Hallo Bahnkarte
Wenn der U-Bahn-Bau eines Tages wieder finanzierbar sein sollte, sollte man ihn auch wieder in Angriff nehmen. U-Bahn-Bau grundsätzlich abzulehnen halte ich jedenfalls für falsch, und freue mich daher mal wieder etwas zu diesem Thema beitragen zu können. Vor einiger Zeit gab es mal einen Artikel im Straßenbahmagazin, in dem die Bauklosten von U-Bahn und Straßenbahn miteinander verglichen wurden. Daraus ging hervor, dass U-Bahn-Bau etwa 7 mal so teuer ist wie der Bau von Straßenbahnen. Auf größere Differenzen kann man natürlich auch kommen, wenn man die billigsten Straßenbahnstrecken mit den teuersten U-Bahn-Strecken vergleicht, doch das halte ich für falsch.
Planen kann man aber auch ohne Geld, daher hier meine Gedanken:
> U1 bis Mexicoplatz verlängern
Gute Idee, wäre ziemlich billig zu machen. Der Tunnel reicht bereits unter der Fischerhüttenstr. hindurch, die Strecke könnte in einfacher Tiefenlage in offener Baugrube entstehen, der Endbahnhof könnte vor der S-Bahn liegen ohne unter ihr hindurch zu führen. Eine Kehranlage hinter dem Bahnhof wäre nicht nötig, die ist am Bf. Krumme Lanke ja auch nicht vorhanden.
> U8 auf der einen Seite bis Flughafen
> Schönefeld,auf der anderen Seite bis Staaken
> verlänern.
Verlängerungen der U7 halte ich eher nicht für nötig, da SXF bereits mit der S-Bahn erreichbar ist und die S-Bahn auch die schnellere Verbindung zur Innenstadt bieten würde, als die U7, die um die Innenstadt herumfährt, teilweise parallel zur Ringbahn, die ebenfalls ab Schönefeld direkt erreichbar ist.
Staaken wäre besser mit einer Straßenbahn zu bedienen.
> U2 bis Falkenhagener Feld ausbauen
Auch hier wäre eine Straßenbahn besser geeignet. Das Verkehrsaufkommen wäre problemlos von Straßenbahnen zu bewältigen, sie können das Gebiet besser erschließen und sie können wegen der doch deutlich geringeren Kosten ein dichteres Netz und damit mehr Direktverbindungen ermöglichen.
> U8 bis nach Bukow ausbauen
Das halte ich für zu nah an der U7. Eine Straßenbahn, die ab Bf. Hermannstr. irgendwie rüber zur Karl-Marx-Str. fährt, würde da wohl ausreichen.
> U55 Könnte mann,wenn auf Großprovil umggestellt
> werdern würde über den Insbrucker Platz bis
> Drakestrasse ausbauen(war als U10 im Gespäch)
Die U4 auf Großprofil umzustellen dürfte sehr schwierig werden. Einfacher wäre es dann die U55 auf Kleinprofil umzustellen, aber auch davon halte ich nichts. Die U5 sollte so gebaut werden wie geplant, möglichst weiter bis Jungfernheide, um aus dem Ansatz ein sinnvolles Stück zu machen. Über Jungfernheide sollte sie dann weiter bis Spandau führen, während die U7 dann dort enden könnte, da eine Verbindung von Charlottenburg-Nord, Siemensstadt und Haselhorst in Richtung Moabit und die Innenstadt vermutlich sinnvoller wäre, als eine Verbindung über Willmersdorf und Schöneberg um die Innenstadt herum.
Was die U4 betrifft halte ich die Idee einer solchen Verbindung durchaus auch für Interessant, aber nicht für vordringlich. Es gab darüber hier schon mal eien Diskussion unter [
forum.bahninfo.de] Es wäre zumindest die beste Variante den Hbf. auch von Südwesten her vernünftig anzubinden.
> U9 über die eibebauten Seitenbahnsteige(zur Zeit
> halten die Züge auf dem U10 Bahnsteig)bis nach
> Lankwitz
Das halte ich auch nicht für so wichtig, aber wenn Du die U4 nach Steglitz verlängert haben willst, müsste das vorher geschehen.
> Bei der S-Bahn Könnte mann folgendes machen:
> Wiedereinführung S4 von Bernau Über den Ring zum
> Bhf.Zoo.So wüde mann die Kurve Vom Ring Zur
> Stadtbahn(hinter Halensee)aktiviren.
