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Dunkle Scheiben im DT5: Weg damit!
geschrieben von Bummelbahn 
Nur mal als Information, wann die Klimaanlage überhaupt benötigt wird:

Durchschnittlich gibt es in Hamburg im Jahr 165 Stunden mit einer Temperatur über 25 °C. Das sind 2 Prozent der U-Bahn-Betriebszeit. Temperaturen über 30 °C gibt es in 20 Stunden pro Jahr, das sind 0,26 Prozent der Betriebszeit, und über 35 °C haben wir in 0,4 Stunden pro Jahr, also praktisch nie.

Datengrundlage: Wetterdaten 1996 bis 2012, Betriebsstunden: 5*20 + 2*24 pro Woche = 7722 pro Jahr
Zitat
Ingo Lange
Durchschnittlich gibt es in Hamburg im Jahr 165 Stunden mit einer Temperatur über 25 °C. Das sind 2 Prozent der U-Bahn-Betriebszeit. Temperaturen über 30 °C gibt es in 20 Stunden pro Jahr, das sind 0,26 Prozent der Betriebszeit, und über 35 °C haben wir in 0,4 Stunden pro Jahr, also praktisch nie.

Hallo Ingo,

Die Temperatur alleine macht es ja nicht. Dazu reicht es bereits, wenn ein Zug ab Ende März in der Sonne abgestellt ist. Durch die Scheiben heizen sich die Innenräume massiv auf. Die Ringlinie hat kaum Tunnelstrecken, Abstellplätze im Tunnel praktisch gar nicht. Im Betriebegalisiert sich dann später auch nur teilweise.

Von daher ist die Ausrüstung der Fahrzeuge mit einer Klimaanlage/Luftkühlungsanlage letztlich konsequent und zeitgemäß. Und zudem muss man auch daran erinnern, dass diese Diskussionen bevorzugt im Winter geführt werden. Im Sommer finden sich regelmäßig Diskussionen über überhitzte Wagen in den Foren.

Dass es Fahrgäste gibt, die im DT5 die Orientierung verlieren, ist unbestritten und kann leider immer wieder beoabchtet werden, wenn man mit wachen Augen durch die Gegend läuft. Vielleicht braucht es auch nur einer Gewöhnungsphase. Es gibt ja auch Länder, wo dunkle Scheiben Standard sind.

Für die Ringlinie halte ich klimatisierte Fahrzeuge aufgrund de geschilderten Dinge für unabdingbar, jeder Fahrer wird im Sommer drei Kreuze machen, wenn der DT3 weg ist, da hilft auch der beste Sinn für historisches nichts, wenn es um tägliches Arbeitsklima geht. Aber auch die Fahrgäste freuen sich, wenn sie ein vernünftiges Klima vorfinden. Der Idealpunkt wird zu finden sein.

Ich für mich persönlich würde es aber für sinnvoll erachten, wenn künftige Fahrzeuge des U2/U4-Pools weiter unklimatisiert beschafft würden, jedoch mit Klima für den Fahrer -> Abstellung in Billstedt/Hagenbeck. Wie weit die U1 künftig Klimafahrzeuge benötigt, wäre eines ferneren Tages zu beurteilen. Aktuell haben gut belüftete DT4-Fahrzeuge, die im Betrieb stehen durchweg akzeptable Temperaturwerte.

Gruß

Jan

--
Das Fototagebuch der Bahnfotokiste: [fototagebuch.bahnfotokiste.de]
@ Jan: Danke für deinen sachlichen und fundierten Beitrag. Ich sehe es genau so, dass Klima vor allem auf dem Ring und am wenigsten auf U2/U4 sinnvoll ist.
Dennoch wäre es wirklich sehr schön, wenn ihr euch bei der Hochbahn dazu durchringen könntet, auf die abgedunkelten Scheiben im Interesse der Fahrgäste zu verzichten, auch wenn der Betrieb der Klimaanlage dann Mehrkosten durch erhöhten Stromverbrauch bedeutet.
Zitat
Bummelbahn
...auf die abgedunkelten Scheiben im Interesse der Fahrgäste zu verzichten, auch wenn der Betrieb der Klimaanlage dann Mehrkosten durch erhöhten Stromverbrauch bedeutet.

