Die S-Bahn-Züge der Baureihe ET 420 sind nun samt und sonders von den Schienen rund um München verschwunden. Die letzten drei Züge (ET 420 141, 420 178 und 420 188) wurden vor wenigen Tagen zu ihrem "steilen" Ende nach Trier geschleppt.
In München ist nun lediglich der ET 420 001 verblieben. Er wurde zum 30-jährigen Jubiläum 2002 von der S-Bahn München komplett überholt und erhielt Fristen bis 2010, so dass er bei diversen Sonderfahrten eingesetzt werden kann. Als weiteres Relikt der 420er-Ära wird das A-Teil des ET 420 002 im neuen Verkehrszentrum des Deutschen Museums ab Herbst 2006 museal aufbereitet.
Die ET 420-Familie begann ihre Karriere mit 120 Fahrzeugen im Jahre 1972. Mit den neuen Zügen zeigte sich die Deutsche Bundesbahn für die Olympischen Spiele gut vorbereitet.
Bald schon wurde die S-Bahn ein Opfer ihres eigenen Erfolgs und stieß mit den für den Fahrgastandrang viel zu wenigen Fahrzeugen an ihre Grenzen. Maßnahmen wir die Abschaffung von Raucherabteilen oder der 1. Klasse zur besseren Fahrgastverteilung waren da mehr ein Tropfen auf den heißen Stein. Der Fuhrpark wurde deshalb kontinuierlich erhöht und erhielt letzmals 1992 mit 14 Fahrzeugen der 8. Bauserie eine Verstärkung für die neue Flughafenlinie. Zuletzt standen 211 S-Bahn-Züge für den Betrieb zur Verfügung, die nun durch 234 Nachfolgeexemplare des ET 423 abgelöst wurden. Von den 211 Fahrzeugen wurden 15 im Frühjahr 2003 nach Stockholm verkauft, wo sie mittlerweile auch vor ihrem Ende stehen. Dreizehn Züge der beiden letzten Bauserien fahren heute noch in Stuttgart und zehn Züge unterstützen den Nahverkehr im Rhein-Ruhr-Gebiet. Die Zerlegung und Verschrottung aller anderen Fahrzeuge erfolgte bei Spezialfirmen in Rockensußra (Thüringen), Baar-Ebenhausen (Oberbayern), Trier (Rheinland-Pfalz) und München (erste Probezerlegung) <font size= 1></i>(Bild: S-Bahn München)</font></i>.



Artikel geschrieben von Arnd Werther