Die Strecke halte ich eher für unnötig. Wenn es einen Bedarf dazu gäbe, könnte die S-Bahn dort eine Linie entlangführen, aber man kann ja auch mit der U9 vom Südring zum Zoo gelangen.
> Ferner sollte die Trasse über Siemensdamm/Rohrdamm
> wieder ans Netz.
Da dürfte allerdings der Parallelverkehr zur U7 ein Problem darstellen. Würde man diese Strecke aber mit der geplanten S21 (bzw. der Spitzkehre zum Hbf.) verknüpfen und dann möglichst noch in die Wasserstadt verlängern, vielleicht sogar noch weiter über Hakenfelde und die Trasse der Bötzow bin bis Bötzow, dann könnte man den kurzen parallelen Abschnitt mit der U7 vernachlässigen.
> Mal sehen was Sich tut.Jede Anregung ist
> willkommen.
Weitere Anregungen kann ich dir auch geben:
Wichtiger als die U8 nach Buckow, wäre ihre Verlängerung ins Märkische Viertel.
Die U4 sollte zunächst zur Warschauer Str. verlängert werden, was ohne Mehraufwand an Fahrzeugen möglich wäre. Wie das gehen könnte, habe ich hier schonmal erklärt, aber jetzt nicht wiedergefunden. Bei Interesse erklär ich das gerne nochmal. Man müsste nur den Bf. Nollendorfpl. ein wenig umbauen, nämlich die Gleisanlagen wieder so gestalten, wie sie früher waren.
Die U1 sollte dann auch wieder nach Krumme Lanke fahren.
Die Linien zur Uhlandstr. würde ich gerne noch über den Adenauerplatz hinaus bis Halensee (oder sogar Bismarckpl.) verlängern, um Umsteigezwänge zu den Bussen in Richtung Halensee möglichst weitgehend zu vermeiden. Eine einzige Buslinie könnte dann im Ku´damm verbleiben, um den lokalen Verkehr dort und die Touristen, die etwas sehen wollen, zu bedienen.
An ihrem anderen Ende wünschte ich mir dann noch eine Führung ab Nollendorfpl. über Magdeburger Pl., Potsd. Pl. und Alex nach Weißensee, vielleicht im Zuge der Kniprodestr. um der Straßenbahn keine direkte Konkurrenz zu machen.
Wie wäre es dann noch die U6 hinter ihrer Kehranlage in Mariendorf auf Straßenniveau heraufzuführen und wie eine Straßenbahn auf eigenem Bahnkörper im Mittelstreifen der B96 in Richtung Lichtenrade weiterzuführen? Natürlich müsste ihre Trasse wegen der Stromschienen eingezäunt sein, aber mit dichten Hecken könnte man das gut kaschieren und Bahnübergänge sind für die S-Bahn ja auch kein Problem. Da die U-Bahn rechtlich eine Straßenbahn ist, sollten da die Bahnübergänge an den Kreuzungen auch nicht problematisch sein.
So ließe sich jedenfalls zu den Kosten einer Straßenbahn eine Umsteigefreie Verbindung als Verlängerung der U6 herstellen.
Für die S-Bahn wünschte ich mir noch den Verzicht auf den südlichen Teil der S21, da zwischen Potsdamer Platz und der Anhalter und Wannseebahn bereits eine S-Bahn-Verbindung besteht. Statt dessen sollte sie südlich des Potsdamer Platzes in einer Linkskurve unter die Bernburger Str. einschwenken und weiter entlang der Koch-, Oranien- und Wiener Str. zur Görlitzer Bahn führen. Dadurch ließe sich eine Nordwest-Südost-Verbindung herstellen, die es bisher im Berliner Schnellbahnnetz noch nicht gibt, aber wie sie bereits vor rund 100 Jahren (allerdings als U-Bahn) vorgeschlagen wurde. Außerdem ließe sich dadurch die Stadtbahn entlasten, so dass keine Züge mehr am Ostbahnhof oder gar in Lichtenberg enden müssten. Es könnte eine Verbindung von Spindlersfeld, Königs-Wusterhausen und Schönefeld nach Spandau, Falkensee, Gartenfeld und Bötzow entstehen.
Naja, träumen wird ja wohl erlaubt sein. :-)
Viele Grüße und viel Spaß beim Kritisieren
Ulrich