Soweit ich das bisher mitbekommen habe, geht es nicht allein um Kosten sparen, sondern darum die Betriebsbereiche der Anlage einzuhalten. Wie der Betrieb ja u.a. auf Facebook mitteilt, werden verschiedenene Folien getestet. Ich bin da nicht im Thema drin. Vom Wesen her sind die Scheiben jedoch klar. Die Abdunklung übernehmen ausschließlich Folien.

Gruß

Jan

--
Das Fototagebuch der Bahnfotokiste: [fototagebuch.bahnfotokiste.de]
Das ist jetzt natürlich eine recht schelmische Anmerkung mit den klaren Scheiben, deren Durchsichtigkeit lediglich durch Folien abgedunkelt wird. :D
Zitat
Bummelbahn
@ Jan: Danke für deinen sachlichen und fundierten Beitrag. Ich sehe es genau so, dass Klima vor allem auf dem Ring und am wenigsten auf U2/U4 sinnvoll ist.
Dennoch wäre es wirklich sehr schön, wenn ihr euch bei der Hochbahn dazu durchringen könntet, auf die abgedunkelten Scheiben im Interesse der Fahrgäste zu verzichten, auch wenn der Betrieb der Klimaanlage dann Mehrkosten durch erhöhten Stromverbrauch bedeutet.

Ich habe es zwar bereits eine Seite zuvor ausführlich erläutert, aber nochmals: technisch gesehen geht es mitnichten um Kosten-, sondern Gewichtseinsparungen, um der Radsatzlast Rechnung zu tragen. Eine kleinere und somit gleichfalls leichtere Klimaanlage erbringt zwangsläufig weniger Leistung. Ergo würde sie bei zu hohen Temperaturen zum Selbstschutz abschalten, was sich wiederum die Folien ausbedingt.

Zitat
ich

Eine Klimaanlage ist in ihrer Funktionsweise mit einem Kühlschrank vergleichbar. Ein Kältemittel wird zunächst verdichtet, was enorme Hitze verursacht und den Aggregatzustand von gasförmig auf flüssig ändert. Anschließend nimmt man dem komprimierten Kältemittel den Druck, wodurch es einerseits wieder in den gasförmigen Zustand übergeht und andererseits so genannte Verdunstungskälte generiert. Ist die Anlage unterdimensioniert, muss also wegen starker Hitze mehr Leistung erbringen, läuft der Kompressionsvorgang auf Hochtouren. Dadurch werden Kompressor und Elektronik heiß und schalten schließlich mangels eigener angemessener Ventilation zum Schutz vor Überhitzung aus.

Dann hat man allerdings "eben nicht nur ein bisschen weniger Klima", sondern gar keine. So massenweise aus Gründen dergestalt medienwirksam beim ICE geschehen. Probiere es selbst aus und lasse Deine Kühlschranktür offen ... Daher wirkt man einer ob des Gewichts kapazitätsbedingten Leistungserschöpfung der Klimaanlage durch getönte Scheiben entgegen.

Ebenfalls besteht die Gefahr der Vereisung am Verdampfer, genauer gesagt am Expansionsventil, weil bei exorbitantem Leistungsanstieg analog dazu die Temperatur im Verdampfer bis auf einen kritischen Punkt sinkt. Eine entsprechende Erfassung schaltet schließlich den Kompressor ab, bis die Temperatur wieder auf ein angemessenes Niveau
angestiegen ist. Die im Falle einer Unterdimensionierung der Anlage gleichbleibend hohe Abforderung des Potenzials hat indes selbstverständlich gleichfalls zur Folge, dass derartige Verschleißteile in ihrer Zuverlässigkeit irgendwann spürbar nachgeben. Eine Vereisung und damit der überwiegende Anlagenausfall wäre die Folge.



Da ich den Thread nicht künstlich durch eigene weitere Einträge aufblähen möchte, löse ich meine Einlassungen nachfolgend mittels Bearbeiten meines jüngsten ebenda.

Zitat
Jan Borchers

Und zudem muss man auch daran erinnern, dass diese Diskussionen bevorzugt im Winter geführt werden. Im Sommer finden sich regelmäßig Diskussionen über überhitzte Wagen in den Foren.

