Hallo!
Ich würde gerne wissen ob im Zuge des Umbaus einiger DT1 und aller DT2 Wägen auch alle dieser Wägen diese Folien bekommen?

Und was bringen die Folien wirklich? Wird die Folie nicht einfach von dem Messer (oder anderem) durchstochen? Wenn die Folien wirklich taugen, und davon geh ich mal aus, sonst würde man sie ja nicht einbauen, dann sollten alle Scheiben der U-Bahnen damit beklebt werden. Eventuell kann man dass dann auch bei allen neuen Bussen machen, soweit ich weiß haben die neuen MAN-Gelenkbusse die Folien standartmäßig drin.

Bei uns in [M] werden diese Folien bei der U-Bahn aus Brandschutzgründen nicht verwendet. Dieses Problem entsteht wohl dann, wenn die Folien wieder von Vandalen wieder herunter gezogen und anschließend mit dem Feuerzeug bearbeitet werden. Ist also auch nicht der Weisheit letzter Schluss.
Dennoch meine ich, bei eurem mit der testweise ausgerüsteten Videoüberwachung verkehrenden DT.1 diese Folien gesehen zu haben. Das läuft wohl je nach Risikoeinschätzung des jeweiligen Verkehrsunternehmens.
Drin haben sie jedenfalls Eure GT8N und unsere R.3.
Allerdings habe ich noch nicht gesehen, dass beschädigte Folien schon jemals getauscht worden wären - obwohl dies in Nürnberg dringend und in München langsam mal nötig wäre...
Letztlich bringen also auch diese Folien keine echte Kostenersparnis, wenn die Unternehmen den Aufwand für's Austauschen offensichtlich scheuen. Die Folien verhindern zwar eine Beschädigung des Glases (was manchmal auch aus statischen Gründen erforderlich ist), aber als echte Abhilfe gegen das Scratching-Phänomen braucht es wohl doch anderer Maßnahmen.

Gruß,
Tramubus




1 mal bearbeitet. Zuletzt am 31.01.2005 15:05 von Tramubus.

Tramubus schrieb:
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> Dennoch meine ich, bei eurem mit der testweise
> ausgerüsteten Videoüberwachung verkehrenden DT.1
> diese Folien gesehen zu haben.

Mir fielen solche Folien in einem bereits umgebauten DT2 auf. Deswegen auch die Frage ob alle Züge diese Folien bekommen.


> Gruß,
> Tramubus

Man könnte auch den Verkauf von Schleifpapier verbieten...

Dieses Phänomen ist nicht zu bekämpfen, solange es kaum verfolgt wird.
Auch ist dies ein Spiegelbild der Gesellschaft, was allen gehört, gehört niemandem, kann also bedenkenlos zerkratzt, aufgeschlitzt oder bemalt werden, leider.

Solange z. B. Siemens ein Rekordgewinnergebnis für dieses Quartal (1,008 Mrd.!)
ankündigt und dann zur Freude der gottverdammten Aktionäre sogleich noch 600 Menschen mehr Freizeit ermöglicht, wird das auch nicht besser.

Steigende Arbeits- und Chancenlosigkeit erzeugt Frust.


Altlinke Grüße

KPM

Na lieber KPM, das stimmt ja wohl nicht. Wenn du ein solcher "Gottverdammter Aktionär" sein würdest, dann schriebest du bestimmt nicht so ein absoluten Blödsinn hier rein! Wenn es Deine Bildung zuließe, dann wüßtest du, dass es 'Scratching' schon seit Jahunderten gibt. Nicht dass ich das für gutheiße, aber so ein Kommentar greift mich persönlich an. Als ob ich etwas für die Scheibenkratzer könnte...(von wegen Schleifpapier)
PS: Wenn du der Meinung bist, dass es nur Jugendliche machen, die blöd sind, irrst du, denn wieso sieht man (leider) immer mehr Zerstörung und Graffity bei immer mehr Sicherheitvorkehrungen? Da kann man sich auch fragen, wer denn schlauer ist. Igendetwas stimmt da nicht..und ich sehe echt schwarz für unsere Zukunft!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 01.02.2005 00:43 von Ingo143.

Morgen!

Na toll ein Sensibelchen, mea culpa.
Angegriffen hab´ich niemand, in diesem Land gilt Meinungsfreiheit (Art. 3 GG).
Ich sehe keine Veranlassung, mich hier zu exkulpieren.
Scratching gibt es seit Jahrhunderten, so so. U-Bahnen demnach auch?

