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U-Bahn Dreiecksfreiheit
geschrieben von gt670dn 
U-Bahn Dreiecksfreiheit
07.03.2013 18:20
Beim Betrachten des Gleisplans ist mir aufgefallen dass das Berliner U-Bahnnetz dreiecksfrei ist. Wird das betrieblich genutzt, oder ist sogar erforderlich, wie in München?
222
Re: U-Bahn Dreiecksfreiheit
07.03.2013 19:01
Für den Laien: Was bedeutet Dreiecksfreiheit?
Zitat
222
Für den Laien: Was bedeutet Dreiecksfreiheit?
Soweit ich weiß, heißt das, dass es keine Wendedreiecke im Netz gibt (auch nicht, indem man über mehrere Verbindungsstrecken fährt).
Ein Zug kann z.B. in Rudow losfahren, kreuz und quer durchs U-Bahn-Netz, und dann wieder zurück nach Rudow. Dann steht wieder derselbe Wagen in Richtung Kehranlage, egal welchen Weg der Zug gefahren ist.

Einen praktischen Nutzen sieht man bei den Perlschnüren am Wagendach. Die sind immer richtig rum in Fahrtrichtung ausgerichtet (außer, falls mal einer beim Ankleben geschlampt hat ;-) ).
Jay
Re: U-Bahn Dreiecksfreiheit
07.03.2013 19:25
Zitat
gt670dn
Beim Betrachten des Gleisplans ist mir aufgefallen dass das Berliner U-Bahnnetz dreiecksfrei ist. Wird das betrieblich genutzt, oder ist sogar erforderlich, wie in München?

Das ist so erforderlich, denn die E-Teile der Kupplungen sind asymmetrisch belegt. Bei den HK-Zügen sind auch die Schlupftüren an der Fahrzeugfront jeweils auf der rechten oder linken Seite.

Erst mit einer Verlängerung der U5 zur Jungfernheide würde eine Drehmöglichkeit entstehen, sofern dann nicht der Verbindungstunnel am Alex stillgelegt und der gesamte U5-Fuhrpark gedreht wird.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Zitat
Jay
Erst mit einer Verlängerung der U5 zur Jungfernheide würde eine Drehmöglichkeit entstehen, sofern dann nicht der Verbindungstunnel am Alex stillgelegt und der gesamte U5-Fuhrpark gedreht wird.

Oder man verzichtet auf eine Gleisverbindung zwischen der U5 und U7 am Bahnhof Jungfernheide. ;-)
Ich denke nicht dass der Waisentunnel stillgelegt würde. Erstens hat er Geschichte und das ist in Berlin ja was wert siehe Linienbeichnungen U1 und U2 und zweitens wäre so unnötig komplizierter Kleinprofilfahrzeuge zur Hw Seestraße zu überführen.
Meines Wissens besteht die einzige Möglichkeit, Wagen zu drehen, in der Betriebswerkstatt Friedrichsfelde und zwar mittels Drehscheibe. Inwieweit diese Anlage noch betriebsfähig ist, entzieht sich allerdings meiner Kenntnis.


Das Gegenteil von pünktlich ist kariert.
Bis die Nordkurve am Gleisdreieck ausgebaut wurde, gab es (mindestens für's Kleinprofilnetz) eine Umdrehmöglichkeit. Das Viadukt steht noch; es ist aber ein Schuppen darufgestellt worden. Wenn's wirklich nötig wäre, konnte dieses wieder entfernt ind die Nordkurve wieder gelegt werden. Es besteht nur kein Bedarf dafür.
Zitat

"Ruhlebener" am 7.3.2013 um 20.55 Uhr:

Bis die Nordkurve am Gleisdreieck ausgebaut wurde, gab es (mindestens für's Kleinprofilnetz) eine Umdrehmöglichkeit.

Ergänzung: Die nordöstliche Verbindungskurve am U-Bahnhof Gleisdreieck wurde am 24.10.1926 mit Inbetriebnahme der Entlastungsstrecke (über Kurfürstenstraße) und neuer Signaltechnik außer Betrieb genommen. Es war die letzte Strecke im gesamten U-Bahnnetz, mit deren Hilfe Wagen gedreht werden konnten. Das Großprofil verfügte schon von Anfang an über keine Strecke mit dieser Möglichkeit.