Ein sehr wichtiger Aspekt. Menschen neigen nun einmal dazu, ihre gegenwärtigen Sorgen und Nöte höher zu gewichten, während weniger Aktuelles gerne verklärt wird. Überhaupt ist diese ganze Diskussion zur Subjektivität verdammt. Unbestritten ist der "Fahrspaß" für bahninteressiertes Publikum ob getönter Scheiben sinnbildlich getrübt. Erst recht entlang des Hafens auf einer der schönsten U-Bahnstrecken Deutschlands, wenn nicht gar der imposantesten schlechthin. Nicht so ausgeprägte Idealisten mögen das allerdings sehr viel pragmatischer sehen.

Meiner Frau als überzeugte Nutzerin des ÖPNV ist beispielsweise eine funktionierende Klimaanlage bedeutend wichtiger als ungetönte Scheiben. Auf meine gezielte Nachfrage hin antwortete sie: "Wieso soll mich das stören? Bei unserem Auto sind die Fenster hinten doch auch verdunkelt und rausgucken kann ich trotzdem."

Zitat
Jan Borchers
Dass es Fahrgäste gibt, die im DT5 die Orientierung verlieren, ist unbestritten und kann leider immer wieder beoabchtet werden, wenn man mit wachen Augen durch die Gegend läuft. Vielleicht braucht es auch nur einer Gewöhnungsphase. Es gibt ja auch Länder, wo dunkle Scheiben Standard sind.

Ob diese Orientierungslosigkeit nun auf die Fensterscheiben zurückzuführen ist oder an der generellen Andersartigkeit des Fahrzeugs liegt, vermag ich nicht zu beurteilen. Allerdings müsste dieses Phänomen demnach auch in Berlin zu beobachten sein, wo man vor lauter Brandenburger Toren Berlin nicht sieht. Letzten Endes ist es wohl doch eine Gewohnheitssache.

Zitat
Jan Borchers
Für die Ringlinie halte ich klimatisierte Fahrzeuge aufgrund de geschilderten Dinge für unabdingbar, jeder Fahrer wird im Sommer drei Kreuze machen, wenn der DT3 weg ist, da hilft auch der beste Sinn für historisches nichts, wenn es um tägliches Arbeitsklima geht. Aber auch die Fahrgäste freuen sich, wenn sie ein vernünftiges Klima vorfinden. Der Idealpunkt wird zu finden sein.

Ein ganz wichtiger Punkt von elementarer Bedeutung, den Du ansprichst. Aus Fahrzeugführersicht ist eine Klimaanlage nicht bloß Komfort steigernd, sondern gleichfalls ein aktiver Beitrag für mehr Gesundheit. Gemessen an der Verweildauer des Reisenden hält sich der/die Fahzeugführer(-in) im Verkehrsmittel schließlich weitaus länger auf.

Zitat
Jan Borchers
Ich für mich persönlich würde es aber für sinnvoll erachten, wenn künftige Fahrzeuge des U2/U4-Pools weiter unklimatisiert beschafft würden, jedoch mit Klima für den Fahrer -> Abstellung in Billstedt/Hagenbeck. Wie weit die U1 künftig Klimafahrzeuge benötigt, wäre eines ferneren Tages zu beurteilen. Aktuell haben gut belüftete DT4-Fahrzeuge, die im Betrieb stehen durchweg akzeptable Temperaturwerte.

Ein sehr konstruktiver Ansatz, wie ich finde. Unterdessen befürchte ich, dass sich derlei Diskussion bei einem Verzicht auf eine Klimaanlage nur kausal entgegengesetzt wiederholte. Sehr wahrscheinlich ließe es sich der Masse schwer vermitteln, auf eine mit dem DT5 er- und vor allem auch beworbene Errungenschaft zu verzichten. Hierbei wäre es aus meiner Sicht ohnehin unentbehrlich, im Vorwege zu eruieren, wie viele Fahrgäste tatsächlich Animositäten gegen getönte Fenster haben.

