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Aktuelle Planfestellungen (Beschlüsse / Verfahren)
geschrieben von DerMichael 
Merci, gerade noch korrigiert.
Und immer mehr Menschen wenden sich von der Politik ab und wählen extreme Dinge - sozusagen als Hilferuf!
Was soll man hier auch schon machen?
Die Einspruchsfrist ist leider abgelaufen. Nun stellen wir Ihnen unsere Zwangsmauer in die Landschaft.
Welche Lobbygruppen haben das durchbekommen? Die Verantwortlichen können nur diesen Müll planen, sie müssen Vorgaben einhalten.
Nur wer sagt eigentlich, dass das nicht der absolute Untergang wird. Es sind schon ganz andere Systeme an ihrer Borniertheit zugrunde gegangen.



4 mal bearbeitet. Zuletzt am 27.09.2014 23:18 von Ostkreuzi.
Zitat
Ostkreuzi
Blankenburg - Karow.
...
Max Aicher - der Bauunternehmer - hat in Freilassing bereits erfolgreich diesen Wahnsinn gestoppt.
Immer mehr Gemeinden organisieren Widerstand gegen diesen Müll.

Hierzulande setzen sich Bürgerinitiativen für die Einhaltung der bestehenden gesetzlichen Vorschriften ein. [www.bis2025.de] [www.dorfanger-blankenburg.de]
Wenn nun mal vom Schienenverkehr eine derartige starke Lärmentwicklung ausgeht, dass sie nur mit hohen Wänden auf ein zulässiges Maß verringert werden kann, muss das so geschehen. Die von den gewählten Volksvertretern gebildeten Regierungen erließen hierzu Gesetze, die einzuhalten sind.
Alternativ wird die Stettiner Bahn wie bei den letzten zwei gescheiterten Anläufen der DBAG zum Streckenausbau eingleisig und geschwindigkeitsreduziert bleiben.
Übrigens sind auch bei Straßenausbau die gleichen Grenzwerte einzuhalten.

so long

Mario
Zitat
B-V 3313
Zitat
Ostkreuzi
Die Berliner Mauer hatte nur 40 km.
160km waren es.
"Ostkreuzi" wurde hier falsch zitiert. Er schrieb wirklich:
Zitat
Ostkreuzi am 27.09.2014 um 23:01
Die Berliner Mauer hatte nur 160 km, zwischen den beiden Berliner Teilen waren es ca. 40 km.
Meine Hervorhebung


immer noch keine richtige sig
Zitat
L.Willms
Zitat
B-V 3313
Zitat
Ostkreuzi
Die Berliner Mauer hatte nur 40 km.
160km waren es.
"Ostkreuzi" wurde hier falsch zitiert. Er schrieb wirklich:
Zitat
Ostkreuzi am 27.09.2014 um 23:01
Die Berliner Mauer hatte nur 160 km, zwischen den beiden Berliner Teilen waren es ca. 40 km.
Meine Hervorhebung
Das war schon überholt, als ich es schrieb ... "Ostkreuzi" hatte nach "B-V 3313"s Hinweis seinen Text um 23:11 korrigiert, und auch in einem Beitrag um 23:12 auf eine Korrektur hingewiesen; dieser Beitrag war aber auf der zweiten Seite, die ich erst gerade eben gelesen habe. Mir war inzwischen auch gedämmert, daß der Beitrag vielleicht von seinem Autor nach dem Hinweis berichtigt worden sein könnte...

Asche auf mein Haupt...


immer noch keine richtige sig
Zitat
Ostkreuzi
Was soll man hier auch schon machen?
Die Einspruchsfrist ist leider abgelaufen.

Nein, das ist nicht richtig:
"1.Jeder, dessen Belange durch das Bauvorhaben berührt werden, kann bis spätestens zwei Wochen nach Beendigung der Auslegung, das ist bis zum 14. Oktober 2014 (maßgebend ist der Eingang in der Verwaltung), bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt, Postanschrift: Am Köllnischen Park 3, 10179 Berlin, Zi. 422 R (während der Auslegungszeiten auch am Auslegungsort), schriftlich oder zur Niederschrift, nicht aber elektronisch, Einwendungen erheben."

