelt" worden sein könnte.
Also, dass eine Straßenbahn bis Zabo Mitte nicht ausreichend Nachfrage hat, kann ich mir ja fast nicht vorstellen (ja, da ist es wieder - das Bauchgefühl!) - immerhin fährt da ganztägig alle 10 Minuten ein Gelenkbus 43/44 (HVZ 5 min) und auch am Wochenende mindestens ein Standardbus. Und die fahren nicht ohne Grund, sind m.W. eigentlich auch immer gut voll. Wenn man jetzt noch einen Schienenbonus dazurechnet, und die Nachverdichtung, die grade auf dem Diehlgelände stattfindet, sollte da eigentlich schon "was gehen".
Was wohl eher das Problem ist - entlang der Busroute tatsächlich eine Straßenbahn zu bauen. Die Stephanstraße mit den Alleebäumen, Parkplätzen und Grundstückszufahrten, und Zabo selbst ohne Platz für eine Wendeschleife (evtl. um das Dreieck Zerzabelshofer Hauptstraße / Waldluststr / Valznerweiherstr?) - oder sollte es gleich weiter bis zum Tiergarten gehen?
Soweit ich mich erinnere, wurde im NVEP auch kein kompletter Neubauast, sondern über Peterskirche oder Dürrenhof geprüft - und da die Strecken jeweils schlechter erschließen und länger kurven als der Bus, ist man wohl zu dem schlechten NKV gekommen.
Also wenn ich mich richtig erinnere, war der Abzweigpunkt der "Zabo-Tram"an der Kurve vor Fliegerstraße - das da die Tram nicht so dolle abschneidet ist klar, weil ja dann die Erschließung HBF bis fast Gleishammer ohne Ersatz wegfiele ohne Grund führt man sicher nicht Bus und Tram auf getrenneten Wegen durch die Südstadt. Könnte mir Vorstellen das die "Kill-Argumente" ca so waren: Wegfallende Erschließung bis fast Gleishammer, dafür für den Restabschnitt keine bzw kaum. kürzere Reisezeit, kein Einsparpotetial bei Fahrern und/ oder Wagenmaterial.

Nachtrag: und keine Förderung der Trasse, da keine eigenen Bahnkörper möglich.

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 09.02.2015 23:01 von Daniel Vielberth.
Hier ein linkzum nvep 2025 der auch die tram nach zabo untersucht... Ab Seite 44! Sehr interessant!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 10.02.2015 21:09 von Xamiro.
Zitat
Xamiro
Hier ein linkzum nvep 2025 der auch die tram nach zabo untersucht... Ab Seite 44! Sehr interessant!

Das ist jetzt aber nur der erste Durchlauf.

Die endgültige Bewertung ist dann der Planfall E14, wo die Einzelmaßnahmen dann noch einmal ausführlich bewertet worden sind. Das steht dann auf Seite 215 ff im Teil 6 der ausführlichen Fassung: [www.nuernberg.de]
Danke für die Links. Trotzdem bleibt mir unklar, warum dann die Strecke Jahre zuvor im infraplan Gutachten so gut weggekommen ist. Und was genau sich hinter den Prognosezahlen verbirgt... in den B-Planfällen ist es noch so formuliert: "erschließt starke Nachfragepotenziale, ist bis Zerzabelshof stark nachgefragt." Und dann sind es doch kaum mehr Fahrgäste als jetzt im Bus?
Ist das vielleicht der selbe Fluch, unter dem der Ostast der StUB leidet - jetzt schon zuviele Fahrgäste im Bus, daher wenig Zuwächse noch möglich? Das spricht mir jetzt nicht unbedingt für die Methode...
Evtl. ist es ja für die VAG selber interessant, einen hochbelastete Buslinie (Personalkosten, Fahrzeuge) auf größere Einheiten umzustellen? Das wäre dann die Argumentation von Thon - Wegfeld.
Zitat
Phantom
Danke für die Links. Trotzdem bleibt mir unklar, warum dann die Strecke Jahre zuvor im infraplan Gutachten so gut weggekommen ist. Und was genau sich hinter den Prognosezahlen verbirgt... in den B-Planfällen ist es noch so formuliert: "erschließt starke Nachfragepotenziale, ist bis Zerzabelshof stark nachgefragt." Und dann sind es doch kaum mehr Fahrgäste als jetzt im Bus?
Ist das vielleicht der selbe Fluch, unter dem der Ostast der StUB leidet - jetzt schon zuviele Fahrgäste im Bus, daher wenig Zuwächse noch möglich? Das spricht mir jetzt nicht unbedingt für die Methode...
Evtl. ist es ja für die VAG selber interessant, einen hochbelastete Buslinie (Personalkosten, Fahrzeuge) auf größere Einheiten umzustellen? Das wäre dann die Argumentation von Thon - Wegfeld.

Na ja, die B-Planfälle waren nur die erste Einschätzung, die genauere Untersuchung kam dann erst bei der Einzelbetrachtung der E-Maßnahmen. Da hat man dann folgendes bemerkt:

- Der Bus ist nur bis Gleishammer tatsächlich gut ausgelastet. Richtung Zabo lassen die Fahrgastzahlen stark nach. Kann man schön an der beigefügten Grafik erkennen.
- Die angedachten Pläne für die Straßenbahn führten von vorneherein über Peterskirche und Scharrerstraße. Damit wird die Strecke und auch die Fahrzeit für die Straßenbahn länger und senkt damit den möglichen Nutzen.