Kontextuell ein Artikel aus dem Tagesspiegel in Bezug auf die Bestellung einer neuen S-Bahn-Baureihe für Berlin.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 01.03.2014 13:14 von EBostrab.
Ich bin heute zwei Mal mit den Fahrzeugen 310 und ein Mal mit den Fahrzeug 313 gefahren. Diese fuhren zusammen als Verband und ich Glück, denn immer wenn ich zur U3 ging, kam dieser Zugverband.

Es wurde hier schon mehrfach gesagt, dass die Hochbahn zur Zeit unterschiedliche Folien mit unterschiedlich starker Tönung testet. Also bei den Fahrzeugen 310 und 313 kann ich nur sagen, dass ich immer noch erkennen konnte, dass wir in einer Station sind, auch in Tunnelstationen. Mir scheint hier sind nicht so stark tönende Folien eingesetzt.

Und auch mir ist eine Klimaanlage wichtiger als nun keine getönten Scheiben und diese getönten Scheiben gibt es ja auch bei der S-Bahn, der Baureihe 472. Aber dort stört es niemanden.

Wir brauchen mehr Investitionen in den ÖPNV! Damit noch mehr Leute mit den ÖPNV fahren- die Umwelt wird danken
Zitat

Und auch mir ist eine Klimaanlage wichtiger als nun keine getönten Scheiben

Würde ich nicht so sehen. Die DT3 haben keine Klimaanlage und ich vermisse nichts.

Zitat

und diese getönten Scheiben gibt es ja auch bei der S-Bahn, der Baureihe 472. Aber dort stört es niemanden.

Die BR 472/473 hat zwar auch getönte Scheiben, jedoch bei weitem nicht so stark.
Insofern kommt es auf die Stärke der Tönung an.
Zitat
Computerfreak
Zitat

Und auch mir ist eine Klimaanlage wichtiger als nun keine getönten Scheiben

Würde ich nicht so sehen. Die DT3 haben keine Klimaanlage und ich vermisse nichts.
Doch gerade im Sommer bin ich froh über die Klimaanlage und auch die U-Bahnfahrer wird es sicherlich freuen. Gerade wenn die DT3 von den Abstellanlagen kommen und die Sonne drauf knallt, sie die DT3-Züge sehr heiß. Zudem gehören Klimaanlagen inzwischen zum Standard bei Fahrzeugen (egal ob R-Bahnen, U-Bahn, S-Bahn, Straßenbahn oder Bus).

In Berlin gab es Mal die Diskussion, dass die Busfahrer die Klimaanlage ausgeschaltet lassen sollten oder nur stark eingeschränkt laufen lassen sollten. Doch auf diesen Artikel in der Presse sagte die BVG, dass es solch eine Regelung nicht gibt und es zum Standard heute gehört im ÖPNV Fahrzeuge mit Klimaanlage zu haben, auch Konkurrenz zum Auto bieten zu können, denn dort hat ja auch eigentlich jedes Auto eine Klimaanlage.


Zitat
Computerfreak
Zitat

und diese getönten Scheiben gibt es ja auch bei der S-Bahn, der Baureihe 472. Aber dort stört es niemanden.

Die BR 472/473 hat zwar auch getönte Scheiben, jedoch bei weitem nicht so stark.
Insofern kommt es auf die Stärke der Tönung an.


Also wie schon mehrfach gesagt, testet die Hochbahn ja unterschiedlich stark getönte Scheiben und ich sprach von den Zügen 310 und 310, wo ich die getönten Scheiben Ordnung und akzeptabel finde. Mir scheint es so als seien diese nicht so stark wie die Scheiben in anderen Fahrzeugen.

Wir brauchen mehr Investitionen in den ÖPNV! Damit noch mehr Leute mit den ÖPNV fahren- die Umwelt wird danken
Zitat
Computerfreak

Zitat

und diese getönten Scheiben gibt es ja auch bei der S-Bahn, der Baureihe 472. Aber dort stört es niemanden.

Die BR 472/473 hat zwar auch getönte Scheiben, jedoch bei weitem nicht so stark.
Insofern kommt es auf die Stärke der Tönung an.

