Re: Ausschreibung der S-Bahn (Ausgliederung) 29.02.2012 15:39 |
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dubito ergo sum
Zitat
Heidekraut
Würde die BVG das Rennen machen, dann fällt ein wesentlicher Wettbewerb in Berlin weg und der gesamte Nahverkehr in Berlin verlöre erhebliche Flexibilität.
Wie kann man 2012 solchen Unsinn schreiben?
Wo ist denn der Wettbewerb, den du vermissen würdest?
Wo ist denn die Flexibilität, die verloren gehen würde?
Bitte lasst uns diese paradiesischen Zustände im Berliner Nahverkehr!
Bund und Land sollen endlich mal ihre Arbeit machen, statt stets nur die allein seligmachende Wirkung anderer Organisationsformen herbeizulügen!
Re: Ausschreibung der S-Bahn (Ausgliederung) 29.02.2012 16:53 |
Re: Ausschreibung der S-Bahn (Ausgliederung) 29.02.2012 17:38 |
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dubito ergo sum
Bund und Land sollen endlich mal ihre Verantwortung für Daseinsvorsorge und Gemeinwohl wahrnehmen, statt stets nur die allein seligmachende Wirkung anderer Organisationsformen herbeizulügen!
Re: Ausschreibung der S-Bahn (Ausgliederung) 29.02.2012 17:46 |
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peterl
Ich sehe grundsätzlich nicht das Problem von mehreren kleinen Losen. Welche seht ihr konkret?
Schön ist es ja immer, wenn man seine theoretischen Annahmen praktisch überprüfen kann. Glücklicherweise hat sich Frankfurt am Main als "Versuchskaninchen" zur Verfügung gestellt.
[...]
Insofern müsste Frankfurt ja die Modellstadt für eure Befürchtungen werden. Oder?
Re: Ausschreibung der S-Bahn (Ausgliederung) 29.02.2012 20:54 |
Re: Ausschreibung der S-Bahn (Ausgliederung) 01.03.2012 16:34 |
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Arnd Hellinger
Wenn das alles so toll ist, kannst Du uns sicher schlüssig darlegen, warum Frankfurt/Main (a.) als einzige deutsche Großstadt überhaupt nennenswerte Teile ihres Stadtverkehrs ausschreibt und sich (b.) dabei auf den Busbetrieb beschränkt. Straßenbahnen und Stadtbahnen ("U-Bahn") bleibein nämlich langfristig bei der kommunalen Stadtwerketochter VGF und der RMV befand Ende 2011, sein komplettes S-Bahn-Netz sei bei DB Regio weiterhin in (den) besten Händen.
Für die hier gegenständliche Frage der Ausschreibung urbaner Schienenverkehre ist Frankfurt/Main als Positivbeispiel also eher ungeeignet...
Setzen, Sechs - Thema verfehlt! :-)
Re: Ausschreibung der S-Bahn (Ausgliederung) 01.03.2012 18:02 |
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Blaschnak
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Arnd Hellinger
Wenn das alles so toll ist, kannst Du uns sicher schlüssig darlegen, warum Frankfurt/Main (a.) als einzige deutsche Großstadt überhaupt nennenswerte Teile ihres Stadtverkehrs ausschreibt und sich (b.) dabei auf den Busbetrieb beschränkt. Straßenbahnen und Stadtbahnen ("U-Bahn") bleibein nämlich langfristig bei der kommunalen Stadtwerketochter VGF und der RMV befand Ende 2011, sein komplettes S-Bahn-Netz sei bei DB Regio weiterhin in (den) besten Händen.
Für die hier gegenständliche Frage der Ausschreibung urbaner Schienenverkehre ist Frankfurt/Main als Positivbeispiel also eher ungeeignet...
Setzen, Sechs - Thema verfehlt! :-)
Sorry Arnd, deine Antwort passt leider nicht zur Fragestellung (mal abgesehen davon, dass eine Frage auf eine Frage auch nicht unbedingt von 1a Leseverständnis zeugt...).
