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Warnstreik bei der BVG angekündigt
geschrieben von BahnInfo-Redaktion 
Alle Streikgefahr bei der BVG ist bis zum Sommer 2013 gebannt.

Bei den heutigen Tarifverhandlungen hat die Arbeitgeberseite endlich ein leicht verbessertes Angebot vorgelegt, das in der heutigen Sitzung der Ver.di-Tarifkommission angenommen wurde.
Die Tabellen-Lohnerhöhung beträgt 2,6% bei einer Laufzeit von 18 Monaten. Durch die Erhöhung der Fahrdienstzulage für Neubeschäftigte auf 100 Euro und einen zusätzlichen bezahlten freien Tag am 24.12. (falls dieser ein Arbeitstag ist) ergibt sich eine Verbesserung von um die 3%.

Diesen Abschluss kann man als sehr maßvoll ansehen und wird den Ver.di-Verhandlern seitens der Basis bestimmt viel Ärger einbringen.

so long

Mario
Sicher, das Ver.di jetzt nicht die gleichen 70% anstrebt wie bei Globe Ground? ;-)

70% :-x
Zitat
der weiße bim
Diesen Abschluss kann man als sehr maßvoll ansehen und wird den Ver.di-Verhandlern seitens der
Basis bestimmt viel Ärger einbringen.

Frau Nikutta meint dazu in einer Presseerklärung allerdings:

„Auf der einen Seite bin ich natürlich froh, dass es nun zu einem Tarifabschluss gekommen ist und insbesondere unsere Fahrgäste die Sicherheit haben, dass es keine weiteren unnötigen Streiks gibt. Persönlich kann ich sehr gut verstehen, dass unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mehr Geld wollen und ich gönne ihnen von ganzem Herzen!

Auf der anderen Seite muss ich genauso offen sagen: Eigentlich kann sich weder die BVG noch Berlin diesen Tarifabschluss leisten. Für die BVG wird es nun nicht leichter. Trotzdem wir ein wirklich erfolgreiches Jahr 2011 hatten -es ist gelungen die Fahrgastzahlen deutlich zu steigern und immer mehr Stammkunden zu ge-winnen - trotz all dieser großartigen Ergebnisse und all unserer Mühen – hatten wir 2011 dennoch am Ende ein Minus von über 70. Mio. Euro."


Beste Grüße
Harald Tschirner
Zitat

Die Tabellen-Lohnerhöhung beträgt 2,6% bei einer Laufzeit von 18 Monaten.
Die jährliche Inflationsrate sei auf 2,5 % gestiegen meldet das Statistische Landesamt.
Bei 0,1 % von einer Lohnerhöhung zu sprechen ist für Verdi Funktionäre kein Problem.
Mitarbeiter der BVG sollten Verdi dankbar sein das keine hohe Lohnreduzierung wie 2005 heraus gekommen ist.
Zitat

Durch die Erhöhung der Fahrdienstzulage für Neubeschäftigte auf 100 Euro und einen zusätzlichen bezahlten freien Tag am 24.12. (falls dieser ein Arbeitstag ist) ergibt sich eine Verbesserung von um die 3%.
Das Verdi Funktionäre jeden Abschluss schön rechnen haben sie in der Vergangenheit gezeigt.
Der Lohnausfall durch den sehr langen Warnstreik wird weder erwähnt, noch gegen gerechnet.
Zitat

Diesen Abschluss kann man als sehr maßvoll ansehen und wird den Ver.di-Verhandlern seitens der Basis bestimmt viel Ärger einbringen.
Verdi Mitglieder schlucken fast alles, es wird sich künstlich aufgeregt das war es dann auch schon.
Nur wenige Verdi Mitglieder beenden ihre Mitgliedschaft in dieser Arbeitgeber freundlichen Vereinigung.
Vorteil für Verdi Mitglieder bei einer Kündigung, sie erhalten 1% mehr Lohn.
Zitat
Harald Tschirner
Zitat
der weiße bim
Diesen Abschluss kann man als sehr maßvoll ansehen und wird den Ver.di-Verhandlern seitens der
Basis bestimmt viel Ärger einbringen.

Frau Nikutta meint dazu in einer Presseerklärung allerdings:

„....

