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[M] Aktion Trambahnfreie Leopoldstraße
geschrieben von Tra(u)mmann 
Tra(u)mmann
[M] Aktion Trambahnfreie Leopoldstraße
28.07.2004 14:48
Nachdem es einige Zeit lang recht ruhig um die geplante Parkstadt-Bahn war, rückt sie wieder ins Licht der Öffentlichkeit:

Münchner Wochenanzeiger, 30. Woche

"Der Streit um die Trambahnanbindung zur Parkstadt Schwabing nimmt kein Ende.
Jetzt meldet sich die »Aktion Trambahnfreie Leopoldstraße« mit 2.000 gesammelten Unterschriften gegen die zukünftige Tram 23 zu Wort."

Den ganzen Artikel gibt es unter:

[www.wochenanzeiger.de]

Kommentare erwünscht, ich lass mich (derzeit) noch nicht darüber aus.

Hallo,

der Artikel ist eigentlich recht sachlich geschrieben, nur die Formulierung, dass "42 Pappeln sterben" bzw. ihr "Leben lassen müssen" passt nicht so richtig in die ansonsten recht objektive Schreibweise. Aber da hat sich die Autorin wohl von der Sprachwahl der BI einlullen lassen.
Die Gegenargumente werden jedenfalls objektiv genannt und tragen hoffentlich bei dem einen oder anderen Mitbürger zu einer etwas realistischeren Sichtweise bei.

Dass ein Baum-Exodus zu Gunsten des MIV seltsamerweise kaum jemals Gegenstand öffentlicher Entrüstung ist, hatten wir hier schon mehrfach erörtert. Und auch beim U-Bahn-Bau in Moosach hat sich keine BI formiert, um das Ableben von 170 Bäumen entlang der Trasse aufzuhalten.

Aber wieso wird bei der Tram so mit zweierlei Mass gemessen? Gerade die Gegend um den Feilitzschplatz ist doch heute eine öde Verkehrswüste, das kann durch eine anständige Planung doch nur besser werden. Und Ideen für eine stadtverträgliche Gestaltung liegen reichlich in der Schublade.

Liegt es vielleicht daran, dass die BI-Vertreter so borniert und abgestumpft sind, dass sie jegliche Veänderung in ihrem Umfeld als Bedrohung empfinden? Passt das zu einer angeblich weltoffenen Stadt?

Ich würde mir jedenfalls wünschen, dass das Angebot der MVG einer aktiven Bürgerbeteiligung auf fruchtbaren Boden fiele. Der Trambahnpapst aus Karlsruhe hat die Anwohner einer geplanten Tramtrasse einmal zu Kaffee und Kuchen in seinen Panoramwagen eingeladen und ihnen direkt vor Ort bei einer vergleichbaren Ortssituation gezeigt, dass so eine Tram gar nicht so ein menschenfeindliches Monstrum ist. Am Schluss hatten sich alle so lieb, dass es keine einzige Klage gegen den Planfeststellungsbescheid gab.

Gruß,
Tramubus
Hellas zusammen!

Merke:

Ein urbaner Platz ist erst dann schön, wenn jeder Quadratmillimeter mit Blech zugestellt ist. Nur dann kann sich der mündige deutsche Bürger entfalten.

Auf der Leopoldstraße ist ja zum Glück derzeit kein Stau, der kommt erst mit der Bim.
Dieser herrliche lebensbejahende Platz darf keinesfalls mit einer schrecklichen Trambahn verschandelt werden.

Darum höret mich an, denn ich sage die Wahrheit!

Die Pappeln in ihrer unsagbaren Schönheit werden uns bis zum Jüngsten Tag verfolgen. Ihr kommender Tod wegen einer gotteslästerlichen Trambahn stimmt mich nachdenklich.
Ude und König und ihre grünen Unterteufel werden durch ihre Anbetung des Schienengötzen uns alle verderben.
So gehet hin und unterschreibt alle. Auf das das niederträchtige Heidenvolk der MVG seinerseits verderbt werde durch die Kraft der christkatholischen Staatspartei und ihrer Widergänger auf Erden.

Dann wird keine Trambahn unsere Stadt unseren einzigen und wahren Gott spotten.
Und das heilige Blech wird es uns danken mit reiner Luft und hohen Steuern.

Bis keine Trambahn mehr ist. Das niedere Volk aber möge hingehen und unter der Erde fahren. Wo es dann das Antlitz der geheiligten Münchner Freiheit wieder erblicket soll es hingehen und den Bus nehmen. Auf das es sich immer daran erinneret, wer ihm das schnelle Fahren verleidete.
Dann soll das niedere Volk den Herrn des Bleches preisen.
Das hohe Volk wird auf seinen freien Straßen fahren und dem niederen Volk danken.