Man könnte jetzt fragen, warum keine Straßenbahngleise auf der bisherigen Bustrasse angedacht waren. Offizielle Begründung ist wahrscheinlich (ich habe dazu noch nichts gehört), dass die Stephan- und Burgerstraße zu schmal wäre. Dem ist ja wohl auch so, dass da ein eigener Gleiskörper kaum vorstellbar ist und damit eine Fördermöglichkeit nach aktueller Gesetzeslage von vorneherein ausscheidet.
Aber vor allem: Will man aus den vier Fahrspuren der Regensburger Straße künftig zwei machen, um Platz zu schaffen für die Straßenbahn. Diese Idee erscheint mit Sicherheit einer großen Mehrheit unserer Stadträte als völlig undenkbar. Stand der aktuellen Diskussion ist, dass da noch nicht einmal der Platz für Radstreifen abgezweigt werden kann.

Das Gleiche gilt zwar auch für den Abschnitt Dürrenhoftunnel - Peterskirche. Aber da herrscht "Schweigen im Walde". Aber meine Vermutung ist: Das ist einer der Gründe, warum man über die Umsetzung des NVEP2025 noch nicht einmal anfängt, vertieft nachzudenken. Da gehen viel zu viele Ideen zu Lasten des Autoverkehrs und so etwas ist ja im Moment so etwas von tabu!
Doch, ab Seite 222 ist auch eine Straßenbahn auf der heutigen Busstrecke untersucht worden. Allerdings mit gleichem Ausgang.

Wenn man die Regensburger Straße heute so sieht, könnte man glatt ins Schwärmen kommen, was auf der Fläche an Boulevard mit Allee und Straßenbahn alles möglich wäre. Und aus der Stephanstraße den PKW-Verkehr bis auf die Anwohner möglichst ganz rausnehmen. Aber nicht in Nürnberg. Hier regiert der Bleifuß.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 11.02.2015 11:17 von Phantom.
Ich bin ganz klar gegen eine U4 für Zabo. Man sollte alles versuchen, um auf der derzeiteigen Linienführung der Linien 43/44 bis Zabo eine Straßenbahn zu bauen. In Zabo zum Tiergarten abbiegen und die Strecke mit der Linie 5 verbinden. Ich habe nicht alles gelesen und kann nicht sagen wo es wo eng wird, aber zur Not mal für einige Meter eine Gleisverschlingung und ein Begegnungsverbot.
Der Süden und Osten unserer Stadt hat noch ein sehr gutes Strassenbahnnetz und es würde eine weitere Linie wirklich gut einbinden lassen.

Mein mögliches Netz:

4 Am Wegfeld - Gibitzenhof
5 Worzeldorfer Str. - Tiergarten (wird zur Linie 7)
6 Westfriedhof - Doku-Zentrum (wird zur Linie 9)
7 Hauptbahnhof - Zabo - Tiergarten (wird zur Linie 5)
8 Bayernstr. - Erlenstegen
9 Hauptbahnhof - Doku-Zentrum (wird zur Linie 6)

Und bitte baut die Altstadtstrecke und lasst die Linie 9 wieder bis Thon/Am Wegfeld fahren. Mit Oberleitung in der Stadt. Nürnberg ist so schön, da können auch wenige Meter Oberleitung nichts verschlechtern...

Würde wohl alles weniger kosten, als 5 km U-Bahn zu bauen!
@Marktkauf, darauf können wir uns im Prinzip einigen.

Meiner Meinung nach sollte man aber vorher noch andere Projekte aus dem NVEP2025 umsetzen, bevor man die Straßenbahn nach Zabo angeht:

1: Nicht nur die Altstadtquerung, sondern auch noch die Fortführung der Gleise über Wöhrd zur Peterskirche. Damit hätte man über das Dürrenhoftunnel schon einen schönen Teil der Strecke Richtung Zabo. Und das dann kürzere Stück könnte sich dann auch wieder leichter rechnen.
2: Bau der Strecke vom Südfriedhof über den Hafen nach Kornburg. Würde sich sehr lohnen, wenn die ganzen Vororte angeschlossen wären und würde Druck vom Frankenschnellweg nehmen.
3: Durchbau der Gleise von Gibitzenhof über Südfriedhof und weiter bis S-Bahnhof Fischbach: Sehr interessante neue Querverbindung und viele neue mit einmal Umsteigen sehr gut erreichbare Ziele - Verknüpfung mit S2, U1, neue Tram nach Kornburg, S1 + S2 am Kohlenhof, U2 + U3 am Plärrer, Tram Richtung Erlangen ...
4: Durch die Brunecker Str. zur Bauernfeindstraße: Da gäbe es einmal die Chance, dass ein großes Neubaugebiet gleich auch eine attraktive ÖPNV-Verbindung bekäme, so dass die neu zugezogenen sich gar nicht erst an ein Auto gewöhnen müssen.

Genau diese Reihenfolge halte ich für sinnvoll. Und das wäre auch finanzierbar, wenn man auf den Ausbau des Frankenschnellweges verzichten würde, denn es kostet fast den gleichen Betrag. Und würde der ganzen Stadt sehr viel bringen.

Leider sind die Weichen im Moment anders gestellt ...
HansL :-)

Sehr gut! Kann ich nur zustimmen!
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