Auf der anderen Seite muss ich genauso offen sagen: Eigentlich kann sich weder die BVG noch Berlin diesen Tarifabschluss leisten. Für die BVG wird es nun nicht leichter. Trotzdem wir ein wirklich erfolgreiches Jahr 2011 hatten -es ist gelungen die Fahrgastzahlen deutlich zu steigern und immer mehr Stammkunden zu ge-winnen - trotz all dieser großartigen Ergebnisse und all unserer Mühen – hatten wir 2011 dennoch am Ende ein Minus von über 70. Mio. Euro."

Naja, man hat sich wieder größtenteils in der Mitte getroffen, wie sonst auch.

Andere greifen beherzter zu bei Geldern, z.B.KV-Vorstände, Affäre-Senatoren... usw,
und die jeweiligen Landesparlamente genehmigen sich Diätenerhöhungen sogar ohne Warnstreik...
Das kann sich Berlin seltsamerweise leisten.
Und gewisse Bundespräsidenten lassen sich angesichts schmaler Bezüge gern einladen in den Urlaub,
müssen die Bundesbürger auch mal so machen....
vllt gibts sogar Ehrensold hinterher.

T6JP
Zitat
Walter
Die jährliche Inflationsrate sei auf 2,5 % gestiegen meldet das Statistische Landesamt.

Das stimmt so nicht.
Gestern gab das Statistische Landesamt eine diesbezügliche Presseerklärung heraus, in der wir lesen:
Zitat

Die jährliche Preisentwicklung lag im Februar 2012 gegenüber Februar 2011 bei
+2,7 Prozent und hat sich damit entgegen verschiedentlich geäußerter Annahmen
weiter deutlich erhöht (Dezember 2011: +2,2 Prozent, Januar 2012: +2,3 Prozent).
Quelle: [www.statistik-berlin-brandenburg.de] (pdf, ca. 250 KB)

Bei Nahrung und Wohnung, was für abhängig Beschäftigte besonders wichtig ist, liegt der Index inzwischen bei 3,8%!

Zitat
Walter
Vorteil für Verdi Mitglieder bei einer Kündigung, sie erhalten 1% mehr Lohn.
Nur ein einziges Mal. Je mehr Beschäftigte so verfahren, um so geringer fällt das Ergebnis der nächsten Tarifrunde aus, und die kommt ganz bestimmt. Etwas besseres kann dem Arbeitgeber gar nicht passieren, als die Interessenvertretung zu schwächen.
Im Ergebnis werden sich kleinere Gruppierungen bilden, die ihrerseits wenig für die Masse der Personale tun, dafür aber erheblichen volkswirtschaftlichen Schaden verursachen können. Man stelle sich mal vor, die Leitstellenmitarbeiter gründen eine Spartengewerkschaft, verlangen den doppelten Lohn und legen den Betrieb solange still ...

so long

Mario
Wie man es nimmt ist es verkehrt! In Deutschland ist die "Geiz-ist-geil-Zeit" angekommen. Arbeitnehmer so wenig wie möglich zahlen, egal für welchen Job und in welcher Branche aber Millionengewinne und -gehälter an Führungskräfte zahlen. Das ist Deutschland, egal ob man die am liebsten privatisierte BVG nimmt oder den öffentlichen Dienst. Es ist kein Witz ein Call-Center-Mitarbeiter der BVG verdient mehr als Sachbearbeiter in Bundesverwaltungen und dort wird immer wieder für mehr Geld gestreikt. Wenn man nun im öffentlichen Dienst einmal 6,5 % fordert aber für Griechenland Milliarden übrig hat wird damit gedroht die Enge Personaldecke noch weiter zu schrumpfen.
Zitat
der weiße bim
Zitat
Walter
Die jährliche Inflationsrate sei auf 2,5 % gestiegen meldet das Statistische Landesamt.
Das stimmt so nicht.
Es geht mir weniger auf zu zeigen ob die Inflationsrate bei XY oder Z liegt, sondern das Verdi den Tarifabschluss als Lohnerhöhung verkauft der meiner Meinung nach keiner ist.
Zitat
Walter
Vorteil für Verdi Mitglieder bei einer Kündigung, sie erhalten 1% mehr Lohn.
Zitat