Zu a) und b): Sofern deine Frage nicht rhetorischer Natur war: Busverkehre sind von deutlich weniger Markteintrittsbarrieren betroffen als schienengebundene Verkehre. Somit kann (!) es durchaus sinnvoll sein nur die Busverkehre auszuschreiben. Warum Frankfurt das als einzige Großstadt rigoros betreibt können dir nur die Städte beantworten die es nicht machen.
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Blaschnak
zur S-Bahn: Der Zuschlag an die DB erfolgte allerdings nach einer europaweiten Ausschreibung. Die HLB hatte sich mit Siemens damals ebenfalls beteiligt. Die DB hat einfach ein wirtschaftlicheres Angebot abgegeben (was bei einer Teilausschreibung der S-Bahn-Berlin ja auch nicht ausgeschlossen ist).
Von daher bin ich gespannt ob du auch noch Antworten auf die Fragen von peterl hast (die es nämlich auch gibt, ich aber als tendenzieller Befürworter der Ausschreibung nicht liefern werde :p).
Re: Ausschreibung der S-Bahn (Ausgliederung) 01.03.2012 20:47 |
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Arnd Hellinger
Wenn peterl hier sachlich unpassende Beispiele einführt, kann ich nichts Verwerfliches daran finden, ihn - gepaart mit einer nicht nur rhetorischen Gegenfrage - genau darauf hinzuweisen. Den Betrieb mit handelsüblichen Standard-Niederflurbusen kann man nicht mit dem der Stadtbahn Frankfurt/Main oder der S-Bshn Berlin vergleichen.
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Arnd Hellinger
Bezüglich des Schienenverkehrs hat mir das britische Verkehrsministerium diese Arbeit dankenswerterweise bereits abgenommen. Die dortigen Mitarbeiter stehen übrigens nicht in dem Ruf, auf der Insel morgen den Sozialismus einführen zu wollen...
Re: Ausschreibung der S-Bahn (Ausgliederung) 01.03.2012 21:09 |
Re: Ausschreibung der S-Bahn (Ausgliederung) 02.03.2012 13:01 |
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222
Buslinien kann man immer ausschreiben, schließlich werden dazu nur im allerseltensten Falle Sonderanfertigungen benötigt.
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222
Auch bei Straßenbahnen gibt es viele Einheitsfahrzeuge.
Re: Ausschreibung der S-Bahn (Ausgliederung) 02.03.2012 14:55 |
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Blaschnak
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222
Auch bei Straßenbahnen gibt es viele Einheitsfahrzeuge.
Das ist allerdings nicht richtig. Das Gegenteil ist sogar meist der Fall. Jede Straßenbahn ist mehr oder weniger eine Sonderkonstruktion. Das beruht vor allem auf der unterschiedlichen Infrastruktur (Lichtraum, Gleisbögen, Stromnetz).
Re: Ausschreibung der S-Bahn (Ausgliederung) 02.03.2012 18:26 |
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222
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Blaschnak
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222
Auch bei Straßenbahnen gibt es viele Einheitsfahrzeuge.
Das ist allerdings nicht richtig. Das Gegenteil ist sogar meist der Fall. Jede Straßenbahn ist mehr oder weniger eine Sonderkonstruktion. Das beruht vor allem auf der unterschiedlichen Infrastruktur (Lichtraum, Gleisbögen, Stromnetz).
Sicherlich gibt es in jedem Netz noch mal eigene Ansprüche, allerdings sind einige Grundvorraussetzungen gegeben. Die Spezifikationen sind echt gering.
Re: Ausschreibung der S-Bahn (Ausgliederung) 02.03.2012 20:46 |
Re: Ausschreibung der S-Bahn (Ausgliederung) 03.03.2012 09:27 |
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Arnd Hellinger
warum sich die Mehrheit der Städte für das Prinzip der Direktvergabe, von dem derzeit nur Frankfurt/Msin - übrigens aus rein parteipolitischen Gründen - abweicht, rechtfertigen soll, ist mir auch unklar. Ersr müssen die neoliberalen Hessen die langfristigen gesamtwirtschaftlichen Vorteile ihres Vorgehens belegen...