Zitat

Das Viadukt steht noch, es ist aber ein Schuppen daraufgestellt worden.

Der "Schuppen" beherbergt alle Relais der Stellwerkstechnik der U 1 und U2. Das Gebäude ist also nicht ganz unwichtig ... ;-)

Zitat

Es besteht nur kein Bedarf dafür.

Und wäre mit der heutigen Fahrzeugtechnik sogar kontraproduktiv.

Gruß, Thomas

PS: Die Daten habe ich dem relativ neuen Buch "Berliner U-Bahn: 100 Jahre Hochbahnhof Gleisdreieck" von Axel Mauruszat entnommen, speziell den Seiten 46/47 und 84/85.

--
Thomas Krickstadt, Berlin, Germany, usenet@krickstadt.de
Ich denke bei der Verteilung der Technik auf mehrere Wagen seit Einführung der Doppeltriebwagen ist es kaum nötig, Wagen zu drehen, da jeder Doppeltriebwagen das passende Gegenstück bekommen muß. Freizügig kann man die DT nicht innerhalb einer Einheit kuppeln. Für den Notfall soll es ja noch die Drehscheibe in Friedrichsfelde geben.
gleiches denke ich, trifft auch für die H und HK-Züge zu die ja fest als 4 bzw 6 Wagen Einheiten gekuppelt wurden, bei den Gieselas hat man das ja seit Jahren auch so gemacht
Wenn man unbedingt drehen muss, könnte man doch auch via Wuhletal ins normale Bahnnetz fahren und dort irgendwo wenden.
Das drehen darf im heutigen U-Bahnnetz nicht mehr durchgeführt werden, da alle ELA-Anlagen (also die Ansagen) - und auch IBIS-Geräten - für die entsprechende Richtung kodiert und programmiert sind. Ein "Drehen" einer Einheit würde bedeuten, dass die Ansagen vom falschen Ende der Strecke beginnen würde. Das ist eher als ungünstig zu betrachten.
Und dann gibt es da noch die größeren Probleme mit der Kuppelbarkeit der Einheiten, den Linienlaufbändern im Fahrgastraum und und und...
Es gab auch mal eine Drehscheibe in der HW Seestr. Diese wurde allerdings verbaut, sodass da der Wagen nicht mehr komplett gedreht werden kann. Eine Besonderheit gibt es. Die Anlage ist nicht außer Funktion. Man benutzt diese Drehscheibe um den Wagen um ca. (ich weis es jetzt nicht genau) 45 Grad zu drehen, um so an wichtige Aggregate ranzukommen und dort zu prüfen und zu testen. Aber eine halbe Drehung schafft die Drehscheibe nicht mehr.

LG
Im Grp: Ungerade Wagennummer immer Richtung Süden auf Gleis 1.

______________________

Nicht-dynamische Signatur
Zitat
Lehrter Bahnhof
Im Grp: Ungerade Wagennummer immer Richtung Süden auf Gleis 1.

Stimmt nur auf U6 und U8, auf der U9 ist es zwangsläufig umgekehrt, die Lagen der Verbindungsgleise zu U9 und U7 sorgen dafür.

Übrigens: auch in Hamburg können die Züge nicht drehen, obwohl es einen Ring gibt!;-)


Edit meint, dass der Satz oben ja nun gar nicht stimmt, richtig ist: "Stimmt nur auf U6 und U7, auf der U9 und der U8 ist es zwangsläufig umgekehrt, die Lagen der Verbindungsgleise zu den anderen Linien sorgen dafür."

Beste Grüße
Harald Tschirner



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 09.03.2013 09:08 von Harald Tschirner.
Was hat das mit dem Ring zu tun? Auf einem Ring kann man zwangsweise nicht drehen.

Gruß
Hallo,

und in Wien wird gedreht und dann auch ungleich gekuppelt, wie man grade Lust hat...
Zitat
Wutzkman
Was hat das mit dem Ring zu tun? Auf einem Ring kann man zwangsweise nicht drehen.

Gruß

Daher auch mein ;-), denn ohne lange zu Überlegen, denkt man, ein Ring führt zwangsläufig zum Drehen der Züge. Aber auch da hängt es natürlich von der Lage der anschließenden Strecken ab.

Übrigens konnte man auf dem West-Berliner-BVG-S-Bahnnetz auch nicht drehen. Gab es eine unbrauchbare Zahl von nach Westen oder nach Osten zeigenden Viertelzügen, wurden "Drehfahrten" mit Diesellok über DR-Gleise organisiert: z.B. Wannsee - Grunewald - Gbf Halensee - Gbf Charlottenburg (bei Westend) - Grunewald - Wannsee.

Beste Grüße
Harald Tschirner
Zitat
Harald Tschirner
Edit meint, dass der Satz oben ja nun gar nicht stimmt, richtig ist: "Stimmt nur auf U6 und U7, auf der U9 und der U8 ist es zwangsläufig umgekehrt, die Lagen der Verbindungsgleise zu den anderen Linien sorgen dafür."

Um mal die Verwirrung aufzuklären:

Auf der U5, U6, U7:
Der S-Wagen (also gerade Nummer - Bsp.: 3000) fährt nach Norden - also im Gleis 2.
Der K-Wagen (ungerade Nummer - Bsp.: 3001) fährt gen Süden - also im Gleis 1.

Auf der U8, U9 ist es andersherum:
Der S-Wagen (also gerade Nummer - Bsp.: 2700) fährt nach Süden - also im Gleis 1.
Der K-Wagen (ungerade Nummer - Bsp.: 2701) fährt gen Norden - also im Gleis 2.

Im Kleinprofil ist es genauso wie auf der U8 und U9 - also auf der U1, U2, U3, U4:
Der S-Wagen (also gerade Nummer - Bsp.: 500) fährt nach Westen - also im Gleis 1.
Der K-Wagen (ungerade Nummer - Bsp.: 501) fährt gen Osten - also im Gleis 2.

Man muss immer beachten:
Das Gleis von Norden oder Osten nach Süden oder Westen ist das Gleis 1.
Das Gleis von Süden oder Westen nach Norden oder Osten ist das Gleis 2.

LG
In Hamburg kann man die U-Bahnen auch nicht drehen, wie schon richtig erwähnt wurde, weder Züge noch einzelne Wagen. Das hat dann aber auch einen weiteren, ganz pragmatischen Grund, zumindest in Hamburg, hier sind im Wagen XXX-1 andere E-Komponenten verbaut, als im Wagen XXX-2,-3,-4. Würden die Züge nun wie sie gerade stehen ins Bba (für Nichtwissende: Das Bba ist das AW der Hamburger U-Bahn) rollen, müsste man ggf. bestimmte Messgeräte und Werkzeuge immer wieder längs durch die Halle schleppen, um sie an den richtigen Wagen zu bringen. Deshalb ist es einfacher, die Wagen richtig ins Bba zu fahren, dann braucht man eben nicht schleppen, oder mehr als einen Satz Spezialwerkzeuge pro Gleis, eben für den Bereich, wo der bestimmte Wagen steht, bereit halten. Im Übrigen hat die Hochbahn auch schon mindestens einmal die Annahme eines neuen Zuges verweigert, weil er verkehrt herum angeliefert wurde, bei der DBAG würde man sagen, der Zug verkehrt in verkehrter Wagenreihung, vor der Abnahme musste er erstmal eine Stadtrundfahrt auf den DB Gleisen machen, damit er nachher richtig herum stand.
denn ohne lange zu Überlegen, denkt man, ein Ring führt zwangsläufig zum Drehen der Züge.

Nein, ein Ring mit Spitzkehre, kehrt die Züge zwangsläufig. ;-) Und das werden wir bei der S-Bahn ja bald haben. Die StraBa hat das schon lange. ;-)))
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