Nur ein einziges Mal. Je mehr Beschäftigte so verfahren, um so geringer fällt das Ergebnis der nächsten Tarifrunde aus, und die kommt ganz bestimmt.
Wenn dem so wäre, dann müssten vor 2005 sehr viele Verdi Mitglieder ihre "Gewerkschaft" verlassen haben.
Verdi unterschrieb ohne Not den TV-N, Lohnverzicht bis zu 12 %, Urlaubsgeld gestrichen, Weihnachtsgeld reduziert, neu eingestellte Kollegen erhalten weniger Lohn als Alt-Beschäftigte.
Mir ist nicht bekannt das vor 2005 eine Kündigungswelle bei Verdi von BVG Beschäftigten erfolgt ist.
Zitat

Etwas besseres kann dem Arbeitgeber gar nicht passieren, als die Interessenvertretung zu schwächen.
Eine Interessenvertretung ist gut und schön, nur welche Interessen vertritt Verdi ?
Zitat

Im Ergebnis werden sich kleinere Gruppierungen bilden, die ihrerseits wenig für die Masse der Personale tun, dafür aber erheblichen volkswirtschaftlichen Schaden verursachen können.
Welche Lohnerhöhungen hat Verdi beziehungsweise ÖTV in der Vergangenheit für die Masse der Personale durch gesetzt die die Bezeichnung Lohnerhöhung verdient ?
Als Arbeitnehmer der von einer Gewerkschaft vertreten wird interessiert mich der volkswirtschaftliche Schaden der durch einen Streik angerichtet werden kann herzlich wenig.
Zitat

Man stelle sich mal vor, die Leitstellenmitarbeiter gründen eine Spartengewerkschaft, verlangen den doppelten Lohn und legen den Betrieb solange still ...
Das ist die richtige Alternative zu Verdi, andere kleine Gewerkschaften haben es vor gemacht.
Walter, dann sollen die, die unzufrieden sind austreten bei Ver.di!
Es ist ein Unding, was Gewerkschaften momentan in Deutschland veranstalten.

Lohnforderungen von bis zu 70% sind fern jeder Realität,
Streiks die erst 30 Minuten vorher angekündigt werden (heute morgen Tegel, heute abend Schönefeld)
sind einfach nur abartig, weil sie in diesem Falle massiv die falschen treffen!
Das die Streiks den falschen treffen bist du allerdings alleine der Meinung. Eine Gewerkschaft ist zudem noch nicht einmal verpflichtet vorher in den Medien bekannt zugeben, dass sie Streiken und würde zudem nur dazu folgen, dass der Überraschungseffekt und Schaden für den Arbeitgeber gering bleibt. Und so ein Streik trifft den Arbeitgeber nun einmal und dessen Kunden also eine Streikmöglichkeit die nur den Arbeitgeber alleine trifft gibt es nicht.

Und wenn man sich die Gehälter für Flughafenpersonal im Deutschen Vergleich ansieht sind sie nun einmal in Berlin und in Frankfurt sehr gering, sodass die massiven Lohnforderungen nicht ungerecht sind. Ein Arbeitgeber der nur versucht auf billig durchzukommen gehört in unserer heutigen Gesellschaft, wo die Politik so etwas auch nur noch durchsetzen möchte bestrafft!
Zitat
Vogtland-Express
Das die Streiks den falschen treffen bist du allerdings alleine der Meinung.
Solange die bestreikten Betriebe sich auf "höhere Gewalt" berufen können und die Kunden nicht, solange man den Kunden zumutet, sich einen Tag frei zu nehmen oder ein Taxi zu nehmen oder wer weiß was und solange man billigend in Kauf nimmt, dass auch manche der Kunden ihren Arbeitsplatz verlieren, trifft der Streik diejenigen am meisten, die am wenigsten für die Unzufriedenheit der Streikenden können..
Zitat
Vogtland-Express
Eine Gewerkschaft ist zudem noch nicht einmal verpflichtet vorher in den Medien bekannt zugeben, dass sie Streiken und würde zudem nur dazu folgen, dass der Überraschungseffekt und Schaden für den Arbeitgeber gering bleibt. Und so ein Streik trifft den Arbeitgeber nun einmal und dessen Kunden also eine Streikmöglichkeit die nur den Arbeitgeber alleine trifft gibt es nicht.
Nun, es gäbe sie, wenn beim Streik die Kunden Anspruch darauf hätten, dass die Verkehrsbetriebe ihnen ein Taxi zahlen und der Gesetzgeber den Arbeitgebern sagt "Wenn Sie es nicht gebacken bekommen, dass ihre Mitarbeiter gut arbeiten, ist das ihr Problem"
Zitat
Vogtland-Express
Und wenn man sich die Gehälter für Flughafenpersonal im Deutschen Vergleich ansieht sind sie nun einmal in Berlin und in Frankfurt sehr gering, sodass die massiven Lohnforderungen nicht ungerecht sind. Ein Arbeitgeber der nur versucht auf billig durchzukommen gehört in unserer heutigen Gesellschaft, wo die Politik so etwas auch nur noch durchsetzen möchte bestrafft!
Ein Arbeitgeber gehört bestraft und nicht seine Kunden.