Ich stimme Dir aber inhaltlich zu, dass der Bau von 4..6 Meter hohen Lärmschutzwänden eine Katastrophe ist. Auch am Ostkreuz (EÜ Karlshorster Straße Süd) sind bis zu 6 Meter hohe Wände geplant, und dort gibts nicht einmal Güterverkehr. Der reine Wahnsinn. Den Lärmschutz stelle ich nicht grundsätzlich in Frage, jedoch die Planungsgrundsätze zu dessen Erreichung. Es sollte eine Maximalhöhe für Wände festgeschrieben werden (z.B. bis unterhalb des Fensterbandes, das müssten rund 2,5 m sein). Und ab dann gibt es entweder zusätzliche andere Maßnahmen (Schienenstegdämpfer, überwachtes Gleis, passiver Schallschutz, Führung der durchfahrenden Güterzüge über den Außenring), oder eben keinen Ausbau. Im konkreten Fall dürfte der Fahrzeitgewinn durch den Ausbau von 120 km/h auf 160 km/h in keinem Verhältnis stehen zum Eingriff ins Stadtbild. Heute ist es dagegen so, dass aktiver Schallschutz immer Vorrang hat, eben bis hin zu 6 m hohen Wänden.

Viele Grüße
André
Zitat
andre_de
Zitat
Ostkreuzi
Was soll man hier auch schon machen?
Die Einspruchsfrist ist leider abgelaufen.

Nein, das ist nicht richtig:
"1.Jeder, dessen Belange durch das Bauvorhaben berührt werden, kann bis spätestens zwei Wochen nach Beendigung der Auslegung, das ist bis zum 14. Oktober 2014 (maßgebend ist der Eingang in der Verwaltung), bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt, Postanschrift: Am Köllnischen Park 3, 10179 Berlin, Zi. 422 R (während der Auslegungszeiten auch am Auslegungsort), schriftlich oder zur Niederschrift, nicht aber elektronisch, Einwendungen erheben."

Ich stimme Dir aber inhaltlich zu, dass der Bau von 4..6 Meter hohen Lärmschutzwänden eine Katastrophe ist. Auch am Ostkreuz (EÜ Karlshorster Straße Süd) sind bis zu 6 Meter hohe Wände geplant, und dort gibts nicht einmal Güterverkehr. Der reine Wahnsinn. Den Lärmschutz stelle ich nicht grundsätzlich in Frage, jedoch die Planungsgrundsätze zu dessen Erreichung. Es sollte eine Maximalhöhe für Wände festgeschrieben werden (z.B. bis unterhalb des Fensterbandes, das müssten rund 2,5 m sein). Und ab dann gibt es entweder zusätzliche andere Maßnahmen (Schienenstegdämpfer, überwachtes Gleis, passiver Schallschutz, Führung der durchfahrenden Güterzüge über den Außenring), oder eben keinen Ausbau. Im konkreten Fall dürfte der Fahrzeitgewinn durch den Ausbau von 120 km/h auf 160 km/h in keinem Verhältnis stehen zum Eingriff ins Stadtbild. Heute ist es dagegen so, dass aktiver Schallschutz immer Vorrang hat, eben bis hin zu 6 m hohen Wänden.

Viele Grüße
André

Wie so oft in einem Gemeinwesen kommt es auf Interessenausgleich an. Sicherlich ist es nicht schön für die Fahrgäste, die ganze Zeit auf perforierte Leinwand zu starren. Allerdings sind 16km bei 160km/h nach 6 min überbrückt. Die Anwohner, welche sich diesen Lärmschutz notfalls auch als 4m hohe Wand dringend wünschen sind dem Lärm aber permanent ausgesetzt. (Man erinnere sich: die beiden vorherigen Planfeststellungsverfahren sind genau wg. dem fehlenden Lärmschutz gescheitert, bzw. wurden deshalb zurückgezogen. Damals hat die Bahn übrigens die alternativen Schallschutzmaßnahmen vorgeschlagen, die aber von der BI als unzureichend abgelehnt wurden). Wenn man bei vde8.de (Ab S. 45) sich die Planfeststellungsverfahren für die NBS anschaut, dann ist noch einmal sehr gut ausgeführt, warum die Wände so hoch sein müssen und das es derzeit leider keine entsprechend wirkungsvolle Alternative gibt.
Die "einzig entsprechend wirkungsvolle Alternative", die auch städtebaulich anspruchsvoller wäre wird ja z.T. auch hier im Forum abgelehnt. Nämlich die "Lichtenrader Lösung" mit Tunnel. Hätte den Vorteil, dass es ohne Schallschutzwände richtig schön und leise wird, aber den Nachteil, dass man im Zug nicht einmal die perforierte Leinwand, sondern gar nichts sehen würde.