Wobei die Intention dieser leichten Tönung bei der BR 472 eine andere als beim DT5 ist, weil sie lediglich dem sonnenbedingten Aufheizen vorbeugen soll. Eine parametrisierte Anforderung gibt es nicht, da sich die Ventilation auf Dachlüftungen und Klappfenster stützt. Beim DT5 indes ist die Folie eine technische Voraussetzung zur einwandfreien Funktion der leistungsmäßig beschränkten Klimaanlage, um - wie bereits erläutert - Gewicht zu reduzieren. Sie soll nicht bloß, sondern muss das Aufheizen des Fahrgastraums buchstäblich bis zu einem gewissen Grad verhindern. Ihre Anpassungsfähigkeit hinsichtlich der Intensität ist ergo nicht beliebig.
Zitat
Computerfreak
Zitat

Und auch mir ist eine Klimaanlage wichtiger als nun keine getönten Scheiben

Würde ich nicht so sehen. Die DT3 haben keine Klimaanlage und ich vermisse nichts.

Na, dann bist Du scheinbar masochistisch veranlagt oder noch nie an hochsommerlichen Tagen auf dem Ring mit einem DT3 gefahren. Das ist wirklich schlimm und besonders in der nachmittäglichen HVZ eine Qual, die ich meinen schlimmsten Feinden nicht wünsche.

Das sind wirklich Momente, wo ich überlege, mir in der Innenstadt doch lieber einen Tiefgaragenstellplatz für 180,- Euro zu mieten, um mir dieses Martyrium zu ersparen.
Ich halte die Klimaanlage im DT5 für wichtig! Im Sommer nehme ich an warmen Tagen lieber den 109, klimatisiert, als auch nur eine Station mit der völlig überhitzten U3 fahren... Auch wenn die Busfahrt manchmal doppelt so lang dauert.
@ Mathias: Es geht ja auch gar nicht darum, ob die Klimaanlage im DT5 verzichtbar ist. Das ist sie nämlich aufgrund des aktuell realisierten Lüftungskonzeptes beim DT5 nicht.

Es geht nur darum, dass die dunklen Scheiben im DT5 für Menschen, die den Zug benutzen möchten, doof sind und ich daher deren Abschaffung fordere oder zumindest nur eine ganz leicht getönte Version erlauben möchte.
Zitat
Bummelbahn
@ Mathias: Es geht ja auch gar nicht darum, ob die Klimaanlage im DT5 verzichtbar ist. Das ist sie nämlich aufgrund des aktuell realisierten Lüftungskonzeptes beim DT5 nicht.

Es geht nur darum, dass die dunklen Scheiben im DT5 für Menschen, die den Zug benutzen möchten, doof sind und ich daher deren Abschaffung fordere oder zumindest nur eine ganz leicht getönte Version erlauben möchte.

Das ist mir schon klar, aber ebenso sollte dir klar sein, daß es nur entweder oder gibt. Entweder Klima, dann getönte Scheiben, oder klare Scheiben, und auch keine Klimaanlage.
Und ich wollte nur zum Ausdruck bringen, daß ich für eine Klimaanlage auch getönte Scheiben in Kauf nehme.

Optimale Lösung aus Sicht der Fahrgäste wäre vielleicht eine Jahreszeitliche Lösung, sprich getönte Scheiben nur im Sommer - allerdings möchte ich nicht die Meinung der Werkstattmitarbeiter zu diesem Vorschlag hören, die ist mit Sicherheit nicht Jugendfrei...
Zitat
Computerfreak

Würde ich nicht so sehen. Die DT3 haben keine Klimaanlage und ich vermisse nichts.

Du vermisst die Klimaanlage nicht, ich indes schon. In der Tat ist diese Philosophie der Gedanke, an dem sich die Geister bis in die allerhöchste Entscheidungsträgerebene hinein scheiden. Und weder Du noch ich werden gegenwärtig vom Anteil her zahlenmäßig punkten und unsere Argumentation darauf gründen können. Während man in München und Berlin am Ende eher Dir gesonnen ist und auf die Klimaanlage aus ökonomischen sowie ökologischen Gründen bzw. mangels erkennbarer Notwendigkeit verzichtet, hat das Thema in Wien, Köln oder Hamburg eine zentralere Bedeutung.