Mit besten Grüßen
Wuhletal
---------------------
Säh Dohrs will oupänn onnsä läft zeit.
Statt den letzten Satz zusagen, der in Deutschland sehr weit verbreitet ist, wenn ein Verkehrsmittel bestreikt wird, einmal die Gegenfrage an dich und auch die, die deine Meinung vertreten, wie man einen Arbeitgeber ohne Streik schaden kann? Manchmal frage ich mich was passieren würde, wenn es in Deutschland einen Generalstreik geben würde, wenn ich mir solche Meinungen anhören muss. Dort scheint ja der Weltuntergang harmloser zu sein.
Zitat
Vogtland-Express
[...] wie man einen Arbeitgeber ohne Streik schaden kann?
Welch perverse Sichtweise! Anderen Menschen aus eigener Habgier schaden. Da begibt man sich dann gleich auf eine Stufe mit diversen Managern/Unternehmen/Investoren, die ohne Rücksicht auf Verluste ihren Profit maximieren wollen.

Ein gutes Druckmittel in Tarifverhandlungen ist mir auch noch nicht eingefallen. Aber vielleicht sollte man die ganze Sache grundlegend anfassen und das Arbeitssystem komplett neu organisieren? Immerhin stammt das jetzige System aus der Zeit der Industrialisierung. Wir haben aber mittlerweile das Zeitalter, in der "Everything-as-a-Service" das Schlagwort ist. Also warum nicht Arbeitskraft als Dienstleistung ansehen und monopolisieren, z.B. durch Beschäftigung aller "Leistungsträger" in einer zentralen Gesellschaft, von der Arbeitgeber standardisierte Dienstleistungen abrufen können (wer nur kurz einen Arbeitnehmer benötigt zahlt dann aber entsprechend mehr!). Das ist natürlich nur eine ganz grobe Idee, aber warum sollte man nicht mal in die Richtung denken?
Zitat
Beförderungsfall Nr. 8821
Anderen Menschen aus eigener Habgier schaden. Da begibt man sich dann gleich auf eine Stufe mit diversen Managern/Unternehmen/Investoren, die ohne Rücksicht auf Verluste ihren Profit maximieren wollen.

Warum auch nicht auf dieselbe Stufe begeben, dann kann man leichter miteinander reden.
Ziel von Tarifverhandlungen ist es aus Arbeitersicht, für den Verkauf der wertvollen Resouce Arbeitskraft beim Unternehmer einen guten Preis zu erzielen, der wiederum möglichst wenig dafür zahlen möchte.
Besonders streiklustig sind die deutschen Beschäftigten ohnehin nicht (in langjährigen Mittel nicht mal 3 Streiktage pro Jahr und 1000 Beschäftgte, beim westlichen Nachbarn in Frankreich sind es weit über 100 ...), so dass man diese normalen Auseinandersetzungen nicht überbewerten sollte. Arbeits- und Leistungsausfall etwa durch Grippeviren ist weitaus bedeutender.

Zitat

Ein gutes Druckmittel in Tarifverhandlungen ist mir auch noch nicht eingefallen.
Genau zur Lösung solcher Probleme haben Arbeiter schon im 19. Jahrhundert Gewerkschaften gegründet.

so long

Mario
... naja.

Gibts irgendwo Vergleichswerte, wo die BVGler sich befinden ? Man hört immer wieder es wäre Jammern auf hohem Niveau.
Zitat
micha774
Walter, dann sollen die, die unzufrieden sind austreten bei Ver.di!
Leicht gesagt, versuch einmal Stammwähler der Einheitspartei CDUFDPSPDGrüne die unzufrieden mit der Politik sind für sonstige Parteien zu begeistern. Der Erfolg hält sich in Grenzen. Ähnlich verhält es sich bei Verdi Mitgliedern. In meinen kollegialen Umfeld gibt es wenig Begeisterung über den erfolgten Tarifabschluss. Ich tröste dann den Kollegen von dem ich weiß das er Mitglied bei Verdi ist, sei froh das deine Gewerkschaft nicht wie 2005 für weniger Lohn hat streiken lassen.
Zitat

