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ZM: Bahnhöfe in Dortmund - "einfach nur ekelig"
geschrieben von MH 
Bahnhöfe in Dortmund - "einfach nur ekelig"

Dreck, verschmierte bzw. kaputte Scheiben: der Bahn-Haltepunkt in Sölde. (Bild: Ralf Rottmann)

Dreckig und ungepflegt, so präsentieren sich viele Bahnhöfe. "Einfach ekelig" urteilt Dominik Vinbruck vom Fahrgastverband "Pro Bahn". Die Stadt will die Bahn daher motivieren, mehr in die 44 Dortmunder Haltepunkte zu investieren.
Sie stellt Infrastrukturmaßnahmen rund um die Bahnhöfe und Hilfen bei der Vermarktung von Bahnflächen in Aussicht. Die negative Stimmung der Verwaltungsspitze über die Zurückhaltung der Bahn und ihrer Töchterunternehmen, Geld für Modernisierungen in die Hand zu nehmen, ist spürbar. Denn die so genannte "Modernisierungsoffensive" von Landesregierung und Bahn, im Dezember 2000 beschlossen, ist weitestgehend an Dortmund vorbei gegangen. Lediglich vier Bahnhöfe sind in die Liste aufgenommen worden, angepackt wurde nur der "WM-Bahnhof" Signal-Iduna-Park. Nach langem Tauziehen wurde gerade noch rechtzeitig zur WM ein abgespeckter Haltepunkt realisiert. In Aplerbeck, Hörde und Sölde ist nichts passiert.

"Nutzbar sind sie alle, zumindest wenn man Treppen laufen kann", kommentiert Vinbruck. Gerade in den Vororten seien Aufzüge und Fahrtreppen Mangelware - oder eben häufig defekt. Die Sauberkeit ließe vielerorts zu wünschen übrig. "Das ist natürlich auch eine Kritik an den Nutzern." Allerdings schafften es die Stadtwerke auch, ihre Stadtbahn-Stationen sauber und die Anlagen betriebsbereit zu halten.

Der Vorsitzende von "Pro Bahn" lobt das Ansinnen der Stadt: Gerade Hörde und Aplerbeck seien unzumutbar. Der Zugang in Hörde wirke und rieche mehr wie ein Urinal. Dass es nicht leicht wird, die Bahn zu motivieren, ist der Stadtspitze klar: "Wir haben ja schöne Beispiele, wie kompliziert das ist", betonte Planungsdezernent Ulrich Sierau. "Es gibt noch erheblich was zu optimieren."

Um eine umfassende Sammlung der Probleme und Wünsche zu bekommen, will die Stadtspitze ihre Beschlussempfehlung nicht nur an den Ausschuss für Umwelt, Stadtgestaltung und Wohnen richten, sondern auch die Bezirksvertretungen beteiligen.

Kernstück der Idee ist, städtebauliche Aufwertungen in Aussicht zu stellen, wenn die Bahn sich bewegt. Außerdem will die Stadt helfen, bahneigene Flächen zu vermarkten, um mit den zu erzielenden Erlösen die notwendigen Investitionen zu realisieren. Die Verwaltung hat eine Vielzahl von Brachflächen untersucht, die neu genutzt werden könnten.

Das Problem derzeit ist: Bund und Land würden zwar Gelder für die beschlossenen Modernisierungen in Aplerbeck, Hörde und Sölde geben. Diese sollten dann behindertengrecht ausgebaut werden. Doch die Bahn könne nach eigenen Aussagen ihren Eigenanteil dafür nicht aufbringen, berichtet Sierau. Wieder auf das Tableau kommen sollen dabei auch die drei möglichen neuen Haltepunkte Kronprinzenstraße, Phoenix-West und Technologiepark. Ihre Notwendigkeit unterstrich die Verwaltungsspitze. Und auch die Bereitschaft, für das Umfeld, zu investieren beziehungsweise über VRR und andere Beteiligte Gelder einzuwerben. Allerdings sind diese Vorschläge fast so alt wie die Probleme, die Bahn zu Modernisierungen zu bewegen.

Was halten Sie davon? Diskutieren Sie mit im Dortmunder Forum unter www.wr-forum.de


26.09.2006 Von Alexander Völkel





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