Re: Ausschreibung der S-Bahn (Ausgliederung) 03.03.2012 09:38 |
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Blaschnak
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Arnd Hellinger
warum sich die Mehrheit der Städte für das Prinzip der Direktvergabe, von dem derzeit nur Frankfurt/Msin - übrigens aus rein parteipolitischen Gründen - abweicht, rechtfertigen soll, ist mir auch unklar. Ersr müssen die neoliberalen Hessen die langfristigen gesamtwirtschaftlichen Vorteile ihres Vorgehens belegen...
Diese Sichtweise entspricht ganz klar nicht dem Vergaberecht in diesem Land (nach aktueller Lesart). Zumal das Vorgehen der Frankfurter von der volkswirtschaftlichen Theorie gestützt wird (und zwar nicht nur von neoliberalen Falken). Deswegen müssten schon die anderen zeigen, dass deren jahrelanges Vorgehen besser war (ich vermeide mal mit Absicht das Wort "günstiger"). Du darfst nicht den Fehler machen und argumentieren "das haben wir schon immer so gemacht". Damit würden wir noch auf den Bäumen wohnen bzw. mit Bussen ohne Rampen und Kneeling fahren ;-)
Re: Ausschreibung der S-Bahn (Ausgliederung) 03.03.2012 10:09 |
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Jay
Wie du richtig erkannt hast, geht es darum etwas günstiger zu machen. In Frankfurt mag es billiger sein, in einschlägigen Medien kann man aber nachlesen, dass damit auch ein deutlicher Qualitätsverlust einhergegangen ist. Wenn das Fahrpersonal nicht in der Lage ist eine Fahrgastfrage zu beantworten, weil es die gängige Amtssprache nicht beherrscht, dann ist da gewaltig etwas schief gelaufen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation in Frankfurt weiterentwickelt.
Zitat
Jay
Auch im ländlichen Raum fanden bereits Ausschreibungen statt. Auch da ist der vielerorts erwünschte Erfolg ausgeblieben und es mussten mehrfach Neu-/ Notvergaben durchgeführt werden, weil sich ein Unternehmen verkalkuliert hatte und entweder Nachforderungen stellte, oder gar in die Insolvenz ging.
Re: Ausschreibung der S-Bahn (Ausgliederung) 03.03.2012 10:41 |
Re: Ausschreibung der S-Bahn (Ausgliederung) 03.03.2012 10:52 |
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peterl
Was die Insolvenz, Notausschreibung etc. angeht möchte ich Blaschnack teilweise widersprechen. Egal wie viel Geld man bereit ist zu zahlen bekommt der günstigste trotzdem den Zuschlag. Insofern gibt es hier den Anreiz sehr knapp zu kalkulieren. Wenn man dann den Laden auch einfach wieder zu machen kann ohne größere Nachteile besteht der Anreiz zu knapp zu kalkulieren. Sofern man bei der Ausschreibung Sicherheiten für diesen Fall fordert wie Bürgschaften oder ein bestimmtes Eigenkapital sinkt der Anreiz wieder. Gleichzeitig steigt der Preis logischerweise. Da muss sich der Aufgabensteller überlegen wie viel Risiko er will.
Re: Ausschreibung der S-Bahn (Ausgliederung) 03.03.2012 21:36 |
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Blaschnak
Was Du allerdings unterschlägst mit dem Wort "vielerorts", dass es gleichwohl "vielerorts" mit Ausschreibungen überhaupt zu einem finanzierbaren Busverkehr kommt (siehe z.B. Spree-Neiße), der größer ist als Schülerbusse am Morgen und Nachmittag.
Re: Ausschreibung der S-Bahn (Ausgliederung) 09.03.2012 07:45 |