Keineswegs gehört eine Klimaanlage sonach zum Standard bei U-Bahnen. Ist sie letztlich womöglich doch mehr Kür denn Pflicht? Um diese Frage adäquat beantworten zu können, bedarf es mehr als bloß derlei Vorlieben und Befindlichkeiten.

Wie wäre es, wenn durch den Einsatz von Klimaanlagen in öffentlichen Verkehrsmitteln nicht nur die Attraktivität derselben (zumindest für einige Kunden) gesteigert würde, sondern damit ein aktiver Gesundheitsbeitrag einherginge? Klingt hanebüchen? Ist es überhaupt nicht und nennt sich U-Bahnklimatologie, ein mittlerweile anerkanntes Wissenschaftsgebiet der Ruhr-Universität Bochum. Auf ihrer Internetpräsenz diagnostiziert das Forscherteam von Prof. Dr. Andreas Pflitsch präzise: "Da der Mensch seine Kleidung i.d.R. der Außenwitterung anpasst, die Temperatur- und Feuchteverhältnisse innerhalb der U-Bahnen aber nur selten mit dieser übereinstimmen, kann es im Übergang zwischen beiden Systemen zu erheblichen Belastungen für den Organismus kommen."

Solche Erkenntnisse decken sich wiederum mit der Empfehlung des Hauptverbands der gewerblichen Berufsgenossenschaften. Der wird in seiner Schrift "BGI 7005 - Klima im Fahrzeug: Antworten auf die häufigsten Fragen" konkreter und provoziert: "Ist eine Klimaanlage Luxus oder Notwendigkeit?

Unmissverständlich fällt schließlich sein Fazit aus: "Eine Klimaanlage ist sinnvoll, da sie die Leistungsfähigkeit des Fahrzeugführers erhält und die Sicherheit erhöht. Das regelmäßige Auftreten hoher Außentemperaturen im Sommer selbst in gemäßigten Klimaregionen spricht für Klimaanlagen in Fahrzeugen. Daneben gibt es weitere Gründe für eine Klimaanlage. So verfügen moderne Fahrzeuge heute häufig über große Fensterflächen, was eine starke Aufheizung des Fahrzeuginnenraumes oder Fahrerarbeitsplatzes begünstigt."

Zu einem ähnlichen Schluss kam der heutige Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (vormals VÖV) bereits im Jahre 1982. Die VDV-Schrift 180/2 stellt die Wirksamkeit von Fahrgastraumklimatisierungen anhand eines Beispiels dar, das - so wörtlich - "keineswegs auf extreme Klimazustände abhebt".

Resümierend scheint die Hochbahn also nicht nur einem teilweise erkennbaren Trend zu folgen, sondern darüber hinaus vor allem gut darin beraten, ihre Neufahrzeuge buchstäblich mit einem "Wohlfühl-Klima" auszustatten.

Zitat
Bummelbahn

Es geht nur darum, dass die dunklen Scheiben im DT5 für Menschen, die den Zug benutzen möchten, doof sind und ich daher deren Abschaffung fordere oder zumindest nur eine ganz leicht getönte Version erlauben möchte.

Der nicht zuletzt in diesem Zusammenhang durch die VDV-Schrift ebenda, einer im Übrigen nach §2 BOStrab anerkannten Regel der Technik, empfohlene Einsatz einer Sonnenschutzverglasung polarisiert und scheint die Gemüter ob der beeinträchtigten Sicht im wahrsten Sinne des Wortes zu erhitzen. Streng genommen aber verbietet sich jedwede Diskussion - abseits von Gewichtsproblematiken - schon alleine in Anbetracht der immer wieder gesellschaftlich und politisch artikulierten Umweltschutzabsichten. Denn sowohl ein Verzicht auf die Folie als auch eine geringere Intensität derselben gingen zwangsläufig mit einer höheren Leistung der Klimaanlage einher, was notwendigerweise einen dementsprechend steigenden Energieverbrauch zur Folge hätte.

Letztlich ist es eine Güterabwägung zwischen klarer Sicht und einem, wie es der VDV nennt, klimatischen "Behaglichkeitsfeld", das die Hochbahn beim DT5 final bestimmt hat.

Zitat
Bummelbahn
Das ist sie nämlich aufgrund des aktuell realisierten Lüftungskonzeptes beim DT5 nicht.

