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Museumswagen in München
geschrieben von Franz Marcus 
Frage an die Trambahnspezialisten:

Die Nennspannung unseres Tramnetzes ist doch auf 750 V erhöht worden. Kann mir jemand sagen
1. Warum wurde die Spannung eigentlich erhöht, da musste man doch alle Triebwagen an die höhere Spannung anpassen.
2. Ist geplant, die Museumstriebwagen auch anzupassen, um auch mal ab und an Fahrzeugparaden stattfinden lassen zu können, oder ist nichts dergleichen geplant ?
3. Sind eigentlich von den Museumswagen auch welche für den normalen Fahrgast (-sonder-) verkehr zugelassen ?

Gruß Franz
Servus Franz.

Also, daß ist in wenigen Worten nur schwer zu erklären. Ich unterstelle jetzt einfach mal, daß Du elektrisch und physisch ein wenig vorbelastet bist.
Wenn Du eine bestimmte Spannung anlegst, fließt ein bestimmter Strom.
Je höher die Spannung, desto niedriger der Strom.
Anders ausgedrückt: Bei 650 V DC könnte ein Strom von 1000 Amperé fließen; Das heißt: Bei 750 V DC ist der Strom niedriger, etwa 900 Amperé.
Das wiederum heißt, Du kannst mit weniger Stromstärke die gleiche Leistung erzielen. Auch sind die Spannungsverluste in der Fahrleitung niedriger. Diesen Effekt kann man auch bei der Modellbahn erkennen.
Legt man an einer Modellbahnschiene an der Einspeisung 12V DC an, hat man in etwa drei Metern Entfernung gerade noch 8-9 V DC.
Wenn man jetzt, wie in letzter Zeit vielerorts geschehen, auch noch statt einer nicht nachgespannten, polygonal aufgehängten Einfachfahrleitung, eine nachgespannte Hochkettenfahrleitung verlegt und dadurch den Leitungsquerschnitt verdoppelt senkt man auch noch den Leitungswiderstand und fährt noch effektiver.
Darum wurde die Nennspannung erhöht.
Das Anpassen an die höhere Spannung, die übrigens durchaus auch mal bei 850 V DC liegen kann, ist bei den R 2.2, sowie R 3.3 keine größere Aktion gewesen. Die Leistungselektronik wird hier nur umgestellt.
Die P 3.16/p 3.17 mußten etwas aufwendiger umgebaut werden.
Hier eine kleine Liste ohne Anspruch auf Vollständigkeit:
Der Umformer - macht aus 650 V DC 28 V DC
Die Schienenbremsen-laufen mit Hochspannung eben jenen 650 V DC
Die Beleuchtung-dito
Der Kompressor-dito
Die Heizung-dito
Die Widerstände und der Fahrschalter-wobei jetzt die letzte Stufe zur Feldschwächung, der sog. Shunt abgeschaltet ist
Der Scheibenwischer-nein der nicht, der geht mit Luft

Zum Thema Altwagen:
Einfache Antwort- geh tuat ois, oba oana muaß´zoin.

Zugelassen sind zwei Tw- der D 490 mit Sondergenehmigung und der A 256 mit Ausnahmegenehmigung des Betriebsleiters.
Für den Regelverkehr sind keine Altwagen zugelassen.

Laut BOStrab müssen Straßenbahnwagen für den Personenverkehr ein paar Sachen haben, die von den erfeulicherweise erhaltenen Wagen keiner hat bzw. nie hatte:
unter anderem
Schienenbremsen mit Kleinspannung betrieben;
Beleuchtung dito;
Fahrtenschreiber;
Metallaufbau;
Verschließbare Türen mit Öffnungssicherung;
Sicherheitsverglasung;
Drei Scheinwerfer;
Totmanneinrichtung;
Fahrtrichtungsanzeiger;
etc. etc. etc.

Noch Fragen Kienzle?

KPM
Ja Hauser !

Meines Wissens haben die P-Wagen doch auch nur ein Spitzenlicht, warum dürfen die denn dann überhaupt noch fahren, wenn laut BO Strab drei benötigt werden, oder habe ich Dich jetzt falsch verstanden. Die R-Wagen haben ja ein Dreilichspitzensignal.
Desweiteren dachte ich eigentlich, dass die P-Wagen auch keine Totmannschaltung, geschweige denn eine Sifa wie Lokomotiven haben. Lasse mich aber gerne eines besseren belehren.
Ist eigentlich noch ein M 5.65 zugelassen & umgebaut worden auf die höhere Spannung ? Und der 490 bzw 256 haben die eine Anpassung bekommen ?

I woas des san vui Frogn, aba wea vui frogd, dafahrd a rechd vui.

Gruß Franz
Servus Franz.

Schwierige Frage-einfache Antwort:
Die P-Wagen hatten noch nie ein Dreilichtspitzensignal. Zum Zeitpunkt ihrer Erstzulassung war das auch noch keine Vorschrift. Da die Züge aber nach wie vor ohne zwischenzeitliche Abmeldung im Personenverkehr fahren, läßt die BOStrab Ausnahmen zu. Außerdem zählt zur Spitzenbeleuchtung die Beleuchtung des Zielschildkastens dazu. Deshalb genügt bei den R-Wagen auch diese
Drei-Watt-Trauerfunzel über demselben.
Das Gleiche gilt auch für die anderen Sachen, die Du ansprachst.

Ja, ein M 5.65 ist umgebaut worden. Dieser Tw ist aber nur zur Fahrt im Betriebshof zugelassen und darf auch nur mit Serie gefahren werden. Tja, nun, die Nummer? Ähhh. Ich muß zu meiner großen Schande gestehen, daß ich die Nummer gerade nicht weiß.
Morgen bin ich im "Zwoarer", dann werde ich die Nummer rausfinden.

Was die anderen Altwagen betrifft, gibt es noch nichts spruchreifes.
Ich will hier keine ungelegten Eier ausbrüten.

Wuist no mehra wissn?

KPM
Mehra Wissn - oiwei, aba mia foid grod nix ei.
Dangschee füa de Antwortn !

Franz
Salve Franz!

Hier noch die versprochene Ergänzung:

Der einzige derzeit mit 750 V DC fahrende M-Wagen ist der Rangierwagen vom Bahnhof (2). Nummer 2658 alt, neue Nummer 2993

Noch eine Ergänzung nach Redaktionsschluß!

Das Verkehrszentrum des Deutschen Museums in der alten Messe wird am 11. Mai eröffnet. An diesem Tage findet ein Korso mit historischen Kraftwagen statt. Der Weg geht vom Museum zur alten Messe.
In der Fraunhoferstraße werden sich der D-Wagen 490 und die Pseudopferdebahn dazugesellen.

KPM
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