Ich denke, wenn jemand hier eine Lösung findet, wie man einfach, billig und zuverlässig eine Lärmreduktion von mindestens 20db realisieren könnte, dann würden ihm Städte, Gemeinden und vor allem die Bahn die Bude einrennen!
"nicht ausbauen" ist übrigens keine Lösung, da der Lärmschutz trotzdem eingeklagt werden würde. Dann hätte man die Zementierung des Status quo mit hohen Lärmschutzwänden.

Grüße!
Michael

p.s. hab mir die Unterlagen der Stettiner Bahn noch nicht ausführlich ansehen können, daher der Verweis auf vde8.de. Vielleicht gibt es diese Unterlagen aber auch in den Planfeststellungsunterlagen der Stettiner Bahn



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 28.09.2014 15:45 von DerMichael.
In den Jahren vor 1945 gab es auch überall Eisenbahnstrecken und keine 6 m hohen Wände. Vom Dampf mal ganz zu schweigen. Die Menschheit hat das auch verkraftet. Was heute in diesem Land hier los ist, versteht kein Mensch mehr.
Nun verbietet es aber der gesunde Menschenverstand, die Zustände in Diktaturen mit den heutigen zu vergleichen. Wenn ich daran denke, welche Ziele die Züge bis 1945 hatten, dann wird mir bei diesem Vergleich schlecht.

Ich verstehe dein Anliegen, aber formuliere es bitte weniger populistisch.

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 28.09.2014 22:25 von B-V 3313.
Zitat
Ostkreuzi
In den Jahren vor 1945 gab es auch überall Eisenbahnstrecken und keine 6 m hohen Wände. Vom Dampf mal ganz zu schweigen. Die Menschheit hat das auch verkraftet. Was heute in diesem Land hier los ist, versteht kein Mensch mehr.

Das kann nur einer sagen, der noch nie an einer Bahnstrecke/Einflugschneise gewohnt hat.
Zitat
Ostkreuzi
Die Menschheit hat das auch verkraftet. Was heute in diesem Land hier los ist, versteht kein Mensch mehr.

Farin Urlaub ist da anderer Meinung :-D
+1

Zitat
VvJ-Ente
Zitat
Ostkreuzi
Die Menschheit hat das auch verkraftet. Was heute in diesem Land hier los ist, versteht kein Mensch mehr.

Farin Urlaub ist da anderer Meinung :-D
Zitat
Ostkreuzi
In den Jahren vor 1945 gab es auch überall Eisenbahnstrecken und keine 6 m hohen Wände. Vom Dampf mal ganz zu schweigen. Die Menschheit hat das auch verkraftet. Was heute in diesem Land hier los ist, versteht kein Mensch mehr.

Dieter Nuhr


Ohne unverschämt werden zu wollen:
Als die Dampfeisenbahnen erfunden wurden, lagen die Kopfbahnhöfe und später die Ringbahn außerhalb der Stadt. Stadtteile, wie Waidmannslust, Hermsdorf, Frohnau u.a. gab es noch gar nicht, sprich: Deutschland, bzw. das Deutsche Reich waren viel dünner besiedelt als heute. Das darf man dabei nicht außer acht lassen. In Berlin lebten z.B, 1852, also im Zeitraum, als die Eisenbahn erfunden wurde, gerade einmal ca 440.000 Menschen. Das kann man überhaupt nicht vergleichen.
Zitat
DerMichael

Als die Dampfeisenbahnen erfunden wurden, lagen die Kopfbahnhöfe und später die Ringbahn außerhalb der Stadt. Stadtteile, wie Waidmannslust, Hermsdorf, Frohnau u.a. gab es noch gar nicht, sprich: Deutschland, bzw. das Deutsche Reich waren viel dünner besiedelt als heute. Das darf man dabei nicht außer acht lassen. In Berlin lebten z.B, 1852, also im Zeitraum, als die Eisenbahn erfunden wurde, gerade einmal ca 440.000 Menschen. Das kann man überhaupt nicht vergleichen.