Die Stilllegung oder gar der Ausbau der Klimaanlage dürften nämlich faktisch einer Neuzulassung gleichkommen, weil über dem Lüftungs- das nach DIN 5510 regulierte Brandschutzkonzept thront und durch derlei Modifikationen konterkariert würde.



3 mal bearbeitet. Zuletzt am 02.03.2014 19:57 von EBostrab.
Den Standard, den eine Klimaanlage in heutigen U-Bahn-Systemen inne hat, würde ich aber nicht als Hauptgrund hierfür darlegen. Es gibt genug Standardtisierungen in Sachen (U)-Bahn, von denen der Fahrgast, um den es ja letztendlich gehen sollte, nichts hat. Ich denke da z.B. an den heute unweigerlich mangelnden Sitzkomfort oder an elektronisch arbeitende Türen, die durch viel zu spätes Öffnen während, bzw. meistens erst deutlich nach Stillstand des Zuges, den Fahrgastfluss nicht Beschleunigen, sondern unnötig entschleunigen.

Auf alle Fälle sollte man, so wenig auch ich von den getönten Fenstern angetan bin, doch vor allem an die Triebfahrzeugführer und weniger an die Fahrgäste denken, da erstgenannte einen deutlich längeren zeitraum im Zug verbringen - zumindest solange die U-Bahn noch von Menschenhand gesteuert wird. Ich würde mich an dieser Stelle auch auch die üblicherweise doch recht überlegt handelnde HOCHBAHN und deren Folien verlassen.
Zitat
EBostrab
"Da der Mensch seine Kleidung i.d.R. der Außenwitterung anpasst, die Temperatur- und Feuchteverhältnisse innerhalb der U-Bahnen aber nur selten mit dieser übereinstimmen, kann es im Übergang zwischen beiden Systemen zu erheblichen Belastungen für den Organismus kommen."

das ist wohl war, aber solange die DT3 und DT4 im Winter auf Temperaturen geheizt werden, bei denen man im T-Shirt sitzen kann und der DT5 dank Klima noch kälter ist als die Außenluft ist auch im Sommer keine Klimaanlage nötig.
Habe heute zufällig 313 erwischt, bei dem grauen Wetter fiel auf dem Hafenviadukt die Tönung nicht mal auf, auch im Tunnel konnte man sehr gut alles erkennen.
Welten Unterschied zu früheren Erfahrungen, als man wirklich im Tunnel kaum die Haltestellenschilder lesen konnte.
Bleibt zu hoffen, dass die schwache Tönung auch mitte August nach 10 Runden auf dem Ring noch reicht.
Zitat
bahn42
Habe heute zufällig 313 erwischt, bei dem grauen Wetter fiel auf dem Hafenviadukt die Tönung nicht mal auf, auch im Tunnel konnte man sehr gut alles erkennen.
Welten Unterschied zu früheren Erfahrungen, als man wirklich im Tunnel kaum die Haltestellenschilder lesen konnte.
Bleibt zu hoffen, dass die schwache Tönung auch mitte August nach 10 Runden auf dem Ring noch reicht.

Tja, so unterschiedlich kann die Wahrnehmung sein. Ich empfinde die Tönung der Folien auch im 313 als sehr stark und fühle mich auch in diesem abgedunkelten Zug recht unwohl... :(
Zitat
Bummelbahn
Zitat
bahn42
Habe heute zufällig 313 erwischt, bei dem grauen Wetter fiel auf dem Hafenviadukt die Tönung nicht mal auf, auch im Tunnel konnte man sehr gut alles erkennen.
Welten Unterschied zu früheren Erfahrungen, als man wirklich im Tunnel kaum die Haltestellenschilder lesen konnte.
Bleibt zu hoffen, dass die schwache Tönung auch mitte August nach 10 Runden auf dem Ring noch reicht.

Tja, so unterschiedlich kann die Wahrnehmung sein. Ich empfinde die Tönung der Folien auch im 313 als sehr stark und fühle mich auch in diesem abgedunkelten Zug recht unwohl... :(

Das ist alles Gewöhnungssache!

Freundliche Grüße

Roman – Der Hanseat
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