Es ist ein Unding, was Gewerkschaften momentan in Deutschland veranstalten.
Ich möchte nicht alle Gewerkschaften in einen Topf werfen, aber was unter dem Dach DGB für Tarifabschlüsse zu Stande kommen ist wirklich ein Unding.
Wer sich intensiver mit Verdi und Co beschäftigt erkennt warum es keine Lohnerhöhungen gibt die diese Bezeichnung verdienen.
Dazu 2 sehr gute Beiträge: labournet und labournet
Zitat

Lohnforderungen von bis zu 70% sind fern jeder Realität,
Streiks die erst 30 Minuten vorher angekündigt werden (heute morgen Tegel, heute abend Schönefeld)
sind einfach nur abartig, weil sie in diesem Falle massiv die falschen treffen!
Die 70% sind nur als Forderung anzusehen die am Ende nicht heraus kommen werden.
Es ist wie auf einen Basar, irgendwann trifft man sich in der Mitte und einigt sich.
So sollte es Verdi auch machen, 16 oder 30 Prozent fordern und bei 8 oder 15 Prozent wird abgeschlossen.
Das wäre dann eine Lohnerhöhung.
Für die Beschäftigten der BVG sehe ich nur eine Lösung um Lohnerhöhungen durchzusetzen, weg von Verdi und Mitglied in einer anderen Gewerkschaft werden damit das Monopol von Verdi gebrochen werden kann.
Zitat
Vogtland-Express
Statt den letzten Satz zusagen, der in Deutschland sehr weit verbreitet ist, wenn ein Verkehrsmittel bestreikt wird, einmal die Gegenfrage an dich und auch die, die deine Meinung vertreten, wie man einen Arbeitgeber ohne Streik schaden kann? [...]

Also Ideen für intelligente Streiks, bei denen die Fahrzeuge fahren und damit auch Kosten verursachen und Fahrzeuge befördern, jedoch die Einnahmen-Generierung behindert wird, hatten wir zur Genüge gebracht.

Beispielsweise Bestreikung aller Verkaufs- und Kontrolleinrichtungen oder das Durchführen aller Fahrten um drei Minuten verfrüht, sodass die Fahrten in der Abrechnung als ausgefallen gelten. Oder oder oder. Wenn man auch nur ein wenig nachdenkt, findet man binnen kürzester Zeit ein halbes Dutzen Ideen, wie man den Betrieb und nicht die Fahrgäste schmerzlich schadet.
Zumal ja die Fahrgäste so einen Streik zum Anlass nehmen, sich nach Alternativen umzuschauen. Abo wird gekündigt, Auto wird angeschafft, ÖPNV nur in Ausnahmefällen benutzt. Und wenn dann Arbeitsstellen abgebaut werden, ist das Jammern groß.

Mit besten Grüßen
Wuhletal
---------------------
Säh Dohrs will oupänn onnsä läft zeit.
Zitat
DonChaos
Beispielsweise Bestreikung aller Verkaufs- und Kontrolleinrichtungen oder das Durchführen aller Fahrten um drei Minuten verfrüht, sodass die Fahrten in der Abrechnung als ausgefallen gelten. Oder oder oder. Wenn man auch nur ein wenig nachdenkt, findet man binnen kürzester Zeit ein halbes Dutzen Ideen, wie man den Betrieb und nicht die Fahrgäste schmerzlich schadet.

Wenn du deine Arbeit nicht so machst, wie sie vorgeschrieben ist (und "vor Plan" fahren ist so ein Fall), dann hast du ganz schnell eine Abmahnung am Hals.
Und wie stellst du dir das bei der U-Bahn vor?
Zitat
Beförderungsfall Nr. 8821
Welch perverse Sichtweise! Anderen Menschen aus eigener Habgier schaden. Da begibt man sich dann gleich auf eine Stufe mit diversen Managern/Unternehmen/Investoren, die ohne Rücksicht auf Verluste ihren Profit maximieren wollen.
Hier hake ich mal ein und ergänze den Satz:

"(...) ohne Rücksicht auf Verluste ihren Profit maximieren wollen, indem sie bei Mitarbeitern mit Altverträgen die Arbeitsbedingungen so verändern, das es netto eine Lohnkürzung wird, oder sie kündigen grad die Mitarbeiter und setzen billigere Leiharbeiter ein. Und dann erhalten solche Manager noch eine Erfolgsprämie."