Von "blöden" Jugendlichen war nicht die Rede, Vandalismus geht durch so gut wie alle Schichten.
Selbst gesehen im Werk Nürberg der Adtranz vor einiger Zeit. Die Arbeiter waren so erfreut darüber, daß man ihnen jetzt bald mehr Freizeit gönnt, daß sämtliche frisch lackierten Wagenkästen der Münchner und Nürnberger GT8 II von vorne bis hinten zerkratzt waren.
Im Übrigen führt das jetzige System der "jobless growth" und "working poor"
zwangsläufig zu erwähnten Auswüchsen.
Lies mal ein bißchen weniger FAZ, sondern mehr Pestalozzi.
Auch unter www.attac.com kann man manches Interessante lesen, auch von Leuten mit hoher Bildung, welche Dir ja offenbar wichtig ist.
Gegen Aktionäre habe ich nichts, ich habe etwas gegen maßlose Gier und Gewinnerwartungen, die nicht mit vernünftigen Mitteln zu erreichen sind.
Und ich habe etwas gegen die Privatisierungswut bei der öffentlichen Daseinsvorsorge.
Vor allem habe ich etwas gegen den mehr und mehr vorherrschenden Egoismus unter dem die leiden, die wenig haben. Und gegen korrupte Politiker, welche von Arbeitslosen verlangen, ihre Verhältnisse völlig offenzulegen, aber unter dem Deckmantel der Unabhängigkeit ihre eigene Korrumpiertheit verbergen wollen.

Alle diese Faktoren führen zu Vandalismus und auch zu Rattenfängern, siehe Sachsen.

Ich bin mit nichts von dem was Du sagst Deiner Meinung, aber ich werde Dein Recht, das zu sagen mit meinem Leben verteidigen.

KPM

P.S. Grafitti schreibt man ohne Y. Frieden?



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 01.02.2005 10:20 von KPM.

KPM schrieb:
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> Scratching gibt es seit Jahrhunderten, so so.
> U-Bahnen demnach auch?

Er meint damit wohl die "Sgraffito"-Technik, welche es als anerkannte Kunstform in der Tat schon seit Jahrhunderten gibt. Die heutigen "Scratchings" treffen den Wortlaut des Ursprungsbegriffs dabei ziemlich genau: "Graffiti ist der Plural des italienischen Worts graffito, das seinerseits aus einem vulgärlateinischen Verb für „mit dem Griffel kratzen“ entstanden ist." (wikipedia.org)
Etwas jünger ist natürlich die U-Bahn, obwohl seit der ersten Eröffnung 1863 nun auch schon über 140 Jahre vergangen sind.

> Vandalismus geht durch so gut wie alle Schichten.

Richtig, und zwar häufig gerade durch diejenigen, bei denen man es eher nicht erwartet. Man muss wohl unterscheiden einmal zwischen dem "klassischen" Vandalismusmotiv aus Frust, Perspektivlosigkeit und was weiß ich... . Das äußert sich dann mehr im Sitzaufschlitzen, Mülleimer kaputt treten und ähnlichen Dingen. Hauptsache Frust abgelassen.
Die Schmiereiereien und Scratchings dagegen entspringen zumeist anderen Motiven. In einer glattgestylten Welt kann das gefrustete Individuum auf diese Weise seinem Ego zu Ruhm und Anerkennung verhelfen. Da es immer an mehr an "legalen" Herausforderungen im Alltagsleben mangelt, kann man sich seinen Adrenalinschub wohl nur noch auf diese Weise holen. Traurig, aber so scheint es doch zu sein. Interessant ist dabei noch, dass es sich hierbei nicht selten um die Emporkömmlinge wohlhabender Kreise handelt. Spektakulär war dabei vor einiger Zeit der Fall, als der Junior des Passauer OB bei einer nächtlichen Schmieraktion dingfest gemacht wurde.

KPM schrieb:
>
> P.S. Grafitti schreibt man ohne Y. Frieden?


Na, woher wissen wir denn das, etwa auch mit der "Kunst aus der Sprayflasche" vertraut?!:)

Ich jedenfalls schreib das böse G.-Wort so, dass das keiner mehr lesen kann, wie ein echter Sprayer!

Aber mal ernsthaft:
Dieses Klagen auf hohem Niveau, alles unter den Berliner Kleinprofilwagen ist ja fast als normaler Verschleiss anzusehen!

Das Problem der Folien ist ja, dass die Fenster nun auch sporadischen Attacken mit allerlei leichtem Werkzeug ausgeliefert sind, da die Folien zwangsläufig erheblich weicher sind als Glas ist das Zerkratzen jetzt auch wirklich schon mit jedem x-beliebigem Gegenstand kein Problem mehr!

Sonderlich ästhetisch sehen allerdings halb abgezogene Folien mit Haaren dran aus, kürzlich in einem DT 4.6 in Hamburg gesehen...