Das niedere Volk ist gebenedeit unter der CSU. Und gebenedeit ist es unter der Frucht seines Leibes, BMWMercedesVolkswagen.
Gepriesen seiest Du mein Herr und Meister

In alle Ewigkeit

So ist es
KPM

P.S. Es war nicht beabsichtigt, irgendjemandes religiöse Gefühle zu verletzen.
Aber der Eifer, der seitens bestimmter Leute gezeigt wird, hat schon etwas religiöses.


hallo,

oh mann, die sind bei euch auch keinen deut besser.
es ist echt schlimm, was vor allem diese partei verkehrspolitisch
so veranstaltet. eine schande.

gruß

dirk.
Traurig, traurig:

Aus dem
Münchner Wochenanzeiger, 31. Woche :

ZITAT ANFANG

Aktuelles
»Sie reden doch Käse«
Schwabinger äußern bei Bürgerversammlung Unmut über geplante Tramlinie 23

Schwabing · Verkehr bewegt. Zumindest die Gemüter. Auf der letzten Schwabinger Bürgerversammlung wollten sich einige Bürger partout nicht mit der positiven Entscheidung des Stadtrates für die neue Tram 23 abfinden. Diese Linie soll den Norden Schwabings mit der Münchner Freiheit verbinden.

Von der Funkkaserne zur Münchner Freiheit soll die Tram 23 fahren. Sehr zum Unmut der Anwohner, die Lärm und Vibration fürchten. Fotomontage: MVG

Besonders engagiert war dabei die Bürgerinitiative »Perspektive Münchner Freiheit«. Vertreterin Lisa Siegelmann erklärte, dass eine Befragung von »tausenden Schwabingern« durch die Bürgerinitiative ergeben habe: Schwabing will keine Tram.

Deshalb solle es erst einen Workshop zur Umgestaltung der Münchner Freiheit geben und dann über ein optimales Verkehrskonzept entschieden werden. »So kann sich der Bürger eine Vorstellung machen und eine einseitige Darstellung ist ausgeschlossen«, erklärte Siegelmann den Wunsch.

Zumindest die anwesenden Bürger glauben, dass die Tram den Stromverbrauch erhöht, Lärm und Vibrationen bringt, Chaos verursacht durch neue Ampelanlagen und mit 43 Millionen Euro viel zu teuer ist. Die Parkstadt Schwabing sei im Übrigen bereits durch einen Bus angebunden. Angelika Rauch, ebenfalls aktiv in der Bürgeriniative, forderte deshalb, die Planung der Tram zu stoppen, um die Münchner Freiheit nicht zum Umsteigebahnhof verkommen zu lassen.

Stadt und MVG planen, dass die neue Tramlinie 23 spätestens Anfang 2006 ihre Bahnen durch Schwabing ziehen soll. Die Strecke wird am Frankfurter Ring in Höhe der ehemaligen Funkkaserne beginnen und entlang der ehemaligen Güterbahnstrecke nach Süden bis zum Parzivalplatz verlaufen. Von dort aus geht es weiter über die Leopoldstraße zur Münchner Freiheit.

Grund dafür ist die Entwicklung des Schwabinger Nordens zu einem neuen Wohn- und Gewerbegebiet, das zwischen Frankfurter Ring und Schenkendorfstraße geplant ist. Insgesamt etwa 17.000 Arbeitsplätze und Wohnungen für mehr als 6.000 Menschen sollen dort entstehen. »Sicher ist, dass diese Pläne mit einer Erschließung nur mit Bussen nicht genehmigungsfähig gewesen wäre«, versuchte Constanze Lindner-Schädlich zu erklären.

Doch die stellvertretende Vorsitzende der SPD-Stadtratsfraktion und Leiterin der Versammlung hatte es nicht leicht: »Sie reden doch Käse«, wurde ihr unterstellt. Auch Arne Petersen von der Münchner Verkehrsgesellschaft kämpfte gegen den Bürgerunwillen: »Die Busse werden die Nachfrage nicht mehr abdecken können.« Und überhaupt: »Der Stadtrat hat im Juli 2003 entschieden, das Projekt Tram 23 zu realisieren.«

Einzige Hoffnung also für die Bus-Freunde: Mitte September besteht Gelegenheit, Einblick in die Planungsunterlagen zu nehmen und schriftliche Einwendungen vorzubringen.

