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[N] Hochbahn Fürther Straße
geschrieben von Klaus Schöner 
Hallo,

viele werden sich bestimmt schon mal gefragt haben, warum die U-Bahnstrecke in der Fürther Str. zwischen Muggenhof und Stadtgrenze als Hochbahn ausgeführt wurde.

Einer der Hauptgründe war die problematische Kreuzung mit dem Frankenschnellweg. Da der Frankenschnellweg an der Stadtgrenze Nürnberg/Fürth in einem tiefen Einschnitt verläuft wäre bei einer unterirdischen Führung eine extrem große Tiefenlage erforderlich gewesen, das wäre teuer geworden.

Da die Fürther Str. in diesem Bereich sehr breit ist beschloss man die günstigere Lösung zu wählen und einen Hochbahnviadukt zu bauen. Dieser war dort übrigens auch schon vorgesehen als man noch einen Stadtbahnbetrieb plante.

Die U-Bahnhöfe Muggenhof und Stadtgrenze waren übrigens die ersten in Nürnberg, die für den Fahrgastverkehr freigegeben wurden, von 1970 bis 1981 verkehrte hier die Straßenbahn im Vorlaufbetrieb.

Gruß
Klaus Schöner
und 1999 wurde sie komplett renoviert...seitdem sind die bahnhöfe auch nicht mehr ganz so hässlich...
Hallo,

gibt es denn irgendwo Bilder von der damaligen Schnell-Stramba? Mich würde mal interessieren, wie die Bahnsteige aussahen, die können ja nicht das heutige Niveau gehabt haben.
Übrigens finde ich die Hochbahnstrecke sehr schön und bereise sie gerne, wenn ich mal in Nürnberg bin. Es ist schon faszinierend, aus der U-Bahn in den 1. und 2. Stock der umliegenden Häuser blicken zu können - das gibt's sonst in Süddeutschland kein weiteres Mal.

Gruß,
Tramubus
ja ich kann dir problemlos welche zuschicken wenn du welche willst...
die sahen lustig aus!

sie waren natürlich nicht auf gleiche niveau wie heute, man ging die treppen hoch zum bahnsteig, und dann wieder ne rampe runter..damit man auf tram ebene ist.



Nachricht bearbeitet (04.06.03 14:51)
Hallo,

soweit ich mich erinnere wurde diese Hochbahnstrecke extra wegen dem Frankenschnellweg erstellt, also zur gleichen Zeit. Sonst hätte man die Tram unterbrechen müssen, denn auf dem Straßenknoten darunter war kein Platz mehr für die Tram vorgesehen. Deswegen fuhr die Tram 12 Jahre lang über den Frankenschnellweg bis sie durch die U-Bahn abgelöst wurde. Ich weiß nicht ob die Hochbahnstrecke noch mit U-Strab-Gedanken angelegt wurde, die Ablösung durch die U-Bahn war damals schon beschlossene Sache glaub ich.

Gruß
Alex

BTW: In München Freimann gab es einen ähnlichen Vorlaufbetrieb für kaum fünf Jahre, war mal Thema hier im Forum.
ja sie war von anfang an auch für die ubahn geplant, sonst hätte man sie ja kaum auf ubahnanforderungen gebaut!

gibt es irgendwo bilder von freimann? würd ich gern mal sehen, ist das dann auch son betonklotz-baustil?

tschüss...
Hallo Alex,

Klaus schrieb nur, daß im Falle der Ausführung einer U-Strab an dieser Stelle auch eine Hochbahn vorgesehen gewesen wäre, nicht daß die Brücke für die U-Strab errichtet und später umgewidmet wurde. Wenn ich mich recht erinnere, wurde die Brücke zwischen 1966 und 1971 erbaut und von vornherein für die U-Bahn ausgelegt.

Hallo Klaus,

woher weißt Du, daß die U-Bahn nur wegen des Frankenschnellwegs in Hochlage verläuft?
Man hätte auch andere Lösungen finden können und die U-Bahn z.B. erst nach dem Bahnhof Muggenhof an die Oberfläche kommen lassen und parallel zur Eisenbahnbrücke über den Frankenschnellweg führen können,

Ich behaupte (ohne es beweisen zu können), daß eine Hochbahn in diesem Bereich einfach billiger als jede unterirdische Führung (auch in einfacher Tiefenlage) gekommen wäre, genügende Platz vorhanden war und im Gegensatz zum Bereich Gostenhof/Maximilianstraße auch das städtebauliche Umfeld (weitgehend Industriegebiret) nicht gegen eine Hochbahn sprach.

