Ach Gott! Neubaustrecken in München. Oje, oje!
Die Westtangente liegt im Nirvana. Das Projekt ist auf die lange Bank geschoben. Im Moment jedenfalls. Die örtlichen, lärm.- und verkehrsgeplagten sowie bürgerlich vertretenen Bürger an dieser Strecke haben ein ganz neues, wissenschaftlich noch nicht untersuchtes Problem hervorgerufen!
Allein der Gedanke, irgendwo eine Trambahn zu bauen, erzeugt sog. Präventivstaus. Das heißt, der ohnehin arg gebeutelte MIV verfällt bereits in der Planungsphase in eine Art Schockstarre. Diese erzeugt durch ein tief im Kraftfahrer sublimiertes "Ich-stehe-im-Stau-weil-da-vorne-eine-Trambahn-fährt"-Trauma eine präventive und ultimative Verhinderungshaltung, welche durch bisher bekannte Medikation noch nicht bekämpft werden konnte.
Ein ähnlich gelagertes, milleubezogenes Problem befällt epidemisch auch die an geplanten Strecken situierten Geschäftsinhaber. Hier wiederum führt die sofort entstehende Parkplatznot durch die noch nicht verkehrenden Züge vor dem Laden zu einem übersteigerten, pathologischen Krankheitsbild eines tief verankerten "Ich-mache-pleite-wenn-da-eine-Trambahn-fährt"-Symptoms.
Beide Krankheitsbilder sind noch nicht erforscht und eine durchgreifende Heilung dieser in Wahnvorstellungen von Megastaus durch Trambahnen
kulminierenden Symptome, war bisher noch nicht möglich.
Möglicherweise handelt es sich hierbei um ein Virus. Der Erreger ist noch nicht eingegrenzt, aber ein wissenschaftlicher Name hat sich nichtsdestoweniger bereits herauskristallisiert:
Es handelt sich hier mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit um den CSUFDPASP-ADAC/BMW-Komplex.
Bisher war ein Heilung nur möglich durch Totaloperation des Großhirns und Ersatz durch einen sog. Karlsruher Knoten.
In anderen Städten wurde im Feldversuch ein gewisses Umdenken festgestellt. Jedoch sind in den Epizentren, bisher bekannt: München, Ulm und Hamburg, alle bekannten Mittel ohne Befund geblieben.
Einzig beim Englischen Garten wird der Kreis der Erkrankten in einem Langzeitversuch durch den Verwaltungsgerichtshof möglicherweise geheilt werden können. Dort wird auch mit unmittelbarem Zwang, in Form von
Anordnungen etc. gearbeitet.
Mit hochwissenschaftlichen Grüßen
KPM Dr. rer. tram.
(To whom it may concern. Das ist eine Satire!)