Silvia Glas

ZITAT ENDE

Den Artikel gibt es im Original unter

[www.wochenanzeiger.de]

Eigentlich sieht es ganz gut aus für die Parkstadt-Bahn. Die einzige Möglichkeit ist m.E. eine Klage gegen den Planfeststellungsbescheid. Wie groß die Gefahr ist, dass es dadurch zu einer (mehrjährigen) Verzögerung kommt, mag ich nicht zu beurteilen.
Tra(u)mmann schrieb:
-------------------------------------------------------
>
> Eigentlich sieht es ganz gut aus für die
> Parkstadt-Bahn. Die einzige Möglichkeit ist m.E.
> eine Klage gegen den Planfeststellungsbescheid.
> Wie groß die Gefahr ist, dass es dadurch zu einer
> (mehrjährigen) Verzögerung kommt, mag ich nicht zu
> beurteilen.

Servus,

im Prinzip dürfte die Klagegefahr relativ gering sein, sofern die Gleistrasse keinen Privatgrund tangiert. Denn klagen können sie schließlich nur, wenn man ihnen etwas vom Vorgarten wegnehmen will. Das dürfte bei einer Führung im Mittelstreifen nicht der Fall sein, so dass die Betroffenen zwar laut aufschreien dürfen, aber letzlich kein Instrumentarium zur Trambahnabwehr in den Händen haben dürften. Und das öffentliche Interesse an einer leistungsfähigen Nahverkehrsanbindung ist schließlich auch nachgewiesen worden. Die Willensbildung im Stadtrat ist positiv abgeschlossen worden und es gibt einen entsprechenden Beschluss. Nur manche tun sich leider schwer, eine demokratisch zustanden gekommene Mehrheitsentscheidung zu akzeptieren. Wenn sie die Trambahn nicht wollen, hätten's sie früher verhindern müssen. Diesmal hat einmal das öffentliche Interesse gesiegt. Pech für unsere Egomanen.


Gruß,
Tramubus



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 02.08.2004 08:09 von Tramubus.
hallo,

in schwabing muß es doch auch massig menschen geben die für
die tram sind. also wenn ich schwabinger wäre, würd ich mich freuen eine
leistungsfähige tramanbindung zu bekommen. manche menschen denken wirklich
nur an ihr ego, und nicht an andere.

gruß

dirk.
Servus,

die Leute die für die Tram sind gibt es sicher.
Leider gibt es aber auch die "Alpha-Tiere" an Gegnern der Tram, die Himmel und Hölle in Bewegung setzten um ihre teilweise abstrusen Gegenargumente an die Öffentlichkeit zu bringen.

Und an diese Leute hängen sich dann leider auch wieder andere Personen an, die deren Argumenten Glauben schenken, ohne diese zu hinterfragen.

Leicht haben es die Gegner auch deshalb, da sie bzgl. Tramneubauten immer die große "Volkspateipartei" hinter sich haben.

Als z.B. 1998/1999 die großen Aktionen gegen die Münchner Nordtangente liefen, und man sich als Befürworter der Tram für den Bau stark machte, kam das fast einer Kreuzigung gleich.

Und als wir damals in der 12.Klasse mit einem Lehrer in der Pause das "Problem Nordtangente" diskutierten, stellte sich heraus, daß die Mehrheit der Gegner nicht wußte wie die Trasse verlaufen und daß die Tram auf einer bereits geteerten Straße ihre Trasse bekommen sollte.

Manche wußten nicht einmal, daß bereits ein Bus durch den Englischen Garten fährt...

Aber da es damals eben politisch korrekt war, gegen den Bau zu sein, schnappten viele einfach die Argumente der Gegner auf und gaben diese ohne zu denken weiter.
Auch bezweifle ich, daß die Mehrheit der Leute, die gegen den Bau unterschrieben haben (in den oft zitierten aber leider überbewerteten Unterschriftslisten)überhaupt genaueres über das Bauvorhaben gewußt haben.


Auch kann ich mir vorstellen mit welcher Art die Befragungen der Schwabinger bzgl. Kasernentram von Fr. Seigelmann durchgeführt werden. Wenn man nur 5 der "tausenden von Schwabingern die gegen die Tram sind"(Zitat Fr. Siegelmann) bzgl. Trassenverlauf und Route der Linie 23 befragen würde, dann könnten wir das gleiche Phänomen beobachten wie schon bei den Protesten gegen die Nordtangente.

Gruß
19er

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