Man könnte also auch sagen: jeder, der in die Nähe einer Bahnstrecke zog, war sich ihrer Existenz bewusst. Wer dort geboren und aufgewachsen ist, bemerkt sie sicher sowieso nicht. Naja, das Prinzip ist ja bekannt: Man baut ein Häuschen neben einer Tierklinik und wundert sich über Gerüche. Man zieht an eine Bahnstrecke und wundert sich, dass die Züge nicht geräuschlos fahren. Undundund. Und gleichzeitig will man als Bürger total ernstgenommen werden, obwohl man noch nicht mal in der Lage ist, vor schwerwiegenden Entscheidungen wie dem Unterschreiben eines Mietvertrags oder gar einem Hausbau die elementarsten Dinge in der Nachbarschaft zu checken.

Ich finde die Vision, irgendwann nur noch zwischen grauen Betonwänden durch besiedeltes Gebiet zu fahren, auch nicht wirklich prickelnd. In Polen sind z.T. sogar bebaute Hauptstraßen in Lärmschutzwände eingefasst. Das ist doch krank. Gut gemeint ist nicht immer gut gemacht. Deshalb plädiere ich auch für einen intelligenteren Lärmschutz, der die Ursachen (also Roll- und Motorengeräusche) und nicht die Symptome bekämpft.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 29.09.2014 09:19 von def.
Zitat
def


Man könnte also auch sagen: jeder, der in die Nähe einer Bahnstrecke zog, war sich ihrer Existenz bewusst. Wer dort geboren und aufgewachsen ist, bemerkt sie sicher sowieso nicht. Naja, das Prinzip ist ja bekannt: Man baut ein Häuschen neben einer Tierklinik und wundert sich über Gerüche. Man zieht an eine Bahnstrecke und wundert sich, dass die Züge nicht geräuschlos fahren. Undundund. Und gleichzeitig will man als Bürger total ernstgenommen werden, obwohl man noch nicht mal in der Lage ist, vor schwerwiegenden Entscheidungen wie dem Unterschreiben eines Mietvertrags oder gar einem Hausbau die elementarsten Dinge in der Nachbarschaft zu checken.

Da hast du auf der einen Seite sicherlich Recht: Was war zuerst da, die Strecke, oder der Anwohner? Aber: vielleicht unterliegen die Leute auch gewissen Zwängen. Nun ist es ja so, dass auf einmal irgendwie jeder nach Berlin will. Und in Mitte wird es irgendwie eng. Auf der einen Seite schön, da dadurch die Wege in die Innenstadt kurz bleiben, auf der anderen Seite schlecht, da dadurch die Mieten explodieren.
Zurück zur Bahn: In Mitte ist es zu teuer, also muss man weiter weg. Vielleicht Pankow? Schön ruhig dort. Um aber in die Stadt zu kommen, brauche ich entwender ein Auto (zu teuer) oder einen kurzen Weg zur S-Bahn. Der ist bekanntlich in Bahnhofsnähe recht kurz. Dummerweise ist es da laut.
Wenn jeder, der Ruhe sucht, schlau wäre und mindestens einen Kilometer Abstand zum Nachbarn halten würde, wäre die Landschaft zersiedelt und es gäbe Unmengen an Autoverkehr. Das wäre also auch keine Lösung, da dann wieder laute Autobahnen oder Zubringer nötig wären. Fazit: Das Leben ist ein Kompromiss und es gilt die schädlichen Einflüsse zu minimieren und die positiven zu maximieren. Im Grundgesetz gibt es einen Abschnitt zur körperlichen Unversehrtheit, aber keinen auf eine schöne Aussicht. Jeder hat das Recht auf Gesundheit, aber niemand das Recht auf freie Sicht aus vollen Zügen.
Wie also schon oben erwähnt: Wenn du einen Weg findest bei freier Sicht auf die Landschaft (Scheiben bringen da ja auch nichts, da dann eben diese vollgemalt werden) einen Weg findest, 20db Schallreduktion hinzubekommen, wären dir viele dankbar.

p.s. die Schallschutzwände sind m.W. aus gelochtem Blech mit Stahlwolle drin.
Zitat
DerMichael

Jeder hat das Recht auf Gesundheit, aber niemand das Recht auf freie Sicht aus vollen Zügen.