Es dürfte deutlich sein, das der Vergleich Manager<->AN nicht so einfach ist. Schließlich kann der Manager auch von sich aus die Lohnbedingungen so ändern, das es netto eine Lohnerhöhung gibt, ohne dem MA mehr Geld zu geben.

Zitat
Beförderungsfall Nr. 8821
Ein gutes Druckmittel in Tarifverhandlungen ist mir auch noch nicht eingefallen. Aber vielleicht sollte man die ganze Sache grundlegend anfassen und das Arbeitssystem komplett neu organisieren? Immerhin stammt das jetzige System aus der Zeit der Industrialisierung. Wir haben aber mittlerweile das Zeitalter, in der "Everything-as-a-Service" das Schlagwort ist. Also warum nicht Arbeitskraft als Dienstleistung ansehen und monopolisieren, z.B. durch Beschäftigung aller "Leistungsträger" in einer zentralen Gesellschaft, von der Arbeitgeber standardisierte Dienstleistungen abrufen können (wer nur kurz einen Arbeitnehmer benötigt zahlt dann aber entsprechend mehr!). Das ist natürlich nur eine ganz grobe Idee, aber warum sollte man nicht mal in die Richtung denken?

Vom Grundsatz her erstmal eine gute Idee, läßt sich aber so nicht umsetzen. Sonst könnte ein möglicher Einsatzplan eines AN so aussehen:

Mo: Im Altenpflegeheim ausgeholfen
Di: Müllabfuhr unterstützt
Mi: Straßenbahn gefahren
Do: frei
Fr: frei
Sa: Im Hallenbad als Bademeister eingesetzt
So: Bei der Tankstelle ausgeholfen

Hier bräuchte der AN also folgende Ausbildungen: Altenpfleger, Führerschein, Straßenbahnfahrer, Rettungsschwimmer, Kassierer. Er müsste alleine in dieser Woche zwei Kassensysteme kennen (Straßenbahn und Tankstelle), an drei technischen Systemen (Müllauto, Tram, Schwimmbad) eingewiesen sein und zumindest die Route der Strassenbahn, wenn nicht sogar der Müllabfuhr haben.
Wie lange sollen dann AN ausgebildet werden? Können wir mit der Ausbildung wenigstens bis zum Abschluß der dritten Klasse warten, damit der AN wenigstens lesen und schreiben kann? Aber gilt er dann nicht als gering qualifiziert?

Nächste Frage: Ab wann ist der AN kein AN mehr, sondern Chef? Mittleres Management? Ist ein Filialleiter noch AN oder schon Chef? Ab wann kann man eine Arbeitskraft nicht mehr als Dienstleistung ansehen? Oder sollte jede Arbeitskraft eine Dienstleistung sein? Also bis zum Aufsichtsratsvorsitzen? Siemens als Ich-AG mit lauter Dienstleistungsarbeitsnehmern (den Begriff Leiharbeiter vermeide ich mal, um hier keine Assoziationen zur derzeitigen Lage am Arbeitsmarkt aufkommen zu lassen)?

Bitte nicht mißverstehen: Das sollen keine totschlagargumente sein, da ich die Idee insgesamt nicht schlecht finde und mir bei einigen Berufen (Verkäufern z.B.) sehr gut vorstellen kann. Ob die Hausmarkte jetzt ja! (REWE) oder Gebirgsjäger (Lidl) heißt, sollte egal sein, da man in den Läden in der Regel die gleiche Arbeit macht. Aber einige Berufe (Lotsen z.B.) kann man (noch) nicht ad-hoc mit jedem x-beliebigem MA besetzten. Leider.

Aber jetzt spinne ich mal weiter: wenn man das irgendwann kann, hat sich die Diskussion um Mindestlöhne erledigt. Da JEDER JEDEN Job machen kann, verdient auch JEDER das gleiche Geld. Nur: wenn jeder das gleiche Geld verdient, braucht man ja kein Geld mehr. Also keine Banken. Und keine Börsen. Und kein N-TV mit den Börsenkursen mehr. Worüber berichtet dann die FTD? Oder habe ich jetzt gerade eine ausufernde Fantasie?



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 08.03.2012 07:13 von Bahner.
Dieses Thema wurde beendet.