Generell hat man bei den frühen Nürnberger U-Bahnplänen ja oft auf oberirdische Führung gesetzt (Rangierbahnhof, Fürther Straße und geplante Trasse der U2 ab Nordostbahnhof oberirdisch bis zum Flughafen auf der Trasse der Gräfenbergbahn.

Gruß

Andreas
Hallo,

hier noch zum besseren Verständnis eine kleine Chronik der Hochbahn in der Fürther Straße:

1959:
Der Nürnberger Stadtrat beschließt den Bau einer Stadtautobahn (heutiger Frankenschnellweg) im Bett des ehem. Ludwig-Donau-Main Kanals.

1962:
Die Bauarbeiten am Verkehrsknoten Doos beginnen. Zunächst war für die Straßenbahn ein 446 m langes Viadukt über den Frankenschnellweg und die südliche Fahrbahn der Fürther Straße vorgesehen, der den bisherigen Bahndamm aus dem Jahre 1927 ersetzen sollte.

24. April 1963:
Der Nürnberger Stadtrat beschließt den Bau einer Stadtbahn als Verlängerung der Straßenbahn nach Langwasser und die kreuzungsfreie Führung in der Fürther Straße zwischen Raabstraße und Stadtgrenze. Schon damals entstanden Pläne für eine 1,2 km lange Hochbahn zwischen der Ringbahn und der Höfener Str. mit den Haltestellen Muggenhof und Stadtgrenze.

1964:
Die Arbeiten am Frankenschnellweg waren inzwischen weit fortgeschritten, aber mit dem Bau der Hochbahnbrücke konnte noch nicht begonnen werden. Daher wurde die Straßenbahn provisorisch zwischen Bahnhof Doos und Stadtgrenze auf die südliche Fahrbahn der Fürther Straße verlegt. Die Planungen für den Hochbahnviadukt zogen sich inzwischen in die Länge.

24. November 1965:
Der Nürnberger Stadtrat revidiert seine Entscheidung von 1963 und beschließt den Bau einer Untergrundbahn nach Münchener Vorbild mit 2,90 m breiten Wagen. Die Planungen für den Hochbahnviadukt wurden entsprechend auf U-Bahnparameter geändert.

Sommer 1967:
Nachdem der KFZ-Verkehr von der Fürther Straße auf den inzwischen fertiggestellten Frankenschnellweg verlegt werden konnte, begannen die Bauarbeiten am Hochbahnviadukt.

25. April 1968:
Die Straßenbahngleise werden jetzt auch zwischen Ringbahn und Bahnhof Doos provisorisch auf die südliche Fahrbahn der Fürther Straße verlegt.

4. November 1970:
Der Hochbahnviadukt wird in Richtung Fürth durch die Straßenbahn eröffnet, ab 13. November 1970 wird dann auch der Betrieb in Richtung Nürnberg aufgenommen.

21. Juni 1981:
Da die Hochbahn auf den U-Bahnbetrieb umgerüstet werden muß (Stromschienen, Signale, Bahnsteigerhöhung etc.), wird der Straßenbahnbetrieb eingestellt. Busse der Linie 80 übernehmen zunächst die Verbindung von und nach Fürth.

20. März 1982:
Der U-Bahnverkehr wird auf der Hochbahnstrecke aufgenommen.

31. Juli 2000:
Wegen Sanierungsarbeiten muß der U-Bahnbetrieb auf dem Hochbahnviadukt eingestellt werden. Due U-Bahn verkehrt zwischen Langwasser und Eberhardshof, sowie mit einem Inselbetrieb zwischen Fürth/Jakobinenstr. und Fürth/Stadthalle. Dazwischen halten Busse der Linie 90 den Verkehr aufrecht. Am 9. September 2000 wird der U-Bahnbetrieb wieder aufgenommen.

Gruß
Klaus Schöner
uups da hatte ich mich wohl im jahr geirrt...
Hallo Andreas,

klar zum einen ist die Hochbahn billiger und zum anderen mußte ja der Straßenbahnverkehr Richtung Fürth aufrecht erhalten werden. Eine Tunnelstrecke hätte Anpassungen bei den Straßenbahnfahrzeugen und Signalsteuerung erfordert.

Gruß
Alex
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