Es geht doch nur um den Ausblick aus den Zügen, es geht um das Stadtbild selbst. Möchtest Du in einer Stadt leben, die von Mauern durchzogen ist?

Zitat
DerMichael

Wie also schon oben erwähnt: Wenn du einen Weg findest bei freier Sicht auf die Landschaft (Scheiben bringen da ja auch nichts, da dann eben diese vollgemalt werden) einen Weg findest, 20db Schallreduktion hinzubekommen, wären dir viele dankbar.

Da ist doch in den letzten Jahren schon viel passiert. Vergleiche einfach die Lärmentwicklung von dreißig Jahren alten Güterwagen mit der von modernen. Und bei Personenwagen gibt es ähnliche Fortschritte zu beobachten.

Und wie wäre es mit einem Kompromiss: statt vier Meter hohen Wänden am Trassenrand wesentlich niedrigere Wände neben jedem Gleis (also auch zwischen den Gleisen) - der Lärm entsteht schließlich an den Rädern und nicht am Dach und breitet sich von dort aus. Wenn er also einen und nicht fünf Meter neben der Lärmquelle gestoppt werden soll, muss die Lärmschutzwand noch nicht so hoch sein.

Das braucht natürlich mehr Platz (Lichtraumprofile und Rettungswege müssen ja gewahrt werden), den man als DB dann nicht an irgendwelche Baumärkte verscherbeln kann, und deshalb wird die derzeitige, in jeder Hinsicht billige Lösung sicher auch weiterhin als alternativlos verkauft. Und dass ein Sinn für Ästhetik nicht unbedingt Einstellungsvoraussetzung bei DB Netze ist, sieht man ja auch am Umgang mit historischer Baustruktur (ein relativ junges furchtbares Beispiel: die neue Hallenbeleuchtung am Ostbahnhof).



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 29.09.2014 09:57 von def.
Kommen wir doch einfach mal kurz zum Kern:
Stettiner Bahn:
Die Anwohner beschweren sich hier nicht über die S-Bahn oder den Regionalverkehr, sondern den Güterverkehr, der dort besonders nachts mit den Leerzügen zur Raffinerie nach Schwedt für Belastung sorgt. Und da ist 1945 insofern eine passende Zahl, als dass sich die eingesetzten Güterwagen seither nahezu gar nicht verändert haben.

Das liegt nicht etwa an fehlender Innovation, sondern an den Kosten. Das Thema "Flüsterbremse" ist recht jung. Das Problem bleibt aber, dass ein einziger Güterwagen im ganzen Zug ausreicht, um die Bemühungen zur Lärmsenkung an den anderen Wagen zu aufzuheben. Die Lärmschutzwand ist da leider zusammen mit Schallschutzfenstern der einzige effektive Schutz, der sofort verfügbar ist. Die Höhe lässt sich natürlich deutlich senken, wenn die Lärmschutzwände nahe am und auch zwischen den Gleisen stehen, so dass der Schall nicht viel "Platz" hat, um sich auszubreiten.

Ostkreuz/ Revaler Str:
Hier ist die Lärmschutzwand im Bereich des Aufstellgleises vorgesehen. Das ist völlig richtig, denn im Stillstand ist der Dieselmotor deutlich zu hören und bisher waren in diesem Bereich nur die S-Bahnen und die Talgo-Überführungsfahrten, aber keine Dieseltriebwagen unterwegs.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Zitat
Ostkreuzi
In den Jahren vor 1945 gab es auch überall Eisenbahnstrecken und keine 6 m hohen Wände. Vom Dampf mal ganz zu schweigen. Die Menschheit hat das auch verkraftet. Was heute in diesem Land hier los ist, versteht kein Mensch mehr.

Heute blicken wir auf die frühindustrielle Stadt und denken uns. Was die Leute damals alles an Dreck ertragen mussten! Ich hoffe in 50 Jahren blicken wir auf die Zeit heute und sagen uns: Gut dass wir heute nicht mehr diesen Lärm ertragen müssen.
Verstehst du worauf ich hinaus will? Gut wenn sich die Gesellschaft weiterentwickelt. Hin zu weniger Emissionen und hin zu einer lebenswerten Umwelt. Die Schallschutzwände sind, wie Jay schon schrieb erstmal eine mittelfristige Lösung. Nicht schön aber hilfreich. Wenn ich an einer Bahnstrecke meine Mietswohnung hätte und die Wahl zwischen Lärm und Lärmschutzwand hätte würde ich letztere bevorzugen.

*******
Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Zitat
Jay
Die Lärmschutzwand ist da leider zusammen mit Schallschutzfenstern der einzige effektive Schutz, der sofort verfügbar ist.

Die Notwendigkeit von Lärmschutzwänden sollte aber nicht die Frage nach der Wandgestaltung verdrängen. Das Problem ist doch, dass Lärmschutzwände die technische Antwort auf den zu hohen Lärmpegel sind. Da wo hohe Lärmemissionen auftreten, gehört eine Lärmschutzwand hin. Je höher die Belastung, desto höher die Wand. Die rein technische Betrachtungsweise klammert jedoch die Integration der Wände in die bestehende Stadtstruktur aus, da die Wände nicht nur akustisch sondern auch visuell abschirmen. Das heißt Bahnanlagen und Stadt werden zunehmend als getrennte Dinge behandelt, der Gedanke dass Bahnanlagen Teil der Stadtstruktur sind scheint kaum eine Rolle zu spielen. Das lässt sich schön an der Begründung ablesen, warum man vielerorts Glaswände ablehnt. Nämlich aus Vandalismusgründen. Die Angst dass die schönen sanftgrauen Wände beschmiert werden wiegt größer, als die Frage nach anspruchsvoller Aufenthaltsqualität. Das ist buchstäblich nicht schön und stört das Stadtbild erheblich.

Mir ist rätselhaft, warum die Ästhetik bei Lärmschutzwänden so verhemend ausgeklammert wird. Liegt es daran, dass Ingenieure entscheiden wo und in welcher Art und Wände gebaut werden? Weil sie nur in Ursache-Wirkungs-Mechanismen denken und kaum Wissen von ansprechender Ästhetik besitzen? Ich würde mir wünschen wenn Lärmschutzwände mehr als nur als technisches Ding betrachtet werden. Und sich Eisenbahningenieure mit Landschaftsplanern oder Architekten zusammentun würden, um eine bessere Lösung zu finden als diese hässlichen grauen Wände.

Dabei gibt es zahlreiche Ansätze, wie man den infrastrukturseitigen Lärm reduzieren kann. Zum Beispiel bepflanzte Erdwälle oder etwas umfangreicher einen städtebaulichen Ansatz, neu zu bauende Stadtviertel an bestehenden Bahnstrecken so planen, dass Gebäude als als Lärmbarriere dienen. So wie am Ostkreuz im Bereich der Ringbahnbrücke über die Marktstraße. Hier stehen die Gebäude so dicht an der Bahnstrecke, dass die Gebäuderückseiten wahrscheinlich mehr Schall schlucken als die Lärmschutzwände zusätzlich reduzieren. Dennoch hat man gleich zwei (!) Lärmbarrieren in die Bahnlandschaft gepflanzt, sodass hier der Fahrgast das Nachsehen Nichtsehen hat. Auch die Diskussion um den Erhalt der Nordringkurve könnte man unter dem Lärmaspekt diskutieren. Intelligent verlängert hätte der Bahndamm als "grüne Alternative" zu der geplanten Lärmschutzwand herhalten können. Die Lösungen setzten jedoch eine engere Zusammenarbeit der Eisenbahningenieure mit den bezirklichen Planungsbehörden und Bewohnern voraus, um einerseits die notwendigen Flächen zu bekommen (Erdwälle) und andererseits den Planungshorizont über die Grenzen der Bahnanlage hinaus zu erweitern. Den würde vielleicht klar werden, dass Lärmschutzwände nicht nur eine technische sondern auch eine stadtbildnerische Funktion inne haben.

Edit: Nur dass keine Missverständnisse auftreten. Ich verteufele nicht die Lärmschutzwand, aber mir fehlt zu sehr der integrierte Gedanke, der über die Schallreduktion hinaus geht.

Viele Grüße
Florian Schulz

--
Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 29.09.2014 11:54 von Florian Schulz.
Zitat
DerMichael
Im Grundgesetz gibt es einen Abschnitt zur körperlichen Unversehrtheit, aber keinen auf eine schöne Aussicht. Jeder hat das Recht auf Gesundheit, aber niemand das Recht auf freie Sicht aus vollen Zügen.

Natürlich nicht. Es muss doch aber einen Grud geben, weshalb man sich viele Jahre lang um ganz besonders große Fahrgastraumfenster bemüht hat (Paradebeispiele sind z.B. der LINT und der Desiro). Dabei geht es ja nicht nur um die schöne Aussicht, sondern auch um Aspekte der subjektiven Sicherheit und der Aufenthaltsqualität. Auch hat man sich doch lange um helle, freundliche Bahnhöfe bemüht.

Und diesen dabei entstandenen Effekte wird nun durch die immer flächendeckenderen Lärmschutzwände deutlich entgegengewirkt. Und es ist ja nicht nur die Sicht aus dem Zug, es ist auch die Sicht auf die Strecke oder das schon angesprochene Stadtbild. Und es ist natürlich meine ganz persönliche Meinung: Ich habe lieber Tageslicht und eine weite Sicht als permanent Ruhe.

Und wie soll Bahnfahren attraktiver werden, wenn man die Züge nur noch an grauen (oder bunten, soviel besser ist's aber auch nicht) Wänden entlang fahren lässt? Sicherlich, da wo nur Landschaft ist, stehen meist keine. Aber da gibt's auch nicht viel zu sehen.

Allerdings scheint dieser Aspekt des Bahnfahrens ohnehin überholt zu sein in Zeiten unzähligem mobilen Equipment zur permanenten Unterhaltung. Und einige Zughersteller scheinen sich mit ihren in einem anderen Thema angesprochenen kleinen Fensterflächen dem Großen und Ganzen zu fügen.

Dabei ist es noch gar nicht so lange her, dass man bei den jüngeren Bombardier-Doppelstockwagen mehr Fenster als deutliche Verbesserung kommuniziert hat.

Irgendwie gucke ich zu gern, als dass ich das Ganze rein sachlich betrachten kann.

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1 mal bearbeitet. Zuletzt am 29.09.2014 11:48 von Philipp Borchert.
Zitat
Florian Schulz
Mir ist rätselhaft, warum die Ästhetik bei Lärmschutzwänden so verhemend ausgeklammert wird. Liegt es daran, dass Ingenieure entscheiden wo und in welcher Art und Wände gebaut werden? Weil sie nur in Ursache-Wirkungs-Mechanismen denken und kaum Wissen von ansprechender Ästhetik besitzen? Ich würde mir wünschen wenn Lärmschutzwände mehr als nur als technisches Ding betrachtet werden. Und sich Eisenbahningenieure mit Landschaftsplanern oder Architekten zusammentun würden, um eine bessere Lösung zu finden als diese hässlichen grauen Wände.

Ich denke schon, dass dies ein zentraler Aspekt ist, wobei ich zu den Ingenieuren noch diejenigen hinzuzählen würde, die für die Kostenminimierung zuständig sind. Die Ingenieure treiben mitunter die Kosten durch neuartige technische Lösungen, die mit der Zeit als technischer Standard nicht weiter hinterfragt werden, in die Höhe, die Finanzler wirken dem entgegen und für die Ästhetik fehlen dann vermeindlich die Mittel.

Es ist schon bedauerlich, dass der Bund auch in den 15 Jahren, in denen Verkehr und Baukultur in der Zuständigkeit eines Ministeriums lagen, nicht geschafft hat, den bundeseigenen Unternehmen ein Mindestmaß an ästhetischer Baukultur beizubringen. In den nun wieder getrennten Zuständigkeiten wird dies sicher nicht besser werden. Dies gilt für andere Infrastrukturunternehmen - etwa im Telekommunikations- oder Energiebereich